Ist Stillen reine Entscheidung der Mutter?
Ich habe gestern mit einer Bekannten telefoniert, die gerade schwanger ist. Sie hat mir dann doch auch so einiges Privates berichtet, unter anderem eben auch, dass sie ihr Baby wenn möglich gerne stillen möchte, aber ihr Mann ist davon nicht wirklich begeistert.
Er würde es vielleicht noch die ersten zwei Wochen in Ordnung finden, aber dann nicht mehr wirklich. Warum er wirklich dagegen ist, konnte er nicht konkret sagen. Er hat gemeint, dass er sich eben auch beteiligen möchte und Flascherl geben möchte. Erklärungsversuche, dass Muttermilch gut und wichtig für ein Kind ist, hat er scheinbar relativ ignoriert. Er hat gemeint, dass Kinder auch mit Flascherlmilch gesund werden können, was ja auch durchaus stimmt.
Ob nun Stillen gut oder schlecht ist, wurde in diesem Forum ja auch schon zur Genüge diskutiert. Darum sollte es hier gar nicht so gehen. Mich würde eher interessieren, ob ihr als Frau eure Männer bei diesem Thema mitentscheiden lässt oder ob das Thema Stillen eine reine Frauensache ist. Was würdet ihr also machen, wenn euer Mann aus welchen Gründen auch immer euch bitten würde, das Kind nicht zu stillen. Oder eben auch umgekehrt. Wie würdet ihr reagieren, wenn ihr nicht stillen wollt, warum auch immer, und dem jungen Papa wäre es aber sehr wichtig und er würde euch sehr darum bitten?
Habt Ihr dieses Thema gemeinsam entschieden oder habt ihr da als Frau alleine euch Gedanken gemacht und entschieden? Es soll hier davon ausgegangen werden, dass die Frau stillen kann. Kennt ihr vielleicht eine ähnliche Situation wie bei meiner Bekannten? Wie wurde das Thema dann gelöst?
Ich wurde als Kind nicht gestillt und habe keinen Schaden davon getragen Das Stillen schützt wohl vor Allergien, aber der Effekt ist nicht wahnsinnig groß. Viel mehr geht es Frauen darum, so eine ganz besondere Bindung zu dem Kind aufzubauen. Und da es ja schließlich die Frau ist, die das Kind die letzten neun Monate in ihrem Bauch mit sich herum trug, ist meiner Meinung auch die Frau die einzige, die entscheiden darf, ob sie stillen möchte oder nicht.
Genauso wäre es auch im umgekehrten Fall – wenn die Frau nicht stillen möchte. Da hat der Mann auch Sendepause, denn schließlich ist es der Körper der Frau, der hier zum Stillen herangezogen wird oder eben nicht. Da muss man sich als Mann eben auch mal zurückhalten und die person entscheiden lassen, die das Kind geboren hat.
Der Mann hat da meiner Meinung nach nicht mitzureden. Er hat später noch genügend Möglichkeiten, sich mit dem Kind zu beschäftigen und ich würde mir da als Frau von dem Mann in keinster Weise hinein reden lassen.
Ich denke, dass man schon als Frau entscheiden sollte, ob das Kind Muttermilch bekommen sollte. Und wenn der Mann irgendwie ein Problem damit hat (ich kann zwar nicht nachvollziehen, welches Problem man damit haben kann), dann kann man in dieser Sche auch Kompromisse eingehen. Die Frau kann abpumpen und die Muttermilch durch die Flasche füttern. Dann kann auch der Mann bei der "Aufzucht" des Kindes helfen und fühlt sich mehr mit einbezogen.
Muttermilch ist nun mal das Beste für das Kind, auch wenn ich selber nur sehr kurz gestillt habe und beim zweiten Kind gar nicht. Aber das waren persönliche Gründe. Die heutige Fertigmilch ist auch sehr nahe an der Muttermilch dran, aber es ist eben keine Muttermilch und deswegen würde ich, wenn ich an Stelle deiner Bekannten wäre, die Milch abpumpen und dann per Flasche füttern. Das hat auch für die Frau Vorteile. Sie muss nicht immer gleich die Brust auspacken, wenn das Kind hungrig ist. Sie hat dadurch dann auch ein bisschen mehr Freizeit. Denn dan n kann sie auch mal shoppen gehen oder ausgehen, wenn der Mann das Kind versorgt.
