Wie wurde euch der Heiratsantrag gemacht?

Ich bin zum dritten Mal verheiratet und ich habe eigentlich nie einen richtigen Heiratsantrag bekommen. Irgendwie wurde es einfach mal besprochen, dass man heiratet. Bei meiner ersten Ehe war es mehr oder weniger so, dass ich wir von Kindern gesprochen haben und irgendwie war dann auch klar, dass wir heiraten. Bei meiner zweiten Ehe wurde einfach davon gesprochen, dass man ja heiraten könnte. Auch bei meiner dritten Ehe, die ich jetzt führe, war es mehr oder weniger, weil wir sonst hier in dem ach so "schwarzen" Paderborn keine Wohnung bekommen konnten. Romantik ist da irgendwie nicht zum Zuge gekommen.

Mein Mann ist sowieso kein großer Romantiker. Wir sind aber dennoch nun im 11. Ehejahr, auch ohne diese Romantik . Aber das stört mich auch nicht, dass es nicht so romantisch war. Wie war es bei euch? War euer Antrag so, wie ihr euch ihn vorgestellt habt? Habt ihr den Antrag gemacht oder die Partnerin oder der Partner? Wie ist dieser Antrag gewesen? Seid ihr zufrieden gewesen? Habt ihr dann auch geheiratet?

Ganz ehrlich gesagt, ab und zu ein bisschen Romantik wäre nicht schlecht. Aber dafür habe ich mich für den falschen Mann entschieden. Darum habe ich von meinen Mann auch keinen richtigen Heiratsantrag bekommen. Mein Mann wusste schon nach zwei Wochen, dass er mich heiraten will und eine Familie gründen will. Deswegen meinte er, er brauche keinen Heiratsantrag mehr machen. Was ich nur noch bestimmen durfte war an welchen Tag wir heiraten. Ganz ehrlich gesagt, ich fand es so in Ordnung. Und unsere Ehe hält nun auch schon über 9 Jahre.

Ich selber bin noch eher weit entfernt vom Heiraten, aber mein Onkel hat sich etwas sehr Romantisches einfallen lassen, zum Heiratsantrag. Er und seine Frau haben sich auf der dritten Etage des Eifelturms in Paris verlobt. Das finde ich schon super romantisch und ganz ehrlich, so etwas wünscht sich doch fast jede Frau oder? Natürlich ist es einfach und schlicht auch toll aber so ein Antrag entspricht eigentlich schon der Vorstellung von Romantik und wahrer Liebe.

Mein Heiratsantrag war zwar nicht romantisch, sondern eher altmodisch, aber dafür haben wir uns für unsere Hochzeit etwas Besonderes einfallen lassen: Wir haben im einzigen Standesamt geheiratet, wo man freien Blick auf die Ostsee hatte und nach der Zeremonie sind nur für uns die Glocken ertönt, die man auf der ganzen Seebrücke hören konnte.

Ich kann mich an meinen Hochzeitstag noch ganz gut erinnern: Wir haben das Auto so schön geschmückt und dann stürmt und regnet es den ganzen Tag. Nur während der Fotoaufnahmen am Strand war es für einen kurzen Moment mal trocken. Aber dafür war das Drumherum einfach einmalig.

Mein erster Heiratsantrag war recht romantisch. Allerdings, da es Ostersonntag war, wurde der Blumenstrauß halt auch versteckt. Wobei ihn meine Kinder erst mal gefunden hatten und ihr Vater nur immer meinte, das sie ihn wieder hinlegen sollten. Nun diese Ehe ist gescheitert und ich warte nur noch auf mein Scheidungsurteil.

Von meinem Freund habe ich aber schon einen Heiratsantrag erhalten. Scheint ihr irgendwie in der Luft zu liegen, das man schon gefragt wird, bevor man eigentlich geschieden ist. Aber dieser Antrag war weder romantisch noch unromantisch. Wir waren auf dem Weg nach Hause nach einem Grillabend bei seiner Schwester und er meinte dann plötzlich, das ich die Frau wäre, wo er sich nochmal eine Ehe wagen will

Ich gebe zu, das er es zweimal sagen musste, weil ich es beim ersten Mal nicht wirklich kapiert hatte, das er mir damit einen Heiratsantrag gemacht hat. Aber so mitten in der Nacht unter Sternen hatte die ganze Situation doch wieder was romantisches, auch wenn es von der Wortwahl her eher unromantisch war.

Ich habe weder einen Heiratsantrag bekommen noch bin ich gefragt worden, ob ich ihn heiraten will und ich fand das auch lange Zeit alles andere als prickelnd. Es hat sich bei uns mehr oder weniger so ergeben, allerdings kam das Thema wohl eher durch mich auf, denn ich sah keinen Grund, es nicht zu tun und war der Meinung, dass wir nach all den Jahren mal einen Schritt weitergehen könnten. Mich hat es damals ziemlich belastet, wie er damit umgegangen ist, denn er hat sich, so könnte man das vielleicht am besten beschreiben, irgendwann damit einverstanden erklärt, mich dann aber doch mit allem allein gelassen und auch deutlich gezeigt, dass er mit diesem ganzen Hochzeitskram nichts anfangen kann. Dass er sich dafür kein bisschen erwärmen konnte, fand ich am schlimmsten, denn das erschien mir wie eine Ablehnung. Insofern denke ich auch nicht wirklich gerne an meine Hochzeit zurück, obwohl die Feier an sich ganz schön war.

