Mit Waffenexporten die Konjunkturbremse lösen?

vom 17.11.2011, 19:44 Uhr

Als ich diesen Artikel über beabsichtigte internationale Waffenexporte Deutschlands gelesen habe, hat es mir mal wieder ein wenig die Zornesröte ins Gesicht getrieben. Diese ewig anhaltende Doppelmoral der handelnden Politik kann einen ja auch nur wütend machen. Erst werden die Staaten der Dritten Welt oder selbst auch teilweise in Europa hochgerüstet und dann Jahre später als Schurkenstaaten auserkoren denen man die Demokratie bringen muss.

Was meint ihr zum Thema Waffenexporte, ist das vielleicht höhere Politik, die wir nicht verstehen müssen, um die gewünschten Kräfteverhältnisse in der Welt mal wieder zurechtzurücken? Empfindet ihr die Rüstungsindustrie als unabdinglichen Wirtschaftsfaktor in einer Volkswirtschaft und bei derartigen lukrativen Milliardendeals sollte man nicht so penibel sein? Ich finde jedenfalls, dass da im politischen Hintergrund gerade von Staaten die sich sonst so Pazifistisch positionieren mächtig herum gezündelt wird.

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» schraxy » Beiträge: 1085 » Talkpoints: 52,15 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



So lange es Firmen und Armeen gibt, die Waffen benötigen, solange wird es auch Firmen geben, die Waffen herstellen und diese rund um die Welt verkaufen. Warum sollen davon nicht auch deutsche Firmen profitieren? Ganz ehrlich, mich interessiert es nicht wirklich, wenn sich irgendwo auf der Welt Menschen bekämpfen. Wenn die das machen wollen, dann sollen sie auch. Wenn nun durch den Umstand, dass sich irgendwo Menschen die Köpfe einschlagen wollen hier in Deutschland Arbeitsplätze geschaffen werden und/oder erhalten bleiben, dann ist es auch nicht weiter schlimm.

In meinen Augen hat es nichts mit Doppelmoral sondern einfach etwas mit Unternehmerischem Denken zu tun.

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» martin22 » Beiträge: 231 » Talkpoints: 0,58 » Auszeichnung für 100 Beiträge


martin22 hat geschrieben:Wenn nun durch den Umstand, dass sich irgendwo Menschen die Köpfe einschlagen wollen hier in Deutschland Arbeitsplätze geschaffen werden und/oder erhalten bleiben, dann ist es auch nicht weiter schlimm.

Au weia, was ist denn das für ein Statement? Wäre das Abschlachten von vielleicht tausenden Zivilisten "nicht weiter schlimm", wenn du dadurch deinen Arbeitsplatz erhalten könntest?

martin22 hat geschrieben:In meinen Augen hat es nichts mit Doppelmoral sondern einfach etwas mit Unternehmerischem Denken zu tun.

Aha, und die Millionen von Kriegsflüchtlingen in den Flüchtlingslagern, für die dann wiederum Spendenaktionen ausgerufen werden, fällt dann bei dir auch unter die Kategorie Business-Management?

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» €uro » Beiträge: 141 » Talkpoints: 7,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Tut mir leid es so sagen zu müssen, aber wenn ich lese, was Martin22 dort von sich gibt, dann kann ich um es vorsichtig auszudrücken echt nur wieder den Kopf schütteln. Für mich ist gerade eine solche Einstellung einer dieser Faktoren, wie es eben zu dieser von dir angesprochenen Doppelmoral kommt. Die Haltung von Martin22 hingegen erinnert mich schon recht stark an die Einstellung der Bevölkerung zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland - Hauptsache weggucken, mich geht es doch nichts an.

Das wir alle im großen und ganzen aber in diesen wirtschaftlichen Intrigen involviert sind, will niemand und vor allem nicht die Politik wahr haben. Es ist eben der moderne Raubtierkapitalismus, der uns Menschen dazu treibt, solche Dinge zu tun. Meiner Meinung nach ist es wirklich genau so, wie du zum Teil schon sagtest. Wir selbst haben eben durch bloßen Zufall in der Vergangenheit genug Geld und Macht erwirtschaftet um heute den Rest der Welt auf gut deutsch gesagt zu "verarschen". Wir selbst reden immer wieder von globaler Abrüstung, meinen uns mit "Friedenstruppen" in Konflikten einmischen zu müssen, aber in Wirklichkeit ist es doch so, dass viele dieser Konflikte ohne uns gar nicht erst so hätten ausarten müssen.

Zum einen sagen wir also, dass niemand Waffen besitzen sollte - Auf der anderen Seite sind aber genau wir es, die die Menschen mit Waffen versorgen. Das ist völlig paradox. Wo ist dort die Logik? Die Lösung hierfür wäre eben ein Konsequenter Verzicht von Waffenexporten. Aber wenn wir darauf verzichten würden, würde die Rüstungsindustrie und somit die deutsche Industrie einen starken Wirtschaftszweig einbüßen und zum andern würde ein anderes Land an unsere Stelle treten. Das ganze läuft einfach auf einen Teufelskreis hinaus.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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