Keine Zeit/Geld für Tierarzt, welche Möglichkeit gibt es?

vom 02.09.2011, 22:37 Uhr

Es passiert wohl sehr oft, dass man arbeiten muss und das Tier, egal welches Tier, krank wird oder einen Unfall hat. Da ist oft Dringlichkeit geboten, denn man will ja auch nicht, dass das Tier leidet oder die Verletzung eventuell schlimmer wird und die Behandlung dann sehr langwierig ist.

Dann gibt es noch das Geldproblem. Wenn ein Tier gerade krank wird oder einen Unfall hat, wenn man nicht bei Kasse ist, dann schieben viele Tierhalter auch die Behandlung auf und sehen nicht, dass das Tier dadurch eventuell noch kränker wird und die Behandlung so noch teurer wird.

Ich bin ja der Meinung, dass man sich vor der Anschaffung eines Tieres, egal welches Tier, sich im Klaren darüber sein muss, dass es auch mal dringend sein kann und man den Tierarzt aufsuchen muss und sei es in der Nacht. Auch muss man sich darüber im Klaren sein, dass der Notfalldienst oder die Tierklinik dann etwas teurer ist.

Wir haben immer eine Summe auf dem Konto, wo man mit unseren Kleintieren dringend zum Tierarzt muss und wir haben vor der Anschaffung geschaut, wo Tierkliniken sind und haben auch Stammtierärzte für die Meerschweinchen und für die Degus. Wenn mitten in der Nacht ein Tier zum Tierarzt muss, dann fährt man auch hin und scheut auch das Geld nicht.

Wir seht ihr das? Wartet ihr, bis ihr Zeit habt und geht dann erst zum Tierarzt, egal, was das Tier hat? Wenn ihr gerade nicht so viel Geld habt, scheut ihr es dann zu einer Tierklinik zu fahren und wartet auch lieber? Wie handhabt ihr es, wenn ein Tier dringend zum Arzt muss und ihr habt keine Zeit und müsst arbeiten?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Einige Tierärzte sind so kulant und nehmen Ratenzahlung an. Wir haben zwar an sich jetzt nicht das Problem, dass wir einen Tierarztbesuch nicht bezahlen können, aber Ratenzahlung ist eine Möglichkeit für Menschen, die in einem Notfall nicht soviel Geld auf der Seite haben. Auch wenn es bei uns mal knapp in punkto Finanzen werden würde, dann würden wir im Notfall sofort zur Tierklinik. Man kann alles irgendwie regeln, meist hilft einfach ein Gespräch.

Bei uns kommt es auf die Verletzung an, ob wir einen Tierarzt aufsuchen oder nicht. Wenn das Tier eine kleine Fleischwunde hat, übernehme ich die Behandlung. Oft wird da auch nicht mehr als beim Menschen gemacht. Außer es handelt sich um eine lebensgefährliche Verletzung, dann fahren wir sofort zum Tierarzt.

Unser Kater gehört zu den Kandidaten, die sich immer irgendwie am Fuß verletzen, mal ist ein Schnitt oder eine kleine Fleischwunde. Ansonsten fahren wir immer recht zügig zum Tierarzt, wenn eins unserer Tiere in irgendeiner Art auffällig ist. Das ist auch möglich, da mein Freund und ich Gleitzeit haben. Aber ich kann es auch verstehen, wenn jemand aufgrund seines Jobs nicht sofort zum Tierarzt kann. Es gibt schließlich auch Chefs die nicht so kulant mit der Zeit sind und niemand will natürlich seinen Job riskieren.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich kann mich deiner Ansicht anschliessen, dass man es vorher bedenken muss wenn man sich ein Tier anschafft dieses auch Kosten verursacht und dafür immer ein Sümmchen in der Hinterhand gehalten werden sollte.

