„Altmodische“ Namen – „Darf“ man sein Kind so noch nennen?
Meine Tante erzählte mir, dass sie gerade aus dem Krankenhaus gekommen sei. Ihr selbst geht es gut, aber ihre Tochter liegt im Krankenhaus. Auch ihr fehlt nichts außergewöhnliches, jedoch steht ihre Tochter, also meine Cousine, kurz vor der Geburt ihres ersten Kindes. Jetzt ist zwischen meiner Tante, meiner Cousine und ihrem Freund und irgendwie auch dem gesamten Rest der Familie eine kleine Diskussion entstanden, da jetzt bekannt wurde, wie das Kind denn nun heißen soll. Zuvor wollten meine Cousine und ihr Freund dies eigentlich immer geheim halten und erst nach der Geburt und nach der Namensvergabe den Namen bekanntmachen.
Um euch nicht länger auf die Folter zu spannen: Das Kind meiner Cousine wird ein Mädchen werden, dies ist schon bekannt geworden. Meine Tante kam jetzt aus dem Krankenhaus, und sie hat zufällig mitbekommen, wie das Kind denn nun heißen soll, da sich meine Cousine darüber mit dem Arzt unterhalten hat. Der Arzt wiederum konnte dieses „Geheimnis“ nicht für sich behalten, da er eben nicht wusste, dass dies eine so große Sache für meine Cousine ist. Ich kann es jetzt ein bisschen nachvollziehen, das man darum so ein Tara gemacht hat – Meine Cousine und ihr Freund haben vor, ihrer Tochter den gleichen Namen zu geben, wie meiner Großmutter. Meine Großmutter heißt Gertrude.
Als meine Tante mir und meiner Mutter dies erzählt, war ich ehrlich gesagt ein bisschen sehr entsetzt. Ich kann irgendwie nicht nachvollziehen, wie man das eigene Kind heute noch Gertrude nennen kann. Nichts gegen meine Großmutter, ich habe sie sehr lieb und bin froh, dass sie noch unter uns weilt, aber ihr Name passt für die heutige Generation eben überhaupt nicht mehr in unsere Zeit – Schon gar nicht mehr in die Zeit, in etwa zehn Jahren. Ich musste dabei vor allem an die Zukunft des Kindes denken. In der Schule kann man es wirklich sehr schwer haben, wenn man dort einen solchen Namen hat. Man wird als „anders“ betrachtet, dass weiß ich durch meine eigene Kindheit – Nicht, dass ich einen solchen Namen habe, aber wir hatten damals auch einen Hubert in der Klasse, dieser wurde auch nicht als besonders beliebt angesehen.
Besonders Kinder kennen doch in solchen Fällen kein Pardon und ärgern und hänseln sich, wo es nur geht. Hier kann ein solcher Name wirklich hart sein, daher kann ich es einfach nicht nachvollziehen. Wie kann man einem Kind heute noch einen solchen Namen geben? Namen wie Hubert, Franz, Gisela oder eben Gertrude, passen, wie hunderte anderer Namen heute nicht mehr in unsere Zeit. Ich glaube auch nicht, dass diese Namen in zehn Jahren wieder aktueller werden, weshalb ich auch nicht denke, dass „Gertrude“ dann wieder einen Trend setzen wird, ihr etwa? Was meine Cousine sich dabei denkt, weiß ich nicht genau, aber ich werde sie auf jeden Fall mal fragen. Einen gefallen wird sie ihrem Kind damit bestimmt nicht tun.
Im späteren Alter mag es vielleicht nicht mehr so bedeutend sein, was man für einen Namen trägt, aber auch ich gucke manche Leute, mit komischen, altmodischen Namen noch immer ein bisschen „komisch“ an. Für seinen Namen kann man natürlich nichts, auch macht ein „ungewöhnlicher“ Name einen Menschen nicht zu etwas „absonderlichen“, aber ich stelle es mir besonders in der Jugend eben extrem schwer vor, sich mit einem solchen Namen durchzuschlagen.
