Kinder Essenswünsche erfüllen - sie wissen was sie brauchen
Ich war in der vergangenen Zeit einige Tage mit den Kindern daheim, weil diese Ferien und ich Urlaub hatte. An einem dieser Tage kam es dann zu einer etwas eigenwilligen Situation, in der sich unsere Nachbarin einmischte. Die Kinder äußerten einen speziellen Wunsch, was das Abendessen betraf. Da es an dem betreffenden Tag ohnehin schon ziemlich warm war und dieser Wunsch ein gekochtes Abendessen war, lehnte ich ab. Unter anderem eben auch mit dem Hinweis, dass wir zu Mittag schon gemeinsam etwas gekocht und gegessen hatten und dass ich eben wegen der Hitze nicht noch einmal kochen wollte.
Die Nachbarin meinte nun, dass die Kinder aber doch wüssten, was sie brauchen und daher sollte man ihnen dann auch den Wunsch erfüllen. Das sehe ich aber nicht so. Denn immerhin geht es ja auch gar nicht immer, die Wünsche der Kinder zu erfüllen. Wie seht Ihr das? Sollte man die Essenswünsche der Kinder erfüllen, weil diese ja genau wüssten was sie brauchen? Ich habe meinen Kindern dann übrigens etwas anderes angeboten, was sie dann auch gegessen haben.
Ich bin schon grundsätzlich dafür, ab und an auch mal den Essenswunsch der Kinder zu berücksichtigen - aber doch nicht nur. Kinder essen auch gerne ja zum Beispiel auch gerne Schokolade - bekommen sie da jedes Mal welche, weil die ja so gut für sie ist und weil sie wissen was sie brauchen? Ganz sicher nicht! Haben deine Kinder sich denn das Mittagessen aussuchen dürfen? Ich finde, man muss es ja auch nicht übertreiben.
Bei uns war es damals so, dass wir Sonntags unseren Wunsch äußern konnten und sonst gab es meistens eben das, was da war. Ab und an konnten wir uns aber auch nebenbei was wünschen oder wir haben zusammen festgestellt, dass wir jetzt Appetit auf etwas bestimmtes hatten. Nun kommt es meiner Meinung nach auch darauf an, um was es sich bei dem gewünschten Essen handelt. Wenn es etwas aufwendigeres war, kann ich es durchaus nachvollziehen, wenn du das ablehnst. Auch bin ich der Meinung, dass man nicht zwei Mal am Tag unbedingt warm essen muss und schon gar nicht bei solchen Temperaturen.
Zeitweise sollte man zwar die Essenswünsche der Kinder erfüllen, aber halt nur in Ausnahmefällen. Wenn sie zum Beispiel mal Hunger auf spezielles Obst haben oder sonst irgend etwas gesundes. Meist wissen Kinder jedoch nicht, was sie brauchen und deshalb sollte man ihnen diese Wünsche auch nicht erfüllen. Denn wenn es nach Kindern gehen würde, würde man wahrscheinlich jeden Tag Pizza und Pommes essen und es würde überhaupt nichts gesundes mehr auf den Tisch kommen. Kinder wissen einfach noch nicht, was gut für sie ist.
Jenna87w hat geschrieben:Denn wenn es nach Kindern gehen würde, würde man wahrscheinlich jeden Tag Pizza und Pommes essen und es würde überhaupt nichts gesundes mehr auf den Tisch kommen. Kinder wissen einfach noch nicht, was gut für sie ist.
Das halte ich für ein Gerücht. Meine Kinder durften in den Ferien den Essenplan zu großen Teilen selbst bestimmen und dabei war dann täglich ein Salat aus den Zutaten, die gerade im Garten reiften; weitere Wünsche waren Bohnensuppe, Kartoffelsuppe, Brokkolicremesuppe, Pellkartoffeln mit Kräuterquark und noch mehr so gesunde Sachen. Natürlich gab es auch einmal Pizza, auf ausdrücklichen Wunsch war die allerdings selbst gemacht, ebenso wie die Kartoffelspalten, die bei uns ebenfalls selbst gemacht werden und eine Art Pommes-Ersatz sind. Wenn die Kinder von Anfang an mit gesunder Ernährung aufwachsen, dann können sie sehr wohl entscheiden, was gut ist.
