Werde reich durch Flaschenpfand?

Ok, die Überschrift ist vielleicht doch etwas hart gewählt. Wirklich reich kann man dadurch sicherlich nicht werden. Ganz im ernst, wie haltet ihr es mit den Flaschen und dem Pfand?

Ich kann es z.B. überhaupt nicht leiden, wenn viele ihre 0,25 € Pfand wegwerfen. Aufheben tue ich diese nicht, aber ich selber werfe sie nicht weg und sammle diese. Im Wochentakt bringe ich diese dann auch endlich zum Leergutautomaten.

Durch meinen Beruf bin ich fast täglich auf der Autobahn und es ist wirklich erschreckend was ich da so sehe. Überall liegt der Pfand nur so auf der Straße und es scheint keinen zu interessieren. Gleiches gilt auch für Konzerte und Co., dort liegen einfach massenweise Leergutflaschen herum.

Mehrere Reportage im Internet haben dazu mal berichtet und aufgezeigt, was teilweise so Flaschensammler von Konzerten mitbringen. Es ist einfach Wahnsinn, wie wir mit unserem Geld umgehen und uns dann beschweren, dass wir eben keines haben. Der Spruch: "Das Geld liegt auf der Straße, man brauch sich nur zu bücken." trifft den Nagel auf den Kopf.

Ich habe kürzlich mal bei SternTV einen Mann gesehen, der hat sich durch Flaschenpfand einen gebrauchten Wohnwagen zusammen gesucht. Mehrere Tausend Euro hat er innerhalb kürzester Zeit gesammelt, dazu ist er immer zu Veranstaltungen gegangen die im Freien stattfanden und hat die Flaschen dort gesammelt.

Ich denke schon, dass man, wenn man es regelmäßig macht und an Orte geht wo viele Flaschen einfach achtlos weggeworfen werden, schon sehr viel Geld zusammen bekommt mit dem Flaschenpfand. Allerdings würde ich das nicht machen. Ich werfe keine Flaschen fort, auf die es Pfand gibt, weil ich das für Verschwendung halte. Das summiert sich mit der Zeit und andere profitieren dann davon.

Jemand, der keine Arbeit hat und die Zeit, für den ist das sicherlich eine Möglichkeit, sich nebenbei ein paar Euro zusammen zu sammeln. Aber man muss das wollen, bei Wind und Wetter den Flaschen sozusagen nach zu reisen. Nur lohnenswert ist es sicherlich, denn es gibt sehr viele Leute, die ihre Flaschen einfach wegwerfen und sich nichts aus dem Pfand machen.

Gezielt nach weggeworfenen Pfandflaschen suchen würde ich auch nicht. Aber wenn mir irgendwo eine direkt vor die Füße rollt, steige ich nicht darüber, sondern ich bücke mich und hebe sie auf. Wenn ich auf meinem Weg 25 Cent auf der Straße liegen sehen würde, würde ich mich schließlich auch danach bücken.

Ich finde es zwar mehr als nur bedenklich, wie mit den Pfandflaschen umgegangen wird. Weil man keine Lust hat, die Flaschen mit sich umher zu tragen und sie abzugeben, werden sie einfach irgendwo liegen gelassen. Aber das ist wohl nur ein weiteres Symptom unserer Wegwerfgesellschaft. Wenn z.B. jemand einen neuen Flachbildfernseher haben will, wird das alte Röhrengerät einfach entsorgt, auch wenn es noch voll funktionsfähig ist. Wen kümmern da schon 25 Cent hier und da, die in den Müll geworfen werden?

Das wurde ja in etlichen Threads schon diskutiert. Unter anderem in diesem hier Gutes Geld durch Flaschensammeln? . Reich werden kann man mit Flaschenpfand bestimmt nicht. Man sollte sich mal überlegen, wieviel Flaschen man finden muss, damit man ein regelmäßiges Einkommen hätte und einen passablen Stundenlohn. Das ist einfach nicht möglich, wenn man nicht im Getränkelager einbricht.

Ich sehe das nicht ganz so, wenn einem das nicht peinlich ist sich nach den Pfandflaschen zu bücken, kann bestimmt, je nach dem wo man sammelt, bestimmt ein ganz schönes Sümmchen zusammen kommen. Ich kann mir gut vorstellen, das in Großstädten oder Ballungszentren teilweise viel Pfand gefunden werden kann, wenn zum Beispiel Großveranstaltungen wie Konzerte, Fußballspiele, Kirmes oder Innenstadtfeste sind. Karneval in Köln oder Düsseldorf könnte ich mir auch als Goldgrube vorstellen.