Wie seht ihr das? Kann man einem Kind, das heute geboren wird, noch solche „altmodischen“ Namen verpassen? Tut man einem Kind damit einen „gefallen“? Was könnte man vielleicht noch als Argument bringen, wenn meine Cousine sich nicht überreden lassen möchte, den Namen des Kindes noch mal zu überdenken?
Mir ist bekannt, dass viele Eltern die Namen der eigenen Eltern als Zweitnamen hinzufügen. Persönlich würde ich mein Kind nicht Gertrude nennen. Allerdings sagen mir auch so manche neumodische Namen absolut nicht zu. Außerdem werden ältere Namen oftmals wieder modern.
Meine Oma heißt Magdalena. Sie hasst den Namen und man darf sie auch nur beim Spitznamen nennen. Sie flippt aus, wenn man ihren richtigen Namen nennt. Dabei ist dieser gar nicht mal so ungewöhnlich und vor allem in anderen Ländern kenne ich auch einige jüngere Menschen, die so heißen. Persönlich bin ich froh, dass sich meine Familie damals gegen Mercedes als Namen für mich entschieden hat, ein Vorschlag den meine Großmutter machte. Ich hätte mich damit glaube ich nie wirklich anfreunden können.
Ich denke, es ist von einem selbst abhängig, was man aus seinem Namen macht. Die Außenseiter zu meiner Schulzeit hatten ganz gewöhnliche Namen. Ich kenne auch Leute mit ungewöhnlichen Namen, die völlig offensiv damit umgehen und dumme Bemerkungen nicht dulden. Das muss man natürlich erst einmal "lernen". Aber unabhängig vom Namen ist dies auch bei vielen Äußerlichkeiten der Fall, völlig unabhängig davon, ob es nun Zahnspangen, Muttermale, Feuermale oder gar ein makelloses Aussehen ist. So habe ich es auch schon erlebt, dass Mädchen gehänselt wurden, weil sie "zu schön" waren.
Soll Gertrude denn der einzige Name werde?! Ich würde eher zum Zweitnamen tendiere, so bleibt Großmutters Name erhalten und das Kind kann quasi später wählen. Natürlich soll man nicht allzu viel von anderen abhängig machen, aber ein paar ehrliche Meinungen von anderen können meiner Meinung nach nicht schaden. Und wenn wirklich alle Befragten der Meinung sind, dass dies kein passender Name ist, könnte dies vielleicht ein Argument sein für deine Cousine?!
Ein wenig entsetzt war ich ja auch, als ich erfuhr, wie meine Nichte - das zweite Kind meines Bruders und dessen Frau - heissen soll. Aber letztendlich ist es Geschmackssache der Eltern, wobei dieser Name nun schon nicht "altmodisch" sondern eher klassisch ist, würde ich jetzt behaupten und der Name nun auch zu dem Mädchen passt. Allerdings muss ich schon sagen, dass "Getrude" die schlechtere Wahl gewesen wäre.
Ich kann verstehen, dass Du etwas entsetzt gewesen bist. Die Idee, den Namen der Grossmutter oder des Grossvaters aufzugreifen, ist zwar nicht so neu, ich kenne es jedoch auch so, dass es sich hierbei dann eher um einen Zweitnamen handelt. Der Erstname war in der Regel dann auch der Rufname und der zweite Name wurde eben als Erinnerung mit eingetragen. Daher würde es mich auch interessieren, ob Deine Cousine nun den Namen der Grossmutter als Zweitnamen wählt oder ob es tatsächlich der Rufname sein soll. Interessant wäre auch, ob es dann eine Abkürzung oder einen Spitznamen geben wird oder ob die Eltern darauf bestehen, den Namen komplett auszurufen.
