Wie hoch kann maximal der Dispokredit sein?
Mir steht in zwei Wochen eine nicht geplante Ausgabe bevor, die ich über den Dispokredit finanzieren möchte. Es geht hierbei um Kosten von etwa 4.000 bis 4.500 Euro, die ich zu tragen habe. Die Summe an sich bereitet mir jedoch etwas Kopfschmerzen und von daher bin ich schon am überlegen ob es klug ist, diese überhaupt über den Dispo zu stemmen.
Nun ist es sicherlich so, dass die Bank einen Dispokredit nicht unbegrenzt erhöht, richtig? Ich habe ein Einkommen von etwa 1.500 Euro netto und bisher einen Dispositionskredit von 2.000 Euro eingeräumt bekommen. Meine Frage ist nun, wie hoch der Dispokredit denn eigentlich überhaupt sein kann? Ist es wahrscheinlich, dass die Bank mir den Dispo auf 5.000 Euro erhöhen kann und auch wird, da ich die 2.000 Euro voll in Anspruch nehmen werde und nun eben noch zusätzlich knapp 3.000 Euro bräuchte?
Normalerweise sagt man, dass man einen Dispokredit bekommen kann, der die Summe entspricht, die in 2 Monaten regelmäßig aufs Konto kommt. Manche Banken oder Sparkassen lassen sich auch darauf ein, dass die Summe, die jeden Monat regelmäßig auf das Konto kommt mal 3 gerechnet wird. In deinem Falle kann man davon ausgehen, dass die Bank dir 3000 Euro Dispo gibt, wenn sie auch sieht, dass der Dispo nicht ständig ausgeschöpft ist.
Wenn du also den Dispo von 2000 Euro immer ausgeschöpft hast und nur am Monatsanfang, wenn Geld drauf kommt der Dispo nicht ausgeschöpft ist, dann wird die Bank den Dispo in den seltensten Fällen noch erhöhen. Du musst ja davon ausgehen, dass die Schulden immer mehr werden, weil die Zinsen sehr hoch sind. Es ist schwer von einem Dispo runterzukommen.
Wenn du Glück hast, dann ist die Bank auch mit dem dreifachen der monatlichen summe einverstanden. Die Zinsen sind aber enorm und du solltest dir überlegen, ob du nicht einen Kredit aufnimmst, den du monatlich abbezahlst. Rede einfach mal mit deinem Kundenberater, was er denkt. Und überlege, wie du mit 1500 Euro im Monat und einem Dispo von eventuell 5000 Euro die Summe bezahlen willst um irgendwann wieder den Dispo weg hast.
Es gibt ja keinen gesetzlichen Rahmen, welcher eine maximale Höhe festlegen würde. Selbstverständlich gibt es noch nicht mal einen Anspruch auf ein Dispokredit, mit dem eine minimale Höhe anzugeben wäre. So ein Dispositionsrahmen ist ja so was wie ein Darlehen und daher immer von den persönlichen Gegebenheiten abhängig - und damit zusätzlich verhandelbar!
Wenn du ein absehbares Ereignis bevorstehen hast, welches eben einen Kredit notwendig macht, dann kannst du darüber mit den Beratern der Bank verhandeln und ihnen die Sache erklären. Eben mit der Begründung kannst du eben auch nach einem entsprechend höheren Dispositionsrahmen anfragen und auch erklären, wofür das Ganze ist (musst du natürlich nicht, ist aber besser wenn der Bearbeiter dein Anliegen versteht, weil es seine Ermessenssache ist, dies zu gewähren oder eben nicht!) und vor allem wie du den Schuldbetrag über die Zeit abzubauen gedenkst.
Wenn es sich aber um 4500 Euro geht, die zu finanzieren sind, stellt sich die Frage, ob ein Dispokredit wirklich die beste Möglichkeit darstellt. Natürlich macht ein Ratenkredit die Sache auch nicht ideal, weil hier Gebühren anfallen, was das Darlehen wieder teuer machen. Du hättest aber natürlich die geringsten Zinskosten bei so einem Vorgehen. Einen Ratenkredit dürftest du bei ca. 4-6% bekommen, wohingegen ein Dispokredit locker klar über 10% liegen dürfte.
