Obstruktive Bronchitis bei Kleinkind

vom 17.09.2010, 22:27 Uhr

Der Sommer ist vorbei und die beginnende kalte Jahreszeit macht sich jetzt schon stark bei meinem Sohn bemerkbar. Letzten Winter, vor allem im Frühling war er schon ständig krank. Da hatte er schon eine sehr starke obstruktive Bronchitis und hat auch so irgendwie alles aufgeschnappt. Er hat schwere Neurodermitis. Es ist irgendwie ein Teufelskreis. Durch die Krankheiten verschlechtert sich rasant das Hautbild, durch die offenen Wunden wird er noch empfindlicher für Infektionen und Erkrankungen.

Nun ist es wieder soweit. Mein Sohn hat seit gestern einen starken Husten. Heute wurde es zu Mittag dann so schlimm, dass ich schon fast ins Spital gefahren wäre, weil er kaum Luft bekam. Er hat nur noch geschrien, weil er wohl Angst hatte, weil er nur wenig Luft bekommen hat. Seine Hausärztin war natürlich nicht mehr da und die Kinderärztin natürlich auch nicht mehr. Da es aber wirklich heftig war, bin ich zu einem allgemeinen Arzt ins Nachbardorf gefahren. Da er totale Angst hatte und nur noch gebrüllt hat, wollte ich nicht gleich ins Spital fahren, da dieses knappe 45 Minuten mit dem Auto entfernt ist. So waren wir eben nur bei einem Hausarzt, der mir jedoch sehr nett und gut vorgekommen ist. Da mein Sohn dort auch das Wartezimmer extrem niedergebrüllt hat und nicht zu beruhigen war, durften wir gleich als nächster zum Arzt. Der hat dann einige Untersuchungen gemacht und eben wieder eine obstruktive Bronchitis festgestellt.

Ein wenig Erfahrung habe ich damit ja schon vom Frühling, aber derartige Atemprobleme hatte mein Sohn da noch nicht. Da diese Art der Bronchitis bei Kleinkindern doch häufig vorkommt, habe ich mir gedacht, ich frage hier einmal nach Erfahrungen diesbezüglich. Derzeit bekommt mein Sohn zum Inhalieren Sultanol, wesentlich besser ist es ehrlich gesagt noch nicht geworden, aber wir haben ja auch erst heute Nachmittag damit bekommen.

Er röchelt wirklich stark, es klingt so, als ob er durch einen kleinen Schlitz atmen würde. Er ist auch sehr kurzatmig. Was kann man neben dem Inhalieren noch machen? Ich habe mich gerade ein wenig im Internet umgesehen und auch immer wieder gelesen, dass frische, aber eben nicht kalte Luft gut sein soll. Jetzt am Abend hat mein Sohn auch ein wenig Fieber dazu bekommen. Sollte ich da morgen lieber den ganzen Tag zu Hause bleiben oder doch ein wenig spazieren gehen? An warmer Kleidung soll es ja nicht scheitern, aber so wirklich warm soll es morgen glaube ich nicht werden.

Ich gebe ihm auch viel zu Trinken, das klappt mittlerweile recht gut und er nimmt es an. Am Vormittag hat er sogar das Trinken verweigert. Gegessen hat er nicht viel. Was sollte man bei so einer Bronchitis noch bedenken oder was kann man machen, damit es möglichst nicht chronisch wird. Der Arzt hat auch gemeint, dass es sehr gut sein kann, dass es eben mit der Neurodermitis zusammenhängt, zumindest haben Neurodermitiskinder ein erhöhtes Risiko, dass aus einer obstruktiven Bronchitis ein Asthma wird. Deswegen möchte ich da möglichst gut aufpassen und so gut es geht entgegenwirken. Ich freue mich über jeden Tipp!

Benutzeravatar

» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Bei Bronchitis generell sollte man darauf achten, dass das Kind möglichst viel trinkt, das machst Du richtig. Das bewirkt nämlich, dass durch den hohen Flüssigkeitsspiegel der Schleim auch dünnflüssiger wird und so leichter abgehustet werden kann. Wenn dein Kind nicht trinken will, kann es möglicherweise nötig werden, dass dein Kind Infusionen bekommt. Frag da mal bitte den Arzt. Gerade, wenn dein Kind auch Fieber hat, kann Flüssigkeitsmangel das Fieber sehr hoch steigen lassen.