Sehe das wie Diamante. Es ist tatsächlich allein die Entscheidung der Frau. Kein Mann sollte ja auch im umgekehrten Fall eine Frau dazu zwingen können, das Kind zu stillen, wenn es die Frau nicht will! Daher mag sich der Mann in dem Fall übergangen fühlen, aber ehrlich gesagt gibt es Rund um das Baby noch wesentlich mehr (intensive) Aufgaben, die zu übernehmen sind, so dass er schon recht weit mit der Erziehung einbezogen werden kann.
Natürlich besteht dann auch die Möglichkeit des Abpumpens, wenn es wirklich nicht anders geht. Aber auch hier würde ich wirklich empfehlen, dies nur in den Fällen zu machen, in denen es nicht anders geht. Eben weil die Mutter z.B. mal weg muss und nicht da ist um zu stillen.
Das ist dann ein Thema, welches keiner Diskussion bedarf und die Entscheidung der Mutter ist hier zu respektieren. Da muss dann noch nicht einmal nach einer Begründung gesucht werden, warum das Stillen doch vorzuziehen sein soll. Ich finde es eigentlich unerhört, dass in einer Beziehung aus der auch noch ein Kind entsprungen ist, der gegenseitige Respekt fehlt, die Wünsche des Partners zu respektieren. Und hier hat definitiv die Kindsmutter das Vorrecht darüber zu entscheiden, wie sie es mit dem Stillen hält! Ebenso wie sie das Recht hat zu entscheiden, ob sie überhaupt ein Kind will oder nicht.
Meiner Meinung nach sollte ebenfalls die Mutter entscheiden, ob sie ihr Kind stillen möchte oder nicht. Es gibt ja ausreichend Erfahrungswerte darüber, dass Stillen nun nicht unbedingt dem Kind Schaden hinzufügt und ich finde, wenn man als Mutter das Kind stillen möchte oder es stillen kann, sollte das Kind eben gestillt werden.
Der Vater kann sich doch anderweitig bei der Betreuung und Erziehung des Kindes einbringen. Er ist nun mal ein Mann und hat keine Brust, die er dem Kind gegen kann. Jedoch musste ich nun an die Szene aus dem Film "Meine Frau, meine Schwiegereltern und ich" denken, als der Großvater seinen Enkel mit einer Mutterbrust-ähnlichen Konstruktion das Kind gefüttert hat. So etwas würde ich nun nicht dem Vater vorschlagen, aber es besteht ja die Möglichkeit, dass Deine Bekannte, Tournesol, die Muttermilch abpumpen kann und der Vater dann eben auch das Kind füttern kann.
Ich denke aber auch, man sollte abwarten und schauen, wie sich die Möglichkeit des Stillens nach der Geburt überhaupt entwickelt. So etwas vor der Geburt auszudiskutieren, ist etwas, was ich nicht nachvollziehen kann. Denn es gibt ja manchmal auch Umstände, die dazu führen, dass das Kind gar nicht gestillt werden kann. Ich würde da nun nicht darauf spekulieren, dass es so weit kommt, aber eben schauen, wie es nach der Geburt an sich ausschaut.
Ich denke, dieses Problem könnte man ganz einfach lösen, indem man sich fragt, wer das Kind wohl öfter füttern wird. Ich nehme mal stark an, dass das auch nach zwei Wochen wohl höchstwahrscheinlich die Mutter sein wird. Angesichts dieser Tatsache erscheint es mir schon reichlich viel, was der Vater da verlangt: Wenn es nach ihm ginge, müsste seine Frau aufhören zu stillen und das Kind auch dann mit der Flasche füttern, wenn der Vater in der Arbeit ist. Was soll das bringen? Das klingt für mich schon sehr komisch.
