Zahlen mit Karte: Unterschrift wird nie verglichen
Ich zahle sehr viel mit Karte und in manchen Geschäften muss man nicht die Pin-Nummer eingeben, sondern muss unterschreiben. Heute war ich bei Rewe und dort musste ich auch unterschreiben. Ich habe genau darauf geachtet. Die Verkäuferin hat nicht einen Blick auf meine Unterschrift gegeben.
Neulich war ich bei Penny und habe aus Versehen die Karte von meinem Mann zum Bezahlen genommen und mit meiner Unterschrift dann den Bon bestätigt. Die Verkäuferin hat nicht mal auf den Namen geschaut, geschweige denn auf meine Unterschrift.
Ich habe immer ein ungutes Gefühl, wenn ich mit Unterschrift zahlen muss. Denn sicher ist das ja anscheinend nicht. Aber warum werden die Verkäuferinnen nicht angehalten auf die Unterschrift und auf den Namen zu achten?
Ich antworte mal auf deine Frage aus Verkäuferinnen-Sicht. Zwar zahle ich fast ausschließlich selber mit Karte, allerdings sehr oft mit meiner Geheimzahl, insgesamt kenne ich hier in der Stadt auch nur ein, zwei Geschäfte die bei einem Bezahlvorgang meine Unterschrift haben möchten. Bei einem davon weiß ich aber genau, dass die Unterschrift angeschaut wird, bei dem anderen Geschäft liegt es wohl einfach an der einzelnen Kassiererin ob sie sich die Unterschrift anschaut.
Bei meiner Arbeit wurden alle sehr oft und penetrant dazu angehalten schon vor dem bezahlen nach dem Personalausweis zu verlangen. Konnte ich diesen sehen und der mir gegenüberstehende Mensch stimmte mit der Karte überein habe ich auch nicht mehr auf die Unterschrift geachtet. Wegen mir kann dieser dann auch unterschreiben wie er möchte, zumal sich eine Unterschrift von der Ausstellung einer Karte und dem jetzigen Zeitpunkt durchaus ändern kann. Das gleiche gilt natürlich auch für die Unterschrift auf dem Personalausweis, deshalb ist mir ein Bild und der zugehörige Name wesentlich wichtiger.
Vor allem in Stoßzeiten kann ich aber sehr gut nachvollziehen, dass man schon mal vergisst die Unterschrift abzugleichen. Vor allem bei kleinen Beträgen ist dieser Zeitpunkt schnell vergangen, da mich persönlich aber die Kassen selber immer nach einer Kontrolle (ähnlich wie bei dem Jugendschutz bei Alkohol und Zigaretten) aufgefordert haben, konnte man es eigentlich nicht vergessen, sondern nur bewusst ignorieren und umgehen.
Das in vielen Geschäften aber wohl nicht kontrolliert wird, kann man leider auch an den Reaktionen der Kunden sehen. Mit einem entsetzten Blick denken diese direkt man würde ihnen Kartenmissbrauch unterstellen, obwohl solch eine Kontrolle nicht nur zur Sicherheit der Kassiererin dient, sondern vor allem dem Kunden und das sollte doch wohl das wichtigste sein. Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht wirklich "nur" den Abgleich der Unterschrift ohne Ausweisdokument. Eine Unterschrift habe ich doch in zehn Minuten schnell geübt. Bei Stammkunden hat mir allerdings auch nur ein schneller Blick auf die Karte und den Namen genügt.
Ich zahle ja schon mindestens seit 20 Jahren fast ausschließlich mit Karte und ich wurde noch nie nach meinem Ausweis gefragt. Sicher kann man eine Unterschrift nachmachen. Aber dass sie überhaupt nie verglichen wird, macht mich schon nachdenklich. Ich zahle gerne mit Karte. Aber bei der Unterschrift bei der Bezahlung, habe ich immer ein ungutes Gefühl, dass man eine Karte doch so ziemlich schnell missbrauchen kann. Muss denn eigentlich ein Ausweis gefordert werden?
Dass meine Unterschrift nicht geprüft wird, kann ich nicht bestätigen. Leider habe ich eine sehr undeutliche Handschrift und verkrampfe die Hand beim Schreiben auch. Dadurch bekomme ich selten eine Unterschrift hin, die einer Unterschrift auf der Karte gleicht. Es ist auch schon mehr als einmal vorgekommen, dass die Verkäuferin oder Bankangestellte dann nicht eindeutig sagen konnte, dass ich auch der Karteninhaber bin, da es einfach unterschiedliche Unterschriften waren. Dann musste ich meinen Ausweis zur Bestätigung vorzeigen.