Als Argument, Hänseleien mit einem (anderen) Namen vorbeugen zu wollen, finde ich es nicht ausreichend. Ich glaube auch kaum, dass andere Kinder von sich aus jemanden aufgrund des Namens aufziehen. So etwas wird in der Regel von Erwachsenen vorgelebt und wenn sie sich über einen Namen lustig machen, wird das von den Kindern auch aufgeschnappt werden. Wie sonst sollen Kinder wissen, was an Namen altmodisch, klassisch, neumodisch oder sonst wie ist? Auch kommt es darauf an, wie das Kind selbst mit diesem Namen umgeht.
Alte Namen kommen schon seit Jahren immer mehr in Mode. Ich lese gern mal die Geburtsanzeigen und da gab es durchaus auch schon einige Namen, wo ich selbst gestutzt habe. Wenn man sich aber dann mal die Namen der Eltern anschaut, ist das manchmal auch gar nicht verwunderlich. So habe ich durchaus schon von Eltern mit einer russischen oder ähnlichen Abstammung gehört und gelesen, dass sie ihren Kindern alte Namen, die so "typisch deutsch" klingen, gegeben haben. Mir ist das auch aufgefallen, weil die Kindergärten, in denen ich gearbeitet habe, ebenfalls viele Eltern mit einem russischen Ursprung hatten und dort war es nicht so unüblich gewesen. Dahingegen geht die Tendenz bei deutschen Eltern hier in der Region eher in Richtung nordische Namen.
Wieso möchtest Du Deine Cousine aber nun überreden? Zwar ist die Namensgebung immer etwas heikel, aber letztendlich die Entscheidung der werdenden Eltern. Und wer weiss, ob nicht noch ein anderer Hintergrund dahintersteckt und der Name den Eltern auch ohne der Grossmutter gefallen würde.
Eigentlich kann ich dir da nur voll und ganz zustimmen, ein solcher Name straft das neugeborene Baby ja schon für sein späteres Leben und, wie du schon richtig gesagt hast, wird man ihm mit einer derartigen Namensgebung wohl auch nicht gerade einen Gefallen tun. Zwar leben wir hier in Deutschland und Namen wie "Giselher" , "Waldemar" und eben auch "Gertrude" stammen schließlich auch von hier, allerdings sind diese ja nicht einmal mehr im eigenen Land beliebt, eher schon regelrecht verachtet, und all die westlichen Namen, ganz besonders die englischen, wie "Kevin" , "Cindy" und "Sarah" sprechen für die neue, moderne Generation.
Dass es auch heutzutage noch Leute gibt, die die alten deutschen Namen sehr mögen und sogar ihrem eigenen Kind einen solchen Namen verpassen wollen, wundert mich allerdings überhaupt nicht, es gibt ja schließlich die verschiedensten Geschmäcker und einen Namen zu mögen, nur weil dieser nicht dem allgemeinen Geschmack der Gesellschaft entspricht und dort eher für Belustigung sorgt, finde ich nun kein bisschen außergewöhnlich oder sogar "schlimm" , ich halte das für völlig normal und bin auch der Meinung, dass in so gut wie jeder Stadt und in jedem Dorf sehr viele junge Leute mit einem solchen altmodischen deutschen Namen versehen sind. Grundsätzlich bin ich außerdem dafür, dass jeder tun und lassen sollte, was ihm beliebt, ohne sich dabei nach anderen zu richten, und wenn jemand sein Kind gerne "Gertrude" nennen möchte, dann habe ich damit absolut kein Problem, ich bin eher der Ansicht, dass das vollkommen in Ordnung ist.
Aber leider muss man sich eben manchmal auch nach anderen richten, um sich vor "einem schwereren Schicksal zu schützen", wie ich neulich mal irgendwo gelesen habe. Tja, in diesem Fall geht es dann also nicht um das eigene Schicksal, sondern um das eines bislang noch ungeborenem Kindes, aber ich denke, dass dieser Satz sich perfekt auf die momentane Situation übertragen lässt. Eins ist klar, nicht jeder kapiert auch wirklich, dass kein Mensch auf der ganzen Welt etwas für seinen Namen und somit auch nichts für den Geschmack seiner Eltern kann, und überhaupt, wie gerne die Leute hier doch versuchen, an ihre dämliche Aufmerksamkeit zu kommen, und wie gerne sie dabei auf die einfache Methode zurückgreifen, einfach mal zur Belustigung anderer Menschen beizutragen, welche in den häufigsten Fällen auch irgendwann mal aufgrund von anderen Leuten hervorgerufen wird!
