Finanzielle Unterstützung bei eigener Wohnung?

vom 08.06.2011, 08:28 Uhr

Ich (23) bin im Mai in eine eigene Wohnung gezogen, in die Nähe meiner Schule. Hier mache ich eine schulische Ausbildung, bei der ich eigentlich Schulgeld zahle, dies aber durch eine Schulgeldbefreiung abgewendet habe. Ich bekomme durch den Umzug jetzt den Bafög-Höchstsatz (465 Euro) und zusätzlich Kindergeld. Es ist theoretisch meine Erstausbildung. Meine Eltern sind mittellos.

Nun habe ich mit Kindergeld ja trotzdem nur etwas über 600 Euro zur Verfügung. Davon gehen knapp 300 Euro Miete, dann noch Strom, Telefon,Internet, TV, Essen etc weg. Es ist also ziemlich knapp, wie ihr euch vorstellen könnt. Es geht, aber es ist knapp. Auch habe ich noch einen kleinen Hund, der ja auch versorgt werden muss. Die laufenden Kosten sind gering, aber was ist, wenn er mal krank wird? Viel sparen kann ich natürlich im Moment nicht.

Ich habe jetzt Wohngeld beantragt, man sagte mir aber, dass ich dies nicht bekommen werde, da ich ja Bafög erhalte. Mit dem Ablehnungsbescheid möchte ich dann zur Arge gehen. Möglicherweise erhalte ich dort ja noch ein paar Euro. Aber es kann sein, dass sie mir nichts zahlen, da ich ja unter 25 ausgezogen bin. Ich durfte das, da ich nur beim Bafög-Amt gemeldet war. Aber wenn ich jetzt etwas von der Arge möchte?

Gibt es denn noch Möglichkeiten, wie man Unterstützung bekommen kann? Wenigstens ein paar Euro? Irgendwelche Hilfen muss es doch noch geben, oder?

Ich möchte mir auch gern was dazuverdienen, aber das geht schlecht wegen meinem Hund. Er ist ja so schon recht lange allein, wenn ich in der Schule bin, so möchte ich ihn nicht auch noch am Nachmittag allein lassen. Und um ihn mitzunehmen, kann ich maximal Zeitungen austragen. Darüber habe ich schon nachgedacht. Ich hoffe, ich finde in der Richtung etwas. Freie Presse wäre auch gut, aber sechs Mal in der Woche morgens um drei aufstehen ist etwas hart. Zumal ich am Wochenende meist bei meinen Eltern oder bei meinen Freund bin. Übrigens gehen für diese Besuche auch ca. 60 Euro Fahrtkosten im Monat drauf.

Vielleicht habt ihr ja noch einige Ideen, was es für Möglichkeiten gibt. Ich dachte auch schon ans Blutspenden, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das vertrage. Das muss ich erst ausprobieren.

» Kaninchen » Beiträge: 34 » Talkpoints: 19,59 »



Da du den Bafög Höchstsatz beziehst, bezweifle ich sehr stark, dass du noch andere Hilfen bekommen wirst. Meiner Meinung nach bleibt dir nur ein Nebenjob, da musst du dich einfach entscheiden, ob du lieber etwas mehr Geld haben möchtest, oder eben länger schlafen willst. Das ist leider heutzutage so.

Entweder suchst du dir einen Job, bei dem du deinen Hund mitnehmen kannst, oder du gibst deinen Hund so lange du in der Schule bist bei jemandem ab der sich mit ihm beschäftigt. Hätten deine Eltern keine Zeit sich um ihn zu kümmern? Dann wäre er nicht den ganzen Tag allein und du hättest die Gelegenheit, dir etwas dazu zu verdienen.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Wenn du wirklich über Spenden von Körperflüssigkeiten nachdenkst, setze nicht beim Blutspenden an, sondern denke über Blutplasma nach. Das ist weit aus lukrativer, da es öfter gemacht werden kann. Aber zurück zum eigentlichem Thema. :D

Ich würde anregen mal über Wohngeld, also Leistungen nach dem SGB II nachzudenken. Problematisch könnte hierbei dein Alter werden, da du gerade in dieser Zwischenzone steckst, wo die Ämter sagen du könntest ja auch bei deinen Eltern unter kommen. In solchen Fällen würde ich allerdings nicht locker lassen.

