Wann mit Behandlung einer Pollenallergie beginnen?

Wie in anderen Beiträgen bereits berichtet, habe ich in letzter Zeit mehrere Berichte über die bald beginnende Pollenzeit im Radio gehört. Zum einen soll es heuer ein besonders starkes Pollenjahr geben und zum anderen soll es auch wieder ein neues Medikament geben.

Des weiteren wurde in diesen Berichten immer wieder erklärt, dass man eine Pollenallergie bisher in erster Linie symptomatisch behandelt hat. Das heißt, man hat bei Bedarf ein Antihistaminikum genommen. Mit der Behandlung hat man aber eben erst bei Auftreten der ersten Symptome begonnen. Wobei ich nun von den allgemeinen Behandlungsmethoden spreche und nicht von den mehrjährigen Therapien mit Spritzen zur Gewöhnung an die Pollen.

Neue Erkenntnisse meinen aber, dass man diese Antihistaminika allerdings schon mehrere Wochen vor Beginn der Pollenzeit einnehmen soll. Ist das wirklich so sinnvoll? Es handelt sich ja doch um Medikamente und die sollte man wie eben jedes andere Medikament möglichst wenig nehmen. Bringt es wirklich etwas, wenn man bereits vor Auftreten der Symptome mit der Einnahme von Antihistaminika beginnt? Wann beginnt ihr mit der Behandlung?

Bei bestimmten Medikamenten zur Behandlung einer Allergie macht es auf jeden Fall Sinn, diese schon ein paar Wochen vor Auftreten der ersten Allergiesymptome einzunehmen bzw. anzuwenden. Ein solches Medikament wäre zum Beispiel der Mastzellstabilisator Cromoglicinsäure, was es als Nasenspray, als Augentropfen und als Inhalationssprays gibt. Cromoglicinsäure stabilisiert die Mastzellen, die Stoffe ausschleusen, die für eine Allergie mitverantwortlich sind. Für die Stabilisierung dieser Mastzellen wird eine gewisse Zeit benötigt, so dass man, wenn man dieses Arzneimittel verwendet, schon rechtzeitig vor dem zu erwartenden Beginn der allergischen Symptome mit der Anwendung beginnen sollte. Somit ist dieses Medikament auch nicht geeignet, wenn die Symptome akut vorhanden sind, weil einfach die volle Wirkung erst verzögert einsetzt.

Anders hingegen wäre es mit Antihistaminika wie zum Beispiel dem Cetirizin oder dem Loratadin, die nicht auf die Mastzellen wirken und davor bewahren, dass Histamin, ein Entzündungsfaktor, der Allergien auslöst, ausgeschüttet wird, sondern die die Rezeptoren, also die Andockstellen für das Histamin belegen, so dass das Histamin nicht wirken kann und somit keine bzw. weniger Allergiesymptome ausgelöst werden. Diese Medikamente braucht man nicht vorzeitig einzunehmen (so waren die Erkenntnisse seither), da sie noch nicht wirken können, wenn noch keine allergieauslösenden Stoffe vorhanden sind. Deshalb werden solche Antihistaminika auch in der Akutphase einer Allergie eingesetzt, wenn also bereits Symptome vorhanden sind.