Hat sie Bulimie und daher Zahnprobleme?
Bei einer Kollegin ist uns etwas merkwürdiges aufgefallen. Sie rennt in den letzten Monaten ziemlich häufig zum Zahnarzt und kann nie wirklich erklären welche Probleme sie da hat. Also es ist kein Loch oder ähnliches. Bekannt ist uns das sie früher Bulimie hatte, aber angeblich "geheilt" ist. Da ihr neuer Freund ihr allerdings immer mit kleinen Spitzen zu verstehen gibt das sie zu dick ist haben wir natürlich Sorge das sie wieder anfängt.
Jeder im Büro denkt er hätte Anzeichen dazu gesehen. Wir haben auch schon versucht mir ihr zu sprechen, aber hat alles abgestritten. Vielleicht täuschen wir und auch.Können die Zahnprobleme auch ein Symptom sein? Welche Probleme könnten dabei auftreten?
Es ist so, dass bei Erbrechen der Zahnschmelz angegriffen werden kann, was natürlich zu Problemen führen kann. Viele Bulimieerkrankten nehmen dann aber auch eine spezielle Zahncreme, um sich vor diese Problemen zu schützen und die scheint auch zu wirken.
Generell denke ich, häufige Zahnarztbesuche sind kein Anzeichen für Bulimie. Der angegriffene Zahnschmelz ist eher eine Folgeerscheinung und kein Symptom. Sprich es wird eher so sein, dass sie nun die Folgeschäden beheben lässt.
Ja, es können Zahnprobleme auftreten, wenn jemand ständig erbricht. Die Magensäure greift den Zahnschmelz an. Die Zähne werden sehr empfindlich und es kann Karies entstehen. Zahnschmelz, der einmal weg ist, kann man nicht wieder so aufbauen, dass die Zähne dadurch wieder gesund werden. Auch geht im Alter eher das Zahnfleisch zurück, wenn die Magensäure ständig den Mund passieren musste. Es kann durchaus möglich sein, dass Zahnprobleme durch eine frühere Bulimie verursacht wurde.
Das ist natürlich ziemlicher Quatsch, wie etwa, wenn man jemandem vorwerfen würde, er hätte Krebs, weil er eine Glatze hat oder jemand hätte Glasknochen, weil er sich innerhalb kurzer Zeit mehrmals etwas gebrochen hat und so weiter. Wenn jemand häufig zum Zahnarzt geht, kann man allerhand möglicher Vermutungen anstellen, angefangen bei Bulimie, Parodontose, Wurzelentzündungen und so weiter, über sie benutzt den Zahnarzt nur als Ausrede, um andere Dinge zu erledigen und hat gar keine Zahnprobleme. Natürlich kann es bei Bulimie durchaus zu Zahnschäden kommen, allerdings würde das dann im Nachhinein auch nicht unbedingt so aussehen, dass der oder die Bulimiekranke ständig zum Arzt laufen muss, daher ist diese Behauptung einfach ziemlich weit hergeholt und ich würde die Arbeitskollegin nicht weiter mit diesem Schwachsinn belästigen, da kommt man sich doch wirklich doof bei vor.
Wie ja schon gesagt wurde, können die Zähne tatsächlich in Mitleidenschaft gezogen werden bei jemandem der Bulimie hat. Das kann allerdings auch passieren wenn die Probleme mit der Bulimie schon etwas zurück liegen. Es muss also nicht gleich heissen, dass sie es wieder macht. Ich war vor 2 Jahren auch alle 2 Wochen mal beim Zahnarzt, da meine frühere Zahnärztin wohl etwas gepfuscht hat.
Ich lief also auch ständig hin, konnte aber auch nie sagen, was genau das Problem war, da es auch kein Loch war. Es waren mehrere Sachen nicht in Ordnung.Ich glaube ich würde das ganze erstmal ruhen lassen und beobachten, wenn ihr sie schon darauf angesprochen habt und sie es verneint.
Die Zahnschäden zeigen sich oft erst Jahre später. Ob bei Bulemie oder Drogenmissbrauch, typische Symphtome treten auch dann noch auf, wenn die Grunderkrankung eigentlich schon beendet ist. Bei Zähnen ist das besonders schwierig, denn diese verfaulen dann häufig nach und nach. Für eine Wiederkehr der Erkrankung muss das also Mitnichten ein Indiz sein.
Wenn Sie von ihrem Partner allerdings weiter emotional verletzt wird, dürfte das Risiko steigen. Patienten mit Essstörungen sollten emotionalem Stress ja nicht ausgesetzt werden.
Es muss nicht unbedingt sein, dass die Bulimie wieder ausgebrochen ist. Es kann auch sein, dass sie die Beziehungsprobleme und die sonstigen psychischen Belastungen jetzt mit nächtlichem Zähneknirschen verarbeitet. Auch dabei gehen Zähne ziemlich schnell kaputt. Man benötigt ständig neue Knirschschienen die angepasst werden müssen und auch immer wieder mal eine Zahnreparatur um den Verschleiß auszugleichen oder um abgebrochene Zähne zu flicken. Das könnte beispielsweise ihre häufigen Arztbesuche erklären.
Die Kollegen, die das beste Verhältnis zu ihr haben, könnten sie ja mal ganz pauschal und besorgt fragen, wie es ihr momentan geht und ob sie Hilfe braucht. Dann muss man ihr nichts unterstellen und kann vielleicht helfen, ohne dass sie sich gleich aus Scham zurück zieht.
Ich würde auch ohne Bulimie meine Zahnprobleme nicht im Büro ausdiskutieren! Schlimmstenfalls wollen einem die Kollegen danach noch in den Mund gucken. Aber ich würde auch nicht wollen, dass meine Erkrankungen von Kollegen im Forum diskutiert werden.
Warum jemand öfter zum Zahnarzt geht, dafür gibt es haufenweise Gründe. Vielleicht möchte sie sich einfach nur ein Glitzerdingen einsetzen lassen und damit dann überraschenderweise irgendwann auftauchen . Sie wird schon wissen, warum sie zum Zahnarzt geht und ihre Gründe haben mit euch nicht darüber zu sprechen. Ein Anzeichen für Bulimie ist es garantiert nicht, auch wenn ständiges Erbrechen natürlich Schäden der Zähne zur Folge haben kann.
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