Hunde und Kleinkinder

vom 25.01.2011, 19:59 Uhr

Ich habe einen zweijährigen Sohn und seitdem er ein paar Monate alt ist, treffe ich mich regelmäßig mit anderen Müttern und ihren Kindern die im gleichen Alter sind wie mein Sohn. Wir sind eine Viererrunde und wir treffen uns eben jede Woche bei jemandem anderen. Ich finde diese Treffen auch sehr nett und vor allem für die Kleinen sehr förderlich. So haben sie auch schon Kontakt mit gleichaltrigen Kindern.

Eine Familie hat jedoch auch einen großen Schlittenhund. Mein Sohn hat sich vor einiger Zeit schon einmal richtig erschrocken. Er ist im Wohnzimmer gesessen und hat sich gespielt und plötzlich stand dieser große Hund hinter ihm und er ist da eben richtig erschrocken. Seitdem hat er große Angst vor Hunden, obwohl nicht wirklich etwas passiert. ist.

Dann gibt es bei mir in der Wohnhausanlage auch noch eine Familie die drei so kleine Hunde hat die ständig nur durch die Gegend kläffen. Das sind war wirklich nur so ganz kleine Hunde die eigentlich kaum größer als eine Katze sind, aber auch die haben meinem Sohn schon ordentlich Angst gemacht. Irgendwie laufen die nur durch die Gegend und springen alle an.

Im Sommer hat mein Sohn sowieso noch nicht richtig gehen können und für ihn sind die Hunde natürlich größer als für Erwachsene und diese Hunde haben ihn auch schon öfters angesprungen oder haben es zumindest schon öfters versucht, weil mittlerweile nehme ich meinen Sohn gleich in die Höhe, damit diese Tiere sich da nicht gleich auf ihn stürzen.

Der Hundebesitzerin ist das aber mehr oder weniger egal. Sie ruft mir dann immer nur zu, dass sie eh lieb sind und nichts machen. Das mag ich ihr auch glauben, dass sie selber davon überzeugt ist, aber mein Sohn mag es eben trotzdem nicht, dass er von diesen Tieren angesprungen wird und ich kann ihn da auch verstehen.

Heute war so ein Kindertreffen eben auch wieder bei besagter Familie mit dem Schlittenhund. Der Hund ist wirklich freundlich und nett und lieb und alles, aber trotzdem hat mein Sohn total große Angst vor ihm. Sobald er ins Zimmer kommt weint er gleich und kriecht bei mir so hoch er nur irgendwie kann hoch. Die anderen Mütter reagieren aber nicht wirklich darauf, außer dass sie eben meinen, dass mein Sohn keine Angst zu haben braucht weil der Hund ja doch so lieb ist.

Mir ist ehrlich gesagt auch nicht immer ganz wohl dabei. Der Hund ist wirklich freundlich und gut erzogen. Trotzdem spielen vier Zweijährige in unmittelbarer Umgebung und die haben sich auch nicht immer unter Kontrolle. Einmal hat ein Kind auch einmal einen Sessel umgeschmissen und der ist dann genau auf den Hund gefallen. Auch hier hat der Hund erstaunlich gut reagiert, aber wer sagt, dass das immer so ist. Ein Hund ist auch nur ein Tier und will sich dann vielleicht eben doch noch einmal wehren.

Aber was mich besonders ärgert ist eben, dass der Hund trotzdem weiterhin im Zimmer anwesend bleibt. Mein Sohn hat meine Schoß vor Angst überhaupt nicht mehr verlassen. Am Anfang war der Hund im Vorzimmer einen Stock tiefer. Da hat sich mein Sohn wirklich mit allen relativ lieb gespielt, aber als der Hund kam, war alles vorbei. Warum können manche Hundebesitzer nicht einfach einsehen, dass ihre lieben Hunde nicht bei allen so beliebt sind? Der Hund müsste nicht einmal in den Garten oder eben in die Kälte hinaus. Er bräuchte nur im unteren Stockwerk sein, weil dadurch dass bei den Treppen auch ein Treppenschutz für die Kinder ist, könnte der Hund auch nicht hinauf.

