PC-Spielsucht, wo professionelle Hilfe finden?
Ich habe ein vermeintlich großes Problem und stehe damit total alleine da. Ich glaube jedenfalls das ich Spielsüchtig bin. Es ist aber nicht so, dass ich in eine Spielhalle oder ein Casino gehe, denn Glücksspiel interessiert mich überhaupt nicht. Ich liebe Rollenspiele am PC. Wenn ich erst einmal angefangen habe, dann kann ich nicht mehr aufhören und vergesse alles um mich herum.
Bisher dachte ich, es sei noch nicht so schlimm, aber nun hat mein Chef, wo ich nebenher arbeite, mich auch noch zumindest mündlich abgemahnt. Jeder den ich um Hilfe bitte sagt nur ich soll den PC auslassen, aber das kann ich eben auch nicht wirklich. Gibt es Selbsthilfegruppen für PC-Spielsüchtige und wo kann ich diese finden? Ich denke ich brauche dringend Hilfe.
Eines kann ich dir auf jeden Fall versprechen. Du wirst Hilfe bekommen, wenn du wirklich Hilfe willst. Und wenn du wirklich Hilfe willst, dann wirst du auch mit deinem Problem zurecht kommen und deine Spielsucht wird Vergangenheit werden. In Deutschland ist dieses Thema der Spielsucht so ausgeprägt und nachgefragt wie nie zu vor. Heutzutage gehören PCs in jeden Haushalt und jedes Kind beziehungsweise jeder Jugendlich hat Zugriff auf ein derartiges Gerät. Jugendliche erforschen alles und vor allem in der Pubertät muss alles ausprobiert werden. Es gibt viele PC-Spielsüchtige in Deutschland. Und auch viele Punkte bei welchen sich Spieler Hilfe suchen können.
Da ich nicht weiß wo her du kommst, kann ich dir auch nicht sagen, wo genau du Hilfe finden kannst. Doch unabhängig von deinem Wohnort kannst du mal im Internet nach Sucht-Seiten suchen, die genau dieses Thema der Online Spielsucht, beziehungsweise PC-Spielsucht behandeln. Du wirst dort Hilfe bekommen und du wirst, ganz wichtig, verstanden werden!
Da du in deiner Bitte von deinem Chef gesprochen hast, bin ich mir nun unsicher in welchem Alter du dich befindest. 19 Jahre, oder sogar schon 30? Die Spielsucht kann eigentlich so gut wie jeden treffen, der sich lange Zeit vor dem PC aufhält und sich oftmals auch langweilt. Ich kann dir auf jeden Fall raten die Zeit, die du vor deinem PC verbringst enorm zu drosseln. Leider habe ich von deiner Person und dem Fortschritt deines Suchtverhaltens keinerlei Details, daher wäre es interessant zu wissen wie alt du bist, wie lange du täglich vor dem PC sitzt und spielst und es wäre wichtig zu wissen ob du noch deine sozialen Kontakte und Beziehungen pflegst und deinen Verantwortungen nachgehst.
Das ist ein schweres Problem wo es im Prinzip zwei Möglichkeiten gibt. Es gibt soweit ich weiß in Deutschland nur eine professionelle Suchtklinik, die sich mit einer solchen Thematik beschäftigt und ich bin mir nicht sich ob die auch Erwachsene annimmt. Ein Versuch wäre es sicherlich wert. Die andere Möglichkeit ist es, dass du probierst dir soweit es geht selber mit Hilfe deiner Freunde zu helfen d.h. du probierst dich zu kontrolliren bzw. fragst Freunde, ob sie das machen können. Außerdem könntest du probieren einfach alle Spiele, die du spielst zu verkaufen oder zu löschen. Das mag schwer erscheinen, ist aber mit viel Selbstkontrolle sicherlich ein möglicher Weg.
Aber da dir selber deiner bewusst bist und selber weißt wie es dir ergeht, sehe ich hier eine Möglichkeit. Um genaueres zu sagen müsste ich aber wissen was du spielst und wie lange. Außerdem ist es noch wichtig wie es mit deinem sozialen Umfeld steht. Bist du in einer Beziehung, hast du viele Freunde etc.. Daraus könnte man dann erschließen, ob du wirklich süchtig bist. Nur sehr wenige sind süchtig, obwohl sie viel zocken. Es gab mal eine Galileo Sendung zu dem Thema, wo sie von einem berichtet haben der täglich 6-7 Stunden Egoshooter spielt und trotzdem nicht süchtig ist laut einem Test, weil er nebenbei noch soziale Kontakte pflegt. Nur weil du viel und gerne spielst heißt es nicht das du süchtig bist!
Um hier mal ein wenig korrektes Wissen in das Thema zu bringen sei gesagt, dass es keine PC Spielsucht gibt. Der korrekte Begriff lautet dafür Persönlichkeitsstörung mit einer Impulskontrollstörung und diese Sucht ist nicht heilbar. Hinzu kommt jetzt natürlich die aktuelle Phase der Sucht.
