Männliche Kinderbetreuung absolut gleichwertig?
Ich denke, dass fast jedem schon aufgefallen ist, dass es vor allem in Kindergärten und Volks- / Grundschulen fast nur weibliches Betreuungspersonal gibt. Ich finde das eigentlich schade. Ich bin alleinerziehend und mein Sohn hat leider keinen bis kaum Kontakt zu seinem Vater.
Nun ist es so, dass mein Sohn wenn er dann in den Kindergarten kommt, krankheitsbedingt voraussichtlich eine eigene Begleitperson bekommen wird. Die passt dann eben auf, dass er nichts Falsches isst, oder wenn es zu turbulent wird, wird diese Person dann eben mit ihm in Ruhe ein Buch lesen und so weiter. Diese Person braucht eigentlich keine spezielle pädagogische Ausbildung. Ich kann mir auch selber aussuchen wer es macht. Prinzipiell könnte ich es auch selber machen, aber ich denke, dass eine andere Person besser wäre, weil wenn Mama dann auch noch in den Kindergarten mitgeht, ist es denke ich auch nicht so förderlich.
Da ich nun eben alleinerziehend bin, habe ich mir gedacht, dass es doch eigentlich recht nett wäre, wenn diese Begleitperson für den Kindergarten ein Mann wäre. Natürlich will ich darin dann keinen Vaterersatz oder so sehen, aber es wäre doch eine männliche Bezugsperson für meinen Sohn und das kann ich mir schon recht gut für seine Entwicklung vorstellen.
Jetzt habe ich das in meinem Umfeld schon einigen gesehen, beziehungsweise habe ich mich auch schon ein wenig umgehört, ob es da jemanden in der Nähe geben würde, der in Frage kommen könnte. Einmal abgesehen davon, dass es wie ich bereits erwartet habe gar nicht so einfach ist eine männliche Kinderbetreuung zu finden, sind einige in meinem Umfeld regelrecht schockiert, dass ich eben bewusst eine männliche Betreuung suche.
Ich bekomme dabei immer wieder zu hören, dass es keinen normalen Mann gibt, der freiwillig eine Kinderbetreuung macht und dass mehr oder weniger alle Männer die das machen pädophil sein müssen. Nun gibt es ja auch immer wieder Berichte diesbezüglich in Medien. Aber kann man deswegen wirklich gleich alle in einen Topf werfen? Warum kann es nicht auch einen wirklich kinderfreundlichen Mann geben?
Ich habe vor einigen Jahren zum Beispiel als Betreuerin in einem Kindercamp gearbeitet. Dort gab es auch einen männlichen Betreuer, der sogar die Ausbildung zum Kindergartenpädagogen gemacht hat. Der konnte richtig gut mit Kindern umgehen und ich kann mir in keinster Weise vorstellen, dass der andere Hintergedanken gehabt hätte. Mir hat er manchmal sogar Leid getan, weil er sich regelrecht dafür rechtfertigen musste, dass er gerne mit Kindern gearbeitet hat. Eine Frau muss sich da nicht rechtfertigen und wird da auch viel weniger kontrolliert.
Würdet ihr eure Kinder einem Mann zur Betreuung überlassen? Hättet ihr dabei zu große Angst, dass er pädophil wäre? Oder würdet ihr ihm es nicht zutrauen, dass er gut auf eure Kinder aufpasst? Wieso sollen das nur Frauen können? Ist es wirklich zu gefährlich eine männliche Betreuung zu suchen? Noch dazu wäre es ja eine Begleitperson für den Kindergarten. Aber selbst wenn ich dann eben argumentiere, dass er mit dem Kind ja nicht alleine ist, wird darauf hingewiesen, dass ein Mann das mehr weniger ja gar nicht richtig machen kann. Ich finde es eigentlich traurig, dass manche so eine Einstellung haben.
Politiker fordern doch mehr Männer in dem Beruf "Erzieher". Und als ich meine Ausbildung gemacht habe, habe ich auch Jungs in meiner Klasse gehabt. Warum sollten denn männlicher Erzieher oder Kinderbetreuer nur diesen Job machen, weil sie pädophil sind? Das finde ich schon ziemlich krass und denke, dass man so ein Vorurteil in die Welt setzt, was doch an einem männlichen Erzieher haften bleibt. So was sollte man nicht mal denke. Es gibt nämlich sicher auch Frauen, die pädophil sind, aber wo man es nicht gleich merkt oder noch schlechter merkt als bei Männern.
