Schadenfreude: Ein Instinkt den jeder auslebt?
Hier in diesem Thread Schadenfreude als niedriger menschlicher Instinkt bezeichnet. So müssten ja alle Menschen Schadenfreude empfinden. Ich bin ehrlich, dass ich schon oft Schadenfreude empfinde und ich nicht nur im Fernsehen, wenn sich Leute zum Affen machen und sie runtergemacht werden lachen muss, sondern auch, wenn im Kaufhaus jemand nach hinten schaut und irgendwas umrennt. Dabei muss ich mir oft das Lachen verkneifen.
Woher kommt Schadenfreude? Ist es wirklich ein Instinkt? Warum sollte es ein niedriger Instinkt sein? Ist es nicht etwas ganz normales, dass man irgendwie lächelt, wenn man jemanden sieht, der ungeschickt ist, der sich zum Affen macht oder der halt einfach nur trottelig ist? Kennt ihr von euch die Schadenfreude? Oder seit ihr absolut nicht schadenfroh? Ist Schadenfreude angeboren oder erlernt oder erzogen?
Ich kann genau nachvollziehen, wie es dir geht. Ich habe auch all die erwähnten Punkte selbst schon genau so erlebt. Ich ertappe mich auch immer wieder, wenn ich mich freue, dass ein Test für alle anderen schlechter ausgefallen ist als für mich.
Ich habe jedoch keine Ahnung, woher dieser Instinkt kommt, doch wahrscheinlich geht es in diesem Punkt jedem ähnlich. Vielleicht hat jemand eine Erklärung dafür!?
Ob Schadenfreude wirklich ein menschlicher Instinkt ist, weiß ich nicht. Aber ich kenne ehrlich gesagt keinen Menschen, der keine Schadenfreude empfindet, Ich mit eingeschlossen. Also würde ich die These, dass es sich bei Schadenfreude um einen Instinkt handelt, unterstützen.
Ich glaube Schadenfreude empfindet man einfach immer dann, wenn man sieht, dass ein Unglück jemand anders ereilt hat. Jedoch finde ich, dass es dafür auch Grenzen geben muss. Wenn sich jemand aus "Dummheit" verletzt, dann muss man natürlich noch ein wenig schmunzeln, aber sollte die Verletzung nicht auf die "Dummheit" der Person zurückzuführen sein, sollte man sich wirklich zusammenreißen. Ich habe schon oft erlebt, dass viele Leute in gewissen Situationen Schadenfreude als unpassend und mich somit als unhöflich empfanden.
Ich denke mal, dass jeder Mensch ein wenig Schadenfroh ist, auch wenn es nur ein wenig ist. Es ist wie du schon sagst ein Instinkt und ich denke auch, dass es angeboren ist. Überhaupt keine Schadenfreude zu zeigen ist in meinen Augen etwas gefühlslos, da das einfach zu unseren Gefühlen dazugehört.
Wenn einer meiner Freunde etwas ungeschicktes tut muss ich auch oft lachen. Dann lache diesen allerdings nicht aus, sondern lache mit ihm. Diesen Humor teilen allerdings alle meine Freund und über mich wird natürlich auch gelacht, wenn ich etwas ungeschicktes tue. Das ist in meinen Augen normal und ich finde das auch nicht so schlimm, solange es nicht zu weit geht.
Natürlich gibt es Situationen, in denen diese Art von Schadenfreude unangebracht ist. Ich kenne viele Leute die Schadenfreude empfinden und lachen, wenn sich jemand im Fernsehen wehtut bzw. verletzt. Da hört bei mir der Spaß allerdings auf, da ich so was nicht mehr lustig finde und dabei auch keine Schadenfreude empfinde, sondern eher Mitleid.
Ich gebe zu, dass ich zu denen gehöre, die der Schadenfreude frönen. Ich bin der Meinung das Schadenfreude nur eine andere Art Humor ist. Beim Humor geht es darum, über sich oder andere zu lachen, genau das ist doch auch die Schadenfreude. Wir amüsieren uns über Missgeschicke anderer, deswegen laufen Sendungen wie DSDS oder „Das Dschungelcamp“ auch so erfolgreich.