Daher ist sicher, dass sich dies besonders in jungen Jahren absolut nicht vermeiden lässt und dass das Kind immer mal wieder gerade stehen muss, wenn die anderen Kids in seinem Alter sich über etwas beziehungsweise jemanden lustig machen wollen. "Gertrude" ist ja aber auch wirklich ein Name der absoluten Härte! Ich finde es ganz schön verantwortungslos von deiner Cousine, sich über so etwas nicht einmal Gedanken zu machen, und auch, wenn sie den Namen schön findet, sollte sie sich vielleicht doch besser mal zusammen mit ihrem Freund einen besseren überlegen, um ihrem Kind ein solches Schicksal zu ersparen. Ich bin absolut überzeugt davon, dass sich da wohl noch ein etwas modernerer Name finden lässt, den sowohl deine Cousine als auch ihr Partner bereit sind, für ihr zukünftiges kleines Mädchen zu akzeptieren.
Allerdings denke ich nicht, dass kurze Namen wie in etwa "Hans" oder "Franz" in Deutschland allzu unbeliebt sind, in meinem Bekanntenkreis sind jedenfalls auch ein achtzehnjähriger Hans und ein zwölfjähriger Franz Josef vertreten, über beide Namen wird vielleicht mal kurz gelacht, allerdings werden diese als nicht so schlimm wie in etwa "Giselher" und Co. angesehen. Über so etwas lässt sich wohl noch vernünftig und sinnvoll diskutieren - aber Gertrude geht irgendwie zu weit.
Namen sind einfach Geschmackssache. Und es ist in Deutschland auch durchaus so, dass es Namen gibt die verboten sind und auch Namen die keine Chancen haben, genehmigt zu werden. Aber Namen, die in den Augen einzelner Menschen altmodisch sind, sind zum Glück, noch nicht verboten.
Bei mir im Firmkurs war ein Mädchen das Gertrud hieß. Das war Ende der 80er Jahre und wir fanden den Namen auch alle schrecklich. Wir dachten damals auch, wie kann man so was einem Kind antun. Wir fragten dann das Mädchen auch mal, wie sie mit ihrem Namen zu Recht kommt. Und sie stand total zu und auch auf ihren Namen. Sie sagte, sie findet es toll, dass niemand anderes so heißt. Ich meine, sie wurde auch nach ihrer Großmutter benannt und fand auch das toll. Seitdem sehe ich die Namenssache ein wenig anders. Man kann nämlich durchaus auch Vorteile aus solchen Namen ziehen.
Ich persönlich finde es viel schlimmer, dass manche Kinder heute schon abgeurteilt werden, weil sie Kevin, Chantal oder Justin heißen. Das sind ja an sich alles moderne Namen. Kinder mit dem Name haben oftmals vornherein schon Probleme, da man sie nach dem Namen beurteilt. Stichpunkt Kevinismus. Da haben Kinder mit einem altmodischen deutschen Namen einen ganz anderen Stand und es könnte sich für deine Großcousine eventuell auch als Glücksfall heraus stellen, dass sie einen altmodischen deutschen Namen hat.
Es wurden einige Namen, wie Gisela und Hubert genannt. Ich persönlich empfinde die Namen an sich nicht als wirklich altmodisch. Viele Eltern geben heute ihren Kindern eher wieder altmodischen Vornamen und es kann durchaus sein, dass diese in ein paar Jahren wieder als modern gelten. Denn auch Vornamen unterliegen nun mal bestimmten Modetrends. Und dann doch lieber einem Kind einen Vornamen geben, bei dem es einen direkten Bezug zur Verwandtschaft gibt, als das Kind nach einem Star zu nennen, welcher gerade total In ist.
