Woran macht ihr wahre Freundschaften fest?
Hier soll es um das reale Leben gehen und nicht um das soziale Netzwerk, wo mit Freundschaften ja doch sehr lapidar umgegangen wird. Ich habe nicht viele Freunde, aber sehr viele Bekannte. Und für mich braucht es sehr viel mehr, als dass man sich ein paar mal sieht oder ein paar mal telefoniert. Es gibt zwar auch Freundschaften, die nur durch Telefonate wirklich innig sind, aber davon habe ich eigentlich nur 2 wirkliche Freundschaften. Das kommt aber nur daher, weil diese Leute sehr weit von mir wegwohnen.
In jungen Jahren hatte ich, wenn ich zurückdenke sehr viel mehr "Freundschaften", wo ich geglaubt habe, dass es wirklich Freunde sind. Doch die haben sich dann, als ich mich von meinem ersten Mann trennte und ich wirklich Freunde gebraucht hätte in alle Winde zerschlagen. Drum habe ich dann aussortiert und auch Kontakte ganz abgebrochen. Für mich muss eine Freundschaft von beiden Seiten aus gehen. Man muss sich auf einander verlassen können und man muss sich auch mal ausheulen können. Man muss ernst genommen werden.
Woran macht ihr wahre Freundschaft fest? Habt ihr viele wahre Freundschaften? Wie schon gesagt, zählt hier nur das wahre Leben und nicht das Cyberleben.
Oh, mit der Frage befasse ich mich immer wieder zwischendurch, welche meine „Freunde“ ich nun auch wirklich „echte Freunde“ nennen kann. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es bei mir nur auf eine Person zutrifft, die ich zwar wenn überhaupt nur einmal im Jahr sehe, aber sie macht mir immer eine Freude, überrascht mich, hört mir zu, gibt mir Ratschläge, ist immer Aufmerksam und merkt sich auch mir wichtige Dinge, ganz egal wie belanglos sie auch sind.
Darüber habe ich auch schon mal nachgedacht. Es sind doch viele "Freundschaften", die letzendlich doch keine sind. Doch das merkt man leider meistens erst, wenn es zu spät ist.
Ich messe eine Freundschaft daran ob ich mich wirklich auf die Person verlassen kann. Kann ich jederzeit bei denen anrufen und weiß, dass diese mich unterstützen werden? Und es sollte immer auf Gegenseitigkeit beruhen. Freundschaft kann nicht funktionieren, wenn sich immer nur einer meldet. Wirklich wahre Freunde habe ich vielleicht 3. Der Rest sind dann auch leider eher Bekannte. Bei denen ich auch mal dachte es wären Freunde aber als es hart auf hart kam waren diese nicht wirklich das wofür ich sie gehalten habe.
Am Besten ist es, wenn man nie herausfinden muss, wer wirklich ein echter Freund ist, denn das erweist sich immer erst dann, wenn es einem nicht gut geht. Echte Freunde sind rar gesät, vor allem in einer Gesellschaft, wo sich fast jeder nur noch selber der Nächste ist. Ich hatte schon Freundschaften, die ich für echt gehalten habe und bei denen sich später herausstellte, dass sie im Ernstfall nicht stand halten und ich nur Mittel zum Zweck war. War der Zweck hinfällig, war es die Freundschaft auch.
Ich habe sehr viele Bekannte, ein paar gute, ein paar oberflächlichere. Als eine sehr gute Freundin würde ich meine Freundin aus der Schulzeit bezeichnen. Obwohl wir mittlerweile weit auseinander wohnen und uns nur alle paar Jahre sehen, ist da eine große Vertrautheit. Und obwohl wir völlig unterschiedliche Lebenswegen eingeschlagen haben und nicht wirklich viel Gemeinsamkeiten haben, interessiert sich die eine für die andere und wir haben uns immer etwas zu sagen. In meinem Umfeld habe ich noch zwei weitere Frauen, von denen ich glaube, echte Freundinnen auch im Notfall zu haben.
