"Richtige" Kinderbetreuung finden - worauf achten?

Welche Kriterien habt Ihr, wenn Ihr Euer Kind fremd betreuen lassen müsst und es beispielsweise eben nicht von einem Familienmitglied betreut werden kann und auch Einrichtungen keine Öffnungszeiten haben? Worauf achtet Ihr? Legt Ihr mehr Wert auf vorzeigbare Referenzen, oder schaut Ihr schlicht, dass die Chemie zwischen Kind und der Betreuung stimmt? Geht Ihr auch nach Sympathie beziehungsweise Antipathie? Ich weiß, es ist nicht einfach und vermutlich wird es schon eine Mischung zwischen der Chemie zwischen Kind und Betreuung sein, aber eben auch der eigenen Sympathie gegenüber des Kindes.

Bei meiner letzten Stelle als Tagesmutter war es schon so, dass die Mutter da keine Referenzen sehen wollte. Es war ihr da wichtig, dass die Chemie einfach stimmt und man miteinander auskommt, sich durchsetzen kann und selbst Grenzen setzen kann. Bei anderen Bewerbungen ging es dann doch eher nach Referenzen und manche legten eher Wert, dass ihnen die Betreuung sympathisch ist und die gleichen Ziele hat, die die Eltern auch verfolgen. Sollte bei einem Zustandekommen eines Betreuungsvertrages auch festgehalten werden, wie die Ziele aussehen oder reicht es aus, sich da mündlich abzusprechen?

Ich persönlich achte schon auf so etwas wie Referenzen, allerdings sind das eher Empfehlungen. Da ich einige Freunde und gute Bekannte haben, die ähnlich denken wie ich und ebenfalls Kinder haben, die man nur ungern sich selbst überlässt, haben wir auch das Problem gemeinsam, wie komme ich an einen guten Babysitter. Daher wird dann auch schon mal im Freundes- und Bekanntenkreis nach Empfehlungen gefragt. Das ist dann sozusagen schon einmal eine Vorauswahl.

Klar muss letzten Endes auch die Chemie zwischen dem Kind und dem Babysitter stimmen. Aber das ist in der Regel nur eine Formsache. Und gerade wenn man nach Empfehlungen von Freunden geht, die die gleichen Wertvorstellungen und Ziele verfolgen ist es auch eher der Fall, dass der Babysitter da auch hinein passt.

Bisher habe ich noch nie längerfristige Verträge mit Babysittern gemacht, so war es dann auch kein Problem, wenn es nicht geklappt und gegen Regeln verstoßen wurden, dann wurde der Babysitter eben nicht noch einmal in Anspruch genommen. Wenn längere Verträge abgeschlossen werden sollten, dann ist es aber wohl trotzdem schwierig, das Verfolgen bestimmter Ziele vertraglich zu vereinbaren. Hier würde ich dann eher eine Probezeit vereinbaren und wenn es dauerhaft Probleme gibt, lieber innerhalb der Probezeit kündigen. Denn wenn ein Betreuer nicht hinter bestimmten Wertvorstellungen steht, dann wird es auch schwierig werden, diese durch vertragliche Regelungen umzusetzen.

Was mir besonders wichtig wäre, ist die Chemie zwischen Kind und Betreuer. Wenn die nicht stimmt bringt die beste Kinderbetreuung nichts. Dann wäre mir noch wichtig, das man die selbe Ziele verfolgt, das die Betreuung Grenzen setzen und sich auch bei dem Kind durch setzen kann. Wenn das alles stimmt, erst dann würde ich auf die Referenzen achten. Außerdem würde ich mich vorher schon einmal im Freundes und Bekanntenkreis umhören. Da gibt es dann bestimmt auch einige die jemanden empfehlen können. Wenn man eine Tagesmutter sucht, sollte man die gemeinsamen Ziele schon schriftlich im Betreuungsvertrag festhalten.

Ich habe keine eigenen Kinder, aber wenn ich welche hätte und dann auf der Suche nach einer Betreuungsperson wäre, dann würde ich schon sehr großen Wert auf Sympathie legen. Natürlich nicht nur, aber Sympathie ist sehr wichtig. Wenn ich jemanden sympathisch finde, dann fällt es mir auch leichter, dieser Person zu vertrauen und das ist durchaus ein wichtiger Aspekt, wenn es um Kindesbetreuung geht. Je nachdem wie alt das Kind ist, wünscht man sich durchaus, dass es eine sehr verantwortungsvolle Person ist, die in Problemsituationen auch klaren Kopf bewahren kann. Die Chemie zwischen der Betreuungsperson und dem Kind sollte definitiv stimmen und das Kind sollte sich freuen, wenn die Person kommt, dass finde ich sehr wichtig. Es sollte nicht traurig darüber sein, dass die Eltern mal einen Abend weg gehen oder so, sondern es sollte über das Erscheinen der Betreuungsperson froh sein.

Ebenso wichtig wäre es mir aber auch, dass die Betreuungsperson häufig Zeit hat oder sich Zeit nehmen kann. Wenn ich mal spontan weg möchte, dann wäre es schön wenn sie Zeit hat, auch wenn ich ihr keine zwei Wochen vorher Bescheid sage. Mir ist es beispielsweise letztens passiert, dass meine Nachbarin mich auf ihren Sohn angesprochen hat und wollte, dass ich auf ihn aufpasse. Ich habe dann abgesagt, weil ich mit Kindern nicht sonderlich gut klar komme und da nicht die Geduld zu besitze und habe ihr dann ein anderes Mädchen aus der Nachbarschaft empfohlen. Der Nachteil war hier letztens Endes eben leider doch, dass diese nicht so häufig Zeit hatte, weil sie nebenher noch vieles andere unternahm und so musste die Familie ihr immer frühzeitig Bescheid geben, wenn sie auf das Kind aufpassen sollte und teilweise war dass dann eben doch keine Lösung, so dass sie sich manchmal nach jemandem anderen umschauen mussten. Für das Kind sind mehrere unterschiedliche Betreuungspersonen sicherlich nicht so das Wahre.

Das positive an ihr war aber auf jeden Fall, dass sie schon Erfahrungen mit Kindern hatte, weil sie nicht nur bereits andere Kinder betreut hatte, sondern auch schon im Jugendzentrum gearbeitet hatte, wo sie Gruppen jüngere Kinder betreute und auch eine Hausaufgabenbetreuung leitete. Ich habe meiner Nachbarin nachher auch direkt gesagt, dass sie sich deutlich besser für diese Aufgabe eignet, als ich, weil ich noch keine Erfahrung mit Kindern habe und da ehrlich gesagt eben auch nicht so scharf drauf bin. Es gibt sicherlich auch Leute, die grundsätzlich gut mit Kindern umgehen können, aber ein bisschen Erfahrung schadet sicherlich nicht und daher wäre ich Referenzen gegenüber jetzt nicht abgeneigt, auch wenn das für mich kein Muss wäre.