Ab wann in den Kindergarten?
Ich stelle mir dauernd die Frage, wo kleine Kinder (bis 3 Jahre) zunächst einmal besser aufgehoben sind. Vorteile für den Kindergarten sind ja unter anderem auch, dass dort viele andere etwa gleich alte Kinder sind. So können die Kleinkinder schon von klein auf soziale Kompetenzen entwickeln. Als Nachteil (ist aber vielleicht auch ein Vorurteil), dass durch die Menge der Kinder - die Erzieher nicht individuell auf die Kinder eingehen können. Was wird im Kindergarten eigentlich gemacht?
In meiner ersten Ausbildung habe ich Erzieherin gelernt und der Tagesablauf auch für unter 3 Jährige sieht so aus, das man bis 10 Uhr ein freies Spiel hat, dann wird gemeinsam gefrühstückt und dann gehen die Kinder je nach Wetter raus und 2 mal die Woche gehen in der Zeit die Vorschulkinder in einen extra Raum wo sie speziell basteln oder malen können. Aber das ist eben von Kindergarten zu Kindergarten sehr unterschiedlich gestaltet.
Ich selber mache genug andere Sachen mit meinem Kind, wo es schon soziale Kontakte knüpft aber dennoch bei mir zu Hause bleibt bis er 3 Jahre alt ist. Ich möchte nicht das mein Kind schon so früh in den Kindergarten geht, zumal die meisten Kindergärten so voll sind, das man sich nicht genug um das Kind kümmern kann. Am besten guckst du dir verschiedene Kindergärten an.
Die sozialen Kompetenzen, welche in einem Kindergarten mit Krippe erlernt werden, sind dann aber eher fragwürdiger Natur. Denn die Kinder lernen schlicht, dass sich der stärkere durchsetzt! Und das nonverbal. Mag jetzt ein Vorurteil sein, aber in einer Gruppe von 15-18 Kindern und dann max. zwei Erzieher oder Erzieherinnen, wird nicht jedes Kind zu 100% beobachtet (oder beschützt) werden können. Ich denke, dass die Vorstellung, dass dann die Kleinsten schon konfliktfrei miteinander spielen (in einem Alter, in welchem das Teilen gerade gelernt wird), sehr romantisch bis verklärt ist! Ein Kindergarten ist auch ursprünglich nicht dafür gedacht gewesen, dass man Kindern was beibringt und diese für ihr Leben lernen, sondern dafür, dass Eltern die Kinder abgeben konnten, um sich selbst anderen Tätigkeiten zu widmen (z.B. der eigenen Lohnarbeit!).
Und dennoch ist es sicher richtig, wenn ein Kind die Möglichkeit bekommt, auch in einer (Zwangs)Gruppe (die Kinder suchen sich die Gruppe und deren Mitglieder nicht aus, sondern werden dieser zugewiesen!) sich ihren Platz zu suchen. Hier würde ich aber den Eintritt erst vorsehen, wenn das Kind entsprechend weit ist. Und das muss bzw. kann nicht pauschal am Alter festgemacht werden. Ein Kind, welches 1-2 ältere Geschwister hat, hat hier sicher andere Voraussetzungen, als ein erstgeborenes Kind ganz ohne Geschwister.
Zunächst einmal sind die ganz kleinen Kinder in einer Kita meist in einer Krippengruppe untergebracht. Das hat auch einen großen Einfluss darauf, wie viele Erzieher zur Betreuung anwesend sein müssen; allerdings kenne ich keinen Schlüssel, der mehr als sechs Kinder pro Erzieher vorsieht - zumindest in Deutschland.
Dass immer auf die sozialen Kompetenzen abgezielt wird, finde ich sehr kurzsichtig. Klar ist das erlernen solcher Kompetenzen sinnvoll, aber genauso wenig, wie ein Kindergarten reine Bewahranstalt ist, wird man dort nicht nur soziale Kompetenzen erlernen. Neben den gemeinsamen Mahlzeiten ist auch ein wichtiger Bestandteil des Tages die pädagogische Arbeit. Sicher könnte man die auch daheim erlernen. Allerdings ist da das Interesse doch zu sehr von den eigenen Interessen, manchmal auch vom Geldbeutel und gar nicht mal so selten, vom Anspruch an ein stets makelloses geprägt.
Sicher kann sich ein Erwachsener nicht so gut um sechs wie um gerade mal ein oder zwei Kinder kümmern. Das ist absolut richtig. Nur sei dann auch die Frage erlaubt, ob man denn wirklich ein junges Kind rundum umsorgen muss oder aber ob man ihm nicht schon eher mal freien Lauf lassen sollte. Natürlich ist das von Kind zu Kind unterschiedlich.
Also ich persönlich behalte meine Tochter zu Hause bis sie 3 Jahre alt ist. Dadurch dass mein Mann zu Hause ist können wir uns das erlauben, auch wenn ich dann wieder arbeiten gehe. Also im Prinzip wird sie mit 3 ½ erst in den Kindergarten gehen, denn sie wird im Februar dann drei und im Herbst wird sie mit dem Kindergartenjahr anfangen. Leider ist das natürlich auch nicht bei jeder Familie möglich und ich bin ganz froh dass es so geht.
