Kindergeld: Für das Kind anlegen oder in die Haushaltskasse?

vom 31.10.2011, 12:47 Uhr

Was macht ihr mit dem monatlichen Kindergeld?

Es wird angelegt, denn schließlich soll es ja für das Kind sein
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8%
Es wird teilweise angelegt, denn man braucht ja auch was zum Leben
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Es kommt komplett in die Haushaltskasse, weil man sich es nicht leisten kann das Geld anzulegen
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Abstimmungen insgesamt : 13

Jeder der Kinder hat, bekommt auch Kindergeld. Viele Familien legen das Kindergeld jeden Monat für das Kind an, haben mit dem Kindergeld eine Ausbildungsversicherung finanziert oder haben ein Sparbuch. Andere Eltern brauchen das monatliche Kindergeld für die Lebenserhaltungskosten. Es gibt Eltern, die nicht verstehen, wie man das Kindergeld ausgeben kann, weil es in die Haushaltskasse kommt. Andere wiederum meinen, dass es doch richtig ist, das Geld für das Kind monatlich auszugeben, weil das Kind ja auch Kleidung und Essen braucht.

Wie ist es bei euch? Wie legt ihr das Geld an? Legt ihr es teilweise an? Gebt ihr es in die Haushaltskasse? Kauft ihr dem Kind bewusst jeden Monat was von dem Kindergeld? Für was benötigt ihr das Kindergeld? Warum handhabt ihr das gerade so und nicht anders?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Bei uns geht das Kindergeld voll mit in die Haushaltskasse auf, der Betrag ist nach meinem Verständnis ja dafür gedacht dass er das Vorhandensein von Kindern honoriert, nicht dass es ausschließlich den Kindern zur Verfügung steht. Was für unseren Sohn gekauft werden muss das wird eben gekauft, ohne weiter darüber nachzudenken ob der erforderliche Betrag aus dem Topf "Kindergeld" genommen wird oder nicht.

Die Ausgaben für ein Kind werden dafür sowieso nicht gedeckt, damit wäre ja der Beitrag schon für die monatlichen Kindergartenbetreuungsgebühren fast aufgebraucht. Es ist ein angenehmes monatliches Zubrot was voll mit in die monatlichen Ausgaben aufgeht. Sicherlich hatten wir damals vor 18 Jahren auch eine Lebensversicherung abgeschlossen wo wir einen jährlichen Beitrag eingezahlt haben um uns später keine Gedanken um ein eventuelles Studium machen zu müssen, aber auch hier wurde der Vertrag aus den laufenden Einnahmen bestritten und nicht bewusst vom Kindergeld abgezweigt.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge

Zuletzt geändert von hooker am 31.10.2011, 13:10, insgesamt 1-mal geändert.

Ich selbst habe noch keine Kinder, kann aber etwas darüber erzählen, wie es in meiner Verwandtschaft gehandhabt wird. In den meisten Fälle wird etwa die Hälfte des Kindergeldes genommen und angelegt, beziehungsweise andere Versicherungen für das Kind bezahlt. Alle Kinder haben eine Ausbildungsversicherung, in die monatlich 50 Euro eingezahlt werden. Weiterhin haben sie alle eine Krankenzusatzversicherung, die bei den Kindern den Effekt hat, dass sie im Krankenhaus als Privatpatienten behandelt werden und dass sie vom Chefarzt behandelt werden. Dann kommt für alle noch eine Pflegezusatzversicherung und die Erstattung von Heilpraktikerkosten hinzu.

Ich denke, man muss nicht das ganze Kindergeld anlegen, wenn man aber 50 bis 80 Euro davon weg nimmt und dieses für die Zukunft des Kindes beiseite legt, dann macht man auf keinen Fall etwas verkehrt, gerade weil niemand weiß, was die Kinder in Zukunft erwartet und wie teuer eventuell ihre Ausbildung werden könnte.

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» martin22 » Beiträge: 231 » Talkpoints: 0,58 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Bevor unser Kind zur Welt kam, machten wir uns genau über dieses Thema so unsere Gedanken. Wir beschlossen das Kindergeld komplett für das Kind anzulegen. Allerdings auf ein Tagesgeldkonto. (Man weiß ja nie. Zugegeben auch eine Art Hintertür.) Die ersten zwei Monate klappte das auch noch wirklich gut. Doch dann stellten wir fest, dass wir mit unserem doch sehr geringen Einkommen die Kosten für den Kleinen nicht mehr so ganz alleine bewerkstelligen konnten. Sprich die Kosten für Windeln, Milch, Tücher usw. wuchsen uns über den Kopf. Das war der Punkt für die Notbremse. Wir entschieden also das wie teilen würden. Allerdings nicht zur Hälfte. Und seit diesem Mama-Papa Beschluss läuft es nun recht rund. 50 Euro gehen monatlich auf das Konto von Kleinen. Der Rest des Kindergeldes kommt der Haushaltskasse zu Gute. Aus der Haushaltskasse werden natürlich auch seine Bedürfnisse bezahlt. Essen, Kleidung, Spielzeug usw. Sicherlich werden wir dieses Verhältnis früher oder später wieder ändern.

