Tagesmutter oder Krippe?

Also unser großer Sohn ist jetzt 22 Monate und seit Oktober geht er zu einer Tagesmutter die zusammen mit noch einer anderen Tagesmutter eine Wohnung angemietet hat und dort betreuen sie die Kinder zusammen. Am Anfang hatten wir total Probleme, weil unser Sohn wie verrückt geschrien hat sobald er auch nur das Haus gesehen hat und das ging auch die ganze Zeit so bis ich ihn wieder abgeholt habe. Wir hatten zwar eine Eingewöhnung gemacht aber als er dann wirklich alleine bleiben sollte war es vorbei und er schrie nur noch.

Nach der Geburt unseres 2. Sohnes Mitte Oktober war alles ganz anders. Er freute sich wenn er zu den Kindern durfte und mittlerweile schläft er mittags dort und will sogar am Wochenende mit seinem Rucksack zu den Kindern spielen. Der Sohn meiner Freundin jedoch geht schon seit August in die Kinderkrippe und hat es bis heute nicht geschafft sich einzugewöhnen. Denkt ihr es liegt daran, dass die Tagesmütter sich doch individueller um die Kinder kümmern können oder liegt es einfach am Kind?

Unsere Tagesmutter ist super! Sie nimmt sogar Kinder am Wochenende oder an Feiertagen und auch Übernachtungen sind möglich damit die Eltern mal weggehen können. Öffnungszeiten während der Woche richten sich ach ganz nach den Arbeitszeiten der Eltern und wir bezahlen dort nicht mehr als die anderen Leute hier für die Krippe, da die Preise alle gleich sind. Sind eure Kinder in der Krippe oder auch bei einer Tagesmutter und wie sind eure Erfahrungen damit?

Ob die Betreuung durch eine Tagesmutter wirklich individueller ist, kann man schlecht sagen. In der Kita vor Ort ist ein Betreuungsschlüssel von 1:6 (also 1 Erzieher für sechs) Kinder vorgesehen. Da aber auch noch eine weitere Kraft in der Einrichtung ist und auch die Kindergartengruppe im gleichen Gebäude untergebracht ist, kann dann auch mal schnell ein anderer Erzieher aushelfen, immerhin haben zwei der Erzieher eine spezielle Ausbildung für Krippenkinder abgeschlossen.

Mein Kleiner hatte zu Anfang in der Krippe auch so seine Probleme, andere Kinder überhaupt nicht. Ich denke, dass das eher am Kind und auch an den Eltern liegt, wie schnell sich ein Kind eingewöhnt oder eben nicht. Ich selbst war mit der Krippe für meine Kinder ganz zufrieden. Sicher war die Flexibilität nicht so groß, es gab eben feste Öffnungszeiten an denen sich die Eltern orientiert haben und nicht umgekehrt. Dafür sind aber die Kinder dann auch im Kindergarten beieinander geblieben und es fand kein Bruch statt, man kannte sich eben schon, es musste keine erneute Eingewöhnung stattfinden, was bei einigen Kindern im Bekanntenkreis zu großen Problemen führte.

Ich denke mal es kommt immer auf das Kind an, die sind ja alle so unterschiedlich und viele mögen die Krippe mehr und andere die Tagesmutter mehr. Für mich stellt sich nicht die Frage, da ich auf keinen Fall meinen Sohn bevor er 3 Jahre alt ist in den kiga schicke. Er hat jetzt schon sehr viel Kontakt zu gleichaltrigen, doch ich verzichte auf Krippe oder so. Ich muss ja nicht arbeiten.

Von einer Bekannten die kleine geht auch viel lieber in die Krippe als wenn sie zur Tagesmutter sollte. Da wollte sie auch überhaupt nicht hin und jetzt in der Krippe fühlt sich sich wohl. Ich denke also das kommt auf den jeweiligen Charakter des Kindes an.

Bei unserer Tagesmutter besteht die Möglichkeit die Kinder bis zur Schulzeit da zu lassen falls das Kind sich später nicht im Kiga einlebt oder eben auch wenn die Eltern im Schichtdienst arbeiten. Wir haben uns auch mehrere Tagesmütter angesehen und bei einigen hätte ich mein Kind nie im Leben gelassen

Unsere Tagesmutter und auch die andere sind beides ursprünglich Kinderkrankenschwestern gewesen was ich auch wirklich super finde denn so spart man sich doch auch manchmal den Weg zum überfüllten Arzt und wenn mal was passieren sollte weiß ich auch, dass sie dann wissen wie sie zu reagieren haben. Klar wissen Erzieherinnen auch einige Sachen aber die lernen glaub mehr die Grundversorgung und müssen dann halt auf den Arzt warten.

Aber wie macht ihr das eignetlich alle mit arbeiten? Unsere Krippen hier machen alle schon 17 Uhr zu eine schließt 17.30 Uhr aber da sind doch sehr viele noch gar nicht von der Arbeit wieder da?

Ich kann dir nur sagen wie ich es vor habe, wenn ich denn mal wieder richtig arbeiten gehe. Mein kleiner ist jetzt 22 Monate alt und geht mit 3,5 Jahren in den Kiga, bis dahin will ich Baby Nummer 2 haben. Wenn das 2. Kind in den Kiga kommt, werde ich wieder halbtags arbeiten gehen, schon alleine nur um nicht immer nur zu Hause zu sein. Mein Mann arbeitet von zu Hause und verdient recht gut.