Dennoch kann es passieren, dass die Behandlung des Tieres teurer ist als die Rücklagen die man gebildet haben sollte. Auch für diese Fälle gibt es Abhilfe, entweder man leiht sich von der Familie oder Freunden Geld um dem Tier eine angemessene Behandlung beikommen zu lassen oder was ich auch schon mitbekommen habe, bieten Tierärzte sogar Ratenzahlungen an wenn man sie darauf anspricht. Oftmals hilft ein offenes, klärendes Gespräch mit dem Tierarzt und ich habe es so erlebt, dass viele sehr Verständnisvoll darauf reagiert haben und man immer noch zu einer finanziellen Einigung gekommen ist.

Das Argument, dass man keine Zeit wegen der Arbeit für den Tierarzt hat lasse ich nicht gelten. Sehr viele Tierärzte haben sich auf berufstätige eingestellt und extra Abendsprechstunden eingerichtet und sollte man es dann immer noch nicht hingeschafft haben, so gibt es noch den Notdienst oder die Tierklinik. Die Tierkliniken sind meistens 24h am Tag geöffnet, allerdings sollte man sich spät Abends oder Nachts vorab telefonisch anmelden, damit die notwendigen Utensilien auch schon bereitstehen wenn man mit seinem Tier eintrifft.

Und auch für Tierhalter ohne Auto die tagsüber arbeiten waren gibt es Abhilfe, die sogenannte Tierrettung. Bislang nur in wenigen Städten verfügbar, im Prinzip handelt es sich dabei um einen Rettungswagen für Tiere der mit einem Tierarzt besetzt ist und zu den Tierhaltern nach Hause fährt.

Ich selbst habe inzwischen Jahrelange Erfahrung mit meinen Degus und Chinchillas, und ich möchte behaupten ich habe wohl fast nichts ausgelassen. Fleischwunden nach Rauferein, sofern sie nicht sehr tief sind und genäht werden sollten, behandele ich selbst. Genauso laufe ich nicht beim ersten Durchfallsymptom zum Tierarzt sondern fange dort auch erstmal mit Tee an um zu sehen wie sich das ganze Entwickelt.

Jedoch bei dem Eindruck das eines meiner Tiere Schmerzen hat oder nicht mehr richtig Fressen will, ist der Weg zum Tierarzt für mich selbstverständlich. Sollte ich aufgrund meiner Arbeit keine Zeit haben direkt zum Tierarzt zu gehen, dann bitte ich bei mir im Haus jemanden das für mich zu übernehmen, da hier quasi immer jemand Zuhause ist. Oder wenn es möglich ist, nehme ich mir kurzfristig den Tag im Büro frei oder gehe erst später auf Arbeit. Aber auf keinen Fall würde ich mein Tier das ernsthaft etwas hat, Stundenlang zuhause sitzen lassen um erst Arbeiten zu gehen und mich dann der Sache anzunehmen. Nur bei geplanten Eingriffen die ich vorab schon weiß, lege ich mir vorab die Termine passend zu meiner Arbeit.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich bin auch ganz klar der Meinung, dass man sich vor der Anschaffung eines Tieres überlegen sollte, dass dieses mal krank werden und so Kosten verursachen könnte. Früher hatten wir auch immer eine Spardose, in der dann Geld für den Tierarzt gesammelt wurde, aber die haben wir heute nicht mehr. Da ich keine Meerschweinchen mehr habe, muss ich nicht mehr so häufig zum Tierarzt. Meine Katzen und der Hund haben eher selten etwas, da waren meine Meerschweinchen schon anfälliger.

Ich musste auch schon ein paar Mal nachts zur Tierklinik fahren und auch am Wochenende im Notdienst. Bei unserer Tierklinik ist das zum Glück nicht wahnsinnig teuer. Ich habe mich aber nie gescheut, auch nachts oder eben am Wochenende dorthin zu fahren. Die Kosten waren für mich eher nebensächlich, weil ich einfach wollte, dass meinem Tier geholfen wird. Unsere Tierklinik lässt sich aber auch auf Ratenzahlung ein und das habe ich auch schon in Anspruch genommen, wenn die Rechnung sehr hoch wurde.

