Kitaplätze knapp?
Eine Kollegin von mir hat eine kleine Tochter die im Juni schon zwei wird. Sie hatte eigentlich geplant ein Jahr zu Hause zu bleiben und dann wieder arbeiten zu kommen. Nun ist es bei ihr aber so dass sie keinen Kitaplatz bekommt. Sie hat sich sofort nach der Geburt um die Anmeldung gekümmert und hat sich vorsichtshalber auch in mehreren Kitas angemeldet. Doch sie sie steht immer noch auf der Warteliste und es scheint sich nichts zu bewegen. Das finde ich ganz schön erschreckend. Sie wohnt in Brandenburg und hat auch versucht in Berlin einen Kitaplatz zu bekommen, aber in Berlin steht ihr der Kitaplatz nicht zu da dies nach dem Wohnort geregelt ist.
Ist das überall so problematisch oder liegt das einfach an der Region (Brandenburg) in der sie wohnt? Da ich selbst noch keine Kinder habe kann ich das schlecht beurteilen und hoffe auf eure Erfahrungen.
Ich hatte damals 2 Jahre auf einen Kita Platz gewartet. Da wir uns leider auf unsere Gemeinde beschränken mussten, hatten wir nur 4 zur Auswahl. Einer davon hat uns bis heute nicht zurück gerufen. Bei meiner Tochter gings schneller, dadurch das mein Sohn bereits in diese Einrichtung gegangen ist, hatten wir mehr oder weniger ein Vorrecht auf den Platz.
Im Fernsehen und im Radio wird das Thema ja ziemlich heiß diskutiert, wenn ich mich mal an damals erinnere, gab es genügend Einrichtungen bei uns die aber wegen Einsparungen geschlossen wurden und heute hat man das Problem das zu wenig vorhanden sind. Ich finde jeder sollte ein Anrecht auf einen Platz haben und dafür nicht Jahrelang warten müssen, schließlich warten die Arbeitgeber ja auch nicht.
Meine Kollegin hat ein wenig Glück im Unglück. Der Arbeitgeber ist verständnissvoll und wartet. Das andere Problem ist nur das sie zur Zeit gar kein Geld außer dem Kindergeld bekommt da sie das ja komplett anders geplant hatte. Nun muss sie mit ihrem Mann von einem Gehalt leben, was mit einem kleinen Kind oft gar nicht so einfach ist.
Mein Mann und ich haben gestern das Gleiche bei uns hier in Bayern festgestellt. Wir haben einen zweijährigen Sohn, der nächstes Jahr, am besten im Februar oder März in den Kindergarten kommen soll. Bereits kurz nach seiner Geburt haben wir ihn in einem nahegelegenen Kindergarten angemeldet, woraufhin wir die Aussage bekamen, dass es frühestens im September des betreffenden Jahres klappen wird, dass er einen Platz bekommt. Da wäre unser Sohn dann 3 3/4 Jahre alt.
Da uns das zu spät ist, weil ich wieder arbeiten gehen möchte ab nächstes Jahr, haben wir uns nun gestern auch noch für die anderen beiden Kindergärten in unserer Nähe angemeldet. Auch in diesen beiden Kindergärten sagte man uns, dass die Wartelisten lang seien und es keine Garantie gäbe, dass unser Sohn nächstes Jahr in den Kindergarten gehen könnte.
Wir haben unseren Sohn nur für den Kindergarten angemeldet, der sowohl halbtags als auch ganztags besucht werden kann, wenn man ein Alter von 3 Jahren erreicht hat. In den Kinderkrippen, die man von 0 bis 3 Jahren besuchen kann, sieht es wohl noch schlechter aus hier in Bayern. Da muss man sein Kind schon vor der Geburt anmelden, um überhaupt jemals eine realistische Chance auf einen Krippenplatz zu bekommen, da dort noch weniger Plätze vorhanden sind als im Kindergarten, bei dem man bei uns nach Alter des Kindes und nicht nach Anmeldedatum aufgenommen wird.
Allerdings ist man wohl so im Rückstand mit der Aufnahme hier, dass man gerade versucht alle drei- bis vierjährigen Kinder aufzunehmen. Da wir jedes Mal die gleiche Auskunft erhalten haben und ich auch von Freundinnen in anderen Bundesländern weiß, dass Kita-Plätze schwer zu bekommen sind, denke ich, dass in ganz Deutschland die Plätze relativ knapp bemessen sind und man kämpfen muss und vielleicht auch ein wenig Vitamin B haben muss, um einen Platz zum gewünschten Zeitpunkt zu erhalten.
