Für Wohnungssuche stets Makler beauftragen?

Sucht man eine Wohnung, so hat man ja mehrere Möglichkeiten, um eine Suche zu unternehmen. Die gängigste Methode ist wahrscheinlich die, dass man selbst eine Wohnung sucht und den örtlichen Anzeigenmarkt unter die Lupe nimmt, das Internet durchforstet und vielleicht auch Aushänge in den diversen Supermärkten unter die Lupe nimmt. Hat man es ganz eilig, kann man natürlich auch selbst eine Anzeige aufgeben.

Doch mir scheint es so, dass es immer mehr Menschen gibt, die vielleicht gar keine Lust haben, eine eigene Wohnung selbst zu suchen. Manchmal steckt da auch ein Zeitmangel dahinter und so beauftragt man einen Immobilienmakler. Ich muss sagen, dass wir uns selbst ja schon mehrere Wohnungen angeschaut haben, die wir allerdings ohne Makler gefunden haben. Mir wäre ehrlich gesagt das Geld zu schade, welches an den Makler zu zahlen wäre, falls man den Zuschlag bekommt.

Sicherlich hat eine Suche über den Makler auch so seine Vorteile. Man kann direkt sagen, was man möchte und lässt dann dem Makler eben suchen. Aber ich denke, bei eher geringen Anforderungen ist es nicht notwendig, einen Makler zu engagieren, sofern man eben selbst die Zeit hat, eine passende Wohnung zu finden. Es mag auch Gegenden geben, in denen es besser ist, über den Makler eine Wohnung oder ein Haus suchen zu lassen, aber hier auf dem Lande ist es eher üblich, selbst seine Suche zu gestalten.

Welche Vorteile, welche Nachteile seht Ihr, wenn man einen Makler beauftragt? Wie habt Ihr Eure Wohnungen oder Häuser gefunden - habt Ihr dafür einen Makler aufgesucht oder seid auf eigene Faust los gezogen? Welche positiven, aber auch negativen Erfahrungen habt Ihr mit einem Immobilienmakler gemacht? Wie zufriedenstellend war die Leistung des Maklers für Euch? Würdet Ihr immer wieder auf einen Makler zurückgreifen?

Klar wenn man einen Makler beauftragt, spart man sich einen Haufen Zeit und Nerven. Einen Makler direkt beauftragt haben wir bisher noch nicht, die meisten Wohnungen haben wir bisher so über Zeitungsanzeigen oder Internet gefunden. Weil ich sehe es auch nicht ein, einen Makler eine Menge Geld in den Rachen zu schmeißen, Geld was ich eh nicht habe.

Was mich allerdings am meisten ärgert, und mir auch in der letzten Zeit verstärkt aufgefallen ist. Die meisten Vermieter geben ihre Wohnungen an einen Makler weiter, und beauftragen diesen dann die passenden Mieter zu finden. Hier bei uns in der Umgebung hat man kaum noch eine Chance eine Wohnung ohne Makler zu finden. Ob im Internet oder in der Zeitung, das meiste läuft über Makler. Und wenn man selber eine Anzeige aufgibt, melden sich zu 90% auch nur Makler. Einen Makler können wir uns aber nicht leisten. Da verstehe ich wiederum nicht, warum in so einem Fall nicht der Auftraggeber, sprich Vermieter, den Makler zahlen muss, sondern der Mieter.

Wir haben unsere Wohnung zwar auf eigene Faust gesucht, aber es gab kaum Angebote, die nicht von Maklern waren. Somit hätten wir gar keinen beauftragen müssen, denn die meisten Wohnungen heutzutage, zumindest jene die ein wenig hochwertiger sind, werden über Makler angeboten. Ich habe über Monate hinweg gesucht und es gab nur eine Handvoll Wohnungen, die nicht von Maklern angeboten wurden. Letztendlich haben wir dann auch eine Wohnung gefunden, die aber über einen Makler lief.

Generell sehe ich schon den Vorteil darin, dass man sich nicht um die Suche kümmern muss. Der Makler erledigt alles, man muss nur noch besichtigen kommen und ihn natürlich dafür entlohnen, falls man eine Wohnung über ihn finden sollte. Aber ich finde nicht, dass das unbedingt verschwendetes Geld ist. Immerhin gibt es viele Leute, die einfach keine Zeit haben sich darum zu kümmern und eine Wohnungssuche kann schon sehr aufwendig werden. Zudem haben Makler häufig die besseren Wohnungen im Angebot, zumindest ist das meine bisherige Erfahrung. Und man kann so auch sicherstellen, dass der Mietvertrag in Ordnung ist, denn den bekommt man auch über den Makler.

