Auto fahren - Wie verhält man sich bei Schnee?
Ich habe vor einigen Tagen meinen Führerschein bestanden und bin deshalb so gesehen noch ein blutiger Anfänger was das Autofahren anbelangt. Vor allem aber habe ich keine Erfahrung wie man sich verhalten sollte, wenn einmal Schnee auf der Straße liegt. Da ich schon im Sommer mit den Führerschein angefangen habe und zudem in unserer Region derzeit kein Schnee gefallen ist, hat sich leider während meiner Ausbildung nie so eine Situation ergeben.
Deshalb frage ich insbesondere die erfahrenen Fahrer, ob ihr mir ein paar Tipps geben könntet? Denn ich will ja nicht gleich das Auto zu Schrott fahren.
Ich persönlich finde fahren bei Schnee auf freier Straße macht echt Spaß, da man das Gefühl hat man gleitet so dahin. Was bei Schnee jedoch noch wichtiger ist als sonst, man muss vorausschauend fahrend und mit den Fehlern anderer rechnen. Wenn ich auf die Arbeit fahre, so besteht der Weg zu 80% aus Autobahn und dabei kann einem so manchmal Angst und bange werden, denn dort Treffen die Überängstlichen auf die Raser und dabei entstehen Situationen bei denen man sich einfach "weg wünschen" kann.
Was man selbst dazu beitragen kann ist gleichmäßig fahren. Das ist auch der wichtigste Tipp den ich dir geben kann. Das Auto hat den besten Kontakt, auch bei Schnee, wenn man gleichmäßig und nicht hastig Gas gibt und ebenso auch beim Bremsen sehr sachte und vorsichtig agiert. Man darf nicht unterschätzen, wie viel Gefahr darin besteht ins Rutschen zu kommen und dennoch sollte man darauf achten, dass man nicht steif und verkrampft hinterm Steuer sitzt. Vorausschauend fahren ist demnach wichtig um frühzeitig zu erkennen wenn man auf ein deutlich langsamer Fahrendes Fahrzeug trifft um die Geschwindigkeit eher durch rechtzeitiges "rollen lassen" zu verringern, statt überrascht auf die Bremse gehen zu müssen. Eine große Gefahr, die jedoch immer besteht ist, dass man die Situation zu leicht unterschätzt sobald man das Gefühl hat, dass es gut läuft.
Ich habe meinen Führerschein nun schon seit 1995, aber als ich ihn neu hatte, hatte ich auch große Angst vor dem ersten Fahren bei Schnee und Glatteis. Und damals war es auch noch keine Pflicht, Winterreifen zu benutzen, ich bin also jahrelang mit Sommerreifen unterwegs gewesen. Jetzt habe ich Ganzjahres-Reifen, weil ich keine Lust habe, alle halbe Jahre in die Werkstatt zu fahren und eh nicht viel fahre. Außerdem können wir die Reifen bei uns nirgendwo lagern.
Ich halte es immer so, dass ich, auch wenn ich sonst gerne zügig fahre, langsam fahre und genügend Abstand zum Vordermann halte, da der Bremsweg bei Schnee ja ohnehin länger ist. Und falls es nötig sein sollte, doch mal zu bremsen, versuche ich quasi, mit dem Motor zu bremsen. Das heißt, Gas wegnehmen und einen Gang herunter schalten. Und wenn man die Bremse betätigt, dann eine Intervall-Bremsung machen, niemals eine Vollbremsung, das ist ganz wichtig! Da könnte es nämlich passieren, dass sich das Auto dreht und man die Kontrolle verliert.
Bei uns sind die Straßen im Winter leider auch nicht so gut geräumt, da wo man sonst 80 oder 100 km/h fahren kann, sind dann nur 50 oder maximal 60 km/h möglich, je nachdem, wie die Straße eben aussieht. Ich hasse diesen Zeitverlust zwar ohne Ende, aber bei Schnee und/oder Glatteis gehe ich keine unnötigen Risiken ein, denn den Ärger und die Rennereien, die man dann hat, kosten noch mehr Zeit und Nerven!
Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung. Da hast du dir ja gleich die „schönste“ Einstiegszeit fürs Autofahren ausgesucht. Voraussetzung für Autofahrten im Winter sind erst einmal vernünftige Winterreifen, die zwar auch nicht unbedingt auf Matsch und Eis weiterhelfen. Gewöhne dich schon mal an die Kälte und besorge dir ein Eisspray für die oft zugefrorenen Scheiben und einen Eiskratzer. Wenn es ein strenger Winter wird, kann sein, dass du für das Türschloss einen Enteiser brauchst, falls der Wagen draußen steht. Falls du einen Handfeger hast, könntest du ihn zum Abfegen des Schnees vom Auto gebrauchen.
Wenn es Frost gibt und die Straßen teilweise vereist sind, fahre lieber vorsichtig und denke daran, dass der Bremsweg sich verlängert. Ist es glatt, starte im 2. Gang und schalte dann frühzeitig hoch. Die Reifen drehen dann nicht so schnell durch. Wenn du nicht ins Rutschen kommen willst, musst du vorsichtig und mit Gefühl bremsen. Denke bitte daran, genügend Abstand halten und mit geringerem Tempo zu fahren. Kommt der richtige erste Schnee, würde ich dir raten, einfach mal ein paar Fahrübungen auf einem leeren Platz zu machen, das gilt auch für Eis.
Auch von mir herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Führerscheinprüfung. Ich denke auch, dass die Ausrüstung im Wagen sehr wichtig ist. Enteisungsspray, Eiskratzer und ein gutes Frostschutzmittel sind Pflicht.
Bevor du losfährst, sollten die Scheiben vollständig von Eis und Schnee befreit sein. Sogenannte "Gucklöcher" mögen zwar ausreichen, wenn dich die Polizei aber damit erwischt, droht eine Strafe. Außerdem muss das Autodach auch weitestgehend schneefrei sein. Wichtig ist auch, Frostschutzmittel zum Scheibenwaschmittel hinzuzufügen. Ich hatte nämlich in der letzen Woche das Problem, dass meine Scheibenflüssigkeit über Nacht gefroren ist und tagsüber langsam wieder auftauen musste.
Beim Fahren ist es wichtig, seinen Fahrstil den Wetterverhältnissen anzupassen. Dazu gehört genügend Abstand zum Vordermann zu halten, da der Bremsweg sich bei Regen und Glätte deutlich verlängert. Andererseits sollte. Desweiteren sollte man sich gerade als Fahranfänger nicht von hinter einem fahrenden Autos einschüchtern lassen. Die Sicherheit geht immer vor, auch wenn viele meinen, selbst bei Schnee rasen und dicht auffahren zu müssen.
Natürlich sollte man im Winter auch nicht mehr mit Sommerreifen fahren, sondern sich rechtzeitig darum kümmern, dass man auf Winterreifen wechselt. Ein letzter Tip von mir ist, dass man bei Glätte nicht zu heftig bremst. Anstatt kräftig auf die Bremse zu treten, sollte man lieber mehrfach hintereinander kurz bremsen (Stotterbremse).
Ich habe meinen Führerschein, seitdem ich 18 bin. Auch ich hatte erst Angst, als es das erste Mal geschneit hat und ich mit meinem Auto durch den Schnee musste. Aber es blieb mir nun mal nichts anderes übrig, sodass ich ja fahren musste. Ich bin schon sehr vorsichtig gefahren. Da ich eine steile Einfahrt herunter fahren musste, hatte ich natürlich noch mehr Angst. Aber ich habe dann langsam die Kupplung kommen lassen und dann auch im ersten Gang einer weiter rollen lassen. So bremst der Wagen dann mit der Motorbremse, sodass ein Rutschen der Reifen beim bremsen, vermieden wird. Also ist es wichtig, nicht oder nur sehr sachte auf einem Berg zu bremsen. Mir ist es dann aber auch passiert, dass sich mein Auto selbstständig gemacht hat, als er begonnen hat zu rutschen. Ich konnte einfach nicht viel machen, außer langsam und mit Gefühl dagegen zu lenken. Zum Glück habe ich ich es geschafft, und konnte den Wagen auf dem Berg wieder in die Gerade bringen.