Einige finden 50 Euro wahrscheinlich wenig für den Aufbau einer finanziellen Vorsorge für die Zukunft. Unser Kind wäre uns durchaus auch das ganze Kindergeld wert, aber leider ist es nicht anders möglich. Und laut Wiki versteht sich das Kindergeld auch zum Teil tatsächlich als Familienförderung. Na dann spricht ja alles für eine Teilung des Kindergeldes. Aber zurück zum Thema. Bisher können wir unsere Regelung mit gutem Gewissen beibehalten. Meine Mutter legt für ihr einziges Enkelkind jeden Monat 100 Euro bei Seite. Da ist also schon ein ordentliches Polster vorhanden. Taschengeld gibt es von unserer Seite auch noch. Der Kleine ist also gut abgedeckt.

Ich muss gestehen das die Verführung das Kindergeld zu vollen Teilen in die Haushaltskasse zu packen, schon groß war. Gerade wenn man sich in den unteren Einkommensklassen bewegt. Ich kann auch Mütter und Väter verstehen die noch weniger für ihre Kinder bei Seite legen. Manchmal geht es einfach nicht anders. Was ich allerdings gar nicht verstehen kann, dass manche Eltern rein gar nichts zurück legen. Ich kenne einige. Da beißt man teils auf Granit. Aber selbst wenn man nur 5 Euro für sein Kind zurück legen kann, dann ist das wenigstens ein Stück finanzielle Vorsorge für später. Man darf halt bloß nicht zu spät damit anfangen. Aber auch die finanzielle Vorsorge des Kindes sollte einem nicht egal sein. Und für mich persönlich sollten 5 Euro im Monat immer möglich sein. Ob von ALG II, Minijob oder aus Einkommen der unteren Gehaltsklassen.

» LifeLines » Beiträge: 213 » Talkpoints: 4,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Kindergeld dient ja schon dazu, auch das Kind mit zu ernähren und wer gerade ein Baby bekommen hat oder ein Kleinkind versorgt, weiß, dass Windeln und Co nun nicht gerade die günstigsten Dinge sind, sie aber benötigt werden. Daher halte ich es für vollkommen legitim, wenn man einen Teil des Kindergelds auch dafür verwendet und das Kind dadurch versorgt. Auch, wenn Kleidungskauf ansteht oder ähnliches, ist es vollkommen in Ordnung, das Geld auch dafür zu verwenden. Allerdings sehe ich es jetzt nicht ein, wenn Eltern sich vom Kindergeld Alkohol und Zigaretten kaufen oder meinen, sie müssten sich damit das Leben finanzieren. Ja, solche Eltern gibt es auch.

Später geht das Kindergeld dann für Kindergartenbeiträge, Ausstattung, Unkosten im Kindergarten und so weiter drauf. Auch das kann man allein vom Kindergeld nicht bestreiten. Man möchte ja die Familie auch als solche schon finanziell entlasten und ich denke, wenn man nun kein besonders hohes Einkommen hat, geht es eben nun mal nicht anders. Natürlich ist es klasse, wenn es auch anders funktioniert, aber Kinder sind nun mal nicht gerade "günstig im Unterhalt" und somit muss man schauen, wie man zurecht kommt.

Ich denke, es ist vollkommen in Ordnung, wenn ein Teil des Geldes für den Unterhalt draufgehen, es ist ja nicht nur im Kindesalter getan, später kommen eben noch Schulsachen, Ausflüge und so weiter dazu. Aber auch Kleidung und so weiter soll schon davon gekauft werden können, sofern sie benötigt wird. Das sollte man auch nicht vergessen, dass die Kosten dafür auch nicht mehr gerade klein sind.

Was aber gar nicht geht, ist, wenn das Kind bereits ausgezogen ist oder sonst sein Leben selbst bestreitet, dann von den Eltern immer noch Kindergeld bezogen wird, was eben nicht an die Kinder weitergegeben wird. Immerhin hat man zu Hause dieses Kind nicht mehr zu versorgen und somit entbehrt sich für mich die Grundlage, das Kindergeld selbst zu behalten. In einigen Familien wird das Kindergeld dann weiter gereicht, aber leider gibt es auch Familien, die meinen, sie könnten das Geld dann nur für sich ausgeben.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Also bei uns ist es so, dass 50 Euro des Kindergeldes direkt in eine Versicherung gezahlt wird. Diese ist fällig, wenn das Kind 25 Jahre alt ist. Man kann aber vorher schon Geld auszahlen lassen, beispielsweise für den Führerschein. Dann ist der Endbetrag eben nicht mehr so hoch, das ist ja logisch. Bei dieser Versicherung ist es so, dass man nach 25 Jahren knapp 13.000 Euro ausgezahlt bekommt. Das ist in meinen Augen schon eine Menge und mein Sohn kann damit durchaus etwas anfangen. Meine Mutter hatte damals etwas ähnliches für mich abgeschlossen. So bekam ich knapp 4.000 Euro, als ich 20 Jahre alt war. Da konnte ich mir dann meine Wohnungseinrichtung finanzieren, was ich sehr praktisch fand. Also ich finde diese Versicherungen echt eine gute Sache und daher war schnell klar, dass mein Sohn so etwas auch bekommen wird.