Unter echter Freundschaft verstehe ich, das man zu jeder Tages- und Nachtzeit denjenigen anrufen kann, das man sich, teilweise blind, versteht, gemeinsam viel lachen kann und und und. Eben jemanden auf den Mann bauen kann, gerade wenn es einem selber dreckig geht und man nicht mehr weiter weiß. Dies sollte natürlich auf Gegenseitigkeit beruhen. Wichtig ist nicht das man sich viel sieht oder viel mit einander telefoniert, sondern das eine innige Verbundenheit vorhanden ist.
Solch eine innige Freundschaft habe ich nur mit meiner besten Freundin. Man kann eigentlich sagen, das wir fast wie Zwillinge sind, aber wirklich in allem. Vom denken, vom reden, vom Mist labbern... selbst die Größen sind alle gleich . Nur eben das sie 10 Jahre jünger ist wie ich, und an ganz anderen Tag geboren worden ist. Und selbst wenn wir uns mal 2 Wochen lang nicht sehen, da wir beide Kinder haben und beide am arbeiten sind, wissen wir doch ein Anruf genügt und der andere ist für einen da. Alle anderen sind bei mir Freunde oder eben einfach nur Bekannte.
In meiner Jugend hatte ich auch sehr viele so genannte Freunde. Aber die hatten sich nach der Schule alle ziemlich schnell zerschlagen, nur weil sich die Wege getrennt haben. So etwas würde ich heute nicht mehr Freunde nennen. Aber als Jugendlicher will man natürlich mit vielen Freunden angeben .
Was die virtuelle Welt angeht, das sind alles keine Freunde für mich, auch wenn sie dort so bezeichnet werden. Für mich sind das einfach Leute die ich kenne, die in meinem näheren Umfeld wohnen, Eltern von Klassenkameraden meiner Kinder oder eben Personen die ich von früher kenne. Von Freundschaften würde ich da auf keinen Fall reden.
Das kann man vielleicht auch gar nicht so leicht unterscheiden, denn was trennt einen Freund von einer bloßen Bekanntschaft? Das regelmäßige Sehen alleine kann es nicht sein, denn manche Leute sieht man fast täglich und man ist dennoch nicht wirklich befreundet. Dann sind es meistens äußere Umstände, die zu dem häufigen Kontakt führen (z.B. bei Nachbarn, Arbeitskollegen etc.). Und es gibt Freundschaften, die bestehen, obwohl man sich vergleichsweise selten trifft.
Das Beistehen in schwierigen Situationen ist auch so eine Sache; wenn jemand wirklich auch wichtigen Gründen nicht bei einem sein kann, wenn man Trost braucht, würde ich denjenigen dennoch nicht als schlechten Freund bezeichnen. Und wenn die schlechte Phase einmal länger dauert? Ist man dann ein Freund wenn man demjenigen dann fast jeden Tag besteht oder reichen 50% der Tage aus, wo ist die Grenze? Man kann ja nicht immer da sein. Und manchmal empfindet man in einer Situation das fehlen einer anderen Person vielleicht als besonders schlimm, aber wenn man nachher nochmal über alles in Ruhe nachdenkt, wird einem klar, dass die eigenen Erwartungen zu hoch sind.
Ich denke, dass es total schwierig zu sagen ist, ab wann Freude wirkliche Freunde und nicht nur Bekannte sind. Es gibt da keine richtigen Kriterien, die immer gelten. Man muss selbst überlegen, welche Ansprüche an eine Freundschaft man hat und inwiefern diese durch andere erfüllt werden. So kann es durchaus sein, dass ich etwas als reine Bekanntschaft empfinde, wohingegen mein Gegenüber von einer Freundschaft spricht, einfach weil man unterschiedliche Ansprüche hat.
Eine gute Frage, aber zu einer echten Freundschaft gehört für mich schon, dass man mit dem Gegenüber über alles reden kann und man einfach das Gefühl hat, wahrgenommen zu werden und auch, dass darauf eingegangen wird, was los ist. Sprich, für mich ist es schon wichtig, dass man sich auch ohne Worte versteht und miteinander kommunizieren kann, dass man sich miteinander wohlfühlt und die Chemie einfach stimmt. Dies habe ich bei relativ wenigen Personen, und von daher kann ich wahre Freundschaften auch eben mal an einer Hand abzählen.