@Winny2311: an dem Abend sollte es die Pizza geben, aber ich hatte eben bei der Wärme an dem Tag nun wirklich keine Lust, den Backofen anzuwerfen, zuvor noch einige Zutaten anzurösten und überhaupt erst mal den Hefeteig anzusetzen.
Ich finde es schon sehr großzügig, dass du deinen Kindern überhaupt ihre Essenswünsche erfüllst und sie fragst, was sie essen wollen. Ich musste zum großen Teil immer essen, was auf den Tisch kommt und meine Eltern mussten das früher auch machen. Ich esse eigentlich auch fast alles und darum ist es nicht das große Problem.
Ich finde das Argument, dass die Kinder wissen, was sie brauchen, auch völlig sinnlos. Ich bezweifle, dass Kinder schon genau wissen, welche Speisen und mit auch Inhaltsstoffe ihr Körper benötigt und welche nicht. Kinder wollen immer nur das, was ihnen auch schmeckt. Ich spreche aus Erfahrung.
Ich finde auch, dass es reicht, wenn du deinen Kindern einmal am Tag eine warme Mahlzeit kochst. Das ist völlig ausreichend und es reicht, wenn es am Abend nur eine Stulle oder etwas ähnliches gibt. Außerdem geht es die Nachbarin gar nichts an!
Ich denke auch nicht wirklich, dass Kinder in dem Alter schon genau wissen, was sie brauchen. Dafür kennen sie sich einfach zu wenig mit den Nährstoffen und den übrigen Dingen aus. Dass die Kinder aber ausschließlich "ungesundes" Essen wie Pommes oder Pizza wählen, wenn sie selbst entscheiden dürfen, kann ich so aber auch nicht bestätigen. Das ist zwar von Kind zu Kind verschieden, aber unser Sohn greift lieber zu Salat als zu Burger und Co. Wir waren das letzte Mal mit einer Freundin bei Mc Donalds und mein Kleiner sollte die Nuggets und Pommes probieren. Hat ihm aber nicht geschmeckt und er wollte lieber die Fruchttüte essen. Soviel zum Thema, dass Kinder kein gesundes Essen mögen
Dass du deine Kinder hin und wieder mitbestimmen lässt, wenn es um das Essen geht, finde ich klasse. Das hat meine Mutter damals auch so gemacht. An drei Tagen die Woche durften wir Kindern uns etwas wünschen, an den anderen Tagen hat meine Mutter dann eben ausgewählt, was auf den Tisch kommt. Ich fand das immer klasse, wenn man wählen durfte und ich habe mich auch immer sehr auf das jeweilige Essen gefreut.
Ich finde, dass du in eurem Fall absolut richtig entschieden hast. Die Kleinen dürfen mitbestimmen, aber man muss es auch nicht übertreiben. Wenn du mittags schon gekocht hast, dann muss es eben abends nicht auch noch eine warme Mahlzeit sein. Ich hätte genauso entschieden und bin der Meinung, dass deine Nachbarin da einfach Unrecht hat. Deine Kinder haben deine Argumentation auch bestimmt nachvollziehen können, da sie dann ja auch etwas anderes gegessen hatten. Alle Wünsche muss man den Kindern auch nicht erfüllen. Es gibt genügend Kinder, die überhaupt kein Mitspracherecht haben, was die Wahl des Mittagsessens angeht.
Generell finde ich es schon gut, wenn Kinder ihre Essenswünsche äußern und man dann auch danach mal kocht. Aber ich denke auch, dass eine warme Mahlzeit am Tag ausreichend ist, gerade bei den Temperaturen im Moment. Außerdem bist du ihre Mutter und wirst am besten wissen, was ihnen gut tut und was nicht. Ich finde es auch nicht in Ordnung, dass sich da deine Nachbarin eingemischt hat.
