Extreme Schlaflosigkeit und die Arbeit
Schon seit einigen Jahren habe ich immer mal wieder starke Ein- und Durchschlafschwierigkeiten. Seit einigen Wochen ist es wieder sehr schlimm. Anfangs war es so, dass ich abends mal relativ gut einschlafen konnte, manchmal auch ein paar Tage hintereinander und dann kamen wieder Tage, an denen ich sehr spät eingeschlafen bin, sodass ich nur noch 3, höchstens 4 Stunden Schlaf die Nacht bekam. Morgens war ich nach solchen Nächten oft total gerädert, fühlte mich unkonzentriert und gereizt.
So habe ich die Wochen durchlebt. An den Wochenenden musste ich den verpassten Schlaf nachholen. Das klappte, weil ich irgendwann komplett aufgebraucht war und dann auch einschlafen konnte und dann kaum wieder aufstehen. Meine Wochenenden waren so gelaufen.
Seit einer Woche kann ich fast überhaupt nicht mehr schlafen, auch am Wochenende nicht. Das Schlimmste ist das Einschlafen. Ich bin nachts oft bis 3 oder 4 Uhr auf, mache mir viele Gedanken, möchte eigentlich schlafen, aber ich kann einfach nicht. Das Schlimmste ist, dass es für mich wie ein Zwang ist. Ich sage mir, dass ich am Morgen früh aufstehen und arbeiten muss und deswegen unbedingt schlafen muss. Das macht es allerdings noch viel schlimmer und ich kann gar nicht mehr einschlafen.
Das quält mich so sehr und ich weiß keinen wirklichen Ausweg mehr. Ich fürchte nur, dass ich das nicht lange aushalte, jede Nacht nur ca. 2 Stunden zu schlafen und sogar auch schon mal gar nicht. Das machen weder mein Körper, noch meine Psyche mit.
Was kann ich nur tun, um daraus zu kommen? Ich möchte endlich wieder vernünftig schlafen können um Kraft für meine Arbeit zu haben, mich wohl zu fühlen und auch meine Freizeit wieder mehr genießen zu können.
Meine Vermutung liegt eher beim Diabetes, den Du ja auch hast, Mareikel. Sind Deine Werte in Deinem Wohlfühl- bzw. im oder nah am Normbereich? Das sind bei mir leider Faktoren, die recht wichtig sind. Gut schlafen kann ich nur, wenn ich einen Wert habe, der in etwa bei 100 bis 120 mg/dl liegt. Wenn der Wert zu weit drunter ist, habe ich Angst, eine nächtliche und ungemerkte Unterzuckerung zu bekommen, wenn er zu hoch ist, bin ich generell unruhig.
Wenn es an dem Blutzucker nicht liegt, liegt es vielleicht an (unbewusstem) Stress und Ärger. Du schreibst davon, dass Du Dir viele Gedanken machst. Hilft es Dir, wenn Du vor dem Schlafen Dir ein Ritual aussuchst, welches Du Abend für Abend einhälst? Hilft es Dir vielleicht, Deine Gedanken aufzuschreiben oder sie einem Dir vertrautem Menschen mitzuteilen?
Ich lese und höre immer wieder bei Schlafschwierigkeiten, dass man stets zur gleichen Zeit ins Bett gehen sollte, aber auch Tag für Tag zur gleichen Zeit aufstehen soll. Meditieren soll wohl helfen, genauso wie nicht lesen oder nicht fernsehen, gut durchlüften, ein Entspannungstee trinken, einen kurzen Spaziergang unternehmen usw. Ich habe nicht wirklich einen dieser Tipps ausprobiert, aber vielleicht ist etwas für Dich dabei und was Dir beim Einschlafen weiterhilft.
Das kann natürlich auch sein, dass der Diabetes eine Rolle spielt. Es stimmt, dass meine Werte in letzter Zeit nicht gerade gut sind. Wenn ich dann endlich eingeschlafen bin, wache ich nach spätestens zwei, drei Stunden wieder auf, weil ich dann zur Toilette muss. Oft kann ich danach auch nicht wieder einschlafen.
Die Sache mit dem Diabetes kann natürlich eine Rolle spielen, aber ich glaube nicht, dass es die Hauptursache ist. Ich weiß nicht genau, wie ich das mit einem Ritual anstellen soll. Außerdem bin ich ehrlich gesagt nicht gerade so der Fan davon, aber einen Versuch wäre es ja wert. Meistens, wenn ich bei meinem Freund übernachte, schläft er eher ein und ich liege dann noch stundenlang wach. Ich kann viel besser einschlafen, wenn ich zuerst einschlafe. Das ist vielleicht auch eine Kopfsache.