Das eine Mädchen von dieser Hundebesitzerin hat zum Beispiel Angst vor Luftballonen, eben weil einmal einer zerplatzt ist und seitdem hat sie eben Angst vor Luftballonen. Seitdem muss jeder Luftballon weggeräumt werden, wenn sie irgendwo ist. Das wird respektiert, aber wenn ein Kind vor einem Hund Angst hat, wird das nicht respektiert und das finde ich wirklich schade.

Ich habe die Besitzerin wie gesagt schon direkt darauf angesprochen, dass eben mein Sohn Angst hat und ob der Hund nicht einfach nach unten gehen könnte, aber sie meinte daraufhin nur, dass sich mein Sohn sicher noch an ihn gewöhnen wird und er wird sicher noch merken, dass es ein lieber Hund ist und so weiter. Was kann ich sonst noch machen außer die Treffen bei dieser Familie zu meiden, aber das würde ich ja auch schade finden.

Wie steht ihr zu dem Thema Hund und Kleinkind, vor allem wenn das Kind Angst vor Hund hat. Sollte man als Tierbesitzer nicht auch Verständnis dafür haben, dass jemand Angst vor seinem Tier hat? Wie sollte man mit so einer Situation am besten umgehen?

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Es ist meiner Meinung nach der völlig falsche Ansatz, dein Kind von einem (auch noch gut erzogenen) Hund distanzieren zu wollen - im Gegenteil solltest du die Chance nutzen, deinem Kind beinzubringen, daß der Hund zwar groß, aber lieb ist, solange man auch lieb zu ihm ist. Und wenn ich das richtig gelesen habe, war der Hund nicht mal laut - nur plötzlich da, und groß - dann solltest du deinem Sohn erklären, daß der Hund ihm nichts tut, und vielleicht mit der Besitzerin zusammen sogar mal ein wenig mit dem Hund spielen üben.

Es ist ein Unding, wenn ich manchmal höre "der böse Hund" - das ist aber in den seltensten Fällen der Grund für irgendwelche "Zwischenfälle", vielmehr sind es meistens die "dummen" Kinder oder noch mehr die "dummen" Eltern, die es versäumen, ihren Kindern beizubringen, wie man mit Tieren richtig umgeht.

Ich bin selber mit Hunden groß geworden (der erste, den ich "mitbekommen" habe ist in meinen Laufstall reingekrabbelt und war eine Art lebendiges Steifftier für mich), und diese Erfahrung will ich sicher nicht missen. Wenn du jetzt deinen Sohn extrem von Hunden fernhältst, wird er eine (völlig sinnfreie) Angst entwickeln; wirke dem entgegen, indem du ihm klarmachst, daß Hunde nicht böse sind, und man sogar mit ihnen spielen kann, wenn man sich dabei richtig verhält. Was da "richtig" ist, können wir dir gerne sagen, aber ich denke, das kann auch deine Freundin, der der Hund gehört.

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» fushicho » Beiträge: 371 » Talkpoints: 17,15 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich sehe das genauso wie meine Vorschreiberin, hier hatte dein Sohn wirklich eine Chance sich an Hunde, auch große zu gewöhnen. Nutze das, er soll natürlich nicht lernen das er auf alle Hund zu rennt, ein gesunder Respekt gegenüber Hunden ist perfekt.

Ich denke einfach dein Sohn merkt das du angespannt bist, lass doch mal den Hund schnuppern wenn dein Sohn auf deinem sicheren Schoss sitzt. Das mache ich bei meiner Tochter und großen Hunden nämlich auch so. Mit kleinen Hunden spielt sie direkt, aber bei großen Hunden, die quasi auf Augenhöhe mit ihr sind (sie ist 16 Monate alt), hat sie auch Respekt, dann will sie erstmal auf dem Arm oder mindestens an die Hand.