Allerdings denke ich nicht, dass Kinder wirklich wissen, was gut für sie ist. Wenn man sie lassen würde, würden sie sonst sicher dauernd zu Mc Donalds und Co gehen und sich mit Süßigkeiten satt essen. Es würde mich da schon sehr wundern, wenn es anders wäre. Als Mutter muss man da schon für die Kinder entscheiden, was gesund und gut ist und was eben letztendlich gekocht und gegessen wird.
An sich bin ich auch jemand, der darauf achtet, was sich Kinder zu essen wünschen, aber ich muss sagen, dass ich schon eher die vernünftigeren (und damit die gesünderen) Wünsche berücksichtige. Liegt mir ein Kind mit seinem Wunsch nach mehr Süßigkeiten oder Salzgebäck in den Ohren und die Ernährungsgewohnheiten gehen so schon in die Richtung, ist es natürlich Unfug und darauf gehe ich auch nicht ein. Vielleicht ist so etwas als Nachtisch drin, aber als eine Hauptmahlzeit, nein.
Ich denke, es ist schon okay, dass Du hier bei Deinen beiden Kindern gesagt hast, dass es eben nichts gekochtes am Abend gibt. Ich hätte aber den Kindern vorgeschlagen, dass man eben am nächsten Tag dann so etwas zu essen zubereiten könne und ihnen für das Abendessen mehrere Vorschläge unterbreitet, aus denen sie dann hätten auswählen können. Denn zweimal etwas Warmes am Tag essen, vor allem, wenn es relativ warm und heiß ist, muss nun nicht wirklich sein und das kann man den Kindern auch getrost mitteilen.
Was ich nicht verstehe, weshalb sich da diese Nachbarin eingemischt hat. Sie hat zwar mit ihrer Aussage nicht ganz unrecht, wenn es sich eben auf Obst, Gemüse, gesunde Kohlenhydrate und so weiter bezieht, aber letztendlich bist Du die Mutter und nicht sie. Diese Einmischung ist für mich wirklich unmöglich, weil es unter Umständen auch die Autorität der Mutter untergraben kann und die Kinder dann erst Recht versuchen, ihren Wollen durchzusetzen.
Ich spreche mich meistens mit meinen Kindern ab, was wir alle gemeinsam essen bzw. kochen wollen. Ich bin auch der Meinung, dass man nicht unbedingt zweimal am Tag warm essen muss, und bei den Temperaturen der letzten Tage kann ich Deine Ablehnung gut verstehen, Dich abends noch mal an den Herd zu stellen. Ich drücke mich auch momentan um's Bügeln
Man kann sich nicht immer nach den Wünschen der Kinder richten. Wenn ich das täte, gäbe es grundsätzlich Pommes frites, Spaghetti, Milchreis oder Nutellabrote. Kinder wissen was sie wollen, ganz klar, aber dass das nicht immer das richtige und auch nicht das beste für sie ist, liegt klar auf der Hand. Schließlich sind wir dazu da, unsere Kinder zu erziehen und an zu leiten, wüssten die lieben Kleinen immer so genau, was sie gerade brauchen, bräuchten sie uns Eltern ja nicht mehr.
Wieso sich Deine Nachbarin da rein hängt, versteh ich aber nicht so ganz, ich denke mal, sie an Deiner Stelle würde sich da jede Einmischung verbitten, oder? Zumindest wäre das eine normale Reaktion. Wenn sie vor Deinen Kindern so spricht, ist das Wasser auf deren Mühle und macht es Dir noch schwerer, Dich diesbezüglich durchzusetzen, wenn sie auch noch Schützenhilfe von auswärtigen Erwachsenen bekommen.