Wir haben im Moment genau das Gleiche Problem. Unser Kleiner Sohn wird erst im Oktober 1 Jahr und unser Großer wurde im Februar 2 Jahre alt Nun habe ich zum 01.08.2011 einen Ausbildungsplatz bei der Bundeswehr in Münster bekommen. Letztes Wochenende haben wir Wohnungen angeschaut und auch eine sehr schöne mit Gartem und allem für die Kinder gefunden. Ja aber in dem Ort mit fast 11.000 Einwohnern gibt es nur 5 Kindergärten und nur 2 davon haben generell Plätze für Kinder unter 3 Jahren. Heute habe ich dann beim Jugendamt dort angerufen und gefragt was ich denn nun machen soll, da ja die beiden Kitas keinen Platz mehr haben und erst recht nicht für 2 Kinder. Momentan geht ja unser Großer zu einer Tagesmutter aber auch das ist dort wohl nicht besonders üblich und wenn dann nehmen die dort auch nur ein Kind und die Tagesmütter bekommen dort 3-4€ pro Stunde. Das sind also mit Essen auch über 700€ im Monat. Normalerweise brauch ich dann auch nicht arbeiten gehen. Hier in Sachsen Anhalt gab es überhaupt keine Probleme einen Platz zu finden.
KiTa-Plätze allgemein sind wohl weniger das Problem. In den Fällen hier sind doch meist Krippenplätze gemeint. Denn unter drei Jahren gehen die Kinder in die Krippe und danach sind sie Kindergartenkinder. Das Problem ist in so ziemlich allen Bundesländern, dass den Kindern vom Gesetz her zwar ein Betreuungsplatz zusteht, aber gerade im Bereich der Krippe sind halt bedeutend weniger Plätze vorhanden als Bedarf angemeldet wird. Darum auch das ehrgeizige Ziel, dass man ab 2013 (?) für 30 Prozent aller Kinder ein Krippenplatz zur Verfügung steht.
Klar ist es in den neuen Bundesländern bedeutend einfacher einen Krippenplatz zu bekommen, weil dort eben bestehende Strukturen in der Regel weiter genutzt wurden und nicht erst neue Strukturen geschaffen werden mussten. Allerdings gibt es in anderen Bundesländern ja auch zunehmend Tagesmütter oder -väter, die in der Regel schon teurer als Kitas oder Kindergärten sind. Trotzdem werden auch die Elternbeiträge für diese Form der Betreuung bei Bedarf und Anspruch von den Jugendämtern gefördert, so dass eben auch die Tagesmutter eine Alternative sein kann.
Also bei uns war das wirklich ähnlich, das hat wahrscheinlich weniger mit der Region zu tun, sondern eher mit der Knappheit an Tagesplätzen in den Kitas. Wir wohnen selbst im Saarland und haben uns um einen Tagesplatz bemüht, als mein Kleiner nicht mal ein Jahr alt war. Nun ist er zweieinhalb Jahre und wir warten immer noch auf einen Platz. Das ist ganz schön stressig und geht auf Dauer auch ganz schön an die Substanz.
Wir haben bei 6 verschiedenen Kitas angerufen, aber nirgends war etwas frei. Man hat uns dann immer auf später vertröstet, aber herausgekommen ist dabei leider überhaupt nichts. Wir wären auf den Platz echt angewiesen, weil ich im nächsten Jahr auch eine Ausbildung als Erzieherin beginnen möchte. Da ich sonst aber keinerlei Betreuungsmöglichkeiten für meinen Sohn habe, geht es ohne Kita-Platz aber leider nicht. Es gibt einfach viel zu wenig Ganztagesplätze bis 17 Uhr. Eine Freundin von mir hat das selbe Problem. Eine Tagesmutter ist für mich persönlich auch nicht wirklich eine Alternative, also können wir eigentlich nur noch warten. Das müsste echt viel besser geregelt werden. Am besten schon lange vor der Geburt anmelden, hat man uns in vielen Kitas gesagt. Echt ganz große Klasse, denn um einen Kitaplatz habe ich mir in der Schwangerschaft echt am wenigsten Gedanken gemacht
Bei uns im Ort gibt es ausreichend Kita-Plätze, allerdings ist es nicht gesagt dass man unbedingt im "Wunschkindergarten" einen Platz bekommt. Es gibt drei Kindergärten die insgesamt ausreichend Plätze für alle Kinder haben.