Wichtig ist vor allem, dass man sich auch erst die Straße anschaut, ab vielleicht Glatteis herrscht. Ich bin auch in einem Moment den Berg herunter gefahren, wo ich einfach nicht sehen konnte, dass der Boden gefroren war. So wollte ich unten am Berg leicht abbremsen, da die Straße sich näherte. Doch ich bin einfach geradeaus auf die Straße gerutscht. Mein Glück war, dass genau in diesem Moment kein Auto daher gefahren ist. Ansonsten sind die Schwierigkeiten noch da, wenn man einen Berg hinauf möchte. Hier schaue ich auch immer, wie die anderen Autos vor mir weg kommen. Wenn es sich schon oben staut, halte ich Abstand, da der Wagen des anderen Autofahrers nach hinten rutschen kann. Erst wenn er dann von oben weg ist, nehme ich von unten Schwung, dass ich auch den Berg schaffe. Da ist es mir auch egal, ob hinter mir Autos warten, wo sich die Fahrer schon aufregen.
Eigentlich ist es nicht ganz so schwer, im Schnee zu fahren. Dazu müssen aber auch die Straßen einigermaßen geräumt sein, was bei uns hier nicht immer der Fall ist. Wichtig ist dann, dass man nicht stehen bleibt. Denn dann ist es so, dass man gar nicht mehr von der Stelle kommt. Wenn man dann auch noch versucht, mit Gewalt sich zu befreien, gräbt man sich immer tiefer in den Schnee ein, der dann ganz glatt wird, sodass sich nichts mehr tut. Sobald ich merke, dass ich mich fest gefahren habe, lasse ich meinen Wagen "schaukeln". Ich lege also den ersten Gang ein und fahre ein wenig nach vorn, oder auch den Rückwärtsgang. Ich versuche dann den Schwung mitzunehmen, der dadurch entsteht, wenn das Auto wieder in die Mitte rollt. Und nach mehreren Versuchen, klappt das auch. Ansonsten halte ich immer genügend Abstand zum Vordermann, da man nie weiß, wie gut man bremsen kann und es dann schlittert.
Erst einmal müssen natürlich gute Winterreifen vorhanden sein, wenn ich daran denke, was wir in den letzten beiden Wintern für Schneemassen hatten, ging es gar nicht anders. Zwar ist die Gefahr, mit Winterreifen einen Unfall nicht zu bauen, nicht gebannt, aber schon reduziert. Was ich dennoch wichtig finde, ist zum Einen genügend Abstand zu halten und zum Anderen sich Zeit zu lassen. Natürlich ist der Verkehr nicht zu behindern, aber es gibt Schneetage, an denen kommt man auch auf dem flachen Land nur sehr langsam vorwärts. Dabei darf man nicht die Ruhe verlieren, denn wenn man hektisch und nervös wird, verreißt man doch mehr das Lenkrad als dass man den Wagen unter Kontrolle hat. Also langsam und vorsichtig fahren, die Geschwindigkeit immer stets den Witterungsbedingungen anpassen und was ich auch wichtig finde, ist, eher Umwege auf den Hauptstraßen nehmen, als nicht geräumte und nicht gestreute Nebenstraßen zu nutzen.
Beim Bremsen solltest Du unbedingt Vollbremsungen vermeiden, sondern eher langsam bremsen, das gilt insbesondere für bergige Straßen. Auch solltest Du schauen, dass Du die Motorbremse mit benutzt, sprich, etwas eher herunter schalten und nicht unbedingt so früh wie möglich hoch schalten. Gerade bei Kurven oder bei Abbiegemanövern bin ich damit besser daran gewesen, was sich auch bewährt hat. Solltest Du dennoch immer mal ins Rutschen kommen, lenke vorsichtig gegen und lasse das Fahrzeug nicht selbst fahren.
Ansonsten würde ich Dir empfehlen, bei Deiner Fahrschule noch einmal Fahrstunden bei Schnee zu nehmen oder auch beim ADAC oder ähnlichem ein Sicherheitstraining absolvieren. Natürlich sind diese Dinge mit Kosten verbunden, aber ich denke, es fährt sich damit doch noch etwas sicherer und anders, als wenn man nun versucht, es auf eigene Faust als Fahranfänger auszuprobieren. Klar musst Du es selbst lernen, aber es kann wirklich nicht schaden, wenn man eben eine, zwei, drei Fahrstunden nochmal nimmt, um ein Gefühl für Fahrten bei Schnee und Eis zu bekommen.