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Einen Anspruch auf Wohngeld hat er aufgrund der Förderung nach dem BaföG nicht. Da wird das Ansetzen also leider nicht möglich sein.

Den grundlegenden Ideen, die im bisherigen Verlauf der Diskussion geäußert wurden, stimme ich eigentlich zu. Bei Plasmaspenden gebe ich zu bedenken, dass deine Venen da unangenehm werden können. Aber das kannst du gegebenenfalls mit deinem der dortigen Ärzte besprechen. Bei uns gab es ca. 16 Euro pro Spende (war vor ca. 2 Jahren); für ca. anderthalb Stunden war das ganz okay, insbesondere wenn man knapp bei Kasse ist.

Du könntest versuchen einen Aushilfsjob bei dir an der Schule zu bekommen; so kannst du gegebenenfalls das Notwendige (Schule) mit dem anderweitig Notwendigen (Geld verdienen) verknüpfen. Hier kannst du dich sicher an die Schulleitung wenden.

» jigha » Beiträge: 97 » Talkpoints: 1,11 »



Das Argument, ich könne doch bei meinen Eltern wohnen, ist hinfällig. Meine Schule liegt nämlich 40 Minuten Fahrtzeit plus eine halbe Stunde Fußweg von meinem Heimatort entfernt. Also recht weit. Da geht es auch nicht, den Hund nachmittag schnell mal abzugeben. Leider. Aber ich denke, das ist auch ein gutes Argument, weswegen ich ausgezogen bin. Da kann eigentlich kein Amt sagen, "Sie hätten doch bei Ihren Eltern bleiben können", denn der tägliche Fahrtweg ist schon stressig. Andere Menschen bekommen doch auch noch Unterstützung trotz Bafög. Denn immerhin ist hiermit ja nicht viel abgedeckt, man muss ja die Höhe der Miete bedenken.

Jigha: Einen Aushilfsjob an meiner Schule? Was gibt es denn da? Wie meinst du das? Davon habe ich noch gar nichts gehört. Die brauchen doch niemanden für die Verwaltung und bezahlen irgendeinen Schüler dafür. Das kann ich mir nicht vorstellen.

» Kaninchen » Beiträge: 34 » Talkpoints: 19,59 »


Früher gab es einige Dinge, die verwaltungsmäßig durchaus mit Hilfe der Schüler, gegen entsprechenden Obulus, erledigit worden. Ist durchaus selten, aber Fragen kostet ja bekanntlich nichts :)

Wenn du Leistungen aus dem BaföG beziehst, solltest du auch die Miete in Ansatz bringen können, sodass eine Berücksichtigung in deinen Bezügen möglich ist. Hast du das denn gemacht?

» jigha » Beiträge: 97 » Talkpoints: 1,11 »


Nein, mir wurde gesagt, dass ich den Höchstsatz unabhängig von der Höhe meiner Miete erhalte. Aber vielleicht bekomme ich ja doch noch irgendwas vom Arbeitsamt? Da muss es doch etwas geben.

» Kaninchen » Beiträge: 34 » Talkpoints: 19,59 »



Kaninchen hat geschrieben:Andere Menschen bekommen doch auch noch Unterstützung trotz Bafög. Denn immerhin ist hiermit ja nicht viel abgedeckt, man muss ja die Höhe der Miete bedenken.