Früher hatte ich eigentlich nichts dagegen wenn die Kinder früher in den Kindergarten gekommen sind, doch ich habe jetzt bei meiner Kusine gesehen was alles sein kann. Sicher ist es von Kidergarten zu Kindergarten unterschiedlich aber das hat mich schon geschreckt. Sie hat ihre Kleine in die Kinderkrippe gegeben als sie noch nicht mal ganz ein Jahr alt war. Das Mädchen war schon immer sehr dünn, hat wenig gegessen und laufend krank. Das wurde dann noch schlimmer als sie in der Kinderkrippe war.
Im Prinzip hat sich dort kaum wer um die Kinder gekümmert. Die Kleine war beim Mittagessen ein wenig langsamer und weil sie zu langsam war wurde ihr das Essen einfach wieder weggenommen. Mit dem Resultat das sie den ganzen Tag kaum etwas zu essen bekommen hat. Leider war das der Mutter auch ziemlich egal. Sicher ist das jetzt ein Extrembeispiel, aber es kann immer wieder vorkommen.
Ich denke wenn jemand da ist der auf das Kind aufpassen kann, sei es die Mutter, Vater, Oma, Opa oder sonst wer ist es für so kleine Kinder vermutlich besser als in einer Kinderkrippe. Ist zumindest meine Meinung.
Am besten ist ein Kind bis 2 oder 3 Jahren natürlich immer bei der Mutter/ beim Vater oder anderen direkten Bezugspersonen aufgehoben, zumindest dann, wenn das Kind nicht mißhandelt oder anderes wird. Aber davon gehen wir ja hier nicht aus.
Wegen einer späteren Eingewöhnung in einem Kindergarten finde ich es gar nicht schlecht, wenn ein Kleinkind 1 bis 2 Tage in der Woche Zeit mit anderen Kindern in diesem Alter verbringt. Das muss aber nicht zwangsläufig eine Krippe sein, sondern kann auch eine Spielgruppe oder anderes sein. Der Kontakt zu anderen Kindern kann fördernd wirken, da muss aber auf das Kind schauen und keine Pauschalaussage treffen.
Manchmal ist es leider nötig, dass ein Kind schon mit wenigen Monaten bis zu 3 Jahren anderweitig betreut wird. Bei Eltern, bei denen eine anderweitige Betreuung nötig wird, stehen ja im Prinzip die Möglichkeit einer Krippe oder einer Tagesmutter/ Kinderfrau zur Verfügung. Aber ich würde selbst schauen, dass ich mit meinem Kind eher Zeit verbringe, als es eben nur woanders abzugeben. Ich denke, da macht es die Mischung.
Der Betreuungsschlüssel liegt im Krippenbereich relativ gering. In "meiner" Kippe war es sogar so, dass man für 8 bis 10 Kleinkinder 2 Erzieher vor Ort hatte. Mit denen wurde gemalt, gebastelt, getobt, gesungen, gespielt. Auch wurden gemeinsam die Mahlzeiten eingenommen und sich um sie gekümmert. Es gab Mittagsschlaf. Durch den relativ guten Betreuungsschlüssel war es schon möglich, individuell auf die Kinder einzugehen. In den Gruppen für die 3-6jährigen ist es ein ganz anderer Betreuungsschlüssel, bei dem es wirklich schwerfällt, auf jedes Kind einzeln einzugehen. Da hat man dann zu zweit eben mal 20 bis 25 Kinder, wenn alle gesund sind und auch anwesend sind.
Also unser kleiner kommt mit 1 Jahr in die Krippe. Ich finde es schon sinnvoll das kleine Kinder früh den Umgang mit Gleichaltrigen bekommen. Dort lernen sie auch besser von den anderen Kindern als man vielleicht meint. Sicherlich ist es von Einrichtung zu Einrichtung unterschiedlich wieviele Erzieher sich um die Kinder kümmern. Wir haben gleich in unserer Nachbarschaft eine schöne Krippe gefunden wo die Gruppen nicht so groß sind und dort sind die Kinder auch jeden Tag draußen. Die Größeren können dann auch entscheiden, was sie lieber machen wollen. Drinnen spielen oder raus an die frische Lufgt gehen und dort toben.
Oft ist es auch gar nicht möglich 3 Jahre mit dem Kind zu hause zu sein. Und auch wie man es selber als Kind erlebt hat, prägt sicherlich die eigene Meinung zu diesem Thema. Bei uns war es früher durchaus üblich das die Kinder schon mit ein paar Monaten in eine Krippe kamen und mir selber hat es auch nicht geschadet. Ich wiederrum kann mich schlecht in Mütter reinversetzen die 3 Jahre nur mit Kind zu hause bleiben und dann evtl. nur Halbtags arbeiten wollen. Bei uns wäre es auch gar nicht möglich das sich sich die Großeltern um den Kleinen kümmern können. Bei uns gibt es auch wenig andere Angebote wie Krabbelgruppen, deshalb ist die Krippe mit 1 Jahr eine gute Gelegenheit andere Kinder kennenzulernen.