Sollte es jedoch tatsächlich so sein, dass die Eltern sich über längere Zeit gemeinsam um das Kind kümmern, finde ich, dass die Meinung des Vaters nicht einfach so übergangen werden darf, auch wenn ich euch dahingehend zustimme, dass die Mutter das letzte Wort haben sollte. Ich würde den Vater trotzdem ernst nehmen, denn ich finde, dass man sich in einer Beziehung respektieren und nicht einfach mit dem Kopf durch die Wand rennen sollte.
Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass Stillen die bessere Variante ist und würde zuerst versuchen, den Vater mit guten Argumenten umzustimmen. Man könnte schließlich auch einen Kompromiss eingehen und zu festgelegten Zeiten den Vater das Kind mit abgepumpter Milch aus der Flasche füttern lassen. Wenn jedoch alle Überzeugungsversuche nicht fruchten, würde ich anstelle der Mutter eine neutrale Person (Arzt oder Hebamme) hinzuziehen, die ihm nochmal die Vor-und Nachteile des Stillens und des Fläschchengebens erklärt.
Wenn er jedoch weiterhin auf seiner Meinung beharren sollte, würde ich als Mutter auch keinen anderen Ausweg mehr sehen, als meine Entscheidung durchzuziehen und das Kind einfach trotzdem weiterhin zu stillen.
Grundsätzlich finde ich es gut, wenn Eltern gemeinsam entscheiden, wie sie ihr Kind ernähren. Falls einer der beiden dann zum Beispiel offenkundig keine Ahnung von gesunder und sinnvoller Ernährung hat, ist es auch wichtig, dass der andere eingreift - schon allein zum Wohl des Kindes. So ein Fall liegt hier aber nicht vor. Über Muttermilch kann man nicht viel diskutieren. Die Natur hat diese ja nicht zum Spaß so eingerichtet und es ist nun einmal so gedacht, dass die Nachkommen von Säugetieren zunächst mit der Muttermilch aufgezogen werden. Auch wenn es immer wieder Leute gibt, die Muttermilch weitgehend ablehnen, bin ich doch der Meinung, dass es sinnvoll ist, das Kind zu stillen.
Ich kann die Haltung des Partners deiner Bekannten nicht nachvollziehen. Scheinbar kann er ja nicht einmal ein richtiges Argument anbringen, mit dem er seine ablehnende Haltung begründen kann. Ich habe auch nur wenig Verständnis für Leute, die einfach irgendwelche grundsätzlichen Dinge in den Raum werfen und dann keine Erläuterungen mitliefern. Deine Bekannte sollte vielleicht noch einmal nachbohren und von ihrem Partner verlangen, dass er seinen Wunsch angemessen begründet.
Abgesehen davon, dass mir so eine bloße Aussage zu wenig wäre, bin ich auch der Meinung, dass das letzte Wort letztendlich die Frau spricht. Schließlich ist es ihr Körper und irgendwie habe ich auch das Empfinden, dass ein Baby noch stärker der Frau "gehört" als dem Mann. Sie ist es, die das Kind austrägt und ich finde, dass sie allein aufgrund dieser natürlichen, engeren Bindung mehr Mitspracherecht haben sollte als der Mann - zumindest solange sie im Sinne des Kindes handelt. Das scheint bei deiner Bekannten ja auch der Fall zu sein.
Man kann sicher viele Kompromisse eingehen, allerdings handelt es sich hier um keine große Sache und ich fände es ehrlich gesagt merkwürdig, wenn der Partner deiner Bekannten nun an seiner Meinung festhalten und sich weiterhin gegen das Stillen des Kindes aussprechen würde. So vehement wird er doch wohl nicht gegen diese harmlose Sache sein. Ich frage mich allerdings, ob seine ablehnende Haltung darauf beruht, dass er glaubt, dem Kind damit etwas Gutes zu tun, oder ob er einfach fürchtet, dass seine Partnerin dadurch an Attraktivität verliert - warum auch immer.
