Bilinguale Erziehung

vom 02.12.2010, 07:09 Uhr

Ich hätte gerne gewusst, ob es hier auch Mamis oder Papas gibt deren Kinder zweisprachig aufwachsen? Wie klappt das mit der Sprache,lernen die kleinen eher langsam oder doch schnell. Ich habe vorher von allen Seiten gehört ich solle es nicht machen, da die kleinen sehr langsam lernen zu sprechen. Das kann ich nun aber nicht bestätigen, da der kleine jetzt 21 Monate alt ist und schon 2-3 Wort Sätze spricht - auf beiden Sprachen-

Welche Sprachen lernen eure denn von Anfang an? Bei uns ist es deutsch und englisch :) Ich habe war Angst das der kleine sich später in der Schule langweilen würde wenn die anderen englisch von Beginn lernen müssen , doch es hat ja auch sehr viele Vorteile, denke ich. Wie seht ihr das? Meine Nichten die lernen quasi schon im Kindergarten die 2. Sprache. In Irland hat man englisch als Hauptsprache und man lernt gaelisch/irisch in dem Kiga.

Mein Mann kann sich an gaelisch kam noch erinnern, sonst würden wir 3 Sprachen nehmen. Ich würde mich freuen, wenn hier jemand seine Erfahrungen schreiben würde.

» Kathie1401 » Beiträge: 593 » Talkpoints: 0,41 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe jetzt selbst keine Kinder, aber ich bin selbst mehrsprachig aufgewachsen. Ich kann bisher nur sagen, dass ich die Sprachen an sich recht schnell gelernt habe und auch heute problemlos zwischen den Sprachen wechseln kann, was viele die nur einsprachig aufgewachsen sind nicht unbedingt können.

Ich musste als Kind Deutsch, Französisch, Luxemburgisch und Italienisch lernen, damit ich in der Familie kommunizieren konnte.

Ich denke jedoch auch, dass die jeweilige Sprachentwicklung von Kind zu Kind verschieden sein kann, die einen lernen schneller als andere.

Ich weiß für die Zukunft, dass meine Kinder sowieso mehrsprachig aufwachsen werden, aber ich werde nicht das Extrem nehmen, welches ich als Kind hatte. Zwei Sprachen reichen für das Erste völlig und ich weiß für mich selbst, dass kein Englisch dabei sein wird. Das sollen sie ruhig in der Schule lernen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Wow, das sind ja jede menge Sprachen :) Ich wünschte ich hätte als Kind schon 2 Sprachen sprechen können. Da mein Mann halt Ire ist, muss der kleine schon mit englisch anfangen schon alleine um mit der Oma zu reden, wäre ja schade wenn die nicht miteinander kommunizieren könnten. Ich selber kann leider nur Englisch, Deutsch und Latein, wobei das letztere ja nicht wirklich von Vorteil ist .

Jetzt habe ich wieder was gelernt, hatte nicht gewusst das Luxemburg seine eigene Sprache hat, dachte immer die würden dort deutsch oder wie die Belgier sprechen.

» Kathie1401 » Beiträge: 593 » Talkpoints: 0,41 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich bin ebenfalls mehrsprachig aufgewachsen. Bei uns zu Hause wurde Deutsch und Koreanisch gesprochen. Später in der Schule sind dann noch Englisch und Französisch hinzugekommen.

Ich denke ich kann behaupten, dass mir das lernen von Sprachen relativ leicht fällt. Ich habe vor kurzem angefangen Vietnamesisch zu lernen. Des weiteren interessieren mich Spanisch und Chinesisch noch.

Ich glaube nicht, das du dir Sorgen machen musst, dass dein Kind sich später in den Englischstunden langweilt. Außerdem gibt es ja auch Schulen an denen die erste Fremdsprache Französisch ist. Was sich durchaus anbieten würde, wenn dein Sohn von Haus aus eh schon das Englisch beherrscht.

» caain » Beiträge: 271 » Talkpoints: 35,48 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich würde meine Kinder zweisprachig erziehen, wenn ich es könnte. Meine Mutter wollte uns zweisprachig erziehen, Deutsch und Frannzösisch. Leider hat sie uns damals gefragt, ob wir das wollen, und ich Dussel habe natürlich nein gesagt. Sie hätte es einfach machen sollen. Mir fällt es auch nicht sonderlich schwer Sprachen zu lernen, aber gerade Französisch hat doch so seine Tücken, und ich wäre im Nachhinein wirklich froh gewesen, dafür nichts lernen zu müssen. Also mach ruhig weiter, schaden wird es Deinem Junior auf keinen Fall. Er wird vielleicht ein bißchen was durcheinander bringen, aber das legt sich.

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Mein Sohn wird dreisprachig aufwachsen. Ich spreche Englisch mit ihm, der Papa spricht Gälisch mit ihm und der 'Rest' (Oma, Opa, Freundin vom Papa usw.) spricht Deutsch mit ihm. Ich denke, wenn man das strikt durchhält, gibt's da auch keinerlei Probleme. Nur durchmischen sollte man das nicht. Sprich, dass ich auf einmal Deutsch mit ihm spreche. Das stelle ich mir verwirrend vor.

Der kleine Bruder von einer Freundin ist auch dreisprachig aufgewachsen. Die Mama hat Deutsch mit ihm gesprochen, der Papa Englisch und die Oma Italienisch. Wenn die ganze Familie bei der Oma war, haben auch alle Italienisch gesprochen. Damit kam der Kleine auch gut klar. Er hat alle Sprachen schnell und gut gelernt und mischt jetzt auch nichts zusammen.

