Kinder bewegen sich zu wenig

vom 20.08.2010, 11:52 Uhr

Ich habe jetzt einen erschreckenden Bericht im Fernsehen gesehen. Es ging um die Generation Kinder im Alter von 7 bis 15 Jahre. Dort wurde berichtet, dass sie immer öfter an Übergewicht leiden. Das ist ja jetzt nichts Neues, aber es wurde auch gesagt, dass sie sich im Durchschnitt nur noch 900 Meter am Tag bewegen. Da war ich doch schon sprachlos, sie laufen am Tag nur noch 900 Meter, dazugehört das Laufen in der Wohnung vom Kinderzimmer zum Bad, Toilette, zur Küche, dazugehört aber auch der Schulweg oder die Aktivitäten in der Schule oder in der Freizeit. Dann reden die vom Durchschnitt, das heißt ja wohl, dass es viele Kinder gibt, die mehr laufen und viele, die noch weniger laufen.

Ich gebe da ausschließlich den Eltern die Schuld. Die Kinder laufen morgens an den Frühstückstisch, dann runter zum Auto, mit dem sie auch die paar Meter zur Schule noch gefahren werden. Natürlich werden sie auch wieder abgeholt, um dann wieder die Küche zu betreten, um wieder zu essen. Danach wird sich auf das Sofa vor den Fernseher oder vor den Computer im Kinderzimmer geschleppt, das war es dann für den ganzen Tag.

So sollten die Eltern ihre Kinder, besonders, wenn sie eh schon übergewichtig sind, lieber mal zur Schule laufen lassen und dafür sorgen, dass sie auch mal raus gehen und dort etwas Fußball spielen. Für ein normales Kind wird eine tägliche Laufstrecke von 4000 Metern empfohlen, da kann dann wohl noch einiges getan werden.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Wenn man sich die Schulklassen mal ansieht, dann merkt man, dass die Kinder immer dicker werden, je jünger sie sind. Es ist ziemlich traurig, dass die Eltern nicht auf die Ernährung und die Bewegung ihrer Kinder achten. Viele sind selber übergewichtig und spielen lieber zuhause mit ihren Kindern an der Playstation oder setzen sie vor den Fernseher, anstatt mal eine Runde mit ihnen Fussball zu spielen oder schwimmen zu gehen. Daran sollten sie dringend etwas ändern, wenn ihnen wirklich etwas an den Kleinen liegt. Es ist immerhin auch sehr belastend für die Gesundheit, wenn man übergewichtig ist und sich fast nie bewegt.

Auch den Schulsport sollte man komplett umstricken. Bei uns war es immer so, dass man einmal wöchentlich Sport hatte. Eine Stunde lang wurde also rumgestunden und Volleyball oder ähnliches gespielt. Alles keine Dinge, die sonderlich anstrengend sind und bei denen mal sich viel bewegen muss. Eine Stunde Sport am Tag würden jedem Kind sicherlich gut tun und die allgemeine Bewegungslust fördern und die Gesundheit verbessern. Auch sollte man viel mehr auf übergewichtige Kinder eingehen, da es meistens einen Grund hat, warum sie soviel wiegen. Damit wäre schonmal ein Anfang gemacht und die Situation würde sich wieder verbessern.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


urilemmi hat geschrieben:Ich gebe da ausschließlich den Eltern die Schuld.

Das kannst Du sicher bis zu einem bestimmten Alter, aber ab einem bestimmten Alter nimmt dann auch der Einfluss der Eltern ab und es ist dann schwierig auch mit gutem Vorbild die Kinder zu motivieren. Da ist es dann gar nicht so einfach die Kinder zu motivieren und sie entziehen sich auch zunehmend dem Einfluss der Eltern.

Dass viele Kinder heute zur Schule gefahren und so auch wieder abgeholt werden ist sicherlich auch nicht von der Hand zu weisen. Selbst wenn man sich bemüht, die Kinder viel laufen zu lassen ist das aber auf Grund der Berufstätigkeit gar nicht immer möglich. Mir geht es zumindest so, dass ich meine Kids am Morgen schon zeitig im Frühhort abliefern muss und mich dann immer sputen muss, um pünktlich auf der Arbeit zu sein. Am Nachmittag ist es dann umgedreht, da muss ich sputen um vor der Schließung wieder die Kids eingesammelt zu haben.

