Was zieht manche Frauen zu "bösen Jungs" hin?
Da ich gerade im Bekanntenkreis zweimal kurz hintereinander beobachten konnte, wie zwei Frauen (die beide eher ruhig, lieb und bescheiden und absolut anständig sind) mit Männern zusammenkamen, die ganz klar in die Kategorie "böse Jungs" fallen, frage ich mich, was manche Frauen an Männern fasziniert, von denen sie wissen, dass diese schon mal auf der schiefen Bahn waren, bisher nur Beziehungen hatten, die kurzlebig waren und bei denen sie ihre Partnerin betrogen haben oder allgemein nicht gut behandelten.
Es gibt zwar auch Frauen, die sich in im Gefängnis sitzende Männer verlieben, aber mir geht es bei meiner Frage nicht um jene straffällig gewordenen, sondern eben um die Typen, bei denen Freundinnen und Familie die Frau warnen, sie nicht hören will und mit dem Mann dann zusammenkommt, was dann in der Regel auch nicht lange gut geht.
Was also macht da die Faszination aus? Denken Frauen, die sich in einen solchen Mann verlieben oder bewusst auf solche Typen abfahren, dass sie sie ändern könnten? Oder wollen sie genau das? Oder ist es die Lust auf das Abenteuer, weil solch ein Mann vermutlich ja ein großer Kontrast zu ihrem sonstigen, geordneten Leben ist?
Ich vermute, dass das nicht mit dem Glauben zutun hat, diese Menschen ändern zu können, sondern damit, dass einige Frauen solche Männer einfach "aufregend" finden. Man kennt doch diese Klischees, die immer wieder, auch heute noch, in den Medien herumgeistern. Ein "wilder, gefährlicher" Mann gilt als männlich, stark und wünschenswert. Das ist quasi der Gegenpart zum, klischeehaft und konform betrachtet, "langweiligen Softie".
Es gibt dann eben einfach Frauen, die wollen einen maskulinen Typen, auch wenn es ein "Knasti" ist. Oder weil es ein "Knasti" ist, weil sie denen, das sei eben sehr männlich, sich so kriminell zu verhalten und daher wünschenswert, auch wenn der Mann dann eben im Gefängnis war und Frauen wie den letzten Dreck behandelt. Mir ist das unverständlich, aber Geschmäcker sind eben bei jedem verschieden.
Und die Sozialisation spielt auch eine Rolle. Ich schrieb ja bereits, dass von der Gesellschaft und von den Medien bestimmte Bilder von Männlichkeit vorgestellt und immer wieder vorgekaut werden. Das vom aggressiven, starken, kämpfenden Mann ist doch andauernd dabei. Kein Wunder, dass dann viele glauben, dass genau so "richtige Männer" seien. Und viele Menschen sind eben zu wenig nonkonformistisch, um einen Mann haben zu wollen, der nicht dem Klischee vom "richtigen Mann" entspricht, sondern einfach sein eigenes Ding macht. Im Grunde ist das alles eine riesige Zusammenkettung von Klischeevorstellungen.
=> Bad Boys werden von Frauen als attraktiver empfunden
Ich habe eine Freundin, die sich auch nur in Bad Boys verlieben kann. Für sie ist es der totale Kick und eine tolle Herausforderung, wenn sie dem harten Mann den Kopf verdrehen kann und versucht ihn nach ihren Wünschen zu ändern. Am Ende ist sie dann immer total enttäuscht, wenn sie das nicht schafft. Aber sie lernt trotzdem nie daraus und beim nächsten Bad Boy der ihr in den Weg kommt, geht das ganze Theater wieder von vorne los.
Bei mir selber ist es so, dass ich es spannend finde, wenn der Mann nach außen hin eben eine harte Schale hat, aber einen umso weicheren Kern. Wenn ich aber merke, dass sowohl Schale als auch Kern hart sind, dann verliere ich das Interesse sehr schnell wieder. Ich möchte eben einen, der es auch ernst meint und dem nicht nur wichtig ist, dass er für andere als cooler Typ wirkt.
Bad Boys können Frauen den Kick bieten, den ein, wie der Volksmund so schön sagt, Softie einfach nicht bieten kann. Eine Frau braucht auch Herausforderung, Lebensfreude und Spaß.
Ein Stubenhocker wird mit der Zeit langweilig. Er bietet keine Abwechslung und diese Floskel hat bestimmt jede/r schon einmal gehört: "Schatz, unsere Beziehung ist nur noch Routine und Alltag." Dem wirkt ein Bad Boy entgegen. Jedoch kann es auch sein, dass der Bad Boy nur fur eine kurze Zeit der Frau Spaß bereiten soll. Beispielsweise soll er den Alltag vergessen lassen. Früher oder später wird die Frau von Schuldgefühlen überlastet und kehrt zu ihrem Softie zurück.
Bei einem Softie weiß die Frau, dass er sie (fast) niemals verlassen würde. Diese Sicherheit ist zwar ein schönes und gutes Gefühl, weil eine Frau mit so einem Mann ihre Zukunft planen und Kinder kriegen kann. Auf Dauer verspricht es aber auch Langeweile wenn der Mann nur noch daheim rumhockt und Bier trinkt.
Jeder Mann kann die positiven Eigenschaften eines Bad Boys annehmen, dazu muss er nur mit offenen Augen leben. Zum einen sollte er sich nicht daheim verkriechen. Frauen wollen kein Schoßhündchen, sondern einen echten Mann. Kuscheln ist zwar schön und gut, aber 24 Stunden und das 7 Tage die Woche macht keine Frau glücklich. Darin liegt auch der Reiz des Bad Boys, eine Frau weiß zu keiner Zeit ob er sie wirklich will, während der Softie daheim jederzeit bereit steht.
Der Bad Boy tut und lässt was er will, eine Frau versucht ihn zu zähmen und weiß nicht ob sie es geschafft hat. Lustigerweise ist zu beobachten, dass manche Frauen