Natürlich sollte man sich über Missgeschicke anderer nicht amüsieren, wir tun es aber. Die einigen stehen dazu und freuen sich bei solchen Sachen, die anderen zeigen es eben nicht und lachen nur darüber, wenn sie dabei nicht gesehen werden. So etwas ist nicht angeboren oder erzogen, es ist unserer eigener Humor, wir können eben über verschiedene Sachen lachen oder auch nicht. Vielleicht hat es auch etwas mit Selbstbewusstsein zu tun, ob wir unserer Schadenfreude öffentlich ausleben oder nicht. Man sollte eben nur darauf achten, dass man dabei nicht zu weit geht und andere damit demütigt.
Ich denke Schadenfreunde muss nicht gleich etwas negatives sein. Wenn jemand im Supermarkt über eine Pyramide aus Coladosen fällt oder einen Milka Stand umwirft, dann ist das einfach witzig, weil es lustig aussieht und weil einige Menschen sich erschrecken und das sieht dann auch witzig aus. Man lacht in dem Fall ja auch nicht über die Tatsache, dass die Person das alles wieder aufheben muss oder dass sie den Schaden bezahlen muss oder vielleicht die Aufmerksamkeit des ganzen Supermarktes auf sich gezogen hat, sondern lediglich darüber, dass es lustig aussieht oder? Ich meine man lacht doch auch, wenn irgendwer auf einer Banane oder so ausrutscht und dann lacht man auch nicht über die Schmerzen, die diese Person hat, sondern über das Aussehen dieser ganzen Aktion.
Warum Schadenfreude ein niedriger Instinkt sein soll, weiß ich nicht, aber ich bin mir relativ sicher, dass dies eigentlich auch zum Überlebensinstinkt gehört. Wir haben es ja unbewusst eigentlich immer noch ein wenig in uns, dass der Stärkere im Vorteil ist und wir uns dadurch unser überleben sichern, und das könnte ja durchaus etwas sein, was in solchen Situationen wieder zu uns durchdringt. Wir fühlen uns überlegen und freuen uns darüber. Aber schlecht muss das natürlich trotzdem nicht sein, solange wir uns nicht grölend auf die Brust hauen und stattdessen vielleicht einfach mal dieser verunglückten Person helfen.
Ich glaube nicht, dass es Schadenfreude ist, wenn jemand z.B. etwas umrennt. Dann lacht man ja eher über die Situation, der "Täter" spielt keine so große Rolle. Das ist dann ja auch nicht wirklich böse gemeint.
Schadenfreude empfindet wohl jeder einmal. Natürlich ist es kein sehr netter Charakterzug, aber ab und zu ist Schadenfreude völlig okay. Insbesondere bei Leuten, von denen man weiß, dass auch sie öfters schadenfroh sind, wenn anderen etwas passiert. Und manche Menschen mag man einfach nicht. Wenn Leute aber immer lachen, wenn jemand einen Fehler macht, gefällt mir das auch nicht. Dann ist das einfach ein Mensch, der gern sieht, wie anderen ein Missgeschick passiert, was ihn sehr unsympathisch macht.
Ich denke, dass tatsächlich jeder Mensch ab und zu Schadenfreude verspürt. Gerade dann, wenn man sich denkt, dass der andere das auch wirklich verdient hat, kann man auch nichts dagegen tun, dieses Gefühl zu verspüren. Man ist einfach froh, dass diese andere Person quasi einen Denkzettel bekommt. Dabei finde ich eigentlich nichts Schlimmes daran, Schadenfreude zu empfinden. Immerhin kennt das Gefühl doch jeder von uns und solange man keine Schadenfreude verspürt, wenn jemand einen wirklich schlimmen Unfall baut oder sich ernsthaft verletzt, dann ist das auch ganz unproblematisch. Immerhin wünscht man der anderen Person damit ja auch nichts Schlimmes, sondern man freut sich einfach nur, dass die Person eben einen Denkzettel bekommen hat und für ihr Verhalten bestraft wird.
