Warum muss man sich immer so früh um Praktika kümmern?
Meine Mutter hätte mich wohl nie in Ruhe gelassen, hätte ich nicht soeben ein paar Bewerbungen angefertigt und selbige weggeschickt. Denn obwohl es noch lange über ein Jahr hin ist bis zu meinem Praktikum, habe ich mich schon bewerben müssen, denn ansonsten bekommt man ja praktisch überhaupt keinen ordentlichen Platz mehr. Aber ich weiß ehrlich gesagt nie so wirklich bei diesen Praktika, warum es da immer so einer ausführlichen Planung seitens der Arbeitgeber bedarf. Schließlich kann ich mir eher weniger vorstellen, dass es so eine riesige Arbeit für den Arbeitgeber ist, einen Praktikanten einzustellen.
Jedoch ist es ja schon praktisch Gang und Gebe, dass man sich früh um die Plätze kümmern sollte. Aber wie hat sich dies denn überhaupt entwickelt? Warum ist es denn so, dass man am besten der totale Frühstarter sein sollte, wenn es denn um Plätze für Praktika geht? Warum ist hier die normale Ansicht nicht ein wenig entspannter und ruhiger?
Den Schülern soll schon beigebracht werden, dass der Ernst des Lebens nicht auf den letzten Drücker geplant werden kann und eine Bewerbung sollte man dann schon ernst nehmen und rechtzeitig abschicken. Auch, wenn es nur ein "popeliges" Praktikum ist, was man absolvieren muss.
Der Arbeitgeber hat selbstverständlich auch Arbeit mit einem Praktikanten. Der Praktikant darf ja nicht sich selber überlassen sein und irgendein Mitarbeiter muss abgestellt werden, der sich um den Praktikanten kümmert.
Es kommt ja wohl auch darauf an, um welches Praktikum es sich handelt. Natürlich muss man sich um ein Praktikum bei einem Fachabitur etwas eher bemühen, als es eben bei dem normalen Schülerpraktikum für drei Wochen der Fall ist. Zumindest war es in meiner Schulzeit so gewesen und da hat es auch gereicht, erst einmal beim Betrieb telefonisch anzufragen, ob ein Schülerpraktikum möglich ist.
Dann gibt es eben noch im Bereich der schulischen Berufsausbildung Praktika. Um die mussten wir uns ebenfalls zeitig bemühen. Da hat uns aber auch nur der Lehrer dazu aufgefordert, umsetzen und uns das Praktikum organisieren mussten wir es selbst. Das war ja auch logisch, da man mit Beginn der schulischen Ausbildung bereits mindestens 18 Jahre alt war und man dadurch sowieso für sich selbst verantwortlich ist.
Doch, ein Praktikant macht etwas mehr Arbeit und soll im Idealfall ja nun nicht nur seine Zeit herumsitzen und nichts tun. So kann der Betrieb, gerade, wenn er einen sehr regen Zulauf an Interessenten hat, aussieben, wen er eben für die Dauer des Praktikums für geeignet hält. Und je größer ein Betrieb ist, desto mehr Rädchen müssen gedreht werden.
Diamante hat geschrieben:Der Arbeitgeber hat selbstverständlich auch Arbeit mit einem Praktikanten. Der Praktikant darf ja nicht sich selber überlassen sein und irgendein Mitarbeiter muss abgestellt werden, der sich um den Praktikanten kümmert.
Es muss nicht nur etwas vorbereitet werden für den Praktikanten, dass er sich in dieser Zeit nicht langweilt und auch nur herum sitzt, sondern es gibt auch andere Aspekte die es notwendig machen sich frühzeitig um einen Platz zu kümmern. Je nach Firma und Branche, muss vorher auch die Person überprüft werden was einige Zeit dauert. Ausweise müssen angefertigt werden, damit der Praktikant dann auch auf das Firmengelände kommt und Versicherungen abgeschlossen werden, sofern das nicht von den Schulen aus passiert. Das ganze dauert eine Weile bis es in die Wege geleitet ist.
Außerdem bringt ein schulischer Praktikant einer Firma nur wenig bis gar nichts und verursacht nur zusätzliche Kosten und Arbeitsaufwand, da aber viele einen Platz haben wollen um einmal in den Wunschberuf reinschnuppern zu können gibt es viele Bewerber auf wenig Plätze und die Firmen können es sich aussuchen wen sie möchten. Anders sieht es bei Praktikanten aus, die neben oder nach ihrem Studium Berufserfahrung sammeln wollen diese können als nahezu vollwertige Arbeitskraft eingesetzt werden und kosten wenig oder gar nichts.
Es schadet keinesfalls sich so früh für ein Praktikum zu bewerben. Es macht auch keinen guten Eindruck bei der jeweiligen Firma wenn man sich erst eine Woche vorher bewirbt. Zum einen will man dich als Praktikanten ja auch sinnvoll integrieren. So hofft man es doch zumindest. So kann man sich im Voraus schon Gedanken machen welche Aufgaben man dir übertragen wird und welche wiederum nicht.
Bei manchen muss auch erst der nötige Platz für einen Praktikanten geschaffen werden. Dies bedarf natürlich auch einiger Zeit. Es ist ja auch nicht gesagt, dass man leicht an ein Praktikum kommt. Ich habe damals sehr lange gesucht bis ich überhaupt eins bekommen habe. Es kommt hier auf die Region an und bei uns sah es eben etwas schlechter aus. Nicht jeder hat Zeit und Nerven für einen Praktikanten.