Nichtsdestotrotz ist aber danach genug Zeit, um sich zu bewegen. Und das wird bei uns dann auch regelrecht ausgenutzt. Wenn meine zwei Besuch bekommen und der schlägt dann mal vor fern zu sehen, dann lehnen sie zum Glück entrüstet ab. Auch im Hort wird für genug Bewegung gesorgt, so dass ich mir da erst mal keine Sorgen mache. Aber wie schon erwähnt: die Beiden werden auch älter und lassen sich eher von Freunden beeinflussen, was man bei der Großen inzwischen immer mal wieder merkt.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Um ehrlich zu sein zweifel ich ein bisschen daran, dass das alles an den Eltern liegen soll. Das die Kinder immer dicker werden stimmt schon, dass sieht man schließlich auch, ob in der Schule oder sogar schon im Kindergarten. Aber warum sollten die Eltern heute, sich so anders verhalten und so anders erziehen, als die Eltern vor fünfzig Jahren? Ich glaube nicht, das die Eltern daran Schuld sind, sondern das es ganz einfach an dem Angebot an Nahrungsmittel und Freizeitbeschäftigungen liegt, das es heutzutage gibt.

Früher sind die Kinder nach draußen gegangen, haben im Wald, auf Wiesen und im Dreck gespielt und ihren Spaß gehabt. Heute macht das kaum noch ein Kind. Wenn ich mit meinem kleinen Cousin in den Wald mitnehme, wenn ich mit dem Hund raus muss, dann langweilt er sich bloß. Kindern macht das Spielen draußen nicht mehr besonders viel Spaß. Richtig verübeln kann man ihnen das aber nicht, denn viele Kindern haben einfach nicht mehr die Möglichkeit draußen zu spielen, weil es in der Nähe höchstens mal einen verdreckten Spielplatz gibt, auf dem sich dann auch noch saufende Jugendliche tummeln.

Und dann natürlich das Essen. Wir können heutzutage eigentlich so ziemlich alles essen, was wir wollen. Ob gerade Saison ist oder nicht, ist völlig egal, wir haben immer alles was wir brauchen im Supermarkt. Und das muss sich nun mal zwangsläufig auch auf das Gewicht der Leute auswirken. In den Schulen gibt es Kiosks und Cafeteria, Kantinen und auch in den Kindergärten wird essen angeboten. Immer weniger Kinder nehmen sich in die Schule ein Butterbrot von zu Hause mit, sondern greifen auf die Angebote in der Schule zurück. Dort kaufen sie dann statt einem belegten Brötchen lieber Süßzeug.

Was Schulsport angeht, so kann man das meiner Meinung nach vergessen. In der Zeit in der ich schon zur Schule gehe, hat mir der Schulsport noch nie was gebracht. Dort wird immer nur herumgestanden oder irgendwelche sinnlosen Übungen werden gemacht und dafür steht man meistens auch noch 15 Minuten an, bis man mal dran kommt. Den Schulsport könnten sie meinetwegen auf 10 Stunden in der Woche verlängern, es würde nichts bringen, rein gar nichts. Mehr bringen würden meiner Meinung nach mehr kostenlose Freizeitangebote für den Nachmittag, die dann vielleicht auch in Form von AGs mit der Schule verbunden sind.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich würde gerne noch was zum Thema Schulsport loswerden. So kann man leider nicht viel von den Lehrkräften erwarten. Oder anders ausgedrückt die Schüler nicht von den Lehrkräften. Wenn man sich mal in der örtlichen Schulsporthalle umsieht, dann bekommt man einen Schreck. Womit will man denn die Kinder für den Sport faszinieren, wenn man mit Utensilien, die gefühlte 30 Jahre alt sind arbeiten muss.

Die Sporthallen müssten Größtenteils neu renoviert werden um den Schulsport für die Schüler wieder interessanter zu machen. Was das Gebäude an sich angeht und wie oben schon erwähnt natürlich die „Ausrüstung“ für die Lehrkräfte. Nur so kann man Sport für die junge Generation wieder interessant machen.

» jonasm » Beiträge: 7 » Talkpoints: 0,14 »


Seltsam, dass meine Klasse mal wieder eine Ausnahme zu sein scheint. Bei uns gibt es von 24 Schülern gerade mal zwei, bei denen man von Übergewicht sprechen kann. Und von diesen zweien hat eine drei mal wöchentlich Handballtraining. Da scheint bei ihr also eher an den Genen zu liegen. Generell gibt es in meiner Klasse nur eine Person, die nicht in einem Sportverein ist. Den Großteil meiner Klasse würde ich sogar eher als Sportjunkies bezeichnen. Vier mal die Woche je 2,5 Stunden Training zu haben und dabei noch sein Abi machen wollen, finde ich schon ziemlich heftig.

Dass Kinder, die keinem Verein angehören, zu Übergewicht neigen, ist klar. Unser Sportunterricht bringt absolut gar nichts. Ich fühle mich danach so gut wie nie verausgabt. Normalerweise hat man 2 Stunden die Woche Sport. Bei uns ist es eine Doppelstunde, also 90 Minuten. Davon muss man die Zeit zum Umziehen abziehen. Und vor allem bei den Mädels kann das schon lange dauern. Dann wäre da noch die Zeit, die wir zum Auf- und Abbauen der Geräte benötigen. Hinzu kommen noch Kleinigkeiten. Zum Beispiel kontrolliert der Lehrer, ob alle da sind und erklärt uns anschließend, was er diese Stunde mit uns vorhat. Wenn ich nur den reinen Sport mitzähle, komme ich dann allerhöchstens auf 60 Minuten die Woche. Wie will man unter diesen Umständen fit bleiben?

