Autoverkauf: Wo bekommt man das meiste Geld?

vom 04.10.2011, 21:56 Uhr

A möchte sein Auto verkaufen, weil er sich ein neueres Auto kaufen möchte. Er hat nun überlegt, das Auto beim Händler zu verkaufen, wo er seinen neuen Gebrauchtwagen kaufen möchte. Da würde er dann den Gebrauchtwagen, den er bei ihm kauft mit dem alten Wagen verrechnen. Aber bringt das wirklich das meiste Geld? Oder sollte er das Auto in Kleinanzeigen stellen und per Annonce verkaufen? Wie sieht es aus mit diesen Firmen, die Gebrauchtwagen ankaufen?

Welche Art das gebrauchte Auto zu verkaufen ist am rentabelsten? Was würdet ihr machen? Denkt ihr, dass der Händler einen übers Ohr haut? Wie sieht es aus, wenn A per Kleinanzeige verkauft. Könnte dann der Käufer ihn für eventuelle Mängel zur Verantwortung ziehen, die auftreten, wenn er den Wagen gerade verkauft hat? Wie würdet ihr ein Auto verkaufen, wenn ihr einen anderen Gebrauchtwagen wieder kaufen würdet?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich habe selbst noch bis vor kurzem in einem Autohaus gearbeitet. Da habe ich ein fast 2 Jahre im Verkauf verbracht, wo ich so einiges mit bekommen habe. Wenn ein Kunde einen neuen Wagen kaufen wollte und seinen alten Wagen abgeben, dann hat man sich seinen Wagen erst mal angeschaut. Es wurde geschaut, in welchen Zustand sich der Wagen befand. Meistens waren es Fahrzeuge, die kleinere Kratzer am Lack hatten, aber soweit gepflegt waren. Dann kam es natürlich noch darauf an, wie viel Kilometer der Wagen runter hatte.

Alle diese Daten habe ich dann in ein Gebrauchtwagen-Bewertungssystem eingegeben. Man musste nur den Hersteller und Modell auswählen, Zustand des Wagen anklicken und den Kilometerstand eingeben. Im weiteren Schritt, wurde dann ausgewählt, welche Sonderausstattung das Fahrzeug besitzt. Wenn es alles eingegeben wurde, wurde der Händlereinkaufspreis angezeigt. Der Händlereinkaufspreis liegt immer viel weiter unter dem Preis, was der Wagen tatsächlich noch Wert ist. Den Wagen über den Händler zu verkaufen, bringt sicherlich nicht den höchsten Betrag, denn der Händler möchte schließlich auch noch etwas daran verdienen. Außerdem muss er noch eventuelle Reparaturen vornehmen, oder den TÜV und die Abgasuntersuchung neu machen, wenn er den Wagen wieder verkauft. Dazu gibt der Händler auch noch eine Gebrauchtwagengarantie, die auch nochmal Geld kostet. Wenn ich dann manchmal gesehen habe, zu welchem Preis die Fahrzeuge gekauft wurden sind und zu welchem Preis sie wieder verkauft wurden sind, hat der Händler einen ordentlichen Gewinn erzielen können.

Ich würde meinen Wagen immer versuchen an eine Privatperson zu verkaufen. natürlich ist dies sicherlich mit einem höheren Aufwand verbunden. Denn man muss erst mal den richtigen Käufer finden, der das Auto zu dem Preis, den man haben will und mit dieser Ausstattung haben möchte. Aber dort lässt sich einen höheren Preis erzielen. Ich würde einfach zu einem Händler fahren und das Auto zum Verkauf anbieten. Natürlich nur um zu schauen, wie viel mir der Händler bietet. Dann würde ich sagen, dass ich es mir nochmal überlege und mich eventuell wieder melde. Dann hat man wenigstens einen kleinen Anhaltspunkt, wie viel mein Wagen noch an Wert hat. Ich denke auf den Preis, der mir der Händler bietet, kann man noch etwa 20 % drauf schlagen, wenn man ihn an eine Privatperson verkaufen will. Wenn ich meinen Wagen wahrscheinlich in 2 Jahren verkaufen will, dann werde ich ihn privat verkaufen.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich habe bislang meine Autos meist über mein Autohaus verkauft, weil ich hier dann gleich ein neues gekauft hatte. Dies war immer am bequemsten für mich und ich hatte keinerlei Rennereien mit Zulassungsstelle etc. wegen dem Ab- und wieder Neu Anmelden des Autos. Man muss sich dabei aber im Klaren sein, dass das Autohaus nicht nur aus Nächstenliebe das alte Fahrzeug in Zahlung nimmt. Es möchte das Fahrzeug nämlich auch wieder verkaufen wollen und daher wird man über ein Autohaus meist kein gutes Angebote bekommen können. Anders sieht es aus, wenn man sein Auto privat verkauft. Hier kann man etwas besser handeln und ein besseren Preis herausschlagen, weil hier niemand aus Profitgier das Auto Weiterverkaufen möchte. Nachteilig ist hier natürlich, dass man alles selbst erledigen muss wie z.B. das Abmelden bei der Zulassungsstelle. Aber wenn man dann dafür einen Tausender mehr bekommt, nimmt man dies bestimmt auch gerne in Kauf.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wenn es tatsächlich um einen maximalen Erlös geht, dann ist man am besten beraten, den Wagen als Privatperson an eine andere Privatperson zu verkaufen. Denn jeder der sich einen Gebrauchtwagen kaufen will, hat als erste Vergleichsmöglichkeit bezüglich der Preise die Preise vor Augen, die Autohändler für ihre Gebrauchtwagen verlangen. Dabei wird aber oft übersehen, dass in den Händlerpreisen die Gewährleistung einkalkuliert wird. Das erfährt man dann, wenn man vorschlägt den Wagen als "Exportfahrzeug" oder als "Gewerbetreibender" zu kaufen. Ebenso einkalkuliert ist beim Gebrauchtwagenhändler ein Gewinn, welchen er erzielen muss. Nicht zu vernachlässigen auch die Mehrwertsteuer. Also alles Punkte, die den Preis antreiben.