Meine erste Wohnung habe ich über eine Zeitungsanzeige gefunden, die vom damaligen Vermieter aufgegeben wurde. Damals habe ich häufiger in Zeitungen gesucht und vielleicht war es damals auch noch nicht so verbreitet, einen Makler mit der Vermietung zu beauftragen. Heute wäre mir eigentlich egal, wie ich die Wohnung finde, wichtig wäre mir eher, dass die Wohnung vernünftig ist. Dass mein Makler Geld kostet, das ist einfach so und man weiß das im Vorfeld. Das wäre für mich kein Grund, die Wohnung nicht zu nehmen. Ich würde nur keinen Makler beauftragen, sondern selbst suchen, die Zeit hätte ich dann schon.

Ich habe keine gute Erfahrung mit Maklern gemacht. Aus dem Grunde würde ich in Zukunft auch keinen Makler für eine Wohnungssuche einschalten. Als unsere jetzige Wohnung in Eigentum umgewandelt wurde, hieß es seitens des neuen Vermieters, dass speziell diese Wohnung ausgenommen wurde und wir wohnen bleiben könnten. Dann rief mich ohne Ankündigung des Vermieters ein Makler an, es war nach 22.00 Uhr, dass er sich die Wohnung mit Interessenten ansehen wollte. Ich hatte ihn dann gebeten, tagsüber anzurufen und einen Termin mit mir zu vereinbaren. Daraufhin bekam ich ein böses Anschreiben des in Norddeutschland wohnenden Vermieters mit Androhung eines Rechtsanwaltes. Ich müsste jederzeit die Wohnung zeigen, was natürlich nicht stimmte.

Den nächsten Makler erlebte ich letztes Jahr, als die Wohnung meiner Schwester aufgelöst werden musste. Erst war er sehr nett. Als ich dann potentielle Mieter hatte, die auch bereits vor Kündigungsablauf einziehen wollten, hat er die Interessenten so bearbeitet, dass sie die Wohnung nehmen wollten, aber erst drei Monate später. Der Wohnungsgesellschaft gegenüber stellte er das anders hin. Ich hatte zwar noch andere Interessenten, die aber sich die Wohnung nicht ansehen durften, weil angeblich sie schon weg sei. So musste ich drei Monatsmieten noch zahlen statt einer. Für mich sind Makler selten seriös. Für wenig Arbeit verlangen sie eine hohe Gebühr.

Eine dritte negative Erfahrung hatte ein ehemaliger Nachbar mit einem Makler gemacht. Aber das würde jetzt hier zu weit führen. Wenn ein Vermieter die Wohnung einem Makler übergibt und man bekommt Kenntnis über die freiwerdende Wohnung und spricht den Vermieter direkt an, müsste die Vermietung doch auch ohne Makler möglich sein, oder? Es ist traurig, dass die Vermieter sich die Arbeit nicht mehr machen, einen neuen Mieter zu suchen. Und das alles auf Kosten der Mieter. Es geht ja hier nicht um eine angemessene Gebühr, sondern bei hohen Mieten um horrende Beträge, die nicht gerechtfertigt sind. Ich würde nach Möglichkeit keinen Makler einschalten, es sei denn, ich würde eine ganz bestimmte, extravagante Wohnung suchen.

Wir haben uns unsere Wohnung hier privat gesucht. Aber als wir auf der Suche nach einer Wohnung waren, waren sehr viele Wohnungen über einen Makler zu besichtigen. Hier war es dann so, dass man einen Besichtigungstermin bekam und man konnte den Makler dann auch beauftragen diese Kriterien, die man wünscht zu beachten und wenn er noch mal eine Wohnung hat sich zu melden. Dieser wurde dann aber erst tätig, wenn man Lohnbescheinigungen und die Einwilligung für die Schufaauskunft vorgelegt hat. Bezahlen musste man nichts. Erst, wenn er einen Mietvertrag mit uns abgeschlossen hätte, wären Gebühren fällig gewesen.

Die Vorteile sind meines Erachtens, dass man wirklich eine Wohnung finden kann, wo man dem Makler die Kriterien schon sagt und nicht Wohnungen besichtigt, die sowieso nicht in Frage kommen. Denn man will ja nicht am Telefon direkt einen Fragekatalog durchgeben, ob die Wohnung so ist, wie man sie wünscht. Ein Makler kann einen anrufen und Bescheid geben, ob die Wohnung dann eventuell was ist, obwohl ich auch hier den Eindruck hatte, dass sie es nicht nötig haben. Wir wurden kaum zurückgerufen.

Das ist schon richtig, Diamante. Aber ich besichtige mir doch lieber Wohnungen und stelle fest, ob es das ist, was ich gesucht habe und spare mir bei Abschluss des Mietvertrages die Maklergebühr, als unnütz so viel Geld an den Makler zu bezahlen. Die hohen Maklergebühren kann man bei einem Umzug besser selbst gebrauchen.

