Windelsoor und Mundsoor bei Babys
Neulich habe ich einen Bericht über Windelsoor bei Babys gelesen. Dort gab es auch ein paar erschreckende Bilder, wo Kinder total rote Hinterteile hatten. Diese Entzündung war dann auch nicht lokal begrenzt, sondern breitete sich auch auf den Schenkeln der Kinder aus. Es muss den Kindern höllische Schmerzen bereiten und ich konnte im Nachhinein gar nicht verstehen, wie Eltern es erst soweit kommen lassen können, dass sich der Windelsoor so ausbreiten kann. Normalerweise sollte man schon bei kleineren Flächen einen Kinderarzt aufsuchen, damit man den Kindern Erleichterung bieten kann und den Hefepilz in seine Schranken verweisen kann.
Babys leiden häufig am sogenannten Windelsoor, vor allem, wenn ihr Immunsystem gerade geschwächt ist, wie zum Beispiel in Phasen, in denen sie zahnen. Typisch für den Windelsoor, der von dem Hefepilz Candida albicans hervorgerufen wird, ist ein feuerroter, pickliger Ausschlag, der normalerweise zunächst am After des Babys beginnt und sich dann von dort weiter über den ganzen Po und die Oberschenkel ausbreiten kann. Manchmal entstehen auch nässende Bläschen. Oftmals bekommen die Babys neben dem Soor am Po auch einen Soor im Mund.
Die Ansteckung der Babys mit dem Hefepilz erfolgt meistens schon während ihrer Geburt, wo sie sich in der Scheide der Mutter anstecken. Die Sporen des Pilzes gelangen über den Mund in den kleinen Körper und von da über den Stuhl an den Po.Im Mundbereich äußert sich ein Soor, indem er weißliche Beläge bildet, die man nicht abkratzen kann. Das sollte man auch dringend unterlassen.
Wenn man solche weißen Beläge im Mund des Babys feststellt oder einen roten Ausschlag am Po des Babys sieht, der sich immer weiter ausbreitet, sollte man schnellstens einen Kinderarzt aufsuchen, der dann ein Antipilzmittel verornet, wo der Pilz dann schnell wieder verschwindet. Zusätzlich sollten bei Flaschenkindern die Schnuller und Nuckel am Fläschchen ausgetauscht werden, um eine Wiederansteckung zu verhindern. Bei Stillkindern sollte die Brust der Mutter mitbehandelt werden, da sich das Baby auch dort wieder anstecken könnte, wenn noch Sporen des Pilzes vorhanden sind.
Weitere hygienische Maßnahmen, um eine Wiederansteckung zu verhindern, wären Handtücher und Bettwäsche heiß waschen und Einwegwindeln regelmäßig wechseln, damit sich dort weiters keine Feuchtigkeit ansammeln kann, die den Soor nur verschlechtern würde.
Meine Tochter hatte auch oft Windelsoor zum Glück war es immer nur am Hintern und die Fläche hat sich auch in Grenzen gehalten, allerdings ist es trotz aller Hygienemassnahmen und Behandlungsmethoden manchmal sehr schwer in den Griff zu bekommen.
Wir haben fast 3 Monate daran rumgedoktort. Zuerst hatten wir nur ein Mittel ohne Antipilz Mittel, hat auch soweit ganz gut gewirkt, es war wunderbar am Abklingen, auf einmal war es wieder da und direkt so schlimm wie am Anfang.
Wieder zum Arzt, diesmal hatten wir eine selbstgemixte Salbe, die auch super gewirkt hat, alles war weg. Creme abgesetzt (nach Absprache mit dem Arzt), schon hatte meine Tochter wieder das Vergnüngen, leider durfte die Salbe dann nicht mehr gemixt werden, weil ein Bestandteil in Babysalben verboten wurde.
Also haben wir eine andere Salbe erhalten, die leider garnicht gewirkt hat. Wir sind dann zu einer Hautärztin gegangen, die hat uns was verschrieben, was ganz gut gewirkt hat, wirklich weg war es nicht. Wir noch mal zu einer anderen Hautärztin und erst die Salbe hat wirklich geholfen und es war komplett weg.