Ich hab bei einem anderen Kind einer befreundeten Familie mitbekommen, dass der Sohn Präferenzen entwickelt hat. Die wohnen in Singapur und der Kleine lernt in der Schule Chinesisch und muss mit seinen Freunden auch Chinesisch sprechen. Die Mama spricht Englisch mit ihm und der Papa Deutsch. Er spricht aber nur ziemlich ungerne Chinesisch und lernt auch nicht wirklich gerne Vokabeln. Aber ich denke, dass das einfach damit zutun hat, dass er das in der Schule lernt und niemand zuhause mit ihm Chinesisch spricht. Wenn allerdings nur Familiemitglieder an der Spracherziehung beteiligt sind, gibt es da, denke ich, keine Probleme.

Allgemein denke ich, dass Kinder nur Vorteile haben, wenn sie mehrsprachig aufwachsen. Solange man das Kind nicht zwingt, eine bestimmte Sprache zu sprechen, geht das irgendwann ganz automatisch. Und da Kinder in den ersten Lebensjahren sowieso am meisten lernen, muss man sich auch keine Sorgen machen, dass man das Kind damit überfordert. Das Kind kennt es ja nicht anders. Und auch später hat das Kind im Job viel mehr Chancen, wenn es mehr Sprachen fließend, womöglich akzentfrei spricht, weil das immer gefragt ist.

» Lia. » Beiträge: 198 » Talkpoints: 0,70 » Auszeichnung für 100 Beiträge


@Lia. ist der Papa auch Ire? Weil ja meist nur dort gaelisch gesprochen wird. Ich finde es schade das mein Mann das nicht mehr so gut kann, denn ich finde die Sprache absolut toll. Aber ich denke auch mit "nur" englisch und deutsch kann man einen Vorteil gewinnen.

Eine Schule wo an erster Stelle Französisch steht, hört sich auch gut an, ich denke mal bei uns gibt es ein bilinguales Gymnasium wo man in der 5. Klasse dann Französisch lernt und ab der 8. Klasse dann Englisch. Aber da mein kleiner erst 21 Monate alt ist muss ich jetzt ganz so weit nicht denken. Ich finde jedoch das er sehr gut lernt, denn er kann schon sehr viele englische Wörter und fast immer spricht er den Papa mit englisch an und mich mit Deutsch.

» Kathie1401 » Beiträge: 593 » Talkpoints: 0,41 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallo,

meine Erfahrungen decken sich mit den in den bisherigen Beiträgen beschriebenen. Meine beiden Töchter sind in einer niederländisch- / deutschsprachigen Umgebung aufgewachsen und haben sozusagen "im Vorbeigehen" beide Sprachen gelernt. Von prognostizierten Schwierigkeiten in der Schule habe ich nichts gemerkt, im Gegenteil, nach meiner Ansicht fiel ihnen das Sprachen-Lernen sehr leicht. Sie konnten auch von Anfang an die beiden Sprachen bewußt unterscheiden, d.h. ein "Sprachgemisch" kam nicht vor.

Also, je früher je besser!

Viele Grüße,
L.

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» Lametta2000 » Beiträge: 38 » Talkpoints: 17,31 »


Kathie1401 hat geschrieben:@Lia. ist der Papa auch Ire? Weil ja meist nur dort gaelisch gesprochen wird. Ich finde es schade das mein Mann das nicht mehr so gut kann, denn ich finde die Sprache absolut toll. Aber ich denke auch mit "nur" englisch und deutsch kann man einen Vorteil gewinnen.


Nein, der Papa ist Schotte. Aus einem kleinen, altertümlichen Dorf in Schottland, wo noch gälisch gelehrt und gesprochen wird. Ich bin auch wirklich froh, dass einige in meiner Familie das noch können. Ich bin auch in Schottland geboren, kann aber Gälisch leider nur verstehen, nicht selbst sprechen.

Das ist zwar keine Sprache, die man 'braucht', aber wir merken jetzt schon, dass Gälisch eine ziemlich beruhigende Wirkung auf den Kleinen hat, da die Sprache ja doch wie samtiges Singsang klingt :-) Vor allem die tollen Kosenamen. Kann dein Mann noch ein paar Kosenamen? Ich finde es super, wenn man für sein Kind 'spezielle' Kosenamen hat. Vor allem aus dem Gälischen.

Ich denke auch, dass eine deutsch-englische Erziehung schonmal sehr gut ist. Englisch ist Weltsprache und Deutsch ist auch immer mehr im 'Kommen'. Das sind gesprochene, praktische Sprache. Ich denke, da ist es nie verkehrt, wenn man die beherrscht.

» Lia. » Beiträge: 198 » Talkpoints: 0,70 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Lia. hat geschrieben:

Vor allem die tollen Kosenamen. Kann dein Mann noch ein paar Kosenamen? Ich finde es super, wenn man für sein Kind 'spezielle' Kosenamen hat. Vor allem aus dem Gälischen.

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Nein leider kann er das nicht :( Denke mal das liegt viel mit seiner Kindheit zusammen denn er musste mehr auf der Farm machen als lernen :( Ich finde das sehr schade, hätte gerne dem kleinen seine anderen Wurzeln näher gebracht.Hast du denn irgendwelche Kosenamen, die dir jetzt einfallen? Dann nur her damit, vielleicht erinnert sich mein Mann ja ;)

» Kathie1401 » Beiträge: 593 » Talkpoints: 0,41 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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