Wenn man selbst keine Zeit hat, um zum Tierarzt zu gehen, dann sollte man im Verwandten oder Freundeskreis fragen, ob dort jemand bereit wäre mit dem kranken oder verletzten Tier zum Tierarzt zu fahren. In manchen Städten gibt es dann ja auch noch die Möglichkeit, die Tierrettung zu rufen. Das geht vielleicht auch schneller, als wenn man mit seinem Tier zum Tierarzt fährt und dort noch warten muss. Natürlich ist dies aber auch eine Kostenfrage.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Man übernimmt Verantwortung, wenn man sich ein Tier anschafft. Und dessen sollte man sich vor dem Kauf des Tieres bewusst sein. Ich habe bis jetzt immer das Glück gehabt, dass ich zu Hause war (Urlaub), wenn mit einem Tier etwas war. Auch wenn ich kein Geld hatte, bin ich sofort mit dem Tier zum Tierarzt gefahren. Denn schließlich geht es um Leben und Tod, da kann man einfach nicht länger warten.

Wenn es passiert, dass ich dann arbeiten muss, werde ich darum bitten, einen Urlaubstag zu bekommen oder etwas später zu kommen. Ein Tierleben ist wichtig, dem sollte man sich bewusst sein. Das Geldproblem habe ich so gelöst, dass ich erst einmal mit Karte gezahlt habe - notfalls löst es dann der Dispositionskredit. Ab nächstem Jahr werde ich mir jedoch auch ein kleines Polster zu legen, zur Sicherheit. Ich finde es einfach nicht in Ordnung, wenn man wartet, zum Tierarzt zu fahren. Das Tier kann ja nicht alleine zum Arzt und sagen, was ihm fehlt!

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Die Ausrede, keine Zeit zu haben, ärgert mich immer mehr, als wenn man sagt, dass man kein Geld hat. Denn Zeit ist bei einem Tierarzt in meinen Augen kein Problem, weil es Tierärzte gibt, die rund um die Uhr zu erreichen sind und weil es Tierkliniken gibt. Als Halter kann man sich nicht vorstellen, ob ein Tier Schmerzen hat oder sich einfach nur so anders verhält als sonst.

Das Geld ist auch keine Ausrede, weil wirklich fast jeder Tierarzt Ratenzahlung gewährt. Wenn man vor der Behandlung mit dem Tierarzt spricht ist es auch noch besser, als wenn man hinterher sagt, dass man kein Geld hat. Ich kenne keinen Tierarzt, der so herzlos ist, dass er dann das Tier nicht behandeln würde.

Ich habe ja lange im Tierschutz gearbeitet und wenn ich in den Tierheimen gesehen haben, welche Tiere einfach dort an den Zaun gebunden wurden oder in Kartons vor dem Tierheim abgesetzt wurden, wird mir heute noch schlecht. Es waren selten gesunde Tiere. Meist wurden die Tiere dort anonym abgegeben, wenn sie krank waren und Geld kosten würden. Oder wir haben in den Tierheimen Tiere bekommen, die aus Wohnungsräumungen gekommen sind, weil kein Geld dafür da war.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich muss gestehen, dass ich meine Tiere keinem Nachbarn oder Freunden anvertrauen würde. Aber bei uns ist die Zeit auch kein Problem. Notfalls schick ich die Schwiegermutter los, der traue ich nämlich noch. Aber was ist, wenn man niemanden hat? Es gibt Menschen, die mit der Familie gebrochen haben und sich mit den Nachbar nicht gut verstehen und sozusagen ein Einsiedlerleben mit den Tieren führen?

Eine Tierrettung gibt es nicht in jeder Stadt und es gibt auch Jobs, wo man nicht einfach fernbleiben kann und Chefs, die solche Notfälle nicht gelten lassen. Ich gehe jetzt von Extremfällen aus, die gibt es natürlich auch. Aber was ist, wenn ein solcher Extremfall auftritt? Soll die Person ihren Job riskieren um das Tier zum Arzt zu bringen? Mich würde es jedoch interessieren, was die oben genannten Extremfälle machen könnten? Auch wenn man sich nicht jedem Tierarzt anvertrauen will, sei es aus schlechten Erfahrungen oder sonstigen Gründen. Kann das Tierheim beziehungsweise der Tierschutzverein in solchen Fällen auch helfen?

