Aus Verzweiflung schwul werden
Neulich bin ich in einem Forum über folgenden Titel gestoßen "Aus Verzweiflung schwul werden". Darin schilderte ein junger Mann in den Zwanzigern sein Problem. Er ist bis dato erfolglos bei Frauen, traut sich nicht heran, kommt wohl nicht gut an.
Irgendwann hat er gemerkt, dass er auf der Strecke bleibt. Ob auf der Straße oder online. Darauf machte sich dieser junge Mann auf die suche nach älteren Männern, ab 50 aufwärts um sexuelle Befriedigung und Bestätigung zu finden. Dort erfährt er tatsächlich große Resonanz. Die älteren Männer finden ihn allesamt attraktiv, was ihm schmeichelt. Gleichzeitig aber auch ekelt es ihn an, denn er ist hetero und sucht nur aus Verzweiflung sexuellen Kontakt zu Männer. Seiner Beschreibung nach übt er auch keine sexuellen Handlungen an den Herren aus, sondern lässt sich ausschließlich von ihnen oral befriedigen. Die Herren sind übrigens alle so alt, weil er damit ausschließen will auf einen Bekannten zu treffen.
Ihr könnt euch vorstellen, dass die Logik dieses jungen Mannes für das Forum nicht ganz verständlich ist. Warum lässt er sich lieber auf alte, schwule Männer ein, als zu einer Prostituierten zu gehen? Ist er vielleicht doch schwul und will es sich nicht eingestehen? Der junge Mann begründete seine Handlung damit, dass er sich schäbig vorkämme zu einer Prostituierten zu gehen und Angst davor hat ausgelacht zu werden.
Sein Thema füllt inzwischen mehrere Seiten und er ist absolut resistent gegenüber Ratschlägen. Eine Therapie will er nicht machen. Nun bin ich irgendwie nicht skeptisch gegenüber was den Wahrheitsgehalt dieser Geschichte betrifft, schließlich ist es zwar abwegig, aber nicht unmöglich, dennoch Frage ich mich wo die Logik dahinter steckt? Kann die Versagensangst gegenüber Frauen wirklich so groß sein, dass ein Mann lieber sexuelle Erfahrungen mit Männern macht, als eine Prostituierte aufzusuchen. Ich finde letzteres auch nicht als optimale Lösung, aber immer noch verständlicher als das andere. Dann ist die Frage hoch, ob es vielleicht mehr Männern so gut wie dem jungen Mann? Schließlich ist er nur einer von vielen, die bei Frauen einfach keinen Stich landen können.
Hm, ich finde das ist ein schwieriges Thema, wenn es denn wirklich stimmt was der junge Mann schreibt! Denn eine Logik kann ich auch nach 3x Lesen weder erkennen noch erahnen, was vielleicht dahinter stecken könnte.
Beim ersten Mal lesen dachte ich, dass der junge Mann sicher nicht schwul ist, da er ja selbst sagt es ekelt ihn an und er ja auch nur an sich machen lässt, also passiv ist; was dafür sprechen würde dass er es wirklich nur der Befriedigung machen lässt. Allerdings ist die "Ausrede", er würde sich schäbig fühlen zu einer Prostituierten zu gehen auch merkwürdig. Denn ich finde da keinen großen Unterschied zu dem was er jetzt macht, ausser dass er die Herren nicht dafür bezahlt dass er sie befriedigt. Also könnte er vielleicht doch schwule "Züge" haben und traut sich nur wirklich absolut nicht sich das einzugestehen.
Es wäre auch durchaus interessant zu finden, warum er bei Frauen bisher nicht ankommt oder sich herantraut. Vielleicht versucht er es einfach nur auf dem falsche Wege? Oder vielleicht versucht er es in Wirklichkeit gar nicht ernsthaft, was wieder darauf schliessen könnte, dass er homosexuelle Gedanken/Gefühle hat und wieder nur eine Ausrede benutzt, warum es mit Frauen nicht funktioniert.
Falls es wirklich die Wahrheit ist, die er erzählt, komme ich da grade auch nicht auf den richtigen Weg oder erkenne eine Logik. Ich bin gespannt was andere hierzu noch schreiben.
