Geld anlegen - Was ist für einen Lehrling zu empfehlen?

vom 29.06.2011, 14:13 Uhr

Ich fange am 01. August meine Ausbildung in Niedersachsen an. Dann verdiene ich ja endlich mein eigenes Geld, möchte natürlich auch etwas daraus machen. Brauche davon nur einen Bruchteil, da ich für den Zeitraum meiner Ausbildung noch bei meinem Vater wohnen werde. Habe auch schon vorzeitig Führerschein Geld von meinem Onkel erhalten, den Führerschein bezahlen muss ich erst wenn ich den Schein in einem Jahr auch gemacht habe. Daher brauche ich eine Möglichkeit welche mir natürlich so viele Zinsen wie möglich zahlt, ich aber auch jeder Zeit auf mein Geld zugreifen kann.

Könnt ihr mir da etwas empfehlen? Bei uns gibt es in der Umgebung die Landessparkasse zu Oldenburg, die Oldenburger Landesbank sowie eine Volksbank. Habe im Moment lediglich ein Girokonto bei der LzO (Landessparkasse zu Oldenburg). Weiß jemand zufällig von guten Angeboten meiner aufgelisteten Banken? Früher hatte ich mal einen Sparbrief. Da musste ich einen festen Betrag einzahlen und durfte das Geld für ein Jahr nicht anfassen. Da hatte ich dann auch ein relativ guten Zinssatz. Aber das würde für meine jetzige Situation nicht mehr in Frage kommen.

» Klapersaki » Beiträge: 39 » Talkpoints: 20,26 »



Wenn du Sicherheit, jeder Zeit Zugriff und auch verhältnismäßig gute Zinsen haben willst, dann eignet sich wohl ein Tagesgeldkonto für deine Ziele. Da gibt es viele Anbieter und gerade Onlinebanken bieten dabei die besseren Zinsen. Vor allem hast du eben auch den Vorteil, gegenüber festen Anlagen, das du auch immer wieder Geld dazubuchen lassen kannst.

Ich selbst habe bei der Ing-Diba und der 1822direkt jeweils ein Tagesgeldkonto. Die 1822direkt ist der Onlineableger der Frankfurter Sparkasse, also auch seriös. Und du als Neukunde hast bei den meisten Anbietern noch den Vorteil, das man bei Kontoeröffnung entweder einen Bonus in Form einer einmaligen Gutschrift bekommt oder aber für einen bestimmten Zeitraum höhere Zinsen erhält.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Wie wäre es mit einem klassischen Bausparvertrag? Da zahlst nicht nur Du ein, sondern auch Dein Arbeitgeber. Es wird eine gewisse Summe von Deinem Gehalt einbehalten, was aber nicht weg ist, sondern angespart wird. Du kannst das Zahlungsziel auf eine bestimmte Summe oder auf eine bestimmte Zeit festlegen lassen. Informationen dazu bekommst Du auf jeden Fall bei Deiner Hausbank, aber es gibt auch die Möglichkeit, bei einer anderen Bank einen Bausparvertrag anzulegen.

Ein Sparbuch bringt zwar nicht so viel ein, aber wenn Du nun ein Sparbuch wählst, um monatlich einen geringen Betrag einzuzahlen, kann sich das nach wenigen Jahren durchaus rentieren. Die Zinsen sind natürlich nicht üppig, aber ich persönlich empfinde ein Sparbuch immer als eine Art Sicherheit und die kann man auch als Auszubildender doch gut gebrauchen. Ich jedenfalls bereue es ehrlich gesagt, dass ich nicht konstanter eingezahlt habe und versuche das nun nachzuholen.

Ansonsten kann ich mich dem Vorschlag zu einem Tagesgeldkonto nur anschliessen. Du siehst also, es gibt genügend Möglichkeiten, um mit kleinem Aufwand etwas anzusparen und ich wäre gern in der Lage, diese Möglichkeiten noch zusätzlich nutzen zu können.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Habe mir gerade die 1822direkt, IngDiba und Bank of Scotland angeschaut. 1822direkt garantiert mir bis zum 15.11. einen Zinssatz von 2,25%. Was danach kommt kann man nicht wissen, oder? IngDiba gibt sechs Monate lang 2,2% Zinsen, danach nur noch 1,5% Zinsen. Und bei der Bank of Scotland kriege ich 30€ Bonus und 2,4% Zinsen. Bis wie lange steht nicht dabei. Nur eins macht mich dabei stutzig, die Bank of Scotland tauscht mein Geld in türkische Lira um und legt es dann an? Das kommt mir komisch vor. Laut Tagesgeld Vergleich liegt aber die Bank of Scotland auf Platz eins, danach kommt die IngDiba. Was ist da das beste Angebot? Bei manchen Banken würde ich sogar 50€ Anmelde Bonus kriegen, könnte ich dann nicht einfach dort ein Konto eröffnen und die 50€ abstauben?