Die andere Sache ist ja, das man die Flaschen dann auch erstmal mit sich rumtragen muß. Wie im oben genannten Beispiel oben, wo der Mann von Festival zu Festival gereist ist. Ich habe den Bericht auch gesehen und wenn man mal überlegt, das er sein ganzes Auto vollgepackt hatte und nachher die Wohnung vollgestellt hatte, weil er so schnell nicht alles nicht wegbringen konnte.

Ich suche selbst nicht gezielt nach Pfandflaschen, aber wenn welche auf meiner Arbeitstelle rumliegen, sammel ich sie auch ein. Zum einen, damit sie dort nicht mehr rumliegen, aber ich fänd es schade, wenn man dieses Geld verschenkt, deshalb bring ich sie weg.

Es mag Zeiten und Orte geben, an denen sicher ungewöhnlich viele Pfandflaschen vermutet werden können. Geht man aber durch die Stadt um sich so sein Einkommen aufzubessern, merkt man ziemlich schnell, dass es eigentlich eher wenige Flaschen sind, die das zusammen kommen. Und wenn man dann noch mit berücksichtigt, dass es auch Pfandflaschen gibt, die weniger als 10 Cent bringen, dann muss man schon davon ausgehen, dass wirklich viele Flaschen gefunden werden müssen. Und genau das ist nicht der Fall. Schön natürlich, wenn man ständig die 25-Cent-Flaschen findet, bei denen man den Euro schon nach vier leichten Plastikflaschen zusammen hat. Auf der anderen Seite bräuchte es 12-13 Bierflaschen aus Glas (also schwer und zerbrechlich), um ebenfalls auf den Euro zu kommen.

Wirklich "reich" dürften aber diejenigen werden, die auf die Flaschen das Pfand umlegen "müssen". Denn die Flasche selbst dürfte selbst bei gutem Willen nicht den Preis erreichen, welcher hier als Pfand festgelegt wurde. Und vor der Pfand-Zeit wurden die Flaschen ja auch der Vernichtung preisgegeben. Bei Einwegflaschen ist die Rechnung daher gleich noch mal eine Nummer lukrativer. Jedenfalls ist stark anzunehmen, dass bei weitem nicht 100% aller Pfandflaschen auch wirklich zurückgebracht werden. So bleibt das Pfand in den Kassen und kann als Gewinn mitgenommen werden, für den eigentlich kein Gegenwert gegeben werden muss.

Ich hatte mal jemanden im näheren Freundeskreis, der überall Leergut mitgenommen hat. Sehr vieles sind Bierflaschen, die kaum etwas einbringen, ihren negativen Eigengeruch haben und vorher von Menschen verwendet wurden in einem Zustand, in dem ich lieber einen Bogen um sie machen würde.

Auf Veranstaltungen habe ich auch andere Erfahrungen gemacht. Selbst beim kleinen Dorffest um die Ecke, herrscht Flaschenverbot, was auch genau kontrolliert wird. Bei größeren Events gibt es zudem oft noch die Leihbecher mit 2€ Pfand drauf. Das ist schon eher ein Betrag, den man sich zurückholt. Aber drumherum gibt es immer sehr viele professionelle Flaschensammler und so mancher wirkt nicht so, als wäre er bereit etwas von seinem "Feld" abzugeben. Außerdem müssen die Behälter transportiert werden, man muss erstmal hinkommen und immer weniger Veranstaltungen sind kostenfrei.

derpunkt, deine Rechnung verstehe ich so nicht so wirklich. Einwegflaschen werden auch jetzt noch vernichtet, bzw. recycelt. Wobei durchs Recycling aus der Flasche keine neue Flasche wird, sondern irgendwas anderes. Ich dachte aber auch, dass dabei Gelder für die Recyclingbetriebe verwendet werden.

Ich würde auch nicht den ganzen Tag umher laufen um solch Flaschen zu sammeln und hätte auch gar nicht die Zeit hierfür. Bei uns gibt es allerdings einige solcher Flaschensammler, die sicherlich ihr Portmonee damit aufpolieren. Ich glaube aber nicht das sie dieses als Einnahme beim Amt oder sonst irgendwo angeben. Das man hierdurch reich wird glaube ich nicht, schließlich müsste man ja tausende von solch Flaschen und Dosen finden und so viele liegen gar nicht herum. Ich denke mal dies wird für die Sammler nur eine nette Einnahmequelle sein und mehr nicht.