Einen Mittelweg stellen die sog. "Privat-" oder Rahmenkredite dar, welche praktisch wie ein Disop genutzt werden können, weil die Tilgung frei ist und du im Monat "nur" die Zinsen zahlen musst und einen freien Tilgungsbetrag zahlen kannst! Normalerweise fallen auch keine Bearbeitungsgebühren an und die Zinsen liegen unter dem Niveau des Dispositionskredits. Ein weiter Vorteil ist auch, dass du nicht an die Hausbank gebunden bist. Dazu kannst du z.B. bei den Sparkassen nachfragen - oder auch bei z.B. der Diba (wie hier) oder eben beliebigen anderen Banken.
Gerade, wenn die Hausbank sich zieren sollte (aber auch der hohen Zinsen wegen) lohnt es sich sicher, auch die Rahmenkredite ins Auge zu fassen. Zumal es sich um eine einmalige und überschaubare Mehrausgabe handelt, welche mit dem Kredit zu stemmen ist.
Wie hoch dein Dispokredit sein kann hängt allein von deinem Verdienst und deiner Bank ab. Deine Bank sieht wie viel Zahlungseingang du monatlich hast und danach berechnen sie dein zustehenden Dispokredit, denen sie dir geben können oder nicht. Bist du dir aber sicher, dass du die ganze Summe über Dispo finanzieren willst? Da fallen einige Dispozinsen an und die sind nicht unbedingt wenig. Ich weiß ja nicht für was du den Kredit brauchst, aber ich würde mich bei der Bank mal erkundigen, ob es eine andere Alternative zwecks Kredit gibt.
Soweit ich weiß, ist der normale Dispo, der einem von vornherein eingeräumt wird, etwas zweimal so hoch wie das monatliche Einkommen. Auf Anfrage kann man den sicherlich noch erhöhen, nur wünschenswert ist das nicht. An Deiner Stelle würde ich eine solche Summe keinesfalls über einen Dispokredit finanzieren. Mit Deinem monatlichen Verdienst mußt Du ja auch noch leben, das bedeutet, daß die Summe, die Du monatlich auf Deinem Konto stehenlassen könntest, wahrscheinlich viel zu gering ist, um den Dispo in absehbarer Zeit wieder runterzufahren. Und das kostet Zinsen, das kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen.
Ich weiß nicht, wie das andere Banken handhaben, aber meine Hausbank verlangt etwa 13 Prozent Zinsen für den Dispo, das rechne man sich mal aus, wenn man mit etwa 4000 Euro im Soll ist. Ein Kleinkredit kostet dagegen "nur" knappe 9 Prozent, das ist zwar auch eine Menge, aber das ist schon ein Unterschied von einigen Euros im Monat und allemal eine Überlegung wert.
Ich war unlängst auch in der Situation, daß ich auf die Schnelle 3000 Euro brauchte. Wir wollten in unser Haus einziehen, aber ein oder zwei grundlegende Sachen mußten noch dringend erledigt werden, sonst wäre ein Einzug nicht möglich gewesen, und der Räumungstermin der Mietwohnung war nicht aufschiebbar. Ich besprach mich mit dem Zweigstellenleiter meiner ortsansässigen Hausbank, und er riet mir dringend davon ab, das über den Dispo zu machen. Da es aber schnell gehen mußte, tat ich es doch und kam auf keinen grünen Zweig, da mein Einkommen einfach zu niedrig war.
Nach etwa einem Jahr ging ich nochmal zur Bank und wandelte den überhöhten Dispokredit in einen Kleinkredit um, das klappt viel besser und ich bin Ende des Jahres fertig mit dem Abzahlen. Am besten setzt Du Dich mal mit einem Berater Deiner Bank zusammen und besprichst das Ganze, ich bin mir sicher, daß er Dir von der Finanzierung mittels Dispo abraten wird, es sei denn, innerhalb der nächsten Monate ist ein hoher Geldeingang zu erwarten, der eine Zinszahlung über Jahre hinweg unnötig macht.
Ich kenne Disporahmen von null bis zum vierfachen Gehaltseingang, das ist schon eine ganze Menge und sollte wirklich nur für Notfälle ausgereizt werden.
Ausgaben, die das dreifache Einkommen betragen, über den Dispokredit zu finanzieren, ist schwierig. Die laufenden Kosten bleiben ja im Normalfall gleich und bis man dann diese Summe wieder abbezahlt hat, dauert es ewig. Wenn natürlich in absehbarer Zeit ein Geldbetrag zu erwarten ist, der dem in Anspruch genommen Dispokredit entspricht, kann man das duurchaus in Erwägung ziehen.
