Hörsturz und Tinitus: Ist es das gleiche?

vom 03.11.2010, 13:34 Uhr

Ich habe mich heute mit meiner Freundin über Tinitus unterhalten, weil sie ein zeitweises Piepen im Ohr hat. Dies habe ich ja hier schon angesprochen Zeitweise Piepen im Ohr : Schon Tinitus? . Meine Freundin meinte, dass ein Hörsturz mit einem Tinitus gleichzusetzen ist und beides das gleiche ist. Ich dachte immer, dass ein Hörsturz eine vorrübergehende Taubheit ist und zur langanhaltenden Taubheit führen kann, wenn es nicht behandelt wird.

Was stimmt nun und was ist ein Hörsturz wirklich? Ist Tinitus mit einem Hörsturz gleichzusetzen? Wie behandelt man einen Hörsturz und durch was wird ein Hörsturz ausgelöst?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Meine Mutter hatte vor 3 Jahren einen Hörsturz. Ausgelöst wurde er bei ihr – wie die Ärzte vermuten – die andauernde Überbelastung auf der Arbeit. Sie hatte schwer mit Mobbing zu kämpfen und irgendwann wurde der Druck wohl zu groß. Allerdings haben die Ärzte damals auch gesagt, dass die Ursache nicht wirklich zu klären ist. Meist tritt der Hörsturz spontan auf, mal als Folge einer Virusinfektion, mal als Folge von Durchblutungsstörungen oder eben auch bedingt durch Stress. Generell handelt es sich beim Hörsturz um einen „Ausfall des Gehörs“ der bis hin zur Taubheit reichen kann. Wird der Hörsturz rechtzeitig erkannt und umgehend behandelt, kann das Gehör teilweise sogar ganz wieder hergestellt werden. Im Falle meiner Mutter leider nicht. Sie hört zwar noch auf dem betroffenen Ohr, allerdings kann sie nicht mehr verstehen was gesprochen wird, verschiedene Frequenzen sind kaum hörbar für sie und sie kann auch nicht mehr unterscheiden aus welcher Richtung ein Geräusch kommt.

Beim Tinnitus liegt die Sache etwas anders. Wer unter Tinnitus leidet „hört“ Geräusche die für andere nicht hörbar sind. Der Erkrankte hört Piepstöne oder Rauschen. Je nach Krankheitsbild variieren die Geräusche auch in der Lautstärke. Ursachen für den Tinnitus sind unter anderem Entzündungen im Ohr, Infekte oder auch das ausgesetzt sein von übermäßig lauter Musik oder anderer überlauter Geräusche. Nach der Disconacht hat man ja oft nachts ein „klingeln“ im Ohr – im weitesten Sinne ist das Tinnitus – bei den meisten verschwindet er nach wenigen Stunden. Andere haben weniger Glück und müssen mit den Geräuschen im Ohr leben. Eine weitere Ursache für einen Tinnitus kann aber auch der Hörsturz sein. Vermutlich ist Deine Freundin deshalb der Meinung, dass Hörsturz und Tinnitus ein und dasselbe sind. Allerdings leidet – wie man am Beispiel meiner Mutter sieht – nicht jeder Hörsturzpatient auch automatisch in der Folge unter Tinnitus.

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» ichwars » Beiträge: 562 » Talkpoints: 3,76 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Sieh Dir bitte Deine eigenen Beiträge vom 13.4.10 an:
"Was ist ein Hörsturz"
"Wie entsteht ein Tinnitus"
Es sind gute Antworten dabei.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ein Hörsturz ist definitiv nicht das Gleiche wie ein Tinnitus, wobei aber ein Tinnitus mit einem Hörsturz einhergehen kann.

Ich selber hatte erst letztes Jahr einen Hörsturz. Ich bin am Morgen aufgewacht und habe auf meinem rechten Ohr so gut wie nichts mehr gehört. Ich bin sofort aufgestanden und habe einen Termin bei meinem Hals-Nasen-Ohren-Arzt gemacht, wo ich auch sofort einen Termin bekommen habe, da ein Hörsturz durchaus zu weiteren Schäden führen kann und so schnell wie möglich, am besten innerhalb von 72 Stunden behandelt werden sollte. Je früher er aber behandelt wird, umso besser sind die Erfolgschancen. Der HNO-Arzt hat mit mir einen Hörtest gemacht, wobei das Ohr, auf dem ich weniger gehört habe, natürlich sehr viel schlechter abgeschnitten hatte wie mein anderes Ohr. Ich bekam daraufhin durchblutungsfördernde Tabletten, die ich dann einnahm und wo ich bereits am nächsten Tag eine Besserung gemerkt habe. Am zweiten Tag war dr Hörsturz dann fast schon wieder so gut wie vergessen.

Da ich auch unter Tinnitus leide, kann ich nur sagen, dass man auch bei diesen Symptomen schnellst möglich zum HNO-Arzt gehen sollte, da ein Tinnitus nicht immer bleibend ist und man durchaus einen guten Erfolg erzielen kann, diesen wieder los zu werden. Dabei kann der Arzt Infusionen geben oder auch durchblutungsfördernde Tabletten verschreiben. Generell ist es auch wichtig, viel dabei zu trinken.

Bei einem Tinnitus muss man nicht zwangsläufig schlechter hören, wie es im Vergleich dazu aber bei einem Hörsturz der Fall ist. Bei einem Tinnitus merkt man vor allem ein lästiges Pfeifen, Fiepen oder Brummen im Ohr, was sehr unangenehm ist.

Ein Hörsturz oder auch ein Tinnitus werden vor allem durch zu viel Stress ausgelöst, so dass man, wenn man zu einem der beiden neigt, versuchen sollte, Stress so gut es irgendwie geht, zu vermeiden.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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