Zuckermais im Garten anbauen

Wir essen sehr gerne Zuckermais. Egal ob er auf dem Grill landet oder einfach nur mal so gekocht gegessen wird. Jetzt haben wir uns überlegt selber Zuckermais anzubauen da man im Geschäft oft schon so eine schlechte Qualität erhält. Aber geht das denn?

Wir haben einen großen Garten und hätten so Platz genug. Aber wächst er auch im Garten? Ich meine Mais sieht man ja immer nur auf großen Feldern, jetzt weiß ich gar nicht ob der Mais hier einfach so wächst. Hat hier schon jemand Erfahrung? Und woher bekommt man den Samen? Gibt’s den im Baumarkt zu kaufen oder muß man sich den aus dem Internet besorgen?

Ich habe zwar einen großen Maisacker in meiner Nähe, aber dieser Mais ist ganz anders als der Zuckermais. Habe ihn natürlich mit Erlaubnis des Bauern gepflückt. Aber das ist wirklich nur Futtermais und schmeckt einfach ganz anders.

Du kannst in deinem Garten auch Zuckermais anbauen, zumindest wenn du einen nicht allzuharten, sondern eher lockeren Boden hast. Zwischen April und Mai kannst du mit der Aussaat beginnen. Zuckermais kannst du vorher auch in Töpfen vorkultivieren und dann erst aussetzen, dadurch werden es eher robustere Pflanzen.

Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte etwa 25 bis 30cm sein, damit die Pflanzen auch genügend Platz haben. Pro Loch reicht auch ein Korn. Viele machen den Fehler und geben sicherheitshalber mehrere Körner ins Loch, aber das ist eher von Nachteil, da die Körner mit großer Wahrscheinlichkeit gedeihen. Pro Pflanze kannst du dann mit etwa zwei bis vier Kolben rechnen. Du kannst die Körner auch zeitlich versetzt anbauen, so werden nicht alle gleichzeitig reif, das ist in deinem Fall sicher praktisch, da du den Mais ja privat verbrauchen möchtest.

Mais mag generell nicht, wenn zuviele Wurzeln im Weg sind, deswegen ist es auch ratsam Unkraut regelmäßig zu entfernen. Düngen musst du nicht regelmäßg. Wenn du am Anfang ein wenig Kompost in die Erde mischt, sollte das eigentlich ausreichen.

Wir bauen schon seit Jahren regelmäßig Zuckermais an, allerdings mit wechselndem Erfolg. Ganz wichtig ist dass du die Körner wirklich vorkeimst und sie dann erst in die Erde setzt. Diese Pflanzen brauchen auch sehr viel Wasser und die Fruchtstände nehmen es dir übel wenn sie nicht ausreichend mit Wasser versorgt werden, die Körner in den Kolben verkümmern dann einfach. Es muss also unbedingt täglich gegossen werden.

Von Vorteil wäre es auch wenn du die Pflanzen im Karree pflanzt und sie spätestens bei einer Höhe von cirka einem Meter extrem anhäufelst, quasi eine hohe Sandburg um die Wurzeln anhäufst. Die Pflanzen werden bis zu zwei Meter hoch und dann reicht ein leichter Windstoß oder ein starker Regenguss um sie umzuknicken. Im Karree stützen sie sich dagegen gegenseitig.

Kleiner Wehrmutstropfen, mehr als vier ausgebildete Kolben sind wirklich selten an einer Pflanze und wenn man den Aufwand und den Preis der Körner betrachtet lohnt sich das nicht wirklich. Auch werden die Kolben oft erst im September reif. Außerdem verrotten die alten Stängel nur sehr schwer auf dem Komposthaufen, sie müssen also verbrannt werden oder der Grünschnittsammlung mitgegeben werden.

Ich habe zwar einen großen Maisacker in meiner Nähe, aber dieser Mais ist ganz anders als der Zuckermais.

Wenn sich in deiner näheren Umgebung ein Futtermaisfeld befindet, könnte es durchaus passieren, dass dein eigener Zuckermais möglicherweise weniger süß schmeckt als erwartet, da Mais nämlich die Eigenschaft hat, sich (auch über größere Entfernungen hinweg) gern miteinander zu verkreuzen. Wenn du also Wert legst auf sortenreinen Zuckermais, würde ich dir raten, dich höchstens auf eine Sorte zu beschränken und den Standort so zu wählen, dass eine Fremdbestäubung durch andere Maispflanzen weitestgehend ausgeschlossen ist.

Zuckermais-Saatgut erhältst du in der Regel in jedem Baumarkt, im Gartencenter und teilweise auch im Discounter. Aber ich würde dir unbedingt empfehlen, einmal im Internet zu stöbern, denn dort gibt es auch vereinzelt Händler, die recht ausgefallene und seltene Züchtungen, wie z.B. bunten oder roten Zuckermais, anbieten. Wichtig ist nur, darauf zu achten, möglichst frühe bis mittelfrühe Sorten zu wählen, da spätreifende Kolben hierzulande meist nicht mehr genügend ausreifen.