Was mir auch wichtig wäre, dass der Vorname zum Nachnamen passt. Eine Chantal- Justine Müller sieht irgendwie komisch aus. Aber Gertrud Müller klingt zwar altmodisch, sieht aber in meinen Augen besser aus.
Ich finde, dass du und deine Familie euch da raushalten solltet. Das ist einfach nicht in Ordnung, wenn ihr euch da alle so viel einmischt. Es ist ja doch so, dass der Name eine Entscheidung deiner Cousine und ihres Partners ist. Es ist das Kind von den beiden und da hast du dich nicht einzumischen, eben so wenig wie der Rest der Familie.
Ich finde, dass der Name nicht mal so schlecht ist. Ich finde es eher schlimm, wenn manche Leute ihren Kinder immer irgendwelche modernen Namen geben. Es ist schlimm, wenn fast jedes dritte Kind Chantal oder Kevin heißt. Die Namen sind einfach schrecklich. Des weiteren kann man dem Kind dann ja einen normalen und modernen Spitznamen geben.
Ich finde altmodische Namen überhaupt nicht schlimm. Wenn wieder viele Eltern ihre Kinder Wilfried, Alfred, Hedwig, Klara oder Karl nennen würden, würden die altmodischen Namen auf einmal wieder modern sein. Es ist doch egal, was gerade "in" ist. Die Kinder früher sind auch durchs Leben gekommen, als sie noch Gertrude oder Friedhelm geheißen haben. Es hat kein Kind einen Schaden genommen.
Schlimmer finde ich ehrlich gesagt Namen wie Kevin oder Chantalle. Moderne Namen sind also nicht unbedingt auch die schöneren Namen und ich denke, dass man wirklich die Eltern ganz alleine entscheiden lassen sollte. Es geht einen Außenstehenden schlcihtweg nichts an, wie die Eltern ihre Kinder nennen.
Ich kann Dein Entsetzen und Deine Bedenken absolut verstehen, ich bin auch kein Freund dieser altmodischen Namen, wobei man da schon differenzieren muß. Es gibt altmodische oder besser gesagt zeitlose Namen, die man schon immer gegeben hat und die es auch weiterhin immer wieder geben wird. Ich bin auch dafür, daß nicht jedes Kind "Lena" heißt, nur weil "Lena" gerade in ist. Ich mag es, wenn ein Name nicht allzu oft vorkommt, auch für meine Kinder habe ich Namen ausgesucht, die ich für zeitlos halte und die sowohl zu einem Kind als auch zu einem Erwachsenen passen. Und nein, sie heißen nicht "Paul(a)" oder "Luis(e)/(a)"
Gerade Namen wie "Paula" in all ihren Variationsmöglichkeiten oder was auch so modern ist wie "Konstantin" oder "Valentin" und dergleichen mag ich nicht, und ich muß sagen, der Name Deiner Großmutter gehört für mich leider auch auf die Liste der Namen, die man in der heutigen Zeit seinem Kind nicht unbedingt geben muß. Als meine Große noch im Kindergarten war, gab es da ein Brüderpaar namens "Heinrich" und "Friedrich". Ich war wirklich baff. Solche Namen sind doch eine Steilvorlage für alle, die gern hänseln und veralbern.
Die Trendnamen, die in die amerikanische Richtung gehen wie Kevin, Jacqueline oder Justin usw. finde ich genausowenig erstrebenswert, aber nicht deshalb, weil sie Potential zum veräppeln bieten - obwohl, wenn ich dran denke, wie viele das aussprechen (Kääwien, Schacklieehn und Schastien) vielleicht doch - sondern weil sie in Massen vorkommen. Es wird auch selten darauf geachtet, ob der Vorname sich zum Nachnamen einigermaßen anhört. Wenn ich von einem Justin Meier höre, rollt sich mir alles hoch.