Als ich noch zur Schule gegangen bin oder mal einige Zeit keine beruflichen Verpflichtungen habe, hatte ich zwar auch schon mal Schlafschwierigkeiten, doch dann ist es ja nicht ganz so schlimm, wenn man erst nachts um 4 einschlafen kann und auch mal bis mittags schläft. Das kann man sich ja aber nicht erlauben, wenn man arbeiten muss und eben morgens topfit sein muss. Das ist ein ganz schönes Dilemma.
Solche massiven Probleme hatte ich zum Glück noch nicht, auch wenn ich zeitweise auch immer mal unter Schlafstörungen gelitten habe. Wenn du nun schon seit mehreren Jahren entsprechende Probleme hast und sich die Problematik immer weiter verschärft, musst du unbedingt versuchen, etwas dagegen zu unternehmen. So kann es ja nicht weiter gehen. Dein Leben sollte schließlich noch aus mehr bestehen als aus völlig erschöpfender Arbeit (aufgrund von Schlafmangel), wenig Schlaf und ständiger Schlaflosigkeit.
Hast du jemals versucht, etwas gegen dieses Problem zu unternehmen? Ich könnte mir vorstellen, dass man in einer solchen Situation alles mögliche ausprobiert, nur um endlich mal wieder problemlos einschlafen und entspannt aufstehen zu können. Du schreibst, dass du größere Probleme mit dem Einschlafen hast, wenn du bei deinem Freund übernachtest. Solche Probleme habe ich auch, so dass ich nicht mehr bei jemandem übernachte, wenn ich am nächsten Tag noch etwas vorhabe. Ich bin allgemein auch eher jemand, der viel lieber alleine im eigenen Bett schläft und es ziemlich unentspannt findet, wenn noch jemand im Bett ist. Vielleicht könntest du ausprobieren, einfach mal zwei oder drei Wochen nur zuhause zu schlafen und am Wochenende bei deinem Freund zu übernachten, sofern ihr beide das möchtet. Man kann sich ja unter der Woche dennoch sehen, auch ohne gemeinsame Übernachtung.
Diabetes kann eine Rolle spielen, weil du vielleicht ständig auf die Toilette musst oder es dir allgemein nicht allzu gut geht. Allerdings deutet das wiederum darauf hin, dass du einfach nicht gut eingestellt bist und deshalb einen Arzt aufsuchen solltest. Abgesehen von dieser Geschichte solltest du den Weg zum Arzt ohnehin nicht scheuen - einfach, um dich mal gründlich durchchecken zu lassen. Vielleicht gibt es eine andere organische Ursache, die nichts mit deiner Zuckererkrankung zu tun hat. Auch eine psychische Komponente wäre denkbar. Hast du vielleicht viel Stress oder andere Dinge, die dich einfach sehr belasten? Da diese Symptomatik schon so lange andauert, kann es auch sein, dass das ursprüngliche Problem schon in den Hintergrund gerückt ist und die Schlaflosigkeit, die ursprünglich vielleicht durch andere Probleme begünstigt wurde, zum Selbstläufer und damit zu einem eigenständigen Problem geworden ist.
Schlecht ist natürlich die Tatsache, dass du dich regelrecht zum schlafen zwingst. So etwas kenne ich auch und meistens kann ich auch nicht schlafen, wenn ich eigentlich nicht müde bin, mich dann aber zum schlafen zwingen will, um morgens nicht völlig fertig aufstehen zu müssen. Meistens ist man dadurch dann noch erschöpfter als wenn man wirklich nur zwei oder drei Stunden schlafen würde.
Ich habe auch öfters das Problem mit dem einschlafen. Jede Nacht schlafe ich auch nur 5Stunden oder weniger und tagsüber muss ich dann die ganze Zeit gähnen. Das ist dann einem selber unangenehm und es schauen alle einen so komisch an. Mein Trick seit neuestem ist, dass ich vor dem Schlafengehen ein Buch lese, denn das strengt das Hirn und die Augen so sehr an, dass ich ganz schnell müde werde. Dadurch kann ich dann wenigstens 2Stunden länger als sonst schlafen, besser als garnichts
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