Ich denke das hängt von mehreren Faktoren ab, ob man davon "reich" werden kann oder nicht. Wohnt man in einer Stadt, dann hat man wohl mehr Möglichkeiten Leergut zu finden als wenn man auf dem Dorf wohnt. Auch kommt es immer darauf an, was für Veranstaltungen in der Umgebung stattfinden, denn bei einem Bundesligaspiel findet man schon einiges an Leergut um das Stadion und auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Im Stern Tv kam letztens ein Beitrag von einem Flaschensammler, der sich damit ein Wohnmobil finanziert hat in dem er nun wohnt. Dabei wohnt dieser in einer größeren Stadt in der viel Leergut zu finden ist. In der Reportage wurde er auch einen Tag begleitet, als ein Fußballspiel stattgefunden hat und am Ende des Tages kam er auf rund 250 Euro die er eingenommen hat mit dem Sammeln. Dabei war er aber auch nicht nur wenige Stunden unterwegs, sondern den kompletten Tag. Der Sammler hat aber auch gesagt, dass es ein besonders guter Tag war. Dabei sammeln sie ja nicht nur Flaschen, sondern auch Dosen auf die es Pfand gibt. Am besten sind dann Pfandsachen, die selbst nur ein geringes Eigengewicht haben und wenig Platz wegnehmen wie plattgedrückte Dosen.

Glasflaschen sind um einiges schwerer, und wenn man wirklich vor hat den ganzen Tag zu sammeln dann sollte man auch eine Möglichkeit haben seine "Beute" zu lagern, denn wenn man mit 50 Glasflaschen unterwegs ist dann kommt man auch langsamer voran und wird am Ende des Tages nicht so viel schaffen, wie andere die sich nur an Plastikflaschen und Dosen halten. Auch ist das Pfand zwischen Glas, Plastik und Dosen sehr unterschiedlich verteilt.

Jedoch wird man auf den Konzerten und großen Veranstaltungen immer auf Konkurrenz treffen oder man wird auch einmal verwiesen, da das Leergut dann dem Veranstalter gehört. Auch das kann zu Problemen kommen, da es sich rechtlich gesehen um Diebstahl handelt. Allerdings habe ich auch gesehen, dass auf den Konzerten auch Mitarbeiter der Security oder bei einer Kirmes, die Aussteller rum gehen und das Leergut einsammeln um so noch einen kleinen Zusatzverdienst zu haben. Möchte man das ganze wirklich ernsthaft betreiben, dann muss man sich eine gute Umgebung suchen und auch früh auf den Beinen sein und hat dann auch einen langen "Arbeitstag" vor sich. Dazu dürfte es auch sehr stark schwanken an Einnahmen die man hat, und so kann man am einen Tag auf mehrere hundert Euro kommen und am anderen bekommt man nicht einmal 5 Euro zusammen. Als feste Einnahmequelle würde ich mich darauf also nicht verlassen.

Wie ich es selbst handhabe, ich werfe mein Leergut nicht in die Natur sondern nehme es immer wieder mit. Hin und wieder wenn ich etwas vor meiner Tür finde, sammele ich auch dieses Leergut ein und gebe es ab. Reich bin ich davon nicht geworden, aber für mich hat das ganze auch etwas mit Umweltverschmutzung zu tun und nebenbei bekommt man noch ein paar Cent dafür. Wirklich danach suchen tue ich nicht, jedoch kenne ich es von einigen Kollegen die auf Veranstaltungen dienst machen hin und wieder ein paar Dosen oder Flaschen einstecken und so ein paar Euros zusätzlich raus holen. Dabei kann man das allerdings nicht überall machen, und wenn ich mich auf der Arbeit befinde dann kann das schon einen schlechten Eindruck machen wenn man sich nach jedem Pfand bückt und es einsteckt.

Reich wird man sicherlich nicht durch Flaschenpfand, aber ein paar Euro kann man sich immer leicht nebenbei und ohne viel Aufwand dabei verdienen. Von den paar Flaschen die ein paar jugendliche Trinker stehen gelassen haben bekommt man nicht viel Geld, aber wer so etwas vor großen Fußballspielen oder anderen Veranstaltungen professionell betreibt kann sicherlich auch noch nicht gut davon Leben, aber ein größeres und vor allem steuerfreies Zubrot hat er garantiert.

Ich sehe das Sammeln von Pfandflaschen eher als kleinen Baustein auf dem Weg um reich zu werden. Wer solche Kleinigkeiten immer mit nimmt der passt auch im normalen Leben auf wenn er etwas sparen kann und wenn man den Blick erst einmal für solche Möglichkeiten geschärft hat der bekommt in der Summe auch ein erkleckliches Sümmchen zusammen.