Ich verstehe eines nicht: Warum hat man Dir keinen Inhalator verschrieben, mit dem Du mit deinem Kind vorbeugend inhalieren kannst? Mit meinem Kind musste ich nach der obstruktiven Bronchitis damals schon im August anfangen, jeden Tag mit isotonischem Salzwasser vorbeugend mit dem Pari zu inhalieren. Das war zwar megaanstrengen, aber es hat sich gelohnt. An Deiner Stelle würde ich nach dem Abklingen der Bronchitis in Absprache mit dem Kinderarzt prohylaktisch mit Salzwasser weiter inhalieren lassen und das den ganzen Winter und Frühling lang. Kinder gewöhnen sich schnell an diese Inhaliererei, wenn sie dabei etwas interessantes spielen dürfen. Auch jetzt kannst Du, falls der Arzt nichts dagegen hat, zusätzlich bei Bedarf mit isotonischem Salzwasser inhalieren. Die Ampullen mit der sterilen Flüssigkeit kann Dir auch Dein Kinderarzt verschreiben.

Sultanol haben wir damals auch verordnet bekommen. Bei uns hat das damals gut gewirkt. So weit ich mich erinnere, hat Sultanol aber sehr schnell gewirkt, weil das glaube ich die Lungenmuskeln entkrampft. Das ging ziemlich schnell, hielt aber nur ein paar Stunden an. Wenn ich mich recht erinnere, musste ich damals noch ein zweites Mittel in den Inhalator träufeln. Was das war, habe ich vergessen. Aber vielleicht braucht Dein Kind ja auch so ein weiteres Mittel. Ich würde auf jeden Fall beim Arzt nachfragen, was der dazu sagt.

Spaziergänge an der frischen Luft sind eigentlich gut für die Kinder. Da sich bei dem momentanen Wetter bei Kindern leicht eine Lungenentzündung entwickeln kann, wäre ich da ohne Rücksprache mit dem Arzt eher vorsichtig. Gerade wenn Kinder eine Art Bronchitis haben, ist das ein wunderbarer Nährboden für eine Lungenentzündung. Auf jeden Fall solltest Du Orten fern bleiben, an denen dein Kind mit Zigarettenrauch in Kontakt kommt. Das verschlimmert alles. Also bitte auch Besuchern das Rauchen in der Nähe des Kindes strikt verbieten.

Normalerweise macht man Kindern mit Bronchitis Brustwickel. Bei einem Neurokind geht das natürlich nicht so einfach. Meine Oma hatte allerdings das Hausmittel, das man Hustenkinder mit reinem Gänseschmalz oder Schweineschmalz einreibt. Das wärmt schön mild die Brust. Da das auch sehr stark fettet, verträgt das dein Kind mit seiner Neurohaut vielleicht auch gut, weil es den Juckreiz nimmt. Auch das Einreiben mit Eukabal und ähnlichem Duftbalsam geht nicht, weil das die Haut zu sehr reizt. Vielleicht kannst Du ihm aber Babix auf das Kissen tropfen oder in einer Duftlampe vernebeln?

Wenn dein Kind keinen Hustenstiller bekommt, sollte es in Rücksprache mit dem Arzt Schleimlöser bekommen, damit sich der Schleim leichter abhusten lässt. Zusätzlich zu den chemischen Produkten kann man, falls aus ärztlicher Sicht nichts dagegen spricht, dem Kind auch Fenchelhonig oder andere naturheilkundliche Hustensäfte geben. Es gibt in der Apotheke auch spezielle Hustentees für Kinder, die mit Heilkräutern wirken. Lass Dich da mal von einem Arzt und Apotheker beraten. Lindenblüte unterstützt zum Beispiel das Schwitzen, Thymian wird traditionell bei Husten angewendet. Diese Tees musst Du allerdings selber bezahlen.

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^