Babyklappe: Was passiert mit dem Kind?
In der heutigen Zeit gibt es ja die Möglichkeit ein Baby, wenn man es nicht aufziehen will in eine Babyklappe zu legen. Das passiert ja anonym und die Mutter kann das Kind ohne eine Adresse zu hinterlassen dort abgeben.
Was passiert aber mit dem Kind? Wird es direkt in ein Kinderheim gebracht? Wird es dann auch schnellstmöglich zur Adoption freigegeben? Was ist, wenn das Kind nach den leiblichen Eltern fragt? In der Regel soll man ja seinem adoptierten Kind erzählen, dass es adoptiert ist und ihm die Möglichkeit geben auch die leiblichen Eltern kennenzulernen. Wie verkraftet es aber ein Kind, dem man niemals die Möglichkeit geben kann seine Wurzeln zu finden?
Also erstmal kommt das Kind zur ärztlichen Untersuchung auf die Säuglingsstation des nächsten Krankenhauses. Denn nicht alle Babyklappen sind an ein Krankenhaus angebunden. Danach bleibt es erstmal einige Tage dort und kommt eher in eine Pflegefamilie, als in ein Kinderheim.
Das Adoptionsverfahren kann auch nicht sofort einleitet werden, da die leibliche Mutter noch eine Frist hat, wo sie sich melden kann. Diese liegt wohl bei sechs Wochen und danach ist es auch noch ein langer Weg bis sie wirklich das Kind wieder auf Dauer bei sich haben kann.
Die Babyklappen sind alle mit einem stillen Alarm ausgerüstet, der erst dann losgeht, wenn die Mutter weit genug von der Klappe sein könnte. Viele Babyklappen haben ein Videosystem, mit dem überwacht werden kann, ob auch wirklich ein Baby in die Klappe gelegt wurde oder nur Müll oder etwas anderes. Die Kamera filmt aber nicht die Mutter. Von dem Wachdienst, der die Kamera überwacht, wird dann das zuständige Personal informiert. Diese holen das Kind dann ab und bringen es in das nächstgelegene Krankenhaus. Dort wird das Baby untersucht und eventuell auch medizinisch versorgt.
Das Kind wird dann in der Regel direkt von einer Pflegefamilie aus dem Krankenhaus abgeholt. Hier bleibt das Baby in der Regel erst mal acht Wochen, es sei denn die Mutter nimmt vorher mit der Babyklappe Kontakt auf und möchte ihr Baby zurück haben. Sind die acht Wochen abgelaufen und die Mutter hat sich nicht gemeldet, wird das Vormundschaftsgericht und die Adoptionsstelle informiert und die Adoption wird in die Wege geleitet. Das Kind bleibt dann so lange weiter in der Familie, bis es adoptiert wurde.
An der Klappe selbst befindet sich eine Hinweistafel, auf der in verschiedenen Sprachen eine Anleitung steht, wie die Mutter mit dem Kind wieder Kontakt aufnehmen könnte. Dafür hat sie wie gesagt acht Wochen Zeit.
Die Pflegeeltern sind in der Regel ehrenamtliche Helfer der Babyklappen und arbeiten anonym. Es sind aber Menschen, die den Mitarbeitern der Babyklappen bekannt sind.
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