Also unsere Tochter ist mit 1/2 Jahren in die Kita gekommen und ich bin da sehr dankbar dafür. Bei uns ist der Schlüssel so, dass auf 10 Kinder 2 1/2 Erzieher kommen.
Im Kindergarten herrscht ein sehr geregelter Tagesablauf, das tut meiner Tochter sehr gut. Ich könnte ihr, die ganzen Aktivitäten zu Hause gar nicht bieten, bzw. wüßte auch gar nicht, dass ich das alles schon mit ihr machen kann (z.B. letzte Woche hat sie mit Olivenseife gefilzt).
Also so viel Zeit, wie im Kindergarten auf Spielen, Singen, Toben und Malen/Basteln verwendet wird, könnte ich mit ihr zu Hause nicht aufbringen, weil ich ja noch kochen, putzen, aufräumen, einkaufen, Wäsche waschen - ach ja und fürs Basteln dann ja auch noch alles präperieren müßte. Wie viel Zeit bleibt mir denn dann noch für mein Kind?
Dafür ist es jetzt so, wenn die Kleine aus der Kita kommt, bin ich (außer in der Zeit, in der ich Abendessen vorbereite), zu 100 % für sie da, bis sie ins Bett geht.(Abzüglich Abendessen sind das noch 4 Stunden!!!)
Wir schicken Sie in den Kindergarten, weil ich auf Jobsuche bin und wir das Geld, das ich verdiene auch brauchen.
wiesel hat geschrieben: Das Mädchen war schon immer sehr dünn, hat wenig gegessen und laufend krank. Das wurde dann noch schlimmer als sie in der Kinderkrippe war.
Im Prinzip hat sich dort kaum wer um die Kinder gekümmert. Die Kleine war beim Mittagessen ein wenig langsamer und weil sie zu langsam war wurde ihr das Essen einfach wieder weggenommen. Mit dem Resultat das sie den ganzen Tag kaum etwas zu essen bekommen hat. Leider war das der Mutter auch ziemlich egal. Sicher ist das jetzt ein Extrembeispiel, aber es kann immer wieder vorkommen.
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Als ich das gelesen hatte, war ich erschrocken! Ist das wirklich möglich? Ich war empört über die Erzieher! Hierzu habe ich Recherchen angestellt. Ich wollte wissen, ob das ein Einzelfall ist, oder ob das häufiger vorkommt. Scheinbar ist das kein Einzelfall! Die Kinder im Kindergarten haben feste Essenszeiten. Kinder, die nicht essen oder langsam essen, gehen in diesem Fall leer aus. Über diese Vorgehensweise war ich empört. Nun erklärte mir das jemand ganz langsam: Wenn man nun auf alle Kinder warten würde, dann würden sie wahrscheinlich am Abend noch sitzen. Wenn man jedoch den Kindern Regeln aufstellt, werden sie schnell lernen, mit ihnen umzugehen. Auch wenn das für mich als Mutter in erster Linie sehr grausam klingt, so ist das für mich trotzdem nachvollziehbar.
Zum Thema Essen habe ich auch so meine Erfahrungen gesammelt, habe aber direkt nach meiner ersten Irritation mit der Erzieherin gesprochen. Mein Sohn war der Typ, der gern mit seinem Freund beim Essen erzählt hat und vom Erzählen kamen sie dann ins Blödeln. Daher gab es dann auch klare Regeln, die den Kindern halfen. Ich frage mich aber auch, woher man denn wissen will, weswegen die Kleine in Wiesels Beispiel das Essen weggenommen bekam und daher noch dünner wurde, wenn sich doch die Mutter gar nicht interessiert hat.
Und dann frage ich mich auch, warum denn die Kinder (meist sind es heute nur ein oder höchstens zwei Kinder) am besten bei Mutter/Vater/Oma/Opa aufgehoben sein sollen und das wohl auch noch allein? Ich selbst bin noch in einer richtigen Großfamilie aufgewachsen, in der eben auch Cousins und Cousinen regelmäßige und häufige Gäste waren. Es war da beileibe nicht so, dass immer ein- und dieselbe Person auf ein Kind aufpasste sondern es war immer mal wer anders, der auf mindestens zwei Kinder aufpasste, häufiger aber waren es drei bis sechs Kinder. Und nichts anderes bietet doch eigentlich die Krippe dem Nachwuchs heutiger Kleinfamilien.
Darüber hinaus bietet die Krippe aber auch noch Vorteile gegenüber der Betreuung durch noch so enge Angehörige. Ich habe schon als Kind mitbekommen, dass meine Eltern mit manch Methoden der lieben Verwandten nicht einverstanden, dies aber um des lieben Friedens Willen gar nicht erst zum Thema gemacht haben. Ich hatte da keine Probleme auch mal die Erzieher anzusprechen und nachzuhaken sowie im Zweifelsfall auch mal Änderungen zu verlangen. Und das Recht hat schließlich jedes Elternteil, dass sein Kind in einer Krippe betreuen lässt.
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