Ich habe Ernährungswissenschaften studiert und während meiner Studienzeit bin ich auf ein meiner Meinung nach recht interessantes Buch gestoßen: Es heißt Ketchuß, Big Mac, Gummibärchen, Essen im Schlaraffenland von Volker Pudel. In diesem Buch geht es unter anderem auch genau um diese Problematik, eben ob man die Esswünsche der Kinder berücksichtigen soll oder nicht.
In dem Buch wurde auch eine meiner Meinung nach sehr interessante Studie aufgezeigt. Bei dieser Studie durften Kinder über einen bestimmten Zeitraum (ich glaube es waren zwei oder drei Monate) selber wählen, was und wie viel sie essen wollen. Sie hatten komplett freie Wahl und wenn sie wollten, hätten sie sich auch nur von Schokolade ernähren können. Man muss dazu sagen, dass die Kinder da noch nicht besonders alt waren, wobei ich mich nicht mehr genau an das Alter erinnern kann.
Das Ergebnis war jedenfalls verblüffend, weil nach Auswertung des Gegessenen kam heraus, dass sie sich genau richtig ernährt haben, zumindest nach derzeitigen ernährungswissenschaftlichen Kenntnissen. Die Prinzipielle Aussage stimmt also demnach schon, dass Kinder vom Instinkt her wissen, was sie brauchen.
Das Problem ist jedoch ein anderes. Kinder sind automatisch immer von unserer Erziehung geprägt und dadurch eben auch beeinflusst. Dadurch kann es dann eben durchaus zu einem Verlust von diesem natürlichen Instinkt kommen, oder der Instinkt wird eben verfälscht. So gesehen wurde eben auch darauf hingewiesen, dass dieser Versuch eben wirklich nur bei sehr jungen Kindern geklappt hat, wo man auch extra Kinder ausgewählt hatte, die eben in diesem Punkt von Anfang an zu Hause freie Auswahl hatten, somit möglichst wenig beeinflusst waren.
Ich muss sagen, dass ich bei meinem Sohn auch sehr viel Freiheit beim Thema Essen lasse. Ich verlasse mich schon soweit es geht auf seine eigenen Instinkte und habe da eben auch bemerkt, dass er zum Beispiel sehr viel Eiweiß zu sich nimmt. Dazu muss man eben sagen, dass mein Sohn aufgrund der starken Neurodermitis durch die Haut auch sehr viel Eiweiß verliert. Ich habe ihm aber nicht extra Eiweißreiche Nahrung angeboten, weil ich das am Anfang ehrlich gesagt gar nicht so bedacht habe. Erst als ich mit einem Arzt darüber sprach, dass mir eben aufgefallen ist, dass er sich sehr Eiweißreich ernährt oder eben diese Lebensmittel stark bevorzugt, hat mich dieser darauf hingewiesen, dass seine Erkrankung die Ursache dafür sein kann.
Auch dieses Beispiel zeigt eben, dass die Kinder durchaus ihre Instinkte haben. Ich glaube also eigentlich schon sehr an die Theorie, dass man den Kindern diesbezüglich große Freiheit lassen sollte. Ich finde nicht, dass man sich deswegen nun zum Kochsklaven machen muss. Aber ich handhabe es eben so, dass es für mich absolut in Ordnung ist, wenn mein Sohn ein Essen ablehnt oder von einem anderen Essen eben eine besonders große Portion möchte. Ich glaube aber eben schon auch, dass das nur dann klappt, wenn man den Kindern diese Freiheit von Anfang an lässt.
In dem Buch wurde auch auf das Thema der Lieblingsspeise eingegangen. Sehr logisch erschien mir hier auch die Erklärung, dass man auch seine Lieblingsspeise nicht täglich essen möchte. Das heißt, wenn ein Kind zum Beispiel eben täglich nach Spaghetti fragt, kann man ihm auch ruhig öfters hintereinander Spaghetti geben, weil in der Regel wird ein Kind dann auch nicht täglich Spaghettis haben wollen. Da spielt eben auch viel die Rolle, dass Eltern es eben nicht zulassen und endlose Diskussionen führen, die dann noch mehr reizen.
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