Meine Kinder hatten in der Grundschule auch Lehrer und nicht nur Lehrerinnen. Im Kindergarten gab es einen männlichen Praktikanten und ich kenne auch eine männliche Tagesmutter, die vom Jugendamt ausgebildet wurde. Viele Kinder brauchen auch die männliche Bezugsperson in einer Einrichtung. Warum sollte man da Bedenken haben. Ich würde auch , ehrlich gesagt, gezielt nach einem männlichen Betreuer suchen, wenn ich an deiner Stelle wäre. Und ich hätte es damals auch begrüßt, wenn mehr männliche Bezugspersonen im Kindergarten gewesen wären als der eine Praktikant. Denn auch ich war ja alleinerziehende Mutter.
Es kann durchaus kinderfreundliche Männer geben, die ich aber wirklich gut aussuchen würde. Genau, wie ich auch eine weibliche Betreuung gut aussuchen würde. In Kinderheimen arbeiten übrigens sehr viele männliche Erzieher. Die Erzieher, die damals mit mir die Ausbildung gemacht haben, sind später in einem Kinderheim untergekommen. Es gibt also durchaus männliche Betreuer und der Beruf "Erzieher" soll auch mehr gefördert werden als die "Erzieherin". Deswegen ist das Arbeitsamt schon angehalten, dass arbeitslose männliche Erzieher schneller vermittelt werden sollen, damit das Gleichgewicht hergestellt wird. Das kam letztens noch im Fernsehen.
Ich finde es schrecklich, dass immer gesagt wird, dass Männer für solche pädagogischen Berufe nicht geschaffen sind. Meiner Meinung nach ist das völliger Quatsch. Wer behauptet, dass Männer, die Erzieher sind, pädophil wären, der hat unnötige Vorurteile und, simpel gesagt, auch überhaupt keine Ahnung.
Ich habe bereits zwei Praktika in verschiedenen Kitas gemacht und mir liefen dort auch mehrere Männer über den Weg. Diese gingen genauso liebevoll und vernünftig mit den Kindern um. Außerdem lernen die Kinder auch, dass nicht nur Frauen Vertrauenspersonen sind. Ich finde so etwas ist schon sehr wichtig in einem Staat, der sich tolerant und frei nennen will. Wir als Frauen wollen doch auch, dass man uns in Politik und Wirtschaft ernst nimmt.
Diese Vorurteile sind doch mehr als abartig. Nicht jeder Mann ist gleich ein Pädophiler, nur weil sich einen Beruf sucht, wo er Kinder betreuen kann. Wir haben an unserer Schule, neben dem Hausmeister, genau drei Männer. Einer davon ist Lehrer und die anderen beiden sind Erzieher im Hort. Und alle drei haben nicht nur einfach einen Beruf, sondern sehen darin eine Berufung.
Wobei ein Horterzieher auch gleichzeitig der Ortsvorstand vom deutschen Kinderschutzbund ist. Und das die Kinder mit diesen drei Männern glücklich sind, sieht man allein daran, wie beliebt die Herren sind. Egal ob Mädchen oder Jungs, alle sind begeistert. Dazu haben wir jetzt auch im Hortbereich einen Praktikanten. Ja, auch ein Mann und auch vor allem die Mädchen sind ganz hin und weg, weil der auch noch gut aussieht.
Wenn man wirklich in jedem Mann, der mit Kindern zu tun hat, einen Triebtäter sehen will, dann dürften wir in keinem Sportverein mehr Jugendtrainer haben. Und es gibt ja auch Fälle, wo sich Frauen an Kindern vergriffen haben. Warum werden also nur die Männer als Bösewichte angesehen?