Also ich finde schon, dass solang gesundheitsmäßig nichts dagegen spricht, die Frau entscheiden sollte ob sie stillen möchte oder nicht. Also ich persönlich bin für stillen, aber wenn jemand absolut dagegen ist, dann ist dass so. Aber in meinen Augen, hat der Mann da schlichtweg nicht viel zu sagen, klar er ist der Vater, stillen ist finde ich einfach Frauen Sache. Was anderes ist es, wenn die Frau, das Kind mit 1,5 noch stillen möchte und dem Mann es unangenehm ist, und der Meinung, dass es reicht, dann sieht die Sachen vielleicht wieder anders aus. Aber solange es sich im Angemessenen Rahmen bewegt, würde ich mir von meinem Mann nicht das stillen verbieten lassen.
Bei uns stand dieses Thema nie zur Debatte. Wir haben immer gesagt, dass, wenn ich stillen kann, dieses auch tun werde. Ich habe meinem Mann damals die Vorteile (auch für ihn) aufgezeigt und er war begeistert davon, auch wenn er dann nicht diesen nahen Kontakt zum Baby haben können wird, wie es eben bei der stillenden Mama, also in dem Fall bei mir, der Fall ist. Er arrangiert sich aber mit dieser Situation sehr gut und kompensiert diesen fehlenden, innigen Kontakt zum Baby eben mit sehr viel Schmusen mit unserem Sohn, so dass ihm nichts abgeht, wenn ich eben stille und nicht die Flasche gebe.
Generell finde ich auch ein solches Verhalten des Mannes, wie du es beschrieben hast (sie will, er nicht), für sehr egoistisch, denn dem Mann sollte bewusst sein, dass Stillen sowohl Vorteile für das Kind als auch für die Frau bringt und letztendlich auch für den Geldbeutel. Da sollte er dann seine Bedürfnisse doch besser etwas in den Hintergrund stellen und sich lieber freuen, wenn das Stillen bei seiner Frau/Freundin klappt. Denn es gibt recht viele Frauen, die aus den verschiedensten Gründen gar nicht erst stillen können.
Die Situation, dass eine Frau nicht stillen möchte, der Partner es aber begrüßen würde, halte ich für recht problematisch, denn letztendlich entscheidet die Frau, ob sie stillen möchte oder nicht. Der Partner kann dem Baby ja schlecht die Brust geben In einer solchen Situation kann der Mann eigentlich nur das Gespräch mit der Frau suchen und sie davon versuchen zu überzeugen, dass das Stillen vielleicht doch das beste für Baby, sie selber und auch für den Geldbeutel ist.
Meine Lebensgefährte war auch nicht sonderlich begeistert vom stillen, letztendlich auch aus dem Grund weil er auch mal die Flasche geben wollte. Ich hab ihn dann überzeugt das man Muttermilch auch prima abpumpen lässt und er als Papa somit auch füttern kann und das Kind trotzdem Muttermilch bekommt. Wegen der Saugverwirrung hab ich dann 4 Wochen gestillt und danach immer mal wieder abgepumpt.
Der Vorteil daran ist, dass das Kind Muttermilch bekommt, der Papa füttern kann, die Mama nicht immer in der Nähe sein muss sondern auch mal weg kann und der Papa auch mal Nachtdienst schieben kann
Ich denke schon das eine Frau mehr darüber zu entscheiden hat ob sie stillen möchte oder nicht. Die Konstellation Frau will, Mann nicht ist natürlich in der Hinsicht einfacher. Wenn die Frau nicht möchte, aber der Mann gerne, ist es problematischer, denn schließlich ist es der Körper der Frau und letztendlich ist es für Mutter und Kind nicht optimal wenn die Frau garnicht stillen will, denn dann klappt es meistens sowieso nicht.
Ich habe mal gelesen das einige Männer ein Problem damit haben das ihr "Sexspielzeug" auf einmal noch eine andere Funktion erfüllt und somit irgendwie nicht mehr so sexy ist, zumindest für die Dauer der Stillzeit. An sich sind die Brüste in der Zeit natürlich meist größer, aber in der Tat tun sie manchmal weh oder sie laufen auch mal aus, besonders in erregenden Situation das ist natürlich nicht erotisch und Männer könnte das in der Tat belasten.
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