Sicherlich habe ich auch einige Bekannte, mit denen ich mich auch sehr gut verstehe und mit denen ich auch diese Chemie habe und bei denen ich mich wohlfühle. Aber es fehlt immer noch ein kleines bisschen, was eine Freundschaft ausmacht. Es ist noch nicht mal das regelmäßige Sehen oder dass man sich regelmäßig miteinander austauscht, sich miteinander beschäftigt, sondern etwas, was ich nun nicht beschreiben kann.
Was ich aber weiß, ist, dass ich mich auf meine Freunde zu 100% verlassen kann und was auch umgekehrt der Fall ist - dabei ist es nicht einmal das zuhörende Ohr, sondern mehr die Schulter, die ohne Worte angeboten wird. Ich schweige lieber und mit Freunden zu schweigen sagt manchmal viel mehr aus, als dass man sich da Wort für Wort durch seine Probleme arbeitet. Ich habe ein sehr tiefes Vertrauen zu meinen Freunden und das zu haben, kann ich nicht überall. Es dauert seine Zeit, mich zu öffnen und nicht bei jedem gelingt es.
Ja, mich beschäftigt diese Frage auch sehr oft. "Freunde" habe ich mehr als genug, aber Freunde, auf die man sich verlassen kann, wenn es einem wirklich besch**en geht, habe ich auch nur wenige, 2-3 vielleicht. Auf die kann ich mich aber auch wirklich verlassen und in jeder Situation auf sie zählen. Diese Art von Freunden sind seltener und wirklich am wertvollsten. Man sollte diese Art von Freunden von den Anderen gut unterscheiden können, was jedoch oftmals erst möglich wird, wenn man sie wirklich braucht.
Auch ich hatte in meiner Jugend sehr viele "Freunde". Warum das Wort in Anführungszeichen steht? Nun, für mich war Freundschaft die Tatsache, dass man sich gut miteinander versteht, zusammen etwas unternimmt und einfach Spaß hat. So kam es, dass ich jedes Wochenende mit Freunden aus war.
Als mich dann ein schwerer Schicksalsschlag getroffen hatte, suchte ich Hilfe und Verständnis bei meinen Freunden. Klar, ein Junge sollte da trotzdem stark bleiben, aber bei manchen Ereignissen sollte man sich doch bei jemandem ausheulen können, denn das hilft sehr, alles möglichst schnell zu vergessen. Jedoch wurde ich an dem Punkt sehr stark von meinen Freunden enttäuscht. Die meisten interessierten sich nicht oder nur geringfügig für meine Probleme. Für mich war das eine sehr wichtige Erfahrung.
Nach diesem Vorfall wusste ich, was wahre Freundschaft ist. Nämlich Menschen, mit denen man sich versteht, zusammen lachen kann, aber auch über ernste Themen sprechen kann oder bei denen man sich ausheulen kann.
Diamante hat geschrieben:Woran macht ihr wahre Freundschaft fest? Habt ihr viele wahre Freundschaften? Wie schon gesagt, zählt hier nur das wahre Leben und nicht das Cyberleben.
Also zu einer wahren Freundschaft gehört in erster Linie natürlich eine gute Vertrauensbasis zu dem Gegenüber und das man auch über alles mit dem Freund reden kann, selbst dann, wenn es mal nicht so positiv ist. Grade in echten Freundschaften ist Ehrlichkeit wichtig und es wird einem auch nicht übel genommen, wenn man ehrlich seine Meinung äußert, auch wenn sie dem Gegenüber nicht so passt. Man muss sich in Freundschaften aber auch blind auf den anderen verlassen können und deswegen bevorzuge ich es, lieber weniger, aber dafür sehr gute Freunde zu haben und zähle die anderen alle eher als Bekannte.
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