» Klapersaki » Beiträge: 39 » Talkpoints: 20,26 »



Du musst Dir mal die Bedingungen genau durchlesen, zu denen Du einen Anmeldebonus bekommst. Wenn es nichts weiter ist, als das Konto zu eröffnen, dann kannst Du das durchaus machen. Meistens ist aber ein Mindestgeldeingang oder eine andere Bedingung zu erfüllen.

Dass ein Arbeitgeber etwas zu einem Bausparvertrag dazu bezahlt, ist übrigens nur die halbe Wahrheit. Es gibt Arbeitgeber, die einen Zuschuss zu bestimmten Geldanlagen zahlen, nennt man vermögenswirksame Leistung, kurz VL. Diese Zahlung ist freiwillig und nicht verpflichtend. Die meisten kennen als VL-Produkt den erwähnten Bausparvertrag. Dies ist so, weil dort die Provisionen für die Berater recht hoch sind und sie deshalb dem Kunden wärmstens empfohlen werden.

Es gibt aber noch andere VL-Produkte, sollte Dein Arbeitgeber einen Zuschuss zur VL-Anlage zahlen, solltest Du da ruhig zugreifen. Dieses Geld muss dann zwar auch versteuert werden, aber am Ende ist es doch ein geschenkter Betrag, auf den man ja nicht verzichten muss. VL-Produkte laufen übrigens nach dem Schema, dass bis zu 40 Euro im Monat gespart werden, ein Teil oder alles davon kann der Arbeitgeber zahlen. Das Ganze macht man sechs Jahre, danach ruht der Betrag bis maximal ein Jahr nach Einzahlungsende, am Anfang des Jahres nach Beendigung der aktiven Phase kann man dann über das Geld verfügen.

Ein Bausparvertrag muss da nicht die schlechteste Wahl sein. Man muss nur auf die Kosten achten. Und wer nicht vorhat, dass dann eventuell zustehende Bauspardarlehen zu nutzen, kann dafür eine höhere Verzinsung des anzusparenden Kapitals vereinbaren, also mehr Zinsertrag erwirtschaften und auf das dann teure Darlehen verzichten.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Genau, das mit den VL habe ich auch schon gehört. Das hat mir die nette Dame, mit der ich mein Girokonto eröffnet habe, wärmstens empfohlen. Dann muss ich mich wohl noch etwas weiter informieren, weiß nämlich auch nicht genau was nun ein Bausparvertrag überhaupt ist. Oder versucht es jemand mir zu erklären? Und wegen den Tagesgeldkonten, da muss ich mir noch etwas überlegen. Auch weil die meisten Konten ein Mindestalter von 18 Jahren verlangen, da müsste ich noch ein gutes Jahr warten.

» Klapersaki » Beiträge: 39 » Talkpoints: 20,26 »


Bei der Konteröffnung für ein Tagesgeldkonto ist es genauso, wie bei deinem Girokonto, wo deine Eltern ja auch unterschreiben mussten. Nur das man eben bei den Onlinebanken nicht in die nächste Filiale geht, sondern sich die Unterlagen ausdruckt, ausfüllt und dann zur Post bringt. Die nötigen Unterlagen für das Post-Identverfahren bekommt man dann von der Bank geschickt.

Beim Bausparvertrag läuft es in aller Regel so, das eine Summe X als Bausparsumme eingetragen wird. Ein Betrag Y und eventuelle vermögenswirksame Leistungen vom Arbeitgeber, werden monatlich auf das Bausparkonto eingezahlt. Dazu gibt es halt dann jährlich noch einen Bonus vom Staat, wenn man den Vertrag mindestens sieben Jahre so laufen lässt. Selbst wenn man zwischenzeitlich den Arbeitgeber wechselt und keine vermögenswirksamen Leistungen mehr erhalten sollte.

Bei Vertragsabschluß gibt es halt verschiedene Varianten. Zum einen halt das klassische Modell, das man sich bei Unterschrift schon günstige Kreditzinsen sichert. Da es ja eigentlich der Sinn eines Bausparvertrages ist, das man damit eine Immobilie finanzieren will. So mal die Anfänge dieser Sparform. Es gibt aber auch Tarife, wo man schon bei Vertragsabschluß zusichert, das man keinen Kredit in Anspruch nehmen will. Dafür gibt es dann einen Bonus in Form von etwas höheren Guthabenzinsen.