Unsere Kleine (2) hat sogar einen Platz in der Kleinkindgruppe unserer Wunsch-Kita bekommen. Das war so eigentlich gar nicht geplant, sie sollte erst mit drei in den Kindergarten kommen. Dann rief mich aber meine Freundin an, die Erzieherin in dieser Einrichtung ist, und erzählte mir, dass ganz kurzfristig eine Kleinkindgruppe eingerichtet wird (10 Kinder mit 3 Erzieherinnen). Durch diese Info war ich natürlich schnell mit der Anmeldung und habe einen heiß begehrten Platz bekommen.
Ein Kita-Platz ab drei Jahren wäre für mich auch ok gewesen, andererseits genieße ich auch die drei Stunden Zeit für Einkäufe, Arzttermine usw. die ich dadurch habe - und da meine Kleine ihren Kindergarten heiß und innig liebt, sind wir alle glücklich
Bei uns ist auch eher Flaute angesagt, was dieses Thema angeht. So wirklich viele freie Plätze gibt es eben einfach nicht mehr und wir sind auch wirklich froh, dass wir in unserer Familie nicht mehr in die Situation kommen, einen Platz in der kita zu benötigen. Aber man hört schon aus der Nachbarschaft, dass manche Eltern mit ihren Kindern in die Ortschaften neben uns ausweichen mussten, einfach weil kein Platz mehr bei uns in den kitas gewesen ist. Also denke ich nicht, dass es etwas besonders Außergewöhnliches ist, es gibt eben manche Regionen, bei denen die Situation besser ist und auch manche Regionen, bei denen die Situation eher schlechter ist, das ist eben komplett unterschiedlich.
Dieses Thema Kitaplätze hat uns fast 2 Jahre lang beschäftigt. Wir hatten unseren Sohn in 5 Kitas vor angemeldet. Alle 5 waren, sozusagen, Nieten. Man sagte uns, es würden nur noch behinderte Kinder und welche mit Migrationshintergrund genommen. Wir waren echt gefrustet. Selbst in anderen Stadtteilen von Berlin sah es nicht besser aus. Nach einem Gespräch mit der Kitastelle des Jugendamtes und des sanften Drucks machen auf einen freien Träger klappte es dann für dieses Jahr doch noch. Wahrscheinlich auch nur weil der Kleine im Januar 2012, 3 Jahre alt wird und dann einen Rechtsanspruch hätte. Traurig, echt.
Ich möchte eigentlich keinem was unterstellen, aber das freie Plätze nicht besetzt werden bzw. nur an bestimmte Kinder gegeben werden, macht nicht stutzig. Ich habe Verständnis dafür, wenn behinderte Kinder oder halt welche mit Migrationshintergrund bevorzugt werden bzw. sogenannte Vorrücker sind. Sicherlich bringen diese Kinder den Kitas mehr Geld. Aber deswegen andere außen vor zu lassen ist schon ein starkes Stück. Eine Situation ist mir im Kopf geblieben. Bei unserer letzten Kitabesichtigung mit Voranmeldung war eine Mutter anwesend, wo man noch nicht mal einen Bauchansatz gesehen hatte. Ich fragte sie dann danach. Die Dame war im 3ten Monat. Sie meinte, sie hätte Angst, wenn sie das zu spät macht das ihr Kind dann nicht in die Kita kann. Selbst die Kita Leiterin war völlig perplex. Diese meinte, dass es eher die Regel ist das die Mütter hochschwanger zur Voranmeldung kommen. Wenn ich das noch richtig in Erinnerung hab, konnte die junge Frau sich an dem Tag auch noch nicht anmelden. Diese Entwicklung ist traurig.
Gerade hier im Osten von Berlin gab es soviel Kitas. Alle wurden, auf Grund der Geburten-schwachen Jahren geschlossen und vermietet. Und nun bekommt man die Mieter nicht mehr so einfach raus um eine einzige Kita auf zumachen. Anstatt andere Wege zu gehen und nach Alternativ-Gebäuden zu suchen, wird dir dann an den Kopf geschmissen: "Wir sind bis 2014 voll. Kommen sie später wieder. Achso bei Kita X und Kita Y brauchen sie es auch nicht versuchen, da ist es genauso." Kurz um, die ganze Suche nach einem freien Kitaplatz kostet Kraft und Nerven. Frustration gibt es noch gratis dazu, gepaart mit Hohn, wenn du dann liest: "Wir sehen momentan hier in Berlin keinen Notstand bei Kitaplätzen. Die Probleme sehen nur die Eltern die Fehler bei der Voranmeldung gemacht haben." Aber es tröstet ein bisschen zu wissen, dass beim zweiten Kind alles einfacher ist.
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