Atomausstieg übertrieben?

vom 11.06.2011, 10:32 Uhr

Ich möchte gerne von euch wissen ob ihr auch meiner Meinung seit, und findet das viele übertreiben. Klar finde ich schrecklich was in Japan passiert ist und ich finde auch gut, dass Deutschland schnell auf erneuerbare Energie umsteigen will, aber viele deutsche Bürger übertreiben bei allem wie zum Beispiel der Schweinegrippe, Ehec, usw.

» balbal00 » Beiträge: 4 » Talkpoints: 0,00 »



Deutschland plant den Atomausstieg nicht erst seit seit Fukushima, sondern schon seit Jahren. Wobei ein wesentlich früherer Atomausstieg geplant war und der mit der neuen Regierung wieder verschoben wurde. Sprich der Atomausstieg ist keine Reaktion auf die Ereignisse in Japan. Allerdings beeinflussten sie halt die letzten Verhandlungen schon, was ja auch nachvollziehbar ist, oder nicht?

Bei dem Thema Atomausstieg geht es ja im Grunde nicht nur darum, ob sowas wie in Japan oder auch Tschernobyl hier auch passieren kann. Da geht es auch um andere Dinge. Es geht auch um den Atommüll, der ja mit längeren Laufzeiten nicht weniger wird und um die Entsorgung des Atommülls. An dem nicht nur wir, sondern auch unsere Enkel noch "Freude" haben werden.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Es mag sicherlich stimmen, dass manche Leute hysterisch reagieren, wenn es um das Thema Kernenergie geht. Manchmal haben Atomkraftgegner erschreckend wenig Ahnung über diese Technik. Dennoch hat der Atomausstieg seine Berechtigung. Wie mein Vorredner bereits erwähnt hat, ist die Endlagerung der abgebrannten Brennstäbe ein großes Problem. Bis heute ist nicht endgültig geklärt, was langfristig mit dem Atommüll passieren soll.

Außerdem haben die Ereignisse in Tschernobyl und Fukushima deutlich gezeigt, wie gefährlich ein Atomkraftwerk ist. Dabei muss noch bedacht werden, dass beide Katastrophen trotz allem noch glimpflich verlaufen sind! Wäre in Tschernobyl die Kernschmelze mit dem Grundwasser in Berührung gekommen, dann hätte es höchstwahrscheinlich eine zweite weitaus schlimmere Explosion gegeben. Und in Fukushima lagert soviel radioaktives Material, dass damit ganz Japan verstrahlt werden kann. Auch drei Monate nach der Katastrophe ist die Anlage in Fukushima noch lange nicht unter Kontrolle.

Atomkraftwerke haben zwar viele Vorteile, aber die Gefahren dieser Technik sind meiner Meinung nach zu groß, als dass man diese mit reinem Gewissen verantworten könnte.

Allerdings ist der Atomausstieg nicht so einfach, wie sich das manche Bürger vorstellen. Wie sollen die Kosten finanziert werden, die durch den Bau neuer Kraftwerke (z.B. Windkraft) entstehen. Ist es überhaupt möglich in kurzer Zeit die Kernenergie durch alternative Energiequellen zu ersetzen. Viele Fragen sind noch ungeklärt, die Politiker sind wahrlich nicht zu beneiden.

Falls es nicht gelingen sollte, bis zum Atomausstieg eine ausreichend alternative Stromversorgung in Deutschland herzustellen, könnte ein Stromimport von unseren Nachbarländern erforderlich werden. Ironischerweise ist es dabei wahrscheinlich, dass es sich dabei um Atomstrom handelt (man denke dabei nur an Frankreich, wo ungefähr 80% des Strombedarfs durch Kernenergie gedeckt wird).

» kengi » Beiträge: 886 » Talkpoints: 17,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen und finde den Atomausstiege ebenfalls nicht übertrieben. Wie schon angemerkt wurde war unter der früheren Rot-Grün-Regierung der Ausstieg zu einem wesentlich früheren Zeitpunkt angesetzt worden, der nun durch die neue Regierung aus Geldgründen nach hinten geschoben wurde.

Weiterhin vertrete ich die Meinung, dass die Entwicklung der regenerativen Energien massiv durch noch vorhandene Kernkraftwerke gehemmt wird, da die meisten Menschen erschreckend kurzsichtig sind, was solche Dinge anbetrifft. Meiner Meinung nach erfolgt aus einem frühzeitigen Ausstieg aus der Kernkraft ein großer Entwicklungsschub für die alternativen Energien und das würde Deutschland eine Vorreiterrolle auf diesem Gebiet verschaffen, was einen enormer Vorteil in der Zukunft darstellen würde.

» rumkugeln » Beiträge: 146 » Talkpoints: 0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde den Atomausstieg auch auf keinen Fall übertrieben. Es gibt sehr viele Aspekte die für die Atomenergie sprechen. Aber es gibt auf jeden Fall mehr die dagegen sprechen. Ich finde es auf keinen Fall übertrieben und bin definitiv für einen Ausstieg.