Eine Privatperson (letztlich auch der private Verkäufer) kann gar nicht exakt bestimmen, welchen Betrag man davon abziehen sollte, wenn eben von Privat verkauft wird. In der Regel wird zu wenig abgezogen, so dass man einem Privatkäufer mehr abverlangt, als ein Händler bereit wäre zu zahlen. Wobei das mit dem Privatverkauf sicher die meiste Arbeit macht!

Bei wirklich alten Autos lohnt dann doch eher der Anruf bei diesen "dubiosen" Autokäufern, die "alle Autos" aufkaufen. Denn die kommen zu einem nach Hause und schauen den Wagen an - bieten einen Preis und man selbst kann dann ablehnen oder zustimmen. Ganz ohne Risiko, wobei man fairer Weise schon am Telefon erfragen sollte, in welchem Bereich sich der Preis vermutlich bewegt. Das macht einem dann weniger Arbeit.

Am einfachsten ist es natürlich, den Wagen in Zahlung zu geben (sofern der Autoverkäufer hier mitmacht - denn wirklich alte Fahrzeuge wird ein seriöser Verkäufer nicht mehr zum Wiederverkauf annehmen (wg. der Gewährleistungsrisiken!)). Hier muss man sich um rein gar nichts mehr kümmern und hat später auch keinen potentiellen Ärger. Außerdem sind die Verhältnisse bzgl. des Preises von Beginn an klar.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:Welche Art das gebrauchte Auto zu verkaufen ist am rentabelsten? Was würdet ihr machen? Denkt ihr, dass der Händler einen übers Ohr haut? Wie sieht es aus, wenn A per Kleinanzeige verkauft. Könnte dann der Käufer ihn für eventuelle Mängel zur Verantwortung ziehen, die auftreten, wenn er den Wagen gerade verkauft hat? Wie würdet ihr ein Auto verkaufen, wenn ihr einen anderen Gebrauchtwagen wieder kaufen würdet?

Ich habe vor knapp zwei Jahren auch noch so ein Auto, wo erhebliche Mängel bestanden zum Verkauf angeboten und auch wenn der Wagen eigentlich nur noch Schrottreif war, habe ich ihn einfach mal bei Ebay Kleinanzeigen und Auto Scout 24 inseriert und siehe da, ich habe tatsächlich noch 350 Euro dafür bekommen. Ich selber hätte nicht mal einen Euro dafür bezahlt und mir ging es eigentlich darum, das ich um die Entsorgung rumkommen konnte, aber das da soviel Geld noch bei rausspringen würde, hätte ich nie gedacht.

Ich habe zu meiner Sicherheit aber auch noch einen Kaufvertrag aufgesetzt und dort alle Mängel aufgeschrieben, so daß der Käufer hinterher nichts gegen mich machen konnte, da ich ihn ja auf alle Mängel hingewiesen hatte. Ich habe auch extra vermerkt das der Käufer informiert wurde und sich mit seiner Unterschrift dazu einverstanden erklärt hatte. So war ich auf der sicheren Seite und der Käufer wusste, was er da gekauft hat. Man kann besser alles im Kaufvertrag auflisten, denn bekanntlich kann man den Leuten nur vor den Kopf schauen und nicht hinein.

Ich würde daher immer raten, einen Gebrauchtwagen versuchen privat zu verkaufen, denn ein Händler wird definitiv weniger als Privatpersonen für ein Auto bezahlen, denn in erster Linie ist er ja auch Geschäftsmann. Selbst wenn ich bei dem Händler einen anderen Gebrauchtwagen kaufen würde, würde ich meinen alten versuchen vorab anderweitig und privat zu verkaufen, denn dann lässt ein Händler vielleicht auch noch mit sich handeln, wenn man dort ein Auto kauft.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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