Kosten für Kinderkrippe und Kindergarten in Deutschland
Frau A wird bald mit ihrer 19 Monate alten Tochter nach Deutschland ziehen. Sie wird in oder zumindest in der Nähe von Berlin wohnen. In einem anderen Beitrag habe ich erfahren, dass das Elterngeld in Deutschland doch nur sehr kurz bezahlt wird. Nun verstehe ich natürlich auch, warum so viele Kinder schon in eine Kinderkrippe gehen. Oft wird es auch aus finanziellen Gründen wohl nicht anders gehen. In Österreich gibt es da doch recht gute Möglichkeiten, wo man 30 Monate lang beim Kind zu Hause bleiben kann.
Nun wird sich Frau A hoffentlich zumindest ernsthaft bemühen einen Arbeitsplatz in Deutschland zu bekommen, damit sie nicht lange mit Hartz IV leben muss. Mit welchen Kosten muss Frau A rechnen, wenn sie ihr Kind in eine Kinderkrippe geben sollte. Kann man das zumindest ungefähr einschätzen oder sind die Kosten komplett unterschiedlich? Mit drei Jahren kommen die Kleinen dann wohl auch in Deutschland in den Kindergarten. Mit welchen Kosten muss Frau A dann rechnen? In Österreich gibt es da doch auch aus finanzieller Sicht Unterschiede.
Zumindest für unseren Kindergarten kann ich schon mal unsere Daten hier durchgeben, diese sind allerdings wohl weder einheitlich, noch sonst irgendwie zu pauschalisieren. Der Betrag richtig sich jedenfalls nach dem Einkommen der Eltern. wir sollten Einkommensbelege für das Jahr 2008 vorlegen, mein Sohn geht seit August diesen Jahres in den Kindergarten.
Der niedrigste Satz liegt bei 90€ pro Monat, der Höchstsatz bei 210€ für den selben Betreuungszeitraum. Bei einem Verdienst von unter 19.500€ pro Jahr, werden die Kosten bei uns von der Stadt übernommen. Hinzu kommen dann noch eventuelle Kosten für Verpflegung im Kindergarten, diese schlagen bei uns derzeit mit 2,50€ pro Mahlzeit auf.
Das ist regional sehr verschieden. Es gibt Einrichtungen, wo man für einen Ganztagsplatz um die 50 Euro bezahlt an Betreuungskosten. Aber du kannst auch Einrichtungen finden, wo das mehrere 100 Euro kostet. Und da sind noch keine Gelder für das Essen enthalten, sofern die Kinder dort entsprechend versorgt werden.
Ich selbst hatte einen Kindergarten, wo wir pro Kind eben um diese 50 Euro bezahlt haben, aber dafür anderes in der Gemeinde nicht machbar war, weil man eben billige Kindergartenplätze anbieten wollte. Sprich der eigentliche Satz wäre wesentlich höher gewesen. Dazu kamen noch 2,70 Euro pro Tag für drei Mahlzeiten in der Einrichtung.
Ich kann nur von mir aus berichten, dass eine Freundin von mir ihren 19 Monate alten Sohn zur Zeit in der Kinderkrippe hat. Sie bezahlt dort 600 Euro monatlich, was ich mir so gar nicht leisten könnte, denn dafür bräuchte ich nicht arbeiten zu gehen.
Bei uns in der Nähe ist auch ein Kindergarten mit Krippenplätzen, wo in etwa einem Jahr auch mein Sohn hingehen soll. Dort sind die Preise etwas niedriger, aber dennoch noch recht hoch, wie ich finde. Die Krippenplätze sind teurer als die Kindergartenplätze; die genauen Preise habe ich aber leider nicht im Kopf. Für den Kindergarten zahlt man monatlich auch recht unterschiedliche Preise. Je nachdem, wie lange das Kind im Kindergarten untergebracht sein soll, staffeln sich die Preise. Minimum sind 4 Stunden, Maximum sind 8 Stunden.
Ein Kindergartenplatz für 5-6 Stunden mit Mittagessen kostet in etwa 120 Euro.