Im Prinzip ist das nicht schlimm, man steht dann nur immer vor allen Leuten da und hält alles auf. Aber ändern kann ich das leider auch nicht. Ein Ausweis muss übrigens nicht gefordert werden, zumindest nicht von Seiten der kartenausgebenden Institute. Wenn ein Geschäft das von seinen Angestellten einfordert, ist das etwas anderes.
Man muss sich doch nur fragen, wer im Falle des Falles haftet. Und das ist entweder der Kunde oder eben die Bank. Für den Zahlungsempfänger dürfte die Prüfung der Karte nur eine lästige Pflicht und eine Unterbrechung des Verkaufsflusses sein. Warum soll er sich damit beschäftigen? Er hat sein Geld. Zudem kann jeder Depp eine Unterschrift halbwegs fälschen. Und das sollte im Kassenbereich vollkommen ausreichen, um keinen Verdacht zu erregen.
Und weil das alles so ist, will die EU-Kommission diesen Unsinn auch beenden. Unterschriften sind zu leicht zu fälschen. Angedacht ist ein Ende in 2013. Und wer kämpft für eine Beibehaltung des ELV? Der Einzelhandel, denn für den sind diese Geschäfte kostenlos. Beim EC-Cash Verfahren müssen Händler 0,3% des Kaufpreises an die Bank abdrücken.
Das kenne ich auch, meistens prüfen nur noch Tankstellen hier in der Gegend die Unterschrift. Wobei wenn man dort regelmäßig vorbei kommt, gibts da auch keinen Blick mehr auf die Unterschrift. Ich kann mir auch vorstellen, aus der Sicht einer Kassiererin ist es manchmal schwer zu erkennen ob es wirklich die Original Unterschrift ist oder nicht. Man denke an manche Kassenplätze, z.B. am Kiosk wo einem gerade 20 cm Platz zum unterschreiben brauchen was als Linkshänder nicht gerade einfach ist. Alleine schon deswegen sieht meine Unterschrift jedesmal ein wenig anders aus, dann müssten sie sich immer den Personalausweis zeigen lassen, was halt unendlich aufhalten würde. Denke das ist einfach ein praktisches Problem, dass nicht immer abgeglichen wird.
Für die Haftung wenn es doch einmal vorkommt, dass jemand anderes die Unterschrift nachmacht kann ich mir vorstellen das du selbst dafür aufkommen musst. Denn immerhin musst du ja deinen Kartenverlust bei der Bank anzeigen, dass diese gesperrt wird. Vielleicht würde die Bank das auch auf Kulanz zurückbuchen, denke das sind Entscheidungen die für den Einzelfall getroffen werden. Glaube aber, wenn die Karte gesperrt wurde, kann man auch nicht mehr gegen Unterschrift damit bezahlen weil auf dem Display der Kasse die Karte als gesperrt angezeigt wird.
Diamante hat geschrieben: Muss denn eigentlich ein Ausweis gefordert werden?
Nein ein Ausweis muss erst mal nicht gefordert werden, solange man an der Unterschrift zweifellos erkennen kann, dass diese mit der Unterschrift auf der Karte übereinstimmt. Die Vorlage eines Ausweisdokuments muss nur dann auf jeden Fall stattfinden, wenn man dies nicht zweifelsfrei zuordnen kann. Natürlich ist es immer sicherer einen Ausweis zu sehen, da wie ich schon erwähnt habe, ich theoretisch eine fremde Unterschrift auf einfach einüben kann.
Ich hole mal etwas weiter aus und sage einfach mal ich habe eine Geldbörse gefunden. Darin eine Karte und ein Ausweis. Der Abgleich von meiner geübten Unterschrift und der auf dem Beleg ist also positiv, nur mit meinen beziehungsweise dem gefunden Ausweis und dem dazugehörigen Lichtbild kann festgestellt werden ob ich wirklich der Inhaber von dieser Karte bin oder eben nicht.
Also, ich bin auch bekennende ec-Kartenzahlerin und bei mir wird schon die Unterschrift vergleichen. Gerade bei real ist es mir schon echt häufig vorgekommen, was aber auch ganz gut ist. Einmal musste ich sogar meinen Personalausweis vorzeigen, um abzuschätzen, ob ich die Person bin, die auch mit dieser Karte zahlen darf. Es ist mir zwar schon immer unangenehm, weil es ja ein Weilchen länger dauert, wenn alles verglichen wird und ich immer recht froh bin, wenn ich au dem Laden draußen bin. Aber andererseits ist es so herum schon besser, als wenn nun gar kein Blick daraufgeworfen würde.
