Grüner Daumen für Zimmerpflanzen?!

Gibt es diesen "grünen Daumen" wirklich, von denen die Leute reden, wenn einem die Pflanzen in der Wohnung über den Kopf wachsen? Wie kann es sein, dass manche Leute wirklich Glück mit Pflanzen haben und andere weniger, obwohl die Pflanzen unter den gleichen oder ähnlichen Bedingungen bei ihnen leben? Was ist der "grüne Daumen" überhaupt? Womit kann man ihn erklären?

Wenn ich mich als Beispiel nehme, so habe ich eigentlich immer Glück gehabt mit meinen Pflanzen. Es gab wohl Intermezzos, wo mir auch mal Pflanzen eingegangen sind, aber im großen und ganzen wuchern hier meine Zimmerpflanzen und jeder, der es sieht meint, ich hätte den "grünen Daumen".

Wir haben hier eigentlich keine optimalen Bedingungen für Zimmerpflanzen. Dadurch, dass wir keinen Sonnenschutz am Fenster haben, bekommen die meisten Pflanzen eigentlich viel zu viel Sonne ab und da sie einfach zu groß geworden sind, stehen Sonnenpflanzen auch am Nordfenster, weil ich keinen Platz mehr habe und sie wachsen und wachsen. Also kann es nicht nur an der Haltung liegen.

Habt ihr einen sogenannten "grünen Daumen"? Wieso sagt man das mit dem "grünen Daumen" überhaupt? Wieso wachsen bei manchen Leuten die Pflanzen wie Unkraut, welches unkaputtbar ist und bei manchen Leuten gehen die Pflanzen sogar unter besseren Bedingungen ein? Ich muss wohl sagen, dass ich mit meinen Pflanzen spreche, auch wenn sich das blöd anhört.

Woher der Begriff mit dem grünen Daumen kommt, das weiß ich leider nicht. Aber ich denke trotzdem, dass manche Leute einfach besser mit Pflanzen umgehen können als andere. Viele Leute haben einfach kein Gefühl dafür, wie viel Wasser eine Pflanze braucht, wie oft man sie gießen sollte, dass sie auch mal Dünger benötigt und solche Sachen. Viele übergießen Pflanzen oder lassen sie viel zu lange trocken und so gehen sie ein. Menschen mit einem "grünen Daumen" allerdings haben dafür einfach ein Gefühl und wissen instinktiv, wie sie mit Pflanzen umgehen müssen, damit sie wachsen.

Die Bezeichnung „grüner Daumen“ steht für das Geschick des Menschen im Umgang mit Pflanzen. Besitzt ein Mensch also dieses Geschick und glänzt mit prachtvollen Pflanzen, so hat dieser sprichwörtlich einen „grünen Daumen“. Allerdings muss man einige Aspekte mit einbeziehen. Ich wohne beispielsweise in einer eher dunklen Wohnung, lediglich ein Zimmer erstrahlt bei Sonnenschein. Dies bedeutet für mich, dass ich lediglich in dem hellen Raum Sonnengeeignete und in den dunklen Räumen Schattengewächse und Sonnenempfindliche Pflanzen unterbringen kann. Sollte ich mich einmal vertan haben und eine Lichtempfindliche Pflanze in die Sonne stellen, so würde mir diese natürlich eingehen. Der Verlust des „grünen Daumens“ ist dabei natürlich nicht gegeben, da ich mich lediglich nicht an die Vorgaben gehalten habe. Das fehlende Licht lässt meine Pflanzen natürlich nicht so schnell wachsen, wie es beispielsweise bei meiner Mutter der Fall ist. Diese hat eine helle Wohnung und prachtvolle Pflanzen, sie kann daher die von der Pflanze benötigten Bedingungen erfüllen, was die Pflanze ihr wiederum mit schönen Farben und einem tollen Wachstum dankt.

Ich bin der Meinung, dass wenn man sich an die Bedürfnisse der Pflanze orientiert jeder einen „grünen Daumen“ haben kann. Sollte der Mensch diese jedoch völlig ignorieren oder sich nicht ausgiebig um die Pflanze kümmern, so liegt das nicht daran, dass dieser keinen „grünen Daumen“ hat sondern die Pflanze einfach durch die ungeeignete Pflege eingehen lässt. Wenn man sich also Mühe gibt, wie es bei mir, meiner Mutter und tausenden anderen Menschen der Fall ist, so gedeihen die Pflanzen, wenn auch mit einem unterschiedlichen Wachstum. Hat man hingegen keine Zeit oder Lust, so verkümmern diese natürlich. Sollte man hingegen keine Ahnung haben, so bietet eine Beschreibung beim Kauf der Pflanze, Fachbücher oder das Internet Aufschluss über die richtige Haltung und Pflege, sodass diese in jedem Haushalt prachtvoll wachsen kann, auch wenn man sich nicht mit den Pflanzen unterhalten möchte.

Stammt die Bezeichnung "Grüner Daumen" nicht mal von einem Dünger für Zimmerpflanzen oder einem Hersteller von Füllmaterialien für Blumentöpfe? Zumindest hatte ich das so in Erinnerung.

Meine Erfahrung ist, dass einige Pflanzen bei mir besonders gut wachsen und sich prächtig vermehren, so dass ich anderen ständig Absenker geben kann. Manche Pflanzen gehen aber auch recht schnell ein. Kein Glück habe ich z.B. schon mehrfach mit Venus-Fliegenfallen gehabt. Die gehen nach einer Weile immer sozusagen in den Pflanzen-Himmel.

Das mag wohl an den unterschiedlichen Anforderungen der einzelnen Pflanzen liegen; ich gieße meistens alle mit einmal und es mag sein, dass zwischendurch manche Exemplare kurz etwas Durst leiden mussten oder etwas zuviel Wasser abbekamen. Die Zimmerpflanzen, denen das nichts ausmacht, die also eher robust sind, gedeihen gut, aber zu empfindliche Sorten gehen dann irgendwann ein, weil ich manchmal vergesse, sie gesondert zu behandeln.