Arztbefund vom Facharzt zum überweisenden Arzt?
A ist von seinem Hausarzt zu diversen anderen Ärzten überwiesen worden zwecks Diagnosefindung. Die Ärzte geben in der Regel einen Kurzbefund direkt dem Patienten mit. So auch die Befunde für A an den Hausarzt. Der eine Arzt hat den Befund in ein Kuvert getan, indem ein Adressenfenster ist und übergab den Umschlag dem Patienten A. Auf dem Adressenfenster stand aber der Hausarzt und nicht der Patient. War ja auch der Befund für den Hausarzt.
Ein anderer Arzt gab den Befund in einem nicht verschlossenen Umschlag auf dem Stand "Praxis Dr. xy". Also die Praxis des Hausarztes. Der Umschlag war aber nicht verschlossen. Der andere Arzt gab den Befund ohne Umschlag mit. Auf dem Briefkopf stand wohl, dass es für den Hausarzt ist.
Darf A eigentlich die Befunde lesen, bevor er diese dem Hausarzt überreicht? Wäre das ein Briefgeheimnis? Darf A der Befund vorenthalten werden? Hat A nicht das Recht den Befund als erstes zu erfahren? Was ist, wenn A den Umschlag aufmacht und der Hausarzt merkt es? Kann A belangt werden?
Erst einmal ist es doch so, dass der Befund auch beim Facharzt kurz besprochen wird. Man kann aber auch auf eigenem Wunsch hin eine Kopie des schriftlichen Befundes haben, wenn man es eben noch schriftlich haben möchte. Dauert die Auswertung des Befundes, wie beispielsweise nach einer Operation, erhält der Hausarzt oder meinethalben auch der Diabetologe, der mich beispielsweise zum Augenarzt schickt, den Befund dann mit der Post. Aber auch da wird zumindest der Befund kurz noch beim Termin besprochen.
Da der Hausarzt sowieso den Ärztebrief vor sich liegen hat und es mit dem Patienten bespricht, hätte ich jetzt persönlich kein Problem, den Brief selbst zu lesen. Immerhin geht es da um mich und wenn ich etwas nicht verstanden habe, würde ich nachschauen. Aber ich würde, wenn ich den Brief in die Hand gedrückt bekomme, und der Umschlag wäre zugeklebt, ihn bestimmt nicht öffnen. Aber wie gesagt, es steht jedem Patienten selbst frei, nach einer Kopie des Ärztebriefes zu fragen, wenn die Kommunikation zwischen dem Arzt und Patienten dem Patienten nicht genügt.
Ich habe so etwas auch schon einmal mit bekommen, einmal hatte ich sogar nur den blanken Brief ohne Umschlag bekommen. Ich habe den Brief gelesen, denn ich denke nicht, dass es sich hier um ein Briefgeheimnis handelt. Der Befund wird ja sowieso noch genau mit dem Hausarzt besprochen. Wäre es ein Briefgeheimnis, würde man den Brief vom Facharzt direkt an den Hausarzt schicken. Deswegen sehe ich da kein Problem den Brief vor dem Gespräch auch zu öffnen, außer natürlich, wenn er versiegelt ist.
Ich habe noch nie Arztbefunde von einem Arzt zu einem anderen mitbekommen. An sich steht das ja kurz auf der Überweisung mit drauf. Also die Diagnose und warum der Arzt einen zum Facharzt überweist.
Ich kenne Arztberichte nur als Entlassberichte aus dem Krankenhaus. Hier läuft das meistens so, dass man am Entlassungstag einen vorläufigen Arztbericht mit bekommt und den dann zu den Ärzten mit nimmt, die weiter behandeln. Ein endgültiger Arztbericht wird dann an die Weiterbehandler mit der Post verschickt. Es geht halt vor allem um die Medikamente, die der Patient im Krankenhaus bekommen hat, damit die weiter verschrieben werden können. Oder auch durchaus um die Diagnose. Ich bekomme da meistens zwei bis drei Arztberichte mit. Einmal für die Fachärzte und dann für den Hausarzt.
Die Arztberichte sind in der Regel auch zugeklebt. Ich öffne die aber an sich auch jedes Mal und lese mir das durch. Es geht ja schließlich um mich. Wenn die Ärzte das nicht wollen, dann sollen sie die Briefe eben mit der Post versenden. Doof ist es nur, wenn man den Arztbericht gelesen hat, in dem klare Empfehlungen für die Weiterbehandlung gegeben werden. Die Patientin einen der Briefe gelesen hat, dann zum Facharzt geht und der was anderes macht und dann sagt, das würde so im Arztbericht stehen.
Hier sagt die Klinik zwar, wir sollen die Arztberichte nicht öffnen, aber denen ist natürlich klar, dass die meisten Patienten das machen. Ich kenne es aber auch aus anderen Kliniken so, dass man für sich selbst einen Arztbericht verlangen kann und den auch bekommt. Bei anderen Patienten habe ich auch schon mitbekommen, dass mit denen abgesprochen wurde, was im Arztbericht drin stehen wird.
Ich denke generell, wenn ein Arzt nicht will, dass die Patienten die Arztberichte lesen, sollen sie ihre Berichte mit der Post verschicken. Als Patient ist man ja kein Briefträger. Denn die Funktion übernimmt man ja an sich, wenn der Arzt einem einen Brief in die Finger drückt und sagt, nehmen Sie den mit zu dem anderen Arzt.
Ich habe schon verschiedene Arztberichte mitbekommen. Bisher habe ich alle gelesen. Da es nur um mich geht, habe ich auch das Recht, die Berichte einzusehen. Meine Ärztin bitte ich aber grundsätzlich um eine Kopie, damit ich alles beisammen habe. Wenn ich dann zu einem anderen Arzt muss, zeige ich ihm die Kopie und er weiß Bescheid.
Im Normalfall braucht die Person A den betreffenden Befund nicht lesen, denn er müsste ihr eigentlich während der Behandlung bzw. Untersuchung auch erläutert werden. Andere Sachen werden dann nämlich auch nicht noch mit aufgenommen in dem Bericht. Den Brief selber darf die Person A natürlich nicht lesen, denn den hat sie ungeöffnet dem Arzt weiter zu reichen, allerdings kann sie nach der ordnungsgemäßen Übergabe um eine Kopie bitten. Das Recht hat die Person A als Patient.
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