Sollte ich mal länger arbeiten dann würde meine Mutter die / das Kind vom Kiga abholen um 13 Uhr, denn ich möchte nicht das mein Kind da so lange bleibt. Meine Mutter ist früher selber zu hause geblieben und ich finde das auch gut so. Ich würde niemals den ganzen Tag gehen ( außer es wäre finanziell notwendig)

Naja gut aber ich sag mal es hat ja nicht jeder das Glück, dass der Mann so viel verdient wie bei euch und von zuhause arbeiten ist natürlich super. Mein Freund ist bei der Bundeswehr und leider auch nicht hier in der Nähe stationiert daher kann er die Kinder in der Woche nicht abholen. Er verdient zwar auch nicht unbedingt schlecht aber ich möchte schon gerne auch selbstständig sein denn man weiß ja nie was später mal ist und so können wir uns ja auch mehr leisten und vorallem auch den Kindern mehr bieten. Zu meiner Mutter habe ich keinen Kontakt und mein Papa wohnt im Ausland. Die andere Oma leidet unter Depressionen und da würde ich unsere Kinder nur ungern alleine hingeben. Daher bin ich echt froh, dass wir eine so tolle Tagesmutter gefunden haben

Ich glaube es liegt schon auch am Kind. Ich kennen Kinder, welche super gerne mit anderen zusammen spielen und es daher kaum abwarten können, in die Kita oder zur Tagesmutter zu kommen. Andere Kinder hingegen, brauchten einfach noch ein bisschen mehr die Nähe zur Mutter.

Vielleicht sollte man den Unterschied daran festmachen, wofür man die Betreuung braucht und vor allem zu welchen Zeiten. Denn genau hier sehe ich die Unterschiede, zwischen der Kita und einer Tagesmutter. Außerdem übernimmt eine Tagesmutter das Kind auch meist, wenn es krank ist. In einer Kita ist dies, soweit ich das weiß, nicht möglich.

Wenn man also als Mutter berufstätig ist, ist somit wahrscheinlich die Tagesmutter die bessere Lösung. Aber auch hier gibt es große Unterschiede. Nicht jede Tagesmutter, bietet eine so individuelle Betreuung an und viele Tagesmütter sind auch um eines teurer als die Kita. Außerdem hat man glaube ich bei der Kita einen festen Satz, den man bezahlt und die Tagesmutter wird doch eigentlich stundenweise abgerechnet. Meine ich zumindest, das es bei einiges Tagesmüttern hier der Fall ist.

Lasst doch einfach das Kind entscheiden, wo es sich wohler fühlt, wenn die anderen Faktoren keine Rolle spielen. Manchmal muss ja auch einfach die Chemie stimmen. So geht es uns Erwachsenen doch auch, oder?

Aber wie macht ihr das eignetlich alle mit arbeiten? Unsere Krippen hier machen alle schon 17 Uhr zu eine schließt 17.30 Uhr aber da sind doch sehr viele noch gar nicht von der Arbeit wieder da?

Unsere Einrichtung hat sogar nur bis 16:30 Uhr geöffnet, da muss man dann eben mit dem Arbeitgeber verhandeln, dass man die Arbeitszeiten entsprechend der Öffnungszeiten der Kita legt und sich dann zusätzlich beeilen. Es sei denn, man hat Großeltern oder andere Personen, die aushelfen können.

Taqesmütter sind in der Regel nur eine Option für die Personen, denen das Jugendamt die Elternbeiträge zahlt, weil die Tagesmütter doch um einiges teurer sind als die Kitas, die vom Bundesland unterstützt werden. Daher entscheiden sich eben auch viele Eltern für solche Einrichtungen, die in Sachsen-Anhalt auch noch in größerer Zahl existieren als teilweise in anderen Bundesländern. Zusätzlich sind hier auch noch etliche ausgebildete Krippenerzieherinnen tätig, die ja zu Zeiten der DDR ebenfalls dem Gesundheitswesen angehörten.

Also hier bei uns kostet die Tagesmutter exakt genauso viel wie die Krippe! Die Preise wurden hier angepasst. Ich bezahle für die 5h täglich 130€ im Monat plus 2€ Essengeld pro Tag. In der Krippe haben sie genau die gleichen Preise. Wir haben hier zwar einige Krippen im Ort aber trotzdem gibt es Wartezeiten von bis zu 2 Jahren. Lediglich eine Krippe nimmt eigentlich so ziemlich immer Kinder aber das liegt einfach daran, dass die Kinder dort nie lange bleiben wollen. Dort gibt es schon seit 3 Monaten nur eine Betreuerin plus eine Praktikantin für 10 Kinder . Ich finde so kann man die Kinder nicht ordentlich betreuen aber dort sagt man halt zu den Eltern wen es stört der muss woanders hingehen und gerade wenn man auf die Betreuung angewiesen ist müssen manche halt dort bleiben.

Ich überlege auch die ganze Zeit ob Kindergarten oder Tagesmutter für meine Tochter. An sich finde ich Tagesmütter ziemlich gut, wenn man die richtige gefunden hat. Wenn sich mehrere zusammen schließen, ist es fast ein kleiner Kindergarten.

Manchmal bin ich mir nur etwas unsicher wie das mit dem Spielen oder den Aktivitäten ist, letztlich hat ein Kindergarten da mehr Möglichkeiten, große Räume, eine Küche, mehr Personal, einen Spielplatz, Weiterbildungsmöglichkeiten etc.

Der Vorteil ist natürlich wie du schon schreibst, das die Tagesmutter auch eventuell mal als Babysitter einspringt und man dort vielleicht etwas flexibler ist, wenn es um Überstunden oder ähnliches geht.

Ich kann mich noch nicht wirklich entscheiden, ich habe meine Tochter jetzt erstmal für nächstes Jahr August in Kita´s angemeldet, sollte ich dort absagen bekommen, wird sie zur Tagesmutter gehen.