Im stark labilen Zustand ist selbst jede Behandlung schwer. Man muss eben selbst die Energie zum Aufhören haben, dann kann man auch mit der Sucht leben. Ohne eigene Initiative wird auch nichts funktionieren. ich arbeite als Suchtberater und sehe die wirklichen Erfolge, nicht die erwünschten Erfolge. Diese sind meist nur Träume.
Am besten bekommst du deine Spielsucht weg in den du alle deine Spiele von Computer löschst und diese Spiele danach verkaufst. Was auch helfen kann, ist einfach weniger vor den Computer zu sitzen und deine Zeiten einfach mal jeden Tag zu verkürzen. Dies hat mir persönlich sehr viel geholfen und seit dem bin ich Computerspiele frei. Man muss nur wollen, wenn man es will und ich habe meinen inneren Schweinehund so überlistet in dem ich gesagt habe, dass ich einfach immer weniger spiele und dann hat das Interesse einfach komplett nachgelassen.
GI KA hat geschrieben:Am besten bekommst du deine Spielsucht weg in den du alle deine Spiele von Computer löschst und diese Spiele danach verkaufst. Was auch helfen kann, ist einfach weniger vor den Computer zu sitzen und deine Zeiten einfach mal jeden Tag zu verkürzen. Dies hat mir persönlich sehr viel geholfen und seit dem bin ich Computerspiele frei. Man muss nur wollen, wenn man es will und ich habe meinen inneren Schweinehund so überlistet in dem ich gesagt habe, dass ich einfach immer weniger spiele und dann hat das Interesse einfach komplett nachgelassen.
So kann und wird er es nicht schaffen, denn nicht der Computer selbst ist hier der Auslöser.Sein eigenes Verhalten bzw. Fehlverhalten ist die Ursache. Ein weiterer Aspekt der die Sucht erst charakterisiert sind die Geldspiele. Eigentlich im suchttherapeutischen Sinn spricht man bei der ständigen Verwendung von sogenannten Geldspielen erst von Spielsucht. Wie verhält es sich denn hier speziell mit den Geldspielen?
Ob und wie man es schafft, hängt vom Einzelnen ab. Manch einer macht wirklich einfach alles aus, verkauft die Spiele und es funktioniert. Andere brauchen erst diverse Schlüsselerlebnisse, wie den Bruch einer Beziehung, Schulden oder eine Kündigung. Eine Garantie, dass man dann aufwacht, ist dies dennoch nicht. Manche schaffen es mit Selbstdisziplin sich schrittweise zu entfernen. Andere scheitern selbst in professionellen Therapien.
Meiner Meinung nach bringen Selbsthilfegruppen eher wenigen. Man wird mit dem Scheitern anderer konfrontiert, kommt vielleicht gar zu der Erkenntnis, dass es bei einem selbst nicht so schlimm ist und schließt für sich aus, es niemals soweit kommen zu lassen. Anderer mag etwas in der Selbsthilfegruppe helfen oder die anderen bieten zumindest Unterstützung und haben einige Tipps auf Lager, bzw. können von ihren Fortschritten berichten.
Ich würde mir nach der Abmahnung ein Spieleverbot auf der Arbeit aussprechen- wenn es der Chef schon nicht macht. Egal wie viel Langeweile man hat, auch nicht mal kurz rein schauen. Außerdem sollte man sich bewusst machen, dass die Spielfiguren auf Dauer ins Jenseits verbannt werden. Und das Leben geht weiter! Und der Drang wird nachlassen. Auch wenn man anfangs das Gefühl hat, nichts anderes tun zu können. Wobei man idealerweise für Ablenkung sorgen sollte.
Kannst du denn mittlerweile sagen, borderline, wie es bei dir aussieht, ob sich schon etwas entwickelt hat, egal ob zum Positiven oder Negativen und wo du dir eventuell schon Hilfe gesucht, wenn nicht sogar gefunden, hast? Bedenke aber, dass du das nicht musst, wenn du nicht willst.
Ich kann dir aus meinen eigenen Erfahrungen noch mit auf den Weg geben, dass du dir vielleicht ein bis zwei neue Hobbys zulegst und dort sehr viel Herzblut reinsteckst. Ich habe damals mit Badminton angefangen und habe mir selbst dabei gesagt, keinen einzigen Tag dort fehlen zu wollen. Auch wenn dieser Sport nicht jeden Tag angeboten wurde bei uns in der Stadt, hat es trotzdem geholfen. Das andere Hobby hieß und heißt heute auch noch "ehrenamtliche Arbeit". Theaterspielen, Jugendarbeit, Musik machen, irgendetwas an Events und Maßnahmen mit organisieren. Dies ist zwar nicht jedermanns Sache, aber wenn damit jemand zurecht kommt, sollte der Schritt ebenfalls weg von der Sucht gehen. Zudem lernt man neue Menschen kennen und diese können einen auch noch helfen (unbewusst) indem sie dich beispielsweise abends irgenwo mit hin einladen oder mit dir etwas unternehmen wollen.
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