Dafür spricht natürlich die starke Energie, die von solchen Atomkraftwerken produziert wird. Ein Wasserwerk oder ein Windkraftwerk kann nicht so viel Energie wie eine Atomkraftwerk produzieren. Wenn Deutschland alle seine Atomkraftwerke stilllegen würde, müssten wir unseren Strom aus dem Ausland kaufen, zum Beispiel von Frankreich. Dadurch würden viele Kosten entstehen und die Strompreise würden wahrscheinlich stark steigen.

Allerdings sind Atomkraftwerke sehr schlecht für die Natur. Denn der Abfall der von solchen Kraftwerken produziert wird, muss auch irgendwo entsorgt werden. Die Strahlung die von diesem Atomkraftwerken ausgeht ist meines Wissens nach nicht stark genug um dem Menschen zu schaden.

Aber im Falle eines Unglückes wie in Tschernobyl oder das neuste Unglück von Fukushima, gerät eine sehr große Strahlung in die Atmosphäre. Das schadet nicht nur den Menschen, sondern auch den Pflanzen und dem Boden in der Region. Es können in den Regionen dann über Jahrzehnte hinweg keine Pflanzen angebaut werden.

Auch wenn die Sicherheit in solchen Atomkraftwerken sehr hoch ist und man fast alle nur denklichen Möglichkeiten eines Unfalls beachtet beim Bau eines Kraftwerks, kann es immer vorkommen, dass irgendetwas unvorhergesehenes geschieht. Sei dies ein Erdbeben oder vielleicht sogar ein Anschlag.

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Der Deutsche an sich übertreibt sehr gerne - das stimmt schon. Insofern ist die Panik, die gerade verbreitet wird total übertrieben. Atomkraft ist in Deutschland sehr sicher im Vergleich zu anderen Ländern und zudem ist es in der CO2 Bilanz ein Riesen-Fortschritt ggü Kohlekraftwerken oder sonstigem. Insofern sollte man die Kirche mal im Dorf lassen. Aber das wir in Zukunft die Energie aus der Natur gewinnen sollten, sollte auch jedem klar sein und deswegen ist der Trend wie er jetzt eingeläutet wird, bis 2020 auszusteigen um gescheite Alternativen parat zu haben und Versorgungsengpässe nicht entstehen zu lassen, der richtige Weg - meiner Meinung nach

» 19Michi17 » Beiträge: 5 » Talkpoints: 1,17 »


Ich finde es schon übertrieben, was jetzt gemacht wird. Es wird jetzt auf Biegen und Brechen versucht, aus der Atomenergie auszusteigen. Dabei hätte man alles viel besser planen müssen. Man hätte viel früher in erneuerbare Energien investieren müssen, damit sie schneller ausgereift sind.

Den Atomausstieg an sich finde ich klasse, aber es hätte garnicht erst soweit mit Fukushima kommen müssen. In Japan sind doch Naturkatastrophen nicht selten, warum musste man gerade dort ein Atomkraftwerk hinbauen? Ich finde wir müssen vorausschauend denken und natürlich auf erneuerbare Energien setzen, nur nicht auf Biegen und Brechen!

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich bin der Meinung, dass wir momentan alles viel zu überhastet sehen. Wir überlegen gar nicht, was die Folgen eines Atomausstieges bedeuten. Vor Japan hat sich fast keiner für unsere AKWs interessiert und jetzt auf einmal meinen alle, dass wir sofort aus der Atomenergie aussteigen müssen. Nun möchte ich nur mal ein paar Folgen schildern:

Wenn wir jetzt Hals über Kopf alle unsere Atomkraftwerke abstellen würden, wo sollten wir dann unseren Strom überhaupt her bekommen. Dann müssten wir die restlichen 70% der Energie, welche wir benötigen wahrscheinlich aus Frankreich teuer importieren. Dann müssen die Steuern erhöht werden und das will auch keiner. Ferner würde es gar nicht bringen alle unser Atomkraftwerke abzustellen da es um uns herum noch viele andere Kraftwerke gibt und wenn diese explodieren sind wir genauso arm dran wie wir sonst auch wären.

Ich finde auch dass man die Atomkraftwerke nach und nach abschalten sollte. Allerdings plädiere ich dafür dass man einen solch großen und wichtigen Ausstieg doch planen sollte und nicht einfach Hirnlos abschaltet ruft. Ich hoffe, dass ich euch meine Meinung gut geschildert habe.

» UltimateNik » Beiträge: 16 » Talkpoints: 11,17 »


Auch ich bin der Meinung, dass der Atomausstieg etwas voreilig getroffen wurde. Natürlich können die Ausmaße von Atomkraftwerken verheerend sein. Ein besonders gutes Beispiel ist derzeit der Fall in Fukushima und die Katastrophe in Tschernobyl. Doch muss man bedenken, was diese beiden Fälle verbindet. In Fukushima waren es die Naturkatastrophen, die dafür gesorgt haben, dass es zur einer Kernschmelze kommt. Zusätzlich wurde der rettende Schlauch für die Wasserversorgung durch die gewaltigen Meereswellen weggetragen. Schuld sind somit der Standort und die menschliche Ignoranz. Darüber hinaus ist Japan für diverse Naturkatastrophen bekannt. Es war somit lediglich eine Frage der Zeit bis es zu einem Unglück solchen Ausmaßes kommt.