Geheiratet habe ich also trotz dieses holprigen Anlaufs und des steinigen Weges hin zum Standesamt, aber es ändert nichts daran, dass ich eigentlich auch immer diesen romantischen Blick aufs Heiraten hatte, wobei ich nicht einmal Wert auf einen ausgefallenen Heiratsantrag legen würde, sondern es mir einfach wichtig und bedeutend war, dass mir jemand sagt, dass er mich gerne heiraten würde. Mit welchen Worten oder vor welchem Hintergrund das passiert, wäre mir da wirklich zweitrangig und ich habe davon auch keine besondere Vorstellung. Es geht mir da eher um dieses Bekunden selbst, das Jasagen zu einem Menschen, in diesem Fall zu mir. Das fehlte in meinem Fall gänzlich und das hat mich eine Zeitlang auch wirklich verletzt, eben, weil es nicht nur fehlte, sondern ich auch noch mit allem sitzen gelassen wurde.

Ich denke, ich würde dieses Thema nicht mehr meinerseits auf den Tisch bringen, muss aber auch sagen, dass ich nicht mehr zwingend heiraten wollen würde und denke, dass es auch sehr gut ohne Trauung geht. Ich bin dem Heiraten zwar alles andere als abgeneigt und würde auch nochmal heiraten, aber sicherlich würde ich beim nächsten Mal diesen Weg, den ich in der Hinsicht hinter mir habe, nicht noch einmal beschreiten und wirklich darauf warten, dass das Thema sich irgendwie ergibt, um dann darauf zu warten, ob ich mehr oder weniger deutlich heraushören kann, dass mein Partner mich auch heiraten will, nicht nur ich ihn.

Das mag sich komisch anhören, aber ich würde mich auf eine solche, vermeintlich einseitig gewollte Eheschließung nicht mehr einlassen wollen. Ich will nicht diejenige sein, die sich aufdrängt, aber ich kam mir damals ein wenig so vor, weil wirklich überhaupt kein Entgegenkommen zu merken war, außer eben irgendwann dieser Zustimmung, dass wir dann halt heiraten. Dahinter stand immer der unausgesprochene Zusatz: „Damit Du Ruhe gibst“, wobei ich tatsächlich nicht darauf gedrängt habe. Ich habe damals lediglich versucht, herauszufinden, ob er denn heiraten will oder nicht und eine ganz normale Unterhaltung zu diesem Thema angefangen, war dann aber überrascht über seine abblockende Haltung, die er mir nicht näher erklären konnte. Und irgendwann hat er dann eben zugestimmt. So würde ich das nicht mehr wollen.

Bei uns war es ganz unromantisch. Wir hatten uns schon acht Jahre gekannt und wohnten auch schon eine Zeit lang zusammen. Ich war mit dem Studium fertig und hatte meine erste Stelle angefangen, mein damaliger Freund studierte noch. Wir beschäftigten uns das erste mal so richtig ernsthaft mit Steuerdingen und ähnlichem und stellten ganz unromantisch fest, dass wir uns besser stünden, wenn wir verheiratet wären. Also heirateten wir. Auch die Hochzeit war sehr sachlich, es war im Prinzip nur eine Bestätigung des Status Quo. Da wir eh keiner Kirche angehörten, gingen wir in sehr kleinem Kreis nur ins Standesamt, es war im Prinzip nur ein Verwaltungsakt. Dann riefen wir unsere Eltern an und erzählten ihnen, dass wir geheiratet haben. Eine Woche später gab es noch einen gemeinsamen Restaurantbesuch mit Eltern und Schwiegereltern und das war es auch schon. Wir sind jetzt geschieden, aber wenn ich wieder heiraten würde, würde ich es genauso machen.

Mein Partner und ich haben relativ früh entschieden, dass wir einfach das Leben miteinander verbringen wollen. Als dann feststand, dass er in eine andere Stadt ziehen wird, weil er dort studieren musste, redeten wir mal wieder vermehrt über das Thema. Ich bekam dann kurze Zeit später einen für mich sehr romantischen Antrag.

Mir war ja eigentlich klar, dass er mich an unseren Jahrestag fragt. Nun war dieser Tag, aber vom Wetter her einfach nicht so schön. Es regnete in Strömen und es fing auch so langsam an zu blitzen. Er meinte dann irgendwann zu mir, dass er mir ja eigentlich einen ganz besonderen Tag machen wollte. Nun war mir alles klar. Er hatte seinen Antrag an einen schönen Platz im Freien geplant, nun musste er aber umdisponieren und er fragte mich an einem Ort, an dem wir mal ein Date hatten. Trotzdem war alles sehr romantisch. Er hatte eine Decke, Kerzen und Sekt und selbst, wenn es ganz anders gekommen wäre, hätte ich trotzdem ja gesagt.

Geheiratet haben wir noch nicht, dazu fehlen uns noch die finanziellen Mittel, da wir beide viele Familienmitglieder haben und uns eine Feier mit allen wünschen. Ich denke aber, dass es wichtiger ist ein Zeichen zu setzen, anstatt die Tat an sich.

Mir wurde der Heiratsantrag oft von meiner Frau gemacht. Ich glaube sie wollte es halt immer Mal wieder betonen, dass sie es ernst meint. Doch jeder war gleich schön und einer war halt während eines Feuerwerks. Man merkte ihr die Nervosität richtig an, sodass ich das natürlich auch noch sehr süß fand, aber dennoch war der Antrag sehr schön und ich bin auch heute noch glücklich mit Ihr zusammen.