Ich gebe dir recht, da stimmt die Logik von vorn bis hinten nicht ganz. Aber ich glaube einfach das er sich mit Männer besser versteht und nicht so scheu gegenüber denen ist, was vielleicht ein Grund währe alte Typen jungen Prostituierten vorzuziehen.
Ich selber habe einen Freund der kein großes Glück bei Frauen hat. Ich muss mir oft sein Klagen anhören, empfinde das aber natürlich nicht als nervig oder anstrengend. Ich könnte mir aber nicht vorstellen das er je ans andere Ufer wechselt, nur weil er auf diesem kein Glück hat.
Der junge Mann hat viel zu früh aufgegeben meiner Meinung nach. Er ist wirklich noch sehr jung, und wenn nicht jetzt könnte er doch später Glück bei Frauen haben.
Bisher dachte ich immer, schwul wird man nicht, sondern man ist es. Und der Meinung bin ich nach wie vor. Mag sein, dass man nicht immer sofort weiß, was man will, aber hier scheint mir doch ein ernstes psychisches Problem vorzuliegen, bei diesem jungen Mann, von dem Du schreibst.
Die Option, dass er doch „einfach“ zu einer Prostituierten gehen könnte, halte ich allerdings nicht für eine wirkliche Alternative, sondern für recht weit hergeholt. Allerdings glaube ich in erster Linie, dass da die Kosten abschreckend wären, möglicherweise auch die je nach Szene ungeklärten gesundheitlichen Bedingungen und Beeinträchtigungen.
Ich bin mir aber sicher, dass der Kerl, von dem Du schreibst, ein ernstes Problem haben muss, wenn er allein aufgrund seines Nichterfolgs bei Frauen seine Bestätigung und Befriedigung bei Männern holt, vor denen er sich angeblich auch noch ekelt. Logisch nachvollziehbar ist das überhaupt nicht, es macht überhaupt nur Sinn, sich dem anderen Geschlecht zuzuwenden, wenn man dem ohnehin zugeneigt ist, andernfalls zieht man es doch überhaupt nicht in Betracht, da irgendeinen Umgang herzustellen, egal, zu welchem Zweck oder aus welchem Grund, oder?
Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, selbst nach jahrelangem Suchen nach einer Beziehung und entsprechendem Abblitzen beim männlichen Geschlecht ernsthaft in Betracht zu ziehen, mich dann eben mal bei den Frauen aufzuhalten, obwohl mich das anekelt, diesen Ausdruck verwendet dieser junge Mann ja offenbar.
Die Grenzen bei hetero und schwul scheinen ja ohnehin immer mehr zu verwischen und viele behaupten ja auch, dass die meisten Menschen wohl zumindest zu einem kleinen Teil bisexuell sind, auch wenn sie es sich selbst nicht eingestehen, sodass ich nicht finde, dass die ganze Sache ein großer Skandal ist.
Ich verurteile sein Verhalten nicht, aber es ist für mich dann doch relativ schwer zu verstehen. Ich fühle mich lediglich zu Frauen sexuell hingezogen und kann dem männlichen Körper nun wirklich nichts abgewinnen. Wenn das bei dem jungen Mann also, nach eigenen Angaben, genauso ist, dann würde er wohl nicht den Kontakt zu homosexuellen Männern suchen. Ich glaube eher, dass er sich seiner latenten Homosexualität bzw. Bisexualität schämt. Deshalb wendet er sich auch an ältere Männer. Er will nicht, dass jemand aus seinem Bekanntenkreis von seinen Neigungen Wind bekommt.
Davon abgesehen würde er bei den Prostituierten nicht die Bestätigung erfahren, von der du gesprochen hast. Er gibt ihr ja schließlich Geld dafür. Es ist also völlig unabhängig davon, ob sie ihn attraktiv findet oder nicht. Es geht dann nur noch um bloße sexuelle Befriedigung und das scheint ihm ja nicht auszureichen. Also entweder ist der junge Mann sexuell so stark frustriert, weil er in der Vergangenheit so viele Enttäuschungen erleben musste oder er fühlt sich tatsächlich zu Männern hingezogen und will es sich nicht eingestehen.