Solche Aussagen sind meines Erachtens doch noch sehr von dem traditionellen Denken geprägt nachdem die Frauen Kinder und Haushalt hüten oder besser betreuen und das als unmännlich gilt sowie solche Männer suspekt waren. Und natürlich gab und gibt es auch Männer, die pädophil sind und sich genau aus diesem Grunde Kindern nähern. Dass dann gerade in den letzten Monaten auch noch immer mehr Skandale um Misshandlungen und auch sexuelle Übergriffe gerade von Männern bekannt geworden sind, macht die Sache auch nicht besser und lässt auch zunehmend vergessen, dass auch Frauen da durchaus ziemlich gewalttätig sein können.
Ich selbst lasse meinen Sohn auch öfter mal von Männern betreuen und meine einzige Angst ist, dass die manches Mal zu ruppig zu dem Kinde sind. Das ist aber auch der einzige Punkt, mit dem ich manches Mal Probleme habe. Da ich diesen Personen aber durchaus vertraue, lasse ich sie dann auch mit meinem Kind allein. Und gerade wenn ein Kind mit seiner Mutter allein eine Familie bildet, dann denke ich, dass es durchaus sinnvoll ist, dass ein Kind so auch mal männliche Verhaltensweisen kennen lernt, das brauchen meines Erachtens sowohl Mädchen als auch Jungen.
Es ist ziemlich engstirnig zu behaupten, dass Männer, die gerne mit Kindern zu tun haben, pädophil sind. Wer so eine Einstellung hat, muss noch richtig in der Zeit stehen geblieben sein, dass ist doch nicht normal. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass meiner Meinung nach so mancher Mann mit Kindern besser umgehen kann, als Frauen. Männer sind oftmals viel lustiger, machen Scherze und bringen die Kinder zum Lachen. Sie nehmen es meistens etwas lockerer, als die Frauen und schaffen es eher aus alltäglichen, für die Kinder verhassten Dingen wie Zähneputzen, ein Spiel zu machen, an dem die Kinder Spaß haben.
Ich selbst habe noch keine eigenen Kinder, aber ich passe öfters mal auf die, meiner Tante auf. Ab und an habe ich dann auch schon meinen Freund mitgenommen und die Kinder hatten immer einen großen Spaß mit ihm und haben sich toll miteinander verstanden. Ich weiß nicht, was daran schlimm sein soll, Männer sind genau wie Frauen auch dazu in der Lage, auf Kinder aufzupassen und diese zu erziehen. Alle anderen Einstellungen finde ich einfach nur voreingenommen, veraltet und engstirnig.
Ich kann mich nur meinen Vorrednern anschließen. Ein Mann, der gern mit Kindern arbeitet, ist doch nicht gleich pädophil. Dieses dumme Vorurteil ist mir zum Glück in Einrichtungen nicht begegnet, wo ich gearbeitet habe. Ganz im Gegenteil - die Kinder und Eltern waren immer sehr begeistert, wenn ein Mann mit im Team gewesen ist und skeptisch ist da keiner geworden. Ein Lehrer ist doch auch nicht pädophil, wenn er Kinder unterrichtet. Warum da ein Erzieher noch immer teilweise mit diesen Problemen zu kämpfen hat, würde ich wirklich gern mal wissen. Immerhin gibt es auch Frauen, die pädophil sind.
In einer Einrichtung hatten wir zwar keinen Erzieher im Team, aber einen Hausmeister, der zu den Betreuungszeiten auch bei uns in der Einrichtung war. Er hat auch oft Kinder mit in seiner Werkstatt gehabt und mit ihnen etwas repariert oder gebaut. Die Kinder sind darauf auch ziemlich abgefahren und konnten ihn nur selten in Ruhe lassen. Zwar war eine meiner Kolleginnen auch praktisch sehr begabt und konnte vieles reparieren, doch das war dann etwas ganz anderes.
Gerade heutzutage, wo es immer mehr alleinerziehende Mütter gibt, aber auch Väter, die sich nicht so um die Kinder kümmern können oder auch wollen, kann eine männliche Betreuungsperson etwas ausgleichen.
Auch im Team oder in der Ausbildung ist es immer ganz gut ein Mann dabei zu haben. Meine Erfahrungen zeigten, dass in einem mannfreiem Kindergarten es durchaus schneller zu Zickenkrieg und zu Spannungen im Team kommen kann. Bei einem Team mit männlichen Kollegen hingegen war die Stimmung aufgelockert und eine andere, man selbst hat sich nicht mehr allzu sehr ernst genommen.