Den Rest des Geldes legen wir dann auch in die Haushaltskasse. Windeln und Co sind ja auch nicht wirklich günstig und damit wird dann eben auch Kleidung und Spielsachen bezahlt. Gerade die kleineren Kinder wachsen auch echt schnell aus ihren Sachen heraus und das geht dann ganz schön ins Geld. Ich finde es absolut in Ordnung, dass wir ein Teil des Kindergeldes für die Haushaltskasse verwenden. Später werden davon dann auch die Gebühren für den Kindergartenplatz und ähnliches bezahlt. Natürlich ist es auch schön, wenn man das komplette Geld für die Kinder anlegen kann, aber in vielen Familien ist das eben nicht möglich - bei uns geht das derzeit auch nicht. Es ist ja nicht so, dass ich mit dem Kindergeld shoppen gehe oder es sinnlos aus dem Fenster werfe. Der Großteil kommt ja meinem Kleinen zugute und ich würde das Geld auch aus Prinzip nicht für mein eigenes Vergnügen benutzen.

Ich finde schon, dass man wenigstens einen ganz kleinen Betrag des Kindergeldes für die Zukunft der Kinder weglegen kann. Es muss ja nicht das ganze Geld sein. Ich finde die 50 Euro bei uns derzeit eine recht gute Lösung. Kann sein, dass sich die Verteilung dann ein wenig ändern wird, wenn der Kleine älter geworden ist. Das wird man dann auch sehen. Natürlich ist das Kindergeld dazu gedacht, das Kind zu versorgen und mit dem Kindergeld alleine kommt man wirklich nicht weit, aber ich denke, es tut auch keinem weh, wenn man nur 5 Euro im Monat auf ein Sparbuch einzahlt. Das sind dann immerhin 60 Euro jährlich und auf Dauer läppert sich das auch zusammen. Es ist besser als nichts und man kann davon dann ja auch etwas schönes kaufen. Also ich bin froh, dass meine Mutter damals einen Teil des Geldes weggelegt hat, denn so konnte ich gut in mein selbständiges Leben starten und musste mir beispielsweise keinerlei Gedanken machen, wie ich meine Wohnungseinrichtung finanzieren soll.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Bei uns wird das Geld zum Teil schon für die Kinder angelegt, aber ca. zwei drittel davon fließen in die gemeinsame Haushaltskasse. Zumindest solange wie ich Alleinverdiener bin. Der Kindergartenbeitrag für die ältere Tochter ist recht hoch, Windeln für die Kleinere kosten auch Geld und wer weiß, ob meine Frau nach der Erziehungszeit sofort was findet. Also wenn wir das Kindergeld komplett für die Kinder anlegen würden, hätten wir wahrscheinlich zumindest mit der Urlaubsplanung Probleme. Und wie auch schon gesagt wurde, wenn die Kinder etwas älter sind und spezielle Kleidung, Schulsachen und Ausflüge dazukommen sind dann so 200 € mehr im Monat schon entscheidend.

» Rob37 » Beiträge: 64 » Talkpoints: 33,52 »



Kindergeld, wie auch Unterhalt bei getrennt lebenden Eltern, dient dazu, das man das Kind ordentlich versorgen kann. Dazu zählen eben auch Miete, Mietnebenkosten, Ernährung, Kleidung etc. Warum sollte ich also dann das Geld nicht in die Haushaltskasse geben? Für mich normal und meine beiden Mädels bekommen auch so genug Geld auf die Sparbuch, weil sie eben das übrige Taschengeld am Wochenende ins Sparschwein stecken.

Wenn man bedenkt, was man monatlich an Geld für ein Kind ausgibt, dann reicht das Kindergeld sowieso nicht, um diese Kosten abzudecken. Das ist ein Zuschuss von Staat. Nicht mehr und nicht weniger. Und selbst wenn man eine Ausbildungsversicherung abschließt, so kostet diese keine 184 Euro im Monat.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Das Kindergeld für das Kind sparen? hast Du selbst eröffnet Diamante.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Wir versuchen, dass das Kindergeld überwiegend auch unserem Kind zugute kommt. Kleidung und essen macht schon einen recht großen Teil aus, den man für das Kind ausgeben muss und würde schon einen großen Riss in die Haushaltskasse reisen, wenn es das Kindergeld nicht gäbe.

Auch für Spielsachen geben wir u.a. das Kindergeld aus, damit es dem Kind an nichts fehlt. Und wenn es größer wird, müssen auch Kindergarten, Sportverein und Schulsachen vom Kindergeld bezahlt werden. Für die Eltern selbst bleiben daher von diesem Zuschuss nicht gerade viel übrig und Sparen kann man bei den heutigen Preisen schon fast vergessen.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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