Unsere Kindergärten sind kostenlos für die Familien, wenn die Kinder 3 Jahre oder älter sind. Traumhaft, sag ich Euch! Kinder, die jünger als drei Jahre sind, müssen dann aber bezahlen, bzw. die Eltern
Ein Vier-Stunden-Platz ohne Mittagessen liegt bei 130-150 Euro pro Monat, Mittagessen je nach Einrichtung 60-80 Euro. Ganztagesplätze und Früh- und Spätdienst kosten natürlich noch mal extra, so dass man unter Umständen Gebühren bis über 400 Euro zu tragen hat, wenn man die Zeiten komplett belegt.
Als Anhaltspunkt: Es handelt sich um eine Stadt mit etwas über 100.000 Einwohnern.
Es gibt nicht nur regionale Unterschiede, sondern durchaus auch ein Gefälle innerhalb von einzelnen Ortschaften. Es mag in Berlin ja so sein, dass wirklich für jedes Kind Betreuungsplätze angeboten werden können. Aber es gibt leider auch Orte, wo eben nicht für jedes Kind ein solcher Platz zur Verfügung steht. Dann kann man auf Elterninitiativen oder private Unternehmen ausweichen. Und gerade private Unternehmen, welche sich auf die Fahnen schreiben, die Kleinkinder besonders zu fördern (zweisprachige Spiele, lernen von Zahlen usw.) verlangen locker die auch hier im Thread schon genannten 600 Euro (und mehr) pro Monat!
Es gibt Eltern, die gar nicht diese spezielle Früheliteförderung wollen. Aber diese haben oftmals schlicht keinen Platz in den gewöhnlichen Horten gefunden, so dass sie hier ausweichen musste.
Du siehst, dass es schwierig ist, konkret angaben darüber zu machen, was es kostet, wenn noch nicht einmal klar ist, dass ein Platz frei ist. Zudem staffeln sich die Beiträge nach dem Einkommen der Eltern. Auch hier ist ein gewisser Spielraum vorhanden.
Was den Platz selbst angeht, ist es ja auch so, dass berufstätige Eltern bevorzugt werden. Wenn jetzt die Frau selbst als Hartz IV Empfängerin noch gar nicht in Arbeit ist, wird es auch schwierig, bevorzugt einen Platz zu bekommen.
Hallo tournesol, ich will Dich nicht angreifen, aber mit der Schaffung des Elterngeldes wurde gerade verfolgt, das auch gut verdienende Eltern Kinder bekommen. Dieses Ziel wird wohl auch tatsächlich erreicht. Ich selbst kenne viele Eltern, die gerade darum auch gesagt haben, dann gern (noch) ein Kind. Die meisten möchten aber nicht sehr lange nur daheim beim Kind bleiben, weil sie ihre Arbeit gern machen! Da wird dann eben ein Kompromiss gesucht, auch wenn dafür das Elterngeld gekürzt wird, einfach weil man Spaß an der Arbeit hat!
Krippenplätze sind immer teurer als Kindergartenplätze (selbst in derselben Einrichtung), da ein ganz anderer Betreuungsschlüssel vorgehalten werden muss damit eine altersgerechte Betreuung gewährleistet werden kann. Die Kosten für die Kinderbetreuung variieren stark nach Träger. In einigen Kinderbetreuungseinrichtungen wird nach Einkommen gezahlt, in anderen ist es ein Pauschalbetrag, in einigen Einrichtungen zahlt man inklusive Mittagessen und auch bei sehr langen Betreuungskosten schon mal 1.000 Euro, gerade im Osten Deutschlands kommt man in der Regel inklusive Kosten für Mittagessen und Getränke unter 200 Euro monatlich aus. Da muss man sich vor Ort informieren.
Auf jeden Fall kann man bei niedrigem Einkommen bei der wirtschaftlichen Jugendhilfe des zuständigen Jugendamtes Zuschüsse zu den Elternbeiträgen beantragen, diese können sogar bis zu 100 Prozent betragen. Dazu muss man sich beim Jugendamt informieren.
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