Ich lasse dann den Hunden herankommen und sie kann ihn dann begutachten. Wenn ich sie dann wieder runtersetzte ist das Thema für sie erledigt, sie geht dann zwar nicht zu ihm hin, wie sie es bei Kleinen macht, aber es stört sie auch nicht das der Hund da ist.

Allerdings niemals die Kleinkinder allein mit dem Hund lassen, jedem Hund kann man nur zu 99% trauen. :wink:

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich selber habe überhaupt keine Angst vor dem Hund. Ich selber habe Hunde sogar sehr gerne. Wenn ein Kind davor aber Angst hat, dann respektiere ich das. Ich habe niemals zu meinem Sohn gesagt, dass das ein böser Hund ist und das werde ich auch niemals machen. Ich zeige ihm auch immer wieder, dass man den Hund streicheln kann und so weiter und mache das auch, aber er hat trotzdem weiterhin Angst.

Mit meiner Aussage, dass ich teilweise auch ein ungutes Gefühl habe, meinte ich eben, dass jeder, aber wirklich jeder Hund und da kann er noch so brav und toll erzogen sein, eben auch einmal zuschnappen kann. Es laufen in einem Zimmer vier Zweijährige durch die Gegend. Dabei sind zwei sehr lebhaft, da fliegen schon mal Sachen durch die Gegend. Und wenn so eine Sessellehne mit voller Wucht auf den Hund knallt, bin ich mir ehrlich gesagt nicht mehr sicher, ob der Hund da immer so lieb reagieren wird.

Dann gibt es eben auch noch einen Buben der überhaupt keine Scheu vor diesem Hund hat. Wenn der Hund gerade gemütlich da liegt kommt es nicht selten vor, dass der lauthals schreiend auf den Hund zuläuft und sich mit voller Wucht auf ihn stürzt. Der Hund hat da schon ein paar Mal aufgejault, aber bisher war zum Glück noch nichts. Aber ich glaube nicht, dass man in solchen Fällen, die aber regelmäßig vorkommen garantieren kann, dass der liebe Hund so brav bleibt. Es kann oft dann eben einfach nur ein Reflex sein.

Ich glaube auch, dass ich erschrecken würde, wenn ich mich spiele und unerwartet plötzlich ein riesengroßes Tier neben mir hechelt und das Tier noch dazu fast doppelt so groß ist wie ich im sitzen. Die meisten Hunde sind nicht von grundauf böse. Aber gerade Kleinkinder können oft sehr spontan reagieren und da halte ich die Kombination nicht unbedingt so toll. Ich finde ehrlich gesagt schon, dass man als Tierbesitzer respektieren sollte, wenn nicht alle ihr Tier lieben.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Du kannst aber dennoch angespannt sein, auch wenn du keine Angst vor dem Hund hast, aber du denkst die ganze Zeit daran das dir die Situation nicht passt und so bist du innerlich halt doch angespannt und Kinder sind da sehr feinfühlig.

Ich bin ganz bei dir das man keinem Hund zu 100 % vertrauen kann und ich würde auch nicht wollen das meine Tochter auf den Hund zurast, das bringe ich ihr auch bei, anhand von unserer Katze, aber bisher hat sie das auch auf andere Tiere übertragen können ;)

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wenn ich das richtig lese, hat doch auch die Hundebesitzerin ein Kind in dem Alter, oder? Dann ist dieser Hund auch tagtäglich ein Kleinkind gewöhnt, weiß auch, was diese "Welpen" für einen Mist bauen können und wird sie im Gegenteil auch noch verteidigen - du mußt mal versuchen, dich in einen Hund reinzudenken (ist nicht einfach, aber versuchs mal). Als mir mein Vater wirklich mal den Hintern versohlen wollte und ich entsprechend geschrien habe, kam unser Hund aus dem Garten reingerannt, sprang übers Sofa und hat meinem Vater die Hand festgehalten - nicht zugebissen - aber er konnte mir nichts tun, dann hätte er sich selbst verletzt. Und der Blick sagte "Nein, du tust dem Welpen nichts".