Eine Therapie muss hier nicht her. Ich finde nicht, dass man wegen jeder sexuellen Verwirrtheit einem Psychologen Geld in den Rachen werfen muss. Er sollte vielleicht mal mit einem Freund darüber reden oder sich mit anderen Homosexuellen oder einsamen Singles im Internet austauschen. Und dann sollte er sich klar darüber werden, was er wirklich will, ungeachtet dessen, was die anderen Menschen um ihn herum darüber sagen würden.
Ich finde das Ganze irgendwie sehr komisch und ich denke nicht, dass man das logisch irgendwie begründen kann. Aber das muss man meiner Meinung nach auch gar nicht, denn es gibt sehr viele Menschen, die jeden gegen Logik handeln. Ich finde es auch komisch, dass er lieber mit älteren Männern herum macht und sich von diesen oral befriedigen lässt, als dass er wirklich in den Puff geht. Ein so großer Unterschied besteht da meiner Meinung nach nicht, denn irgendwie ist es ja auch so, dass er die Männer nur ausnutzt, so wie er es mit den Frauen auch machen würde. Natürlich spielt der finanzielle Unterschied sicherlich eine Rolle, aber den erwähnt er ja scheinbar gar nicht.
Ich kann es mir auch irgendwie nicht vorstellen, dass er viele Männer findet, die ihn oral befriedigen. Vielleicht gibt es einige, die das toll finden, aber wo bleibt die Gegenleistung? Die Männer werden ja auch Lust dabei bekommen und ich kann mir das irgendwie nicht so richtig vorstellen, wie das dann weiter abläuft. Vielleicht kannst du das noch ein wenig näher beschreiben, denn es ist sicherlich ein interessantes Thema.
Ich kann mir aber schon vorstellen, dass man nach einer Weile eine homosexuelle Gesinnung erreichen kann, wenn es mit den Frauen eben nicht so richtig klappt. Wie viele Frauen haben schon mit den Männern abgeschlossen, da es einfach nicht geklappt hat? Da gibt es sicherlich einige und ich wüsste nicht, warum das umgekehrt nicht auch der Fall sein könnte.
Nun ich denke schon, dass eine derartige Entwicklung möglich wäre, allerdings wirkt diese doch recht befremdlich und auf mich, dass muss ich ganz ehrlich sagen, wirkt der dort beschriebene junge Mann einfach minder intelligent und einfach irgendwie verzweifelt dumm, soweit ich das so sagen darf. Männer, die einfach nicht bei Frauen landen, entweder weil sie es nicht versuchen, oder weil sie einfach vom Charakter oder Körper her nicht anziehend sind, gibt es nur zu genüge, allerdings enden diese nicht alle als Schwule im Hinterhof, da gibt es durchaus schon noch Möglichkeiten, man muss nur darauf kommen.
Für mich hört es sich in dem beschriebenen Beispiel nach einem Menschen an, der starke Angst davor hat, enttäuscht zu werden, wobei hier auch eine gewisse Angst vor dem anderen Geschlecht zu bestehen scheint, weniger vor gleichgeschlechtlichen Leuten. Aus Angst vor der Ablehnung von Frauen, also auch Prostituierten, hat er daher vermutlich bewusst oder unbewusst zu Männern gegriffen. Um sich dabei möglicherweise auch von den Gleichaltrigen zu distanzieren, die eben seiner Erfahrung nach alle Partner haben, was ihn eben so verletzt, hat er sich eben zu älteren Männern, anstatt für schwule, gleichaltrige entschieden. Die älteren Männern sind nun mal auch nicht mehr die schicksten und er meint daher, ihren Ansprüchen noch zu genügen, denen der jüngeren aber nicht. Daraus ergeben sich dann ganz klar auch noch Minderwertigkeitskomplexe.