Ich hab in der ganzen Zeit wirklich sehr auf Hygiene geachtet, ständiges Händewaschen, häufiges Windelnwechseln, nacktstrampeln lassen, keine Feuchttücher, kein Apfel (-saft), sogar in den Kinderfrüchtebreis habe ich auf Apfel und Orangen verzichtet. Fläschchen, Schnuller und Spielzeug wurden ausreichend desinfiziert und gereinigt, auch wenn wir keinen Mundsoor hatten.
Der Po meiner Tochter war teilweise auch blutig Und mir tat die kleine Maus so leid. Wie gesagt zum Glück hat es sich nicht ausgebreitet, aber wie man auch sieht, dauert es eine Zeitlang bis man die Salbe gefunden hat die wirkt, vielleicht kommt es auch deshalb bei einigen Kindern zu diesen großflächigen Ausbreitungen.
Es mag sicher Eltern geben, denen so ein Zustand ihres Kindes egal ist. Der Normalfall ist das aber sicher nicht. Bei einem meiner Kinder ist es auch mal passiert, dass sich der Pilz großflächig ausbreiten konnte. Die Ursache dafür war ganz schlicht und ergreifend eine Magen-Darm-Infektion meines Kindes, die sich über eine Woche zog. Kaum war der Durchfall etwas abgeklungen, hat sich mein Kind bei Bekannten noch mal mit einer Magen-Darm-Infektion angesteckt. Danach war die Haut am Popo so sehr von dem ständigen Durchfall angegriffen, dass er total wund war.
Wenn die Haut erst mal so nässt, haftet auch keine Creme mehr auf den Wunden und der Pilz hat leichtes Spiel. Das hat auch einige Tage gebraucht, bis das langsam vom Rand her wieder abgeheilt ist. Das einzige was da half, war das Kind vom Arzt da auf den nässenden Wunden blau pinseln zu lassen. Es war ein Jammer,das eigene Kind so leiden zu sehen. Aber man kann sich zumindest damit beruhigen, dass man alles medizinisch sinnvolle getan hat, um die Haut am Po so schnell wie möglich zuheilen zu lassen. Aber wie aries24 schon sagt, es dauert manchmal quälend lange, bis man eine wirksame Medizin gefunden hat und bis die Haut dann endlich wieder zugeheilt ist.
Es ist mir völlig unverständlich, wie man Kinder so leiden lassen kann und nichts unternimmt, wenn sie schon komplett offen sind. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Windelsoor ein Problem ist, dass man sehr wohl in den Griff bekommen kann und ganz wichtig ist da vor allem, dass man Luft an die Wunden lässt, also NICHT wickelt und das Kind so lange wie möglich nackt auf einer trockenen Unterlage liegen lässt. Natürlich ist es etwas stressig, wenn man schon ein mobileres Kind hat, aber es lohnt sich.
Was auch sehr wichtig ist, keine Experimente mit irgendwelchen Cremes und dergleichen, sondern bitte ausgebildete Personen (Arzt oder Apotheker) um Rat fragen! Unser Arzt hat uns eine entsprechende Salbe und eine Tinktur für Sitzbäder verschrieben und unser Apotheker hat uns für danach zu einer anderen Wundcreme geraten, die mich ab da vor allen weiteren Wundsein und ähnlichen Problemen geschützt hat. Der Pilz breitet sich nämlich dann vor allem aus, wenn die Haut nicht gesund ist, und das Immunsystem geschwächt!
Vielfach ist die Haut bei Babys schon „geschädigt“ weil sie zu oft mit ungeeigneten Badezusätzen gebadet werden. Für Babys ist klares Wasser oder ein unparfümiertes Ölbad das beste. Sie brauchen auch keine Cremes, außer im Windelbereich oder gegen Sonne, wobei ein Hut, Schatten, Sonnenschirm einen viel besseren Sonnenschutz darstellen.
Bei Mundsoor ist es nicht nur wichtig, Schnuller regelmäßig auszukochen, am besten ist es, wenn das Kind zumindest in dieser Zeit darauf verzichten kann, weil durch das Dauernuckeln ein ewig feuchtes Ambiente entsteht, in dem der Pilz noch besser gedeiht.
Das Probelm haben wir auch, meine kleine hat jetzt zum dritten mal Mundsoor und auch Windelsoor. Der Mundsoor ist mit dem Mundgel total schnell abgeheilt, aber der Windelsoor das dauert schon seine Zeit. Meistens hat sie es auch durchs Zahnen. Naja hoffe das es so schnell nicht mehr wiederkommt.
lg
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