Habe mich gerade nochmal eingelesen, das Gesetz wurde entsprechend 2009 angepasst. Zusätzliche Sozialleistungen in Form von Wohngeld erhalten nur noch diejenigen welche ihr BaFög in Form eine Darlehens erhalten - dieses also nach Abschluss der Ausbildung zurück zahlen.

Ein circa einstündiger Weg zur Schule ist im übrigen durchaus hinnehmbar, auch wenn es in der Realität natürlich anders aussieht. Aber mit solchen Kommentaren muss man bei den heutigen Jobcentern rechnen. eventuell hilft dir diese Beratungsseite weiter.

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Die Argumentation der Arge, dass Du in Deinem Alter doch auch bei Deinen Eltern wohnen könntest, klingt zwar im ersten Moment etwas „gemein“, aber es gab wohl in den Anfangsjahren der Hartz-IV-Reform viele, die in jungem Alter nur deswegen bei ihren Eltern ausgezogen sind, um eigene Leistungen zu beantragen und nicht mehr Teil der elterlichen Bedarfsgemeinschaft zu sein.
Auch wenn das bei Dir natürlich nicht der Fall ist, so kann ich es schon nachvollziehen, wenn Dir die Ämter sagen, dass ein Auszug nicht unbedingt notwendig gewesen wäre.

Einen Nebenjob anzunehmen, bei dem Du z.B. in der Schule arbeitest, halte ich für keine gute Idee. Zum einen wäre Dein Hund ja dann noch mehr allein – und das ist schade für das Tier – und zum anderen hast Du sicherlich auch in Deiner Schule viel zu tun und musst viel lernen. Die zeitliche Belastung, die mit einem Nebenjob einhergeht, würde ich nicht unterschätzen. Auch Blutspenden als regelmäßige Einkommensquelle ist nicht sehr empfehlenswert. Natürlich ist es wichtig, Blut zu spenden, aber Du bekommst da nur wenig Geld und es ist ja doch eine sehr unangenehme Prozedur, gerade wenn man es immer wieder über sich ergehen lässt.

Vielleicht gibt es Nebenjobs, die Du von daheim machen kannst? Bei Heimarbeit wird zwar viel Mist und Unfug angeboten, aber manches ist doch brauchbar. Z.B. gibt es im Bereich Online-Marketing Firmen, die Texter suchen. Da kann man von daheim aus Texte schreiben und verdient ein wenig was damit. Es ist nicht viel, aber so 100 EUR im Monat kann man vielleicht bekommen, wenn man bei mehreren solchen Diensten angemeldet ist. Das würde Dir doch schon helfen? Hast Du vielleicht auch noch andere Verwandte, die Dich unterstützen könnten? Tanten, Onkel usw.?

Nun habe ich mit Kindergeld ja trotzdem nur etwas über 600 Euro zur Verfügung. Davon gehen knapp 300 Euro Miete, dann noch Strom, Telefon,Internet, TV, Essen etc weg


Heißt das, dass Du 300 EUR für Miete + Essen etc. bezahlst oder dass Deine Miete 300 EUR beträgt und Du von dem Rest Essen etc. bezahlst? Ich finde, dass 300 EUR für eine Wohnung, in der man allein lebt, doch recht viel ist. Das hängt natürlich davon ab, wo Du lebst, aber gibt es nicht sanierte Einraumwohnungen in Neubaublöcken schon für um die 170 EUR?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich bezahle knapp 300 Euro Miete. Nein, günstiger gab es hier nichts, leider. Zusätzlich kommen noch Kosten für Essen und so weiter hinzu. Leider gibt es keine Verwandten, die mich unterstützen können.

An Heimarbeit habe ich auch schon gedacht. Aber was könnte man da genau machen? Es muss seriös sein und sich ein bisschen rentieren. Julix, vielen Dank für den Link. Ich habe mir die Seite angesehen und festgestellt, dass es nicht gut aussieht für mich.

» Kaninchen » Beiträge: 34 » Talkpoints: 19,59 »


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