Allerdings muss man auch dabei bedenken, das bei Abschluß eines Bausparvertrages Gebühren auf einen zukommen. Das sind X Prozent von der Bausparsumme. Genaueres kann dir da nur der entsprrechende Berater sagen oder die Webseite der Bausparkasse deiner Wahl. Es kann also, je nach monatlicher Einzahlungshöhe, eine recht lange Zeit dauern, bis du überhaupt ein Guthaben aufgebaut hast. Dazu kommen noch jährliche Kontoführungsgebühren.

Zwar hören sich erstmal sieben Jahre Mindestlaufzeit, um alle Zuschüsse zu bekommen, viel an. Aber im Fall der Fälle kann man auch einen Bausparvertrag vorher kündigen. Dann werden allerdings die Wohnungsbauprämien vom Staat wieder abgezogen, bevor es zur Auszahlung kommt. Und du kommst eben nicht von heute auf morgen an dein Geld, was beim Tageskonto halt immer geht.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Als Lehrling hat man es ja nicht so dicke, deshalb würde ich dir empfehlen das Geld in einen Bausparvertrag zu investieren weil die Sparraten doch relativ gering sind und der Anlagezeitraum überschaubar. Die Konditionen sind nicht so toll, aber du bekommst immer noch mehr heraus als wenn du dein Geld in Form von Sparbriefen oder Tagesgeldkonten deponierst. Achte aber unbedingt auf die Konditionen, nicht jede Bausparkasse zahlt dieselben Zinsen. Bei manchen Bausparkassen bekommst du als Jugendlicher auch noch die Abschlussgebühr zurück oder einen besonderen Bonus nach Ablauf der Ansparphase. Auch gibt es deutliche Unterschiede hinsichtlich der Verträge. Wer seinen Bausparvertrag nur zum Sparen benutzen möchte bekommt öfters mehr Zinsen als derjenige Bausparer der später einen günstigen Kredit in Anspruch nehmen möchte.

Meistens beteiligt sich auch noch der Arbeitgeber in Form von Vermögenswirksamen Leistungen mit an deinem Sparvertrag. Denke dann aber auch daran auch jedes Jahr mit deiner Steuererklärung den Antrag auf Arbeitnehmersparzulage zu stellen, da bekommst du noch einmal satte Prozente auf deine jährlichen Einlagen die so einen Bausparvertrag eigentlich erst lukrativ macht. Kleines Manko, du musst deinen Bausparvertrag später wohnwirtschaftlich verwenden. Ich denke aber als junger Mensch hat man immer Wünsche um seine Wohnung zu verschönern. Den Bausparvertrag würde ich nicht so hoch abschließen sondern nur die Mindestsumme nehmen. Einmal berechnet sich die Abschlussgebühr danach, zum anderen musst du sonst ewig warten bis dein Vertrag zur Zuteilung kommt.

Du hast auch die Möglichkeit die Vermögenswirksamen Leistungen in Form von Aktienfonds anzulegen. Das Prinzip ist dasselbe, nur dass die Renditechancen deutlich höher liegen- aber leider auch das Risiko eines Teilverlustes.

Von der Riesterrente würde ich dir eher abraten. Sicherlich bekommst du hier auch satte Zulagen und steuerliche Vergünstigungen aber du bindest dich für die nächsten 50 Jahre und die Kosten und Gebühren dafür sind doch recht hoch. An dein Geld kommst du natürlich auch erst wieder zum Eintritt deiner Rente ran, ich denke mal das ist nicht in deinem Sinne.

Wenn dir in meinem Text etwas unverständlich vorkommt oder du nicht weißt wo von ich spreche dann frage ruhig noch einmal nach. Ich habe jetzt etliches an Hintergrundwissen für Bausparverträge vorausgesetzt um nicht all zu sehr vom Thema abzuschweifen. Auch gibt es hier bereits etliche Themen rund um die Bausparverträge oder Vermögenswirksamen Leistungen so dass doch eine Gefahr für OT besteht.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich rate gerade in der Ausbildung schon dafür zu sorgen etwas über Vermögenswirksame Leistungen an zu sparen. Bei Vermögenswirksamen Leistungen zahlt der Arbeitgeber, Arbeitnehmer und sogar die Bank einen kleinen Teil und somit hat man als Auszubildender nicht so hohe Kosten wie bei vielen anderen Systemen.

» just.incredible » Beiträge: 28 » Talkpoints: 0,00 »


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