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



@kochanie: Auch für so einen Extremfall gibt es Lösungen. Es gibt nämlich auch Tierkliniken und Tiernotfalldienste. Wenn man außerhalb der Sprechstunde einen Tierarzt braucht, dann gibt es in der Stadt immer ein Tierarzt, der Notdienst hat. Oder es gibt eine Tierklinik. Keine Zeit ist keine Ausrede, weil man niemals 24 Stunden am Tag seinem Job nachgeht. Wenn man sich Tiere anschafft, muss man auch so Zeit für sie haben. Also ist es wohl kaum nicht möglich, dass man abends zum Tierarzt gehen kann. Hat man Spätschicht, kann man morgens gehen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Diamante hat geschrieben:Wir seht ihr das? Wartet ihr, bis ihr Zeit habt und geht dann erst zum Tierarzt, egal, was das Tier hat? Wenn ihr gerade nicht so viel Geld habt, scheut ihr es dann zu einer Tierklinik zu fahren und wartet auch lieber? Wie handhabt ihr es, wenn ein Tier dringend zum Arzt muss und ihr habt keine Zeit und müsst arbeiten?


Ich denke, diese Fragen sollte man alle beantworten können, bevor man sich ein Tier angeschafft hat, denn mit der Anschaffung eines Tieres, übernimmt man auch die volle Verantwortung dafür. Es ist dann egal, ob man keine Zeit hätte, denn das Tier sucht sich den Zeitpunkt seines Leidens ja auch nicht grade selber aus. Wenn es dem Tier nicht gut geht, dann muss man als Besitzer damit zum Tierarzt und da ist Zeit und Geld zweitrangig.

Wenn man sich die Tierarztkosten nicht leisten kann, dann sollte man sich erst gar kein Tier anschaffen. Wir haben es so, das wir für unseren Hund ein Extra Sparbuch angelegt haben und da hin und wieder mal Geld einzahlen, denn man weiß ja nie, was da noch so mal auf uns zu kommen könnte und so sind wir wenigstens diesbezüglich etwas gesichert. Eine OP kann nämlich auch schon mal ganz schön ins Geld gehen und dann kommt die dicke Rechnung.

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» Chrissiger » Beiträge: 1296 » Talkpoints: -2,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wenn man sich ein Tier anschafft, muss man sich vorab überlegen, was man für dieses Tier an Kosten monatlich aufbringen kann und will und wie es mit Sonderkosten für Tierarztbesuche und Krankheitskosten aussieht. Wem das alles zu teuer werden sollte, darf sich kein Tier anschaffen. Tiere brauchen genau wie Menschen Ärzte, die ihnen im Notfall helfen und auch Medizin.

Es ist schnell gesagt: „Ich möchte eine Katze“, oder „ich will einen Hund“. Hier handelt es sich um Lebewesen, die ein Recht auf richtige Pflege, Versorgung und Liebe haben. Wer das nicht vorab bedenkt, sollte die Finger vom Tierkauf lassen. Wenn ein Tier sich verletzt, benötigt es sofort Hilfe und nicht erst, wenn der Arbeitstag vorbei ist und ich Zeit habe. Notfalls muss immer eine Vertrauensperson da sein, die im Sinne des Tierhalters handeln kann. Die Ausrede: „Keine Zeit“ lasse ich nicht gelten. Möglichkeiten gibt es genügend.

Wenn jemand kein Geld hat, ist das schon schwerwiegender. Aber auch da kann man nicht einfach sagen, dass kein Geld da ist und das Tier das dann ausbaden muss. Eine dringende Krankenbehandlung muss möglich sein, egal wie. Das Tier hat sich den Tierhalter nicht ausgesucht, sondern der Tierhalter das Tier. Also muss er auch dafür aufkommen. Geld kann man sich leihen, oder Ratenzahlungen vereinbaren. Sobald bekannt wird, dass ein Tier krank ist, sollte man etwas unternehmen. Natürlich lässt nicht jeder alle Vorsorgeuntersuchungen machen. Es ist genau wie bei manchen Menschen, die diese Untersuchungen nicht in Anspruch nehmen. Aber davon möchte ich jetzt nicht sprechen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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