Zeitweise Piepen im Ohr - Schon Tinnitus?

Meine Freundin hat mir heute am Telefon erzählt, dass sie seit einigen Wochen ein zeitweises Piepen im Ohr hat. Manchmal hält es nur 1 Minute an und ist vorbei und manchmal geht es eine halbe Stunde und dann hat sie es 2 Tage gar nicht und es fängt wieder an oder es kommt mehrmals am Tag, aber immer nur kurz.

Ich habe ihr geraten zu einem Ohrenarzt zu gehen, weil es sich nach Tinnitus anhört. Sie meint aber, dass bei Tinnitus der Ton dann über mehrere Stunden und kontinuierlich geht und nicht nur immer für kurze Zeit. Sie meint, dass der Arzt sie eher auslachen würde, wenn sie mit so einer "Lapalie" zu ihm gehen würde und es würde schon von alleine weggehen.

Kann man sagen, dass ein kurzzeitiges Piepen im Ohr schon Tinnitus ist? Kann es sich im Falle meiner Freundin noch verschlechtern oder kann man es als "normal" ansehen, dass man schon mal ein Piepen im Ohr hat. Ich habe auch schon mal ein Piepen im Ohr, aber das ist vielleicht, wenn es hoch kommt einmal im Monat für kurze Zeit. Ab wann redet man von Tinnitus?

Ich hätte jetzt aus eigener Erfahrung sagen wollen, dass ein kurzzeitiges Piepen noch kein Tinnitus ist. Jedenfalls nicht so, wie man normalerweise einen Tinnitus versteht. Ich selber habe einen Tinnitus (Gott sei Dank aber nicht zu stark), so dass ich ein Lied davon singen kann. Auch ich habe ab und zu ein kurzzeitiges Piepen im Ohr, zusätzlich zum sonstigen Ohrenrauschen, was etwas stärker ist als das Rauschen vom Tinnitus.

Wenn deine Freundin allerdings öfters und innerhalb kurzer Zeit immer wieder klagt, dass sie dieses Piepen bekommt, würde ich an ihrer Stelle auch zum HNO-Arzt gehen. Falls es ganz normal sein sollte, hat sie wenigstens die Absicherung, dass es sich nicht weiter zum Tinnitus entwickeln kann. Falls es schon eine Tinnitusvorstufe sein sollte, kann der Arzt auf jeden Fall weiterhelfen und sie diesbezüglich beraten, was zu tun ist. Vielleicht hilft ihr auch schon, wenn sie, falls sie viel im Stress ist, diesen ein wenig versucht abzubauen.

Also das klingt eigentlich weniger nach Tinnitus, jedenfalls nicht nach "richtigem". Ich habe das auch öfter, so ein zeitweises Piepen im Ohr und bei mir kommt das meist in Stresssituationen oder bzw allgemein Situationen in denen man angespannt oder ähnliches ist.

Am besten ist natürlich der Weg zum HNO, aber sie sollte auch mal darauf achten, wann das Piepen kommt und versuchen sich zu entspannen, bzw. daran arbeiten, dass sie Stressresistenter wird.

Ich würde mich da mal meinen Vorrednern anschließen: es ist wahrscheinlich noch kein richtiger Tinnitus und Ohrenpfeifen kennt wohl jeder ab und zu mal. Dennoch sollte sie, wenn es wirklich gehäuft auftritt, mal zum HNO-Arzt gehen. Der wird sie mit Sicherheit nicht auslachen, denn das macht kein vernünftiger und verantwortungsbewusster Arzt. Wenn mich ein Arzt auslacht, wegen einer Krankheit, dann wäre ich die längste Zeit dort Patient gewesen.

Solches Ohrenpfeifen kann wirklich durch zu viel Stress gehäuft auftreten. Deswegen sollte sie wirklich schauen, dass sie ein wenig kürzer tritt bzw. Stress vermeidet. Oder auch schauen, dass sie laute Geräusche meidet, also nicht drei Mal in der Woche in die Disco gehen und direkt vor den Boxen tanzen.

Ich hatte im April diesen Jahres durch ein Knalltrauma einen akuten Tinnitus, der aber glücklicherweise wieder komplett weggegangen ist, da ich sofort zum Arzt gegangen bin. Seitdem habe ich allerdings das Gefühl, dass ich empfindlicher geworden bin und häufiger mal kurzzeitiges Ohrenpfeifen habe.

Was mir neben den verschreibungspflichtigen Medikamenten damals noch gut geholfen hat, waren Gingkotabletten, die man frei in der Apotheke (vielleicht auch in einer Drogerie) erhalten kann. Sie fördern die Durchblutung. Die Medizin ist sich so weit ich das weiß ja noch nicht ganz sicher, wie Tinnitus genau zustande kommt, aber es wird immer empfohlen, dass man durchblutungsfördernde Mittel nehmen soll im Tinnitusfall.