Wenn Deine Cousine so viel Wert auf den Namen der Oma legt, was ja schön ist, dann vielleicht doch als Zweitnamen, wäre sie da eventuell kompromißbereit? Als Rufname etwas moderneres, zeitloseres und als Zweitname, um die Oma zu ehren, dann eben Gertrude. Mein Sohn hat als Zweitnamen den Namen meines Vaters bekommen, eine posthume Ehrung, die ich mir auch nicht habe nehmen lassen. Mache Deiner Cousine doch mal den Vorschlag. Es stimmt schon, daß man auch als Erna oder Gertrude durch's Leben kommt, aber es ist für ein Kind immer schwer, anders zu sein als andere, und wenn alle Lena, Lisa oder (um Himmels Willen) Paula heißen, dann hat Gertrude vielleicht nicht viel zu lachen.
Meine Tochter hat einen weitaus neutraleren Namen (Carmen) und hadert schon mit ihm, sie wäre gerne eine Melissa (letzte Woche jedenfalls noch, das könnte sich heute schon wieder geändert haben). Kinder identifizieren sich noch stark übereinander, und ein "da stehst Du drüber" wirkt da nicht viel. Vielleicht wird der Name auch absolut akzeptiert, wer weiß, was andere noch aus der Mottenkiste zaubern, aber ich würde das Risiko nicht unbedingt eingehen wollen.
Zu manchen der hier genannten Namen habe ich so meine eigenen Assoziationen. Was aber weniger an dem Namen liegt, als an meinen Erfahrungen damit. Ich habe einen Kevin in der Familie, er ist zwar schon älter und lustige "Sprüche" gab es eher wegen "Kevin allein zu Haus" oder so. Wobei so was auf Dauer kaum lustig ist. Bei manch anderem Namen denke ich auch eher an die entsprechenden Personen, die ich bisher kennengelernt habe.
Zu Hänseleien kann es bei jedem Namen kommen, wer weiß, wie später peinliche Berühmtheiten heißen. Wie *steph* schon schrieb, übernehmen Kinder das meist von den Erwachsenen. Von kindlichen Wortspielen einmal abgesehen.
Ich könnte mich jetzt nicht spontan entscheiden, ob ich den altmodischen Namen "Gertrude" weniger angebracht finde oder den Namen der in wäre ala "Jaqueline". Für einen Jungen dann wahlweise ganz groß im Rennen auch "Justin". Sorry, aber das ist immer Geschmackssache. Und schlimm finde ich es ja auch, wenn man "Anna" ruft und in der Klasse fühlen sich gleich 5 angesprochen. Da kann man sich wirklich streiten bis zum abwinken.
Natürlich gibt es altmodische Namen, die ich persönlich schöner finde. Aber deine Cousine verbindet eben etwas mit dem Namen "Gertrude" und man muss ja auch daran denken, dass deine Oma nicht unsterblich ist. Die wird es natürlich unglaublich freuen, wenn die Kleine nach ihr benannt wurde. Es gibt auch einen Grund, wieso deine Cousine es niemandem verraten wollte. Eben weil dann jeder seine Bedenken äußert.
Ich bin immer grundsätzlich dagegen einem Kind einen Namen zu verpassen, mit dem es mal Schwierigkeiten haben könnte und "Gertrude" ist unter Umständen leider so ein Fall. Aber das ist meine Meinung. Da hätte es das Kind einfacher, wenn deine Oma "Rosi" oder so heißen würde. Was man ja aber hätte machen können ist, dem Kind den Namen als Zweitnamen zu verpassen. Daran würde ich, wenn es soweit käme, auch mal einen Gedanken verschwenden. Wobei ich sagen muss, dass meine Oma einen schöneren Namen hat und der Zweitname meiner Mutter gefällt mir zum Beispiel auch, ihr aber nicht.
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