Die beste Wahl ist sicherlich, erst den Bankberater anzusprechen und das ganze eventuell über einen Kredit zu finanzieren. Dort sind die monatlichen Belastungen und die Zinsen dann etwas überschaubarer und es wird kein Fass ohne Boden daraus.
Es kommt auf deine Bank und deinen Verdienst an. Wenn die Bank der Meinung ist das ein 500 Euro Dispo für dich ausreichend ist, obwohl du vielleicht 1500 Euro verdienst kannst du auch nichts machen. Im Normalfall richten ab die Banken zwischen ein und drei Monatsgehältern dein Dispo ein. Frage doch einfach mal bei deiner Bank nach wie hoch sie dir einen Dispo gewähren würden.
Mein Mann hatte damals 3500 Euro Dispo. Also in etwa 1,5 Monatsgehälter. Weiter hinaus ist unsere Bank damals auch nicht gegangen. Du solltest dir aber wirklich gut überlegen, ob du einen Dispo in Anspruch nehmen möchtest, da man wirklich nicht so leicht da wieder herraus kommt. Versuch es ersteinmal ohne Dispo, ist wirklich besser.
Ich muss gerade an deinem gesunden Menschenverstand zweifeln, einen solche Summe über den teuersten aller Kredite laufen lassen zu wollen. Insbesondere da der Betrag ja deinen bisherigen Dispositionsrahmen auch noch ein gutes Stück übersteigt. Mach mit einem Kundenberater deiner Bank einen Termin aus, erkläre was du denkst zu finanzieren und lass dir einen normalen Ratenkredit mit deutlich günstigeren Konditionen geben.
Julix hat geschrieben:Ich muss gerade an deinem gesunden Menschenverstand zweifeln, einen solche Summe über den teuersten aller Kredite laufen lassen zu wollen.
Unabhängig vom "gesunden Menschenverstand" kann es aber aus wirtschaftlicher Sicht schon Sinn machen, den formal teuersten Kredit zu nehmen, um kurzzeitige Engpässe auszugleichen. Richtig ist nämlich, dass beim Dispositionskredit die Zinsen mit am höchsten sind (was zugegebenermaßen einer Unverschämtheit der Geldhäuser gleich kommt), diese werden aber Tagesgenau abgerechnet. Und beim normalen Girokonto würde das (Geldeingang vorausgesetzt) bedeuten, dass die Kreditsumme zu Beginn des Monats recht gering (oder geringer) ist und im Laufe der Zeit anwächst - somit auch die Zinsbelastung erst über die Zeit steigt. Schon zum nächsten Monat (wieder der Geldeingang) sinken die Kosten wieder.
Nimmt man einen gewöhnlichen Ratenkredit, dann bezahlt man u.U. deutlich weniger als 50% der Zinsen, welche beim Dispositionskredit fällig wären. Dafür aber kommen Kosten hinzu, welche ausschließlich den Kredit selbst betreffen (Bearbeitungsgebühren). Und je geringer der Kreditwunsch ist, desto höher (in Relation zur gebrauchten Kreditsumme) können da die administrativen Kosten werden.
Geht man nun davon aus, diese Summe aber in kürzester Zeit ausgleichen zu können, dann kann es trotz der hohen Zinsen darauf hinauslaufen, dass diese Dispositionskredit in Summe günstiger ist, als der "normale" Ratenkredit. Ausnahmen könnten da flexiblere Kredite sein, die aber hinsichtlich der Rückzahlung auch nur "monatsgenau" sind und man eben nicht mit 100% seines aktuell vorhandenen Geldes gegen die Zinskosten arbeiten kann.
Einen Dispokredit zur Verfügung gestellt zu bekommen, liegt allein an deinem monatlichen Zahlungseingang und im Ermessen deiner Bank. Kennst du eigentlich die Zinsen deines Dispokredits? Bei deiner Ausgabe geht es ja schon um einiges an Wert, da wäre es doch besser du lässt dir ein Finanzierungs- oder einen anderweitigen Kreditangebot machen. Da sind die Zinsen oft weitaus günstiger. Lass dich von deiner Bank beraten und triff die richtige Entscheidung für dich.
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