Das ist so wie mit der Reservierung von Liegen mit Handtüchern am Swimmingpool, irgend jemand fängt damit an und um überhaupt eine Liege zu bekommen machen später alle mit. Das nennt man glaube ich Gruppendynamik, auch wenn eigentlich kaum jemand so etwas in Ordnung findet.
Beim Praktika verhält es sich genau so, die besten Plätze sind schnell weg, übrig bleiben nur die mit den langen Fahrzeiten und unangenehmen Aufgaben oder man findet überhaupt keinen Praktikumsplatz. Ich würde erst einmal auch so handeln. Während meiner Schulzeit hatten sich auch meine Eltern lange vor dem Termin gekümmert was ich auch für sinnvoll halte. Mein Wunschpraktika in einer Computerfirma war zwar trotzdem leider schon weg, aber ich konnte in einer anderen Firma anfangen wo ich mit Computer und Programmieren zu tun hatte was mir wichtig erschien weil ich vor der Berufsfindung stand und Informatiker eine Option war.
Als ich in der elften Klasse ein Praktikum im Zuge der schulischen Ausbildung habe machen müssen, wurde uns vor den Sommerferien mitgeteilt, dass wir im nächsten Schuljahr nach den Herbstferien ein Praktikum zu absolvieren haben, dazwischen waren also die sechs Wochen Sommerferien, die zwei Wochen Herbstferien und in etwa vier bis sechs Wochen Schule, insgesamt also circa drei bis dreieinhalb Monate. Das ist ja nun eine andere Hausnummer, als du bei dir mit dem Praktikum hast, für das man sich ein Jahr vorher bewirbt beziehungsweise bewerben sollte. Ich persönlich kenne es zwar auch, dass man sich so früh wie möglich und mit einem gewissen Vorlauf um ein Praktikum kümmern sollte, aber selbst ein Jahr ist mir in der Praxis noch nicht untergekommen. Ich habe auch viele Stellenausschreibungen für Praktika gesehen, in denen zwar geschrieben steht, dass man sich rechtzeitig melden solle, aber dann auch immer dabei steht drei oder sechs Monate im Voraus, das ist aber auch das Höchste der Gefühle, was ich bisher gesehen habe.
Was die gewisse Vorlaufzeit angeht, der ganze administrative Apparat muss ja für jeden neuen Mitarbeiter und das sind Praktikanten ja schließlich, angeworfen werden, vom Erstellen eines Arbeitsvertrags bis hin zur Pflege der personenbezogenen Daten im Verwaltungssystem der Firma. Und der Praktikant soll ja auch nicht tagelang, wochenlang oder gar monatelang nur Kaffee kochen, sondern braucht ja einen gewissen "Lehrplan", ebenfalls muss er wissen wer für ihn verantwortlich ist und wer seine Ansprechpartner sind, das muss ja alles abteilungsintern geregelt werden und so, deswegen kann ich eine gewisse Vorlaufzeit schon verstehen, aber wie gesagt, ein Jahr, das habe ich noch nicht erlebt.
Ich musste mich damals auch lange vorher um eine Praktikumsstelle bemühen und dies hatte auch verschiedene Gründe. Zum einen wohnten wir nicht in einer riesigen Stadt, so das man hier auch nicht wirklich viele Betriebe hatte und zum einen waren die meisten Praktikumsstellen schon Monate vorher durch Bekannten Vermittlung vergeben. Man musste sich hier wirklich bemühen wenn man in eine bestimmte Praktikumsrichtung gehen wollte und darin auch ein Praktikum machen wollte. Wer sich spät darum kümmerte, bekam dann meistens immer Absagen, weil die Betreibe bereits durch Frühanmeldung oder halt Bekanntengefallen keine Plätze mehr frei hatten.
Ich weiß, dass man Bewerbungen um eine Ausbildungsstelle so früh wie möglich abschicken sollte, aber bei Bewerbungen für Praktikumsstellen habe ich das noch nie gehört. Ich schicke nie meine Bewerbungsunterlage an irgendeine Firma nur wegen einem Praktikum, ohne zu wissen, ob diese wirklich eines anbieten. Ich habe Letztens auch den ganzen Vormittag herumtelefoniert, wollte eigentlich in eine Krankenkasse, aber keine der bei uns ansässigen Krankenkassen nehmen Praktikanten auf - oder zumindest nicht über ein halbes Jahr, so wie es bei mir der Fall wäre.
Es wären also bestimmt vier oder fünf Bewerbungsmappen gewesen, die ich umsonst hingeschickt hätte. Ich frage eigentlich vorher immer telefonisch oder gehe direkt in den Betrieb und erkundige mich dort vorne an der Rezeption, ob das jeweilige Unternehmen überhaupt Praktikumsstellen anbietet oder ob noch welche frei sind. Viele fordern dann ein kurzes Anschreiben oder einen Lebenslauf und man kann die Bewerbungsmappe ja immer noch abgeben bzw. per Post hinschicken.
Bei Bewerbungen zu Ausbildungsplätzen kenne ich das. Da muss man sich schon ein Jahr im Voraus bewerben, da man ja die Zeit für nötige Einstellungstets und Vorstellungsgespräche miteinplanen muss. Aber wenn es wirklich nur um ein Praktikum geht? Wie lange geht dein Praktikum denn? Und hast du dich in einem Großbetrieb oder eher in einem kleineren Unternehmen beworben?
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