Ersteinmal herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung. Du brauchst dir auch keine allzu großen Sorgen wegen dem Winter machen. Bleib einfach entspannt und lass es auf dich zukommen. Am besten wäre es natürlich, wenn der Winter sich so ganz langsam und in kleinen Stufen bei uns meldet. So kannst du dich quasi von Tag zu Tag darauf einstellen und dich langsam heran tasten. Du musst dir das alles schön selber aneignen und die Sache langsam angehen lassen. Lass den Quatsch mit driften und dem ganzen anderen Schwachsinn. Das interessiert keinem und es bringt dir am Ende nur Ärger ein.
Es ist auf jeden Fall wichtig, dass du Anfangs nicht zu schnell unterwegs bist. Du musst ein Gefühl für dein Auto entwickeln, wie es sich bei Schnee und Eis verhält. Wenn du einen Hang oder einen Berg hinauf fährst, achte darauf, dass du genügend Schwung mitbringst. Denke aber daran, dass es auch Gegenverkehr gibt auf den du achten musst wenn die Fahrbahn sehr eng ist. Bei längeren Abfahrten oder gar steilen Bergen schön langsam fahren. Bist du hier zu schnell kann das übel enden. Wenn du doch mal auf der Stelle stehst und dir die Räder durchdrehen, schalte einfach mal in den nächsten Gang, denn dann dreht sich das Rad mit weniger Umdrehungen und kommt so eventuell besser raus.
Das waren jetzt so ein paar kleine Sachen, die mir spontan eingefallen sind. Es gibt sicher noch mehr Sachen aber ich bin der Meinung, dass man selber die Erfahrungen machen muss. Ich weiß auch nicht aus welche Region du kommst. Es gibt ja Gebiete in Deutschland, in denen es kaum Schnee gibt wenn man das mal mit dem wilden Winter im Osten vergleicht, in dem ich mich jedes Jahr durchkämpfen muss. Probiere es einfach mal aus und sammel Erfahrung, denn das ist das wichtigste.
Erst mal danke für alle Antworten, Tipps und Glückwünsche. Ich werde mir alle Tipps zu Herzen nehmen. Wahrscheinlich werde ich Erfahrungen auf eigene Faust sammeln gehen, da mir das mit der Fahrschule ein bisschen zu aufwendig und teuer ist. Ein paar Bedenken habe ich noch, wenn ich z.B. einen Berg mit größerer Steigung hoch muss und merke nicht genug Schwung geholt zu haben. Was sollte ich tun, wenn ich plötzlich rückwärts fahre und hinter mir ist ein Auto?
RaiderHans hat geschrieben:Ein paar Bedenken habe ich noch, wenn ich z.B. einen Berg mit größerer Steigung hoch muss und merke nicht genug Schwung geholt zu haben. Was sollte ich tun, wenn ich plötzlich rückwärts fahre und hinter mir ist ein Auto?
Wenn das Auto rutscht, dann rutscht es egal ob du auf der Bremse stehst oder Vollgas gibst. Bleib in der Situation so ruhig wie es geht, denn wenn es einmal soweit kommt, dass du auf einer Steigung stehen bleibst, dann wirst du auch mit Vollgas wenig erreichen da einfach die Reifen nicht mehr haften. Vollgas geben ist insofern noch schlecht, da es zum einen deinen Motor extrem belastet und zum anderen du dadurch weder vorwärts kommst noch das ganze solange machen kannst, bis der Winter vorbei ist. Solltest du also wirklich rückwärts einen Berg runter rutschen, dann tritt die Bremse und lenke so ein, dass das Fahrzeug den kürzesten Weg Richtung Wand nimmt und du nicht erst noch 100 Meter rückwärts rutschst. Solltest du dabei ein anderes Fahrzeug treffen, dann ist dieser zum einen zu dicht aufgefahren und zum anderen dürfte er dann das vermutlich selbe Problem haben wie du auch, da er selbst ebenfalls zum Stillstand kommt.
Wenn du dir jedenfalls nicht sicher bist ob ein solcher Berg geräumt genug ist, dass du drüber kommst oder nicht, dann kannst du dir im Zweifel auch eine Umgehungsstrecke suchen und diese benutzen. So habe ich es in meiner Anfangszeit gemacht, zwar hatte ich dadurch einen Umweg von 15 Kilometern aber ich war mir nicht sicher genug ob ich mit meinem Fahrzeug (das auch bei trockenen Verhältnissen nur schwer drüber kam), dass auch im Winter schaffen würde.
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