In Tschernobyl hingegen, sorgte menschliches Versagen zu dem unvergesslichen Vorfall. Auch an diesem Gau ist der Mensch teilweise verantwortlich. Hauptursache für diesen Gau waren nämlich die bauartbedingten Eigenschaften. Wenn man scharf nachdenkt, müsste einem klar werden, dass es solche Naturkatastrophen in Deutschland niemals geben wird, da wir uns inmitten von Europa befinden. Desweiteren werden alle Atomkraftwerke in Deutschland streng überwacht. Das heißt, dass auch hier menschliches Versagen oder bauartbedingte Fehler ausgeschlossen werden können.

Die einzige Folge, die uns dann in den folgenden Jahren erwartet, ist der steigende Strompreis. Denn ein Atomkraftwerk erbringt simultan so viel Energie wie rund 800 Windparks. Es ist in unserem Fall also nicht von Vorteil, wenn dann schließlich 2022 die Atomkraftwerke abgeschaltet werden. Im Gegenteil, uns erwarten jede Menge erhöhte Preise.

» Genius@Work » Beiträge: 3 » Talkpoints: 1,29 »


Das einzige was ich an dieser Sache übertrieben finde ist das Verhalten unserer werten Regierung, ganz an der Spitze die gute Frau Merkel.

Der Atomaussteig war schon von langer Hand geplant und sicher, die alte Regierung (besonders die Grünen) wollten definitiv weg von der Atomkraft und hin zu den Alternativen und es war auch alles beschlossen. Nur leider sehen CDU und FDP (?) das wohl völlig anders. Atomkraft ist ja auch so schön günstig und mach doch überhaupt keinen Schmutz... Ja, klar ... Dass das alles eine riesengroße Lüge ist und Atomenergie nur deshalb so toll und so billig ist, weil unser Staat seit Jahren munter das Geld dort hinein schaufelt scheint kaum mehr jemand zu wissen.

Ohne die staatlichen Subventionen wäre Atomstrom genau so "teuer" wie jede andere Energieform auch. Wahrscheinlich sogar noch teurer, wenn ich nun sehe, dass mein Ökostrom sogar noch etwas günstiger ist als der Mischstrom von RWE. Außerdem muss sich keiner der Kraftwerksbetreiber darum kümmern, was mit den ausgebrannten Brennstäben passiert. Nicht RWE oder Eon müssen die entsorgen oder sich um die Endlagerung kümmern - Nein! Das macht natürlich auch unser Staat. Wir alle zahlen dafür die Zeche, dass immer noch niemand weiß wohin mit dem ganzen radioaktiven Müll, dass es jetzt in irgendwelchen alten Salzbergwerken liegt und still vor sich hin leckt.

Die aktuelle Bundesregierung hätte uns allen einen viel größeren gefallen getan, wenn sie nicht immer nur dumm rum gefaselt hätte, dass man ja irgendwann in ferner Zukunft mal an regenerative Energien denken muss. Es wäre viel sinnvoller gewesen am ursprünglichen Atomausstieg fest zu halten, statt den Betreibern eine Laufzeitverlängerung zu schenken. Und es wäre sinnvoller gewesen das ganze Geld, dass in die Atomenergie geflossen ist anderweitig einzusetzen.

Ja, ich höre auch die kritischen Stimmen die behaupten, dass Deutschland ohne Atomkraft nicht auskommt. Dass unsere Industrie so dringend den Strom daher braucht weil es sonst nicht reicht. Selbst wenn das so ist brauchen aber definitiv die privaten Haushalte keine Atomkraft. Es gibt Alternativen, aber die will niemand sehen, schließlich sind die Atomkraftwerke ja einmal da und stehen sonst nur unschön in der Gegend rum. Allerdings konnte mir immer noch niemand erklären, warum Deutschland immer noch Exportmeister ist und ein sehr netter Teil des produzierten Stroms ins Umland verkauft wird.

Meiner Meinung nach kann man definitiv auf Atomenergie verzichten. Die Alternativen sind da, sie müssen nur ausgebaut und genutzt werden. Auf lange Sicht ist ein durch Windkrafträder "verschandelter" Fleck immer noch hübscher als ein AKW mitten in der Heide. Eine Biomasse-Anlage, so risikoreich sie auch sein mag, um ein Vielfaches ungefährlicher als ein Atomkraftwerk. Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht sieht - wie riskant der Betrieb der AKWs ist wurde uns in der Vergangenheit mehrere Male bewiesen. Zuletzt in Fukushima und dieses eine Mal war es kein menschliches Versagen sondern nur der Beweis, wie klein und machtlos der Mensch gegen die Natur ist. Der Beweis, dass wir so eine Situation niemals beherrschen können und ein Atomkraftwerk deswegen der reinste Wahnsinn ist.

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» ArcaNoé » Beiträge: 299 » Talkpoints: 2,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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