Von der im anderen Beitrag beschriebenen Tankstelle weiß ich, dass da nicht wirklich auf die Karte und auf die Unterschrift geschaut wird. Manchmal erhalte ich auch schon vor der Unterschriftsabgabe meine ec-Karte zurück. Ich glaube, der gute Mann ist zu vertrauensselig oder meint, mich zu kennen. Klar, ich tanke da schon relativ oft und ich weiß auch, dass fremde Kunden da eher selten sind. Aber wie es sich mit denen verhält, kann ich leider auch nicht sagen.
Also ich kann deine Beobachtung hier auch nicht teilen. In den Läden vor Ort wird ganz genau geschaut, ob die Unterschrift auch identisch ist. Oftmals werde ich auch darauf hingewiesen, wenn die Unterschrift auf der Karte langsam verblichen aussieht, diese mal wieder zu überschreiben. Das man mich einfach so davon ziehen lässt, ohne mal drauf zu schauen, erlebe ich wirklich selten.
Ich kann Deine Beobachtung nicht grundlegend bestätigen und habe in Supermärkten und Ladengeschäften bisher tatsächlich immer erlebt, dass meine Karte so lange behalten wurde, bis ich meine Unterschrift geleistet hatte. Daraufhin wurden beide Unterschriften miteinander verglichen und erst im Anschluss daran erhielt ich meine EC-Karte zurück. Einzige Ausnahme dieser Regel bildet eine Tankstelle in meiner Nachbarstadt, bei der das Personal nicht auf die Unterschriften achtet, sondern die Karte direkt wieder aushändigt, ohne auch nur einen Blick darauf zu werfen.
Dass die Mitarbeiter, die an den Kassen der einzelnen Geschäfte sitzen, nicht dazu angehalten werden, die Unterschriften auf dem Kassenzettel und der EC-Karte, die ihnen überreicht wird, zu vergleichen, kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Zwar ist es natürlich durchaus so, dass man eine Unterschrift verhältnismäßig einfach fälschen kann und die letztendlich größere Gewissheit dadurch eher gegeben wäre, die EC-Kartenzahlung mit Unterschrift nur in Kombination mit dem Vorzeigen eines Personalausweises durchgehen zu lassen, allerdings ist es aber doch trotzdem schon mal ein Anhaltspunkt, ob die Unterschriften, die geleistet wurden, über dieselben Grundmerkmale verfügen oder nicht.
Letztendlich denke ich aber, dass es Dein eigenes Risiko sein wird, wenn Deine EC-Karte von einer dritten Person benutzt und Deine Unterschrift gefälscht wird, weil Du als Inhaber dieser Karte dafür Sorge zu tragen hast, dass genau das nicht passieren kann. Geht Dir Deine Karte verloren oder wird sie Dir entwendet, so bist Du gehalten, sie sperren zu lassen. Auch die Weitergabe Deiner EC-Karte obliegt Deiner eigenen Entscheidung und es ist wohl davon auszugehen, dass Du diese nicht jemandem geben wirst, dem Du sie nicht anvertrauen möchtest, andernfalls müsstest Du sie wieder sperren lassen. Dass derjenige dann eine Urkundenfälschung begeht, steht sicherlich auf einem anderen Blatt, ich denke, dass hier eine Mithaftung Deinerseits auf jeden Fall gegeben wäre.
Zu guter Letzt hast Du, wenn Dir die EC-Kartenzahlung mit Unterschriftsleistung zu unsicher ist, immer noch die Möglichkeit, bar zu bezahlen, wenn das von Dir aufgesuchte Geschäft eine Kartenzahlung nur gegen die Leistung einer Unterschrift anbietet. Willst Du die EC-Kartenzahlung nutzen, so bist Du Dir aller Konsequenzen dieser Aktion bewusst, eben auch der, dass Deine Unterschrift gefälscht werden könnte, wenn Deine Karte in die Hände unauthorisierter Dritter gelangt. Die Entscheidung, wie Du nun bezahlen willst und welches Risiko Du auf Dich nimmst, verbleibt bei Dir als demjenigen, der die Zahlung leistet.
Dass die Verkäufer keinen Grundkurs in Graphologie belegen müssen, um in der Lage zu sein, sehen zu können, ob Deine Unterschrift gefälscht wurde oder wirklich von Dir stammt, liegt auf der Hand. Sie können also nur das leisten, was Du als Laie auch leisten kannst: einschätzen, ob die vorliegenden Unterschriften dieselben Merkmale aufweisen oder nicht und in letzterem Fall für die Vorlage weiterer Dokumente sorgen, um abschließend zu klären, ob Du wirklich Inhaber der Karte bist, mit der Du zu bezahlen vorhast.
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