Ich finde, gesunde Ernährung ist nicht allein die Sache der Eltern. Meine Eltern haben mich früher sehr ungesund ernährt. Es gab ausschließlich Weizenprodukte, statt Vollkorn. Außerdem habe ich nur Fruchtsäfte und Softdrinks getrunken. Irgendwann habe ich selber festgestellt, pummelig zu sein und mich nicht wohlzufühlen. Daraufhin habe ich von meinen Eltern verlangt, sich ernährungstechnisch umzustellen. Damals war ich etwa 12 oder 13. Jeder mit gesundem Menschenverstand wird doch von selbst drauf kommen, dass sein Übergewicht an der Ernährung und mangelnder Bewegung liegen muss.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Wow das ist wirklich eine erschreckende Zahl. Klar seh ich auch an meinen Nichten und meinem Halbbruder (10, 12 und 13 Jahre alt), das die sich viel weniger bewegen als ich mich früher, aber das hätte ich nicht gedacht.

Du hast schon Recht, Schuld sind die Eltern. Manche sind einfach überängstlich, ich z.B. bin in der 2. Klasse schon allein mit dem Rad zu Schule, was ungefähr eine Strecke von 1,5km entsprach, manche Eltern fahren ihre Kids selbst 500m weit zur Schule.

Abgesehen davon waren wir jeden Nachmittag draussen, was wir da noch gelaufen sind, keine Ahnung, aber insgesamt 4km haben wir mit Sicherheit immer geschafft.

Die Eltern leben aber auch oftmals ein faules Leben vor, entweder sitzen sie vor dem Fernseh oder dem Computer, manche unternehmen kaum was mit ihren Kindern, das finde ich wirklich schade. Klar kann man nicht jeden Tag, schließlich hat man noch Haushalt und Arbeit und und und, aber ich denke es ist dann auch sinnvoll seinem Kind einen Sportklub anzubieten.

Damit es sich verausgaben kann und auch fit bleibt. Ich kann mir nicht vorstellen das nicht jedes Kind irgendeine Sportart gerne macht, man muss halt nur ausprobieren :) bis man die Sportart gefunden hat.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde nicht, dass sich die Kinder von heute zu wenig bewegen, da ich selbst sehr sportlich bin. Ich bin ja schließlich auch von heute. Sport ist das wichtigste in meinem Leben. Schon alleine die Tatsache, dass ich jeden Morgen mit dem Fahrrad zur Schule fahre, spricht für ein sportliches Leben. Deshalb finde ich die Aussage, dass sich die heutigen Kinder zu wenig bewegen ein wenig gewagt, da dies nicht immer stimmt.

» dani12. » Beiträge: 154 » Talkpoints: -4,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also ich finde es auch sehr erschreckend wie viele dicke Kinder es mittlerweile gibt. Selbst in meiner Familie muss ich es mit ansehen. Die Tochter von meinem Cosuin ist mittlerweile 8 Jahre alt und am liebsten ist sie früh Weißbrot mit Nutella und in der ersten Pause in der Schule dann einen Joghurt und dann einmal Mittagessen in der Schule und zuhause auch nochmal! Bei ihr ist es aber auch viel Kummeressen denk ich aber das ist ja mittlerweile auch nicht mehr selten, dass sich die Kinder aus Frust alles in sich reinschieben.

Schulsport ist sehr unterschiedlich denk ich denn an meiner letzten Stunde hatten wir 3 Stunden regulären Schulsport und dann noch 2 Stunden Neigungskurs aber das hatten ja nicht alle. Ich war auch immer sehr sportlich aktiv und bin es auch immernoch aber die Begeisterung für Sport lässt bei vilen sehr nach weil sie lieber vorm Computer oder Fernseher sitzen. Aber viele haben auch einfach gar nicht die Möglichkeit in einen Sportverein zu gehen weil es zu teuer ist oder auch einfach zu weit weg. Im Sommer mag es ja immernoch gehen aber im WInter ist dann schon schwierig.

In die Schule laufen ist immer so eine Sache denn heut zu Tage passiert so viel auf dem Schulweg das ich mein Kind da auch lieber fahren würde als mir dann Vorwürfe machen zu müssen wenn doch mal was passiert ist. Aber 900m erscheint mir schon sehr wenig muss ich sagen würde mich mal interessieren wo du das gelesen hast denn alleine in der Schule laufen die Kinder ja rum und 900m sind nix. Mein großer Sohn ist jetzt fast 2 Jahre und wir laufen oft zum einkaufen was 1km pro Strecke ist und da wäre er ja schon weit über dem Durchschnitt nur durchs einkaufen.

» chica1989 » Beiträge: 297 » Talkpoints: 0,06 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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