Internet blockieren?
Hallo Leute, ich habe eben Nachrichten gelesen und schon wieder ist ein Mann gestorben, weil er drei Tage am PC war und spielte. Ich finde es extrem. Internet ist nun Mal eine große Falle. Nun wäre ich (als Informatiker) dafür, dass gesetzlich einem die Internetleitung gesperrt werden soll, wenn man eine gewisse Grenze überschreitet. Ich meine nicht eine Grenze im Monat , sondern wenn einer mehr als 30 ununterbrochen im Internet war, dann sollte für drei Tage oder so sein Internetzugang gesperrt werden. Was haltet ihr denn davon? Natürlich, wird es immer Wege geben diese Sperre zu umgehen, aber es wäre schon einmal ein Anfang.
Eine Internetsperre ist im Prinzip gar nicht durchsetzbar für einzelne Personen. Da es zu erst das Recht auf Informationsfreiheit gibt und die technische Realisierung für einzelne Kunden zu erhöhtem Aufwand führen würde. Von daher bin ich eher dafür das Menschen, die damit ein Problem haben auf eine Reise in ein Land geschickt werden, in dem sie kein Zugriff auf das Internet haben.
Außerdem sollte Internetsucht, falls sie das noch nicht ist endlich als Krankheit anerkannt werden, damit betroffenen Menschen endlich geholfen werden kann und so was schlussendlich nicht mehr passiert. Im asiatischen Raum scheint dieses Phänomen allerdings schon fast zum Alltag zu gehören, da es dort viele Computerspieler gibt, die an Wettkämpfen teilnehmen.
Und jetzt nehmen wir mal an, wir nutzen mit mehreren Personen den gleichen Computer und den gleichen Internetzugang, und zwar alle nacheinander. Und dann wird nach einer gewissen Zeit plötzlich das Internet blockiert. Nein, danke, davon halte ich wirklich gar nichts.
Davon abgesehen halte ich das auch nicht für umsetzbar. Und wer wirklich so krank und internetsüchtig ist, der würde andere Wege und Möglichkeiten finden. Zur Not geht man eben in ein Internetcafé.
Ich halte das für einen absoluten Blödsinn, denn mit einer von aussen verordneten Sperre lässt sich das eigene Suchtverhalten sicher nicht korrigieren und im Falle des Kommunikationsmittels Internet gestaltet sich die Angelegenheit noch schwieriger als bei herkömmlichen Suchtmitteln wie Drogen, Alkohol oder Zigaretten.
Von internetsüchtigen Personen hört man alle paar Monate mal etwas in der Presse, hin und wieder lese ich auch etwas zu einem besonders schweren Fall in einem Forum, wo meist Spiele wie WoW und Alternativen die Verursacher des Suchtverhaltens sind. Ich kann deine Besorgnis auch sehr gut verstehen, wenn ich mir vorstelle, wie manche Menschen ihr Leben wegwerfen, weil sie Tag für Tag über mehrere Stunden vor dem PC sitzen, nur um dort einen unwichtigen virtuellen Charakter durch eine Fantasiewelt zu steuern.
Das Problem mit deinem Lösungsvorschlag, nämlich einer Trennung vom Internet durch den Provider selbst, wird wohl keinen positiven Effekt haben. Zuerst muss man bedenken, dass sich internetsüchtige Personen besonders aggressiv verhalten, wenn man ihnen den PC oder die Verbindung wegnimmt. Dazu kommt weiters, dass die Internetsucht nicht wie jede andere Sucht behandelt werden kann. Traditionell versucht die Therapie zur Internetsucht nicht den Menschen vom Internet zu trennen - wie das bei anderen Suchtmitteln der Fall ist, beispielsweise Alkohol- oder Spielsucht - sondern das größere Ziel ist es, das Interesse von anderen Freizeitaktivitäten zu fördern.
Von den Sucht-Themen mal ganz unabhängig müsste nach deiner Masche fast jeder Internetnutzer mandatorische Internetsperren von drei Tagen erhalten. Immerhin gibt es in fast jedem Haushalt Router, welche sich selbstständig ins Internet einwählen und die Leitung auch dann noch aktiv beibehalten, wenn der PC bereits ausgeschaltet ist.
Wo ich deinen Vorschlag teilweise unterstützen kann, wäre bei der Kontrolle von Kindern und Jugendlichen. Das Internet als weltweites Kommunikationsmittel und -medium hat unsere Gesellschaft in den vergangenen Jahren stark verändert. Es ist ganz klar, dass unsere heutigen Kinder mit Technik, Elektronik und einem weltweiten Netz aufwachsen und dabei wahrscheinlich mehr Zeit investieren als gesund ist. Daher kann ich eine Zeitbeschränkung und eine mögliche Sperre des Zugriffes für Kinder und Jugendliche verstehen.
Leider fehlt es aber an der praktischen Umsetzung, denn selbst wenn man entsprechende Zusatzsoftware am PC installiert, so bleiben immer noch andere elektronische Geräte zur Unterhaltung, auf welchen eine solche Kontrolle und Beschränkung nicht möglich ist. Bis wir in einem total vernetzten Haushalt leben und die Zugriffsberechtigungen zentral regeln können, werden bestimmt noch 10 Jahre vergehen. In der Zwischenzeit bleibt nur die Überwachung durch die Eltern.
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