Wenn man einen Makler beauftragt sollte der schon einmal dem Ring deutscher Makler angeschlossen sein, denn das ist leider nicht bei allen Maklern der Fall. Weiterhin sollte der beauftragte Makler einen guten Ruf haben in puncto der Qualität seiner Arbeit und eben auch der Einsatzbereitschaft. Das Gesamtergebnis muss schon überzeugen, denn sonst kann man auch selbst auf die Suche gehen. Auch der angebotene Mietvertrag sollte stimmig sein.

Als ich vor dreieinhalb Jahren mit zwei Kommilitonen in eine WG gezogen bin, weil wir in der Stadt, in die wir gezogen sind, studieren, haben wir uns im Internet, genauer gesagt auf ImmobilienScout24 umgesehen. Das hat auch recht gut geklappt, wir haben uns da ein paar Objekte angeschaut und die heraus geschrieben, die uns gefallen haben, dann haben wir angerufen bei den Vermietern und einen Termin für eine Besichtigung ausgemacht. Das hat zwar alles etwas gedauert (von Freunden weiß ich, dass wir uns im Vergleich zu denen recht viele Objekte angeschaut haben und das auch länger gedauert hat, als bei denen, allerdings waren die auch immer nur zu zweit oder alleine in eine Wohnung gezogen, weswegen das wohl verständlich ist), aber im Endeffekt hat es auch ohne Makler geklappt.

Was ich als Nachteil empfinde, wenn man sich eine Wohnung oder ein Haus mit der Hilfe eines Immobilienmaklers sucht, ist ganz klar der Kostenfaktor. Man muss ja für die Dienste des Immobilienmaklers bezahlen und bekommt diese nicht um sonst. Auch werden die Wünsche vielleicht nicht so umgesetzt oder der Immobilienmakler übersieht mal etwas oder so, dann werden bestimmte Wohnungen oder Häuser gar nicht erst in eine mögliche Auswahl aufgenommen. Als Vorteil sehe ich ganz klar die Zeitersparnis, die man hat. In jedem Fall ist abzuwägen, ob die Vorteile die Nachteile überwiegen. Ich persönlich fand es nicht schlimm mich da selber um eine Wohnung zu kümmern und im Endeffekt hätte ich auch gar nicht das Geld gehabt einen Immobilienmakler zu bezahlen.

Meine Schwester, Freunde und Freunde meiner Schwester haben das übrigens auch alle ausschließlich so gemacht, dass sie sich selber die Wohnung gesucht haben, die sie im Moment beziehen und haben sich auch keine Hilfe von irgendwelchen Immobilienmaklern geholt.

Vielleicht herrscht hier noch stark ein romantisches Bild vom Makler vor. Es ist aber doch eigentlich in den seltensten Fällen so, dass man sich einen Makler nimmt und der einem eine Wohnung "sucht". Makler vermitteln Wohnungen aus ihrem Angebot und wenn da keine dabei ist, dann bringt einen der Makler eben auch nicht viel weiter.

Und wer selbst nach Wohnungen sucht wird schnell feststellen, dass in aller erster Linie Makler anzeigen schalten und eben nicht (mehr) der Privatanbieter. Wenn man sich also durch zahlreiche Inserate gequält hat und selbst eine Vorauswahl getroffen hat, ruft man bei den entsprechenden Wohnungen an (bzw. bei den angegebenen Telefonnummern) und bekommt eben gesagt, dass es sich um ein Maklerbüro handelt. Und schon hätte man einen Makler beauftragt, der auch zu bezahlen ist, wenn ein Vertrag zwischen Interessent und Vermieter zustande kommt.

Aber die Kriterien, welche man selbst an eine Wohnung stellt, kann man doch direkt beim Erstkontakt erfragen. Dazu brauche ich höchstpersönlich keinen Makler. Wenn ich nun einen Balkon haben möchte, kann ich bereits am Telefon danach fragen, wenn dieser nicht mit inseriert wurde, wenn ich ein Tageslichtbad haben möchte, ist es auch noch großartig aufwendiger, als das Gespräch nur für eine Besichtigung auszumachen. Es wird natürlich schwieriger, je mehr Ansprüche man hat, aber ich denke halt so für mich, dass ich mir selbst letztendlich ein Bild von der Wohnung machen muss und nicht der Makler. Ich sehe mit meinen Augen und nicht der Makler ist es, der mit meinen Augen sieht.

Etwas anderes ist es natürlich, wenn ein Makler eben eine solche Traumwohnung im Angebot hat - aber bei einer Wohnungssuche kann man selbst doch eher bestimmen, sofern man die Zeit dazu hat und die Wohnung im bisherigen Umkreis liegen soll. Jedenfalls habe ich hier noch keinerlei Argumente herauslesen können, die mich davon überzeugen könnten, einen Makler zu beauftragen.