Ich würde, wenn ich Kinder hätte, auch einem Mann meine Kinder anvertrauen, wenn die Chemie stimmt. Ob ich nun ausschließlich einen Mann suchen würde, wüsste ich nicht. Es wäre von mehreren Situationen und Umständen abhängig. Aber abgeneigt wäre ich einem Mann als Betreuung nicht.
Ich finde eine männliche Bezugsperson super für dein Kind, gerade da du alleinerziehend bist, ist das mit Sicherheit ziemlich gut, wenn er mal einen Mann hat zu dem er vielleicht auch eine engere freundschaftliche Beziehung aufbauen kann.
Ich finde auch leider das viel zu wenig Männer in die Erzieherrolle gehen, weil es immer noch komisch angesehen wird, da es doch eher ein Frauenberuf ist und sie wirklich viel mit dem Vorurteil kämpfen müssen das sie pädophil sind. Das halte ich für absolut schwachsinnig, ich möchte meinen das es auch genug Erzieherinnen gibt die pädophil sind oder die Kinder misshandeln, nur kommt es nicht so oft raus. Ich denke zudem das gerade ein Mann der sich entscheidet eine Ausbildung zum Erzieher zu machen, Kinder wirklich liebt, denn es ist bestimmt nicht einfach in der Berufsschulzeit als einziger Mann in einem Haufen von Mitschülerinnen rumzuhocken, dafür muss man seine Berufswahl doch schon sehr lieben
Wie gesagt finde ich es gut wenn Männer in Kindergärten arbeiten, wir haben auch einen Kindergarten mit einem Erzieher, das finde ich klasse, den er spielt doch andere Sachen mit den Kindern als die Frauen und gerade für die Jungs ist er die Bezugsperson. Letzlich ist es aber auch für Kinder mit Vater zu Hause schön einen Erzieher zu haben, den an sich sehen auch diese Kinder ihren Vater seltener als die Mutter, so dass sie auch vorwiegend eine Frau als Bezugsperson zu Hause haben.
Männer geht in die Kindergärten
Ich finde, dass man die Eignung für einen bestimmten Beruf nicht vom Geschlecht abhängig machen kann, sondern eher vom Charakter. So gibt es auch sehr einfühlsame Männer, die den Job des Erziehers sehr gut machen könnten. Ein Bekannter von mir ist tatsächlich Erzieher geworden nach dem Abitur und er geht in dem Beruf total auf. Ich finde Vorurteile und Klischees in dieser Hinsicht total unpassend. Nur weil ein Mann Erzieher ist, heißt das noch lange nicht, dass den Kindern irgendetwas passiert und der Mann dann übergriffig wird.
Ich würde sogar soweit gehen und männliche Kinderbetreuung gerade bei kleineren Kindern höher schätzen als die ewigen Weiber. Erziehungs- und Betreuungsberufe sind aus unterschiedlichen Gründen, über die ich mich schon öfter ausgelassen habe, nach wie vor eine Frauendomäne, und auch privat erlebe ich es nach wie vor schwerpunktmäßig so, dass die Mutter den überwältigenden Teil der Betreuung, Bespaßung und Erziehung übernimmt, während Papa die Kohle ranschafft oder dafür gefeiert wird, wenn er einmal die Woche mit dem Jungvolk auf den Spielplatz geht.
Ich finde, dass so einer einseitigen Erziehung Tür und Tor geöffnet sind, und gerade Buben eigentlich männliche Vorbilder, an denen sie sich orientieren oder auch mal abarbeiten können, dringend brauchen, um sich gesund und ausgewogen zu entwickeln. Bei aller feministischen Verseuchung glaube ich nämlich dennoch, dass es geschlechtsspezifische Verhaltensunterschiede gibt, sprich dass Männer und Frauen auch unterschiedlich mit sozialen Situationen, Konflikten, Gefühlen und generell mit dem Alltag umgehen, und dass es für Kinder hilfreich sein kann, wenn sie nicht immer nur mit mehr oder weniger spezifisch "weiblichen" Herangehensweisen konfrontiert werden und sich damit arrangieren müssen. Vielfalt ist immer besser als das Ewiggleiche.
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