Arbeitslos: strukturell, konjunkturell, friktionell?
Ich habe eben im Fernsehen rumgezappt, weil nichts besonderes drin war und da war in einem Programm die Rede von Arbeitslosigkeit. Ich habe nicht alles mitbekommen, konnte mir nur noch drei verschiedene Arbeitslosenformen notieren. Da ich nicht weiß, welcher Unterschied in der struktuellen Arbeitslosigkeit, der konjunkturellen Arbeitslosigkeit oder der friktionelle Arbeitslosigkeit besteht, wollte ich hier mal die Frage in den Raum stellen. Ist Arbeitslosigkeit nicht gleich Arbeitslosigkeit? Welcher Unterschied besteht in diesen Arbeitslosenformen?
Der Unterschied besteht im Grund der Arbeitslosigkeit, also warum eine Arbeitslosigkeit entsteht und in der Dauer der Arbeitslosigkeit. Die friktionelle Arbeitslosigkeit kommt dadurch zustande, dass jemand seinen Arbeitsplatz wechselt. Wenn er entlassen wird und eine neue Stelle sucht, wird der Zeitraum zwischen den beiden Jobs als friktionelle Arbeitslosigkeit bezeichnet. Diese Art von Arbeitslosigkeit ist meistens eher kurzfristig (einige Wochen oder Monate)
Strukturelle Arbeitslosigkeit hat ihre Ursachen im Unterschied zwischen Angebot an Arbeitsstellen und der Nachfrage. Dies kann zum Beispiel dadurch passieren, dass ein Wirtschaftszweig umstrukturiert wird und durch neue Technologien Berufsbilder wegfallen - das Angebot für diese Berufe unterschreitet dann die Nachfrage. Eine andere Form ist auch die regionale Arbeitslosigkeit: das Angebot an Stellen für einen bestimmten Beruf ist niedriger als die Nachfrage (und Arbeitssuchende wollen nicht weg ziehen). Strukturelle Arbeitslosigkeit ist eher langfristiger.
Die konjunkturelle Arbeitslosigkeit ist wie der Name schon sagt mit den Schwankungen der Konjunktur verbunden und mit der mangelnden Produktnachfrage im Abschwung eines Konjunkturzyklus. Dadurch kommt es oft zu Massenentlassungen und zu mittelfristiger Arbeitslosigkeit, die eigentlich mit dem Konjunkturaufschwung beendet sein sollte (was nicht unbedingt der Fall ist, wie viele wissen).
Ein Bereich der konjunkturellen Arbeitslosigkeit umfasst auch die "Winterarbeitslosigkeit" oder auch Kurzarbeit. Gerade im Winter werden vor allem in der Baubranche viele Mitarbeiter entlassen, welche in der Regel im Frühjahr wieder eingestellt werden. Dieser Bereich der Arbeitslosigkeit ist auch eher kurzfristig zu sehen.
Bei der Konjunkturellen und eigentlich auch Strukturellen Arbeitslosigkeit kommt es auch oft auf den Mut der Firmen an. Sind sie in der Lage einige Risiken einzugehen, dann kann es auch manchmal schnell passieren, dass die Arbeitslosenquote innerhalb kürzester Zeit gen Null tendiert. Das passiert zwar selten, gibt es aber manchmal doch. In der Region hier haben es Firmen innerhalb von 3 Jahren geschafft, die Arbeitslosenquote von über zwölf Prozent auf unter sieben Prozent zu drücken. Auf diesem Level ist sie jetzt seit knapp zwei Jahren stabil.
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