Ich selbst verspüre besonders dann Schadenfreude, wenn eine Person extrem selbstbewusst und überheblich tut und dann auf einmal stolpert. Immerhin kann ich es nicht leiden, wenn Menschen extrem arrogant sind und zu viel Selbstbewusstsein haben. Von daher freue ich mich natürlich sehr, wenn der Person dann etwas Peinliches passiert. So zieht sie natürlich die Aufmerksamkeit noch mehr auf sich und sie erkennt dann vielleicht auch, dass es doch nicht so vorteilhaft ist, immer im Mittelpunkt stehen zu wollen, da manche Situationen dann gleich noch peinlicher werden. Das finde ich gut, da man die Personen dann nicht selbst darauf aufmerksam machen muss, dass sie sich übertrieben verhalten. Stattdessen merken sie es ja selbst, wenn ihnen eine Panne passiert.
Wenn ich genau weiß, dass jemandem ein blödes Missgeschick passiert ist, obwohl er es nicht verdient hat, dann verspüre ich keine Schadenfreude. Ich freue mich dann nicht, dass der Person etwas passiert ist und ich finde das dann auch nicht witzig. So würde ich auch keine Schadenfreude empfinden, wenn mein Freund stolpern würde. Je nachdem, würde ich ihn besorgt fragen ob er sich weh getan hätte oder ich würde über die Situation lachen. Immerhin würde ich keinen Grund sehen, Schadenfreude zu verspüren. Dabei wäre das Gefühl jedoch da, wenn jemand mich kurz zuvor sehr beleidigt und ungerechtfertigt kritisiert hätte. Immerhin wäre ich dann froh, dass sich das Schicksal quasi an der Person gerächt hätte.
Schadenfreude empfindet man nicht, weil jemandem ein Ungeschick passiert ist und man ihm gönnt, dass er nun einen Schaden hat, sondern einfach aus dem Grunde, weil das Missgeschick zum Lachen reizt. Das ist von mir aus kein schadenfrohes Lachen, sondern einfach nur ein aus der Situation herauskommendes Lachen. Es gibt auch Situationen, wo ich schadenfroh sein kann und auch bin. Wenn ein Angeber sich hervortun will und dann reinfällt. Das ist für mich dann die Schadenfreude.
Cid hat geschrieben:Schadenfreude empfindet man nicht, weil jemandem ein Ungeschick passiert ist und man ihm gönnt, dass er nun einen Schaden hat, sondern einfach aus dem Grunde, weil das Missgeschick zum Lachen reizt.
Das geht mir ähnlich. Ich kann darüber lachen, wenn jemand auf sein Handy starrt und dabei gegen eine Straßenlaterne läuft. Das ist eine lustige Situation, die man aus diversen Filmen kennt und außer dem Kratzer auf dem Ego bleibt alles heil. Aber ich würde sicher nicht am Straßenrand stehen und lachen, wenn die Person von einem Auto angefahren würde. Selbst wenn die Person den Unfall selber verschuldet hätte durch ihre Unaufmerksamkeit, ich wäre besorgt um ihre Gesundheit und nicht froh, dass sie einen Schaden erlitten hat.
Ich kann auch mit diesem ganzen "sich zum Affen machen" Zeug überhaupt nichts anfangen, das andere Leute als Unterhaltung anzusehen scheinen. Ich fand früher schon diese "lustigen" Heimvideos dumm und kann jetzt auch nicht darüber lachen, wenn ein C-Promi für viel Geld irgendwas ekliges essen muss.
Ich würde aber nicht sagen, dass ich völlig frei von Schadenfreude bin. Ich bin vor ein paar Jahren auf der Landstraße mal übel bedrängt worden von einem Autofahrer. Ich kenne die Strecke und weiß wie häufig da Tiere über die Fahrbahn rennen und der Typ hing mir fast im Kofferraum mit seinem gelben Porsche. Ich hatte echt Angst vor einer Situation in der ich unerwartet bremsen muss und das Auto dann tatsächlich in meinem Kofferraum wieder finde und war einfach nur froh, als der Typ mich endlich überholt hat und davon gebraust ist. Ein paar Tage später sah ich dieses Auto wieder - es stand am Straßenrand. War direkt hinter einer Geschwindigkeitskontrolle raus gewinkt worden. Und natürlich hat sich dieser Anblick positiv auf meine Laune ausgewirkt.
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