An sich erscheint mir also ein Bild eines jungen Mannes, der extrem Angst davor hat, von Frauen enttäuscht zu werden und sich von Gleichaltrigen ausgegrenzt und verhöhnt fühlt, weswegen er zu einer noch älteren und gleichgeschlechtlichen Zielgruppe greift, um seine sexuellen Wünsche befriedigen zu lassen. An sich ergibt sich also eine Persönlichkeitsstörung, die auch durch die Zuneigung von oder zu einer weiblichen Person nicht zu beheben wäre. Ich bin kein Psychologe, aber wenn man mich fragt, dann hat dieser Mensch eine ziemliche Störung im Bezug auf Beziehungen zum weiblichen Geschlecht und diese sind ganz sicher nicht dadurch entstanden, dass er als Jugendlicher von den Mädchen abgelehnt worden ist, denn diese Erfahrung macht zunächst jeder junge Mann durch. Ich bin mir ziemlich sicher, dass da schon weit früher was gelaufen und passiert sein muss, was ihm zu dem werden lassen hat, was er heute ist und wenn er sich da wirklich mit auseinander setzen wollte, würde ich definitiv mal einen Gang zum Psychologen empfehlen.
moin! hat geschrieben:Bisher dachte ich immer, schwul wird man nicht, sondern man ist es. Und der Meinung bin ich nach wie vor. Mag sein, dass man nicht immer sofort weiß, was man will
Das sehe ich auch so. Ich denke in der heutigen Zeit ist trotz aller Offenheit und Akzeptanz ist es sicher immer noch schwer sich zur Homosexualität zu bekennen. Und daher muss man sicher auch erst einen Weg finden.
Dass man aber aus lauter Verzweiflung Kontakt zu Männern sucht und trotz dem Widerwillen einfach dabei bleibt, dass man schwul werden will, dass ist dann doch sehr eigenwillig oder aber doch völlig unsinnig. Ich denke, wenn man wirklich homo- oder vielleicht auch bisexuell ist, dann ist es doch so, dass man bei entsprechenden Gedanken auf Dauer doch eher anziehend als abstoßend findet.
Es macht auch einen sehr merkwürdigen Eindruck, dass der junge Mann ausschließlich Kontakt zu älteren Herren sucht, aus Angst er könne auf Bekannte treffen. Klar mag so ein Coming Out erst mal schmerzhaft sein, aber wenn es denn wirklich der Lebenseinstellung entspricht, dann ist es doch sicher auch gar nicht so schlecht, wenn man weiß, dass andere ebenso empfinden.
Ich denke, das man das sehr schwer einschätzen kann, ob der junge Mann nun nur aus Verzweiflung zu den älteren Männern geht oder ob er wirklich im tiefsten Inneren seines Ichs schwul ist.
Für mich, als Mann, wäre es einfach unvorstellbar, mich nur wegen der sexuellen Befriedigung an andere Männer zu wenden, wenn ich doch so heterosexuell bin. Dann würde ich eher selber Hand anlegen oder einfach zu einer Professionellen gehen, aber doch niemals zu einem anderen Mann.
Ich denke daher, das er vielleicht doch schwul ist und das auch der Grund ist, warum er einfach keinen Erfolg bei den Frauen hat. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, das man gar nicht und vor allem bei keiner Frau ankommt, denn irgendwo muss ja jemand sein, die ihn anspricht oder eine die ihn ansprechend findet.
Was dieser junge Mann schreibt, kann nicht wahr sein. Wenn er angeblich nicht schwul ist, warum geht er zu älteren, schwulen Männern. Denn was soll er da? Diese alten Männer wollen eher etwas von ihm, statt umgekehrt. Macht er sich da etwas vor? Will er sich mit solchen Aussagen rehabilitieren?
Ich denke, dass er einen niedrigen Intellekt besitzt, der zeitweise ausfällt. Dazu kommt noch, dass er totale Hemmungen und große Angst vor Enttäuschungen hat. Vielleicht ist er nicht einmal in der Lage, ein vernünftiges Gespräch mit einer Frau zu führen. Angebracht könnte eine psychotherapeutische Behandlung sein. Endweder ist die dringend notwendig oder dieser Mann macht allen was vor.
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