Ich muß als Kleinkind unserem damaligen Hund wohl mit dem Dreirad sogar über den Schwanz oder die Ohren gefahren sein (nicht absichtlich, aber meine Eltern haben es mir gesagt) - und die Reaktion war - gar keine. Das ist ein Welpe, der darf das - wenn der Hund richtig erzogen ist und das weiß, wird es da keine Probleme geben.

Und - natürlich "kann" ein Hund beißen. Natürlich "kann" auch ein Kind über die Straße rennen und vor einem Auto landen. Willst du dein Kind wie ein Kind aufwachsen lassen oder wie eine Porzellanpuppe?

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» fushicho » Beiträge: 371 » Talkpoints: 17,15 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Da mein Sohn heute zum Beispiel eben aus Angst nur auf meiner Schoss gesessen ist, habe ich mir da überhaupt keine Sorgen gemacht, dass der Hund ihn da angreift oder so. Mir hat einfach nur mein Sohn leid getan, der total viel geweint hat, weil er jedesmal wenn der Hund kam zum Weinen begonnen hat. Und wenn sich ein Kind da nach einiger Zeit noch immer nicht beruhigt, würde ich den Hund eben für die Zeit des Treffens in das untere Stockwerk bringen.

Und die Hundebesitzerin die regelmäßig es zulässt, dass ihre drei Hunde auf Kinder springen halte ich ehrlich gesagt auch nicht für in Ordnung, auch wenn es nur kleine Hunde sind. Und wenn ich mir das proportional umdenke, wäre ich wohl auch nicht so glücklich, wenn drei Hunde kläffend auf mich zugelaufen kommen und mich bis Brusthöhe anspringen. So erlebt es jedenfalls mein Sohn. Da kann ich ihn durchaus verstehen, dass er da Angst bekommt und das hat nichts mit meiner Einstellung zu tun die ich im übrigen eben nicht einmal habe. Ich selber hätte sogar sehr gerne einen Hund.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Na dann schaffe dir doch einen an? Wenn ein Kind mit einem "eigenen" Hund aufwächst, ist das mit das beste, was passieren lann - dann lernen beide aneinander (der Hund, daß Menschenwelpen eben nicht so schnell erwachsen werden, und das Kind, daß das eben kein Stofftier ist, sondern ein richtiges, und was es tun darf und was nicht).

Wie kommt es, daß du dir keinen anschaffst? Traust du dir die Erziehung nicht zu, hast du zu wenig Platz, oder kannst du dir keinen Hund leisten?

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» fushicho » Beiträge: 371 » Talkpoints: 17,15 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kann mir keinen Hund anschaffen, weil mein Sohn eine sehr stark ausgeprägte Neurodermitis hat und auch wenn er laut Bluttest nicht allergisch auf Tierhaare ist, sind Tiere bei Neurodermitis natürlich nicht so toll. Davor hatte ich Katzen und ich hätte einem Hund keine artgerechte Tierhaltung bieten können.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Neurodermitis habe ich auch, und schon mein Leben lang. Solange dein Sohn keine Tierhaarallergie hat, ist das also kein Problem. Im Gegenteil - bedenke, daß eine Neurodermitis (wie der Name ja auch sagt) primär eine Nervenerkrankung ist, auch wenn sie sich dann über die Haut "äußert".

Insofern könnte ein Tier sogar gut sein - weil es nämlich beruhigend wirken kann. Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man "nur" ein Stofftier hat, oder mit einem richtigen Hund kuscheln kann. Ich weiß es aus Erfahrung - wie oft habe ich zB auf Reisen unseren Hund als "Kopfkissen" auf der Autorückbank gehabt? Das war toll, und ich hab so die ganze stressige Autofahrt in die Ferien geschlafen - völlig stressfrei.

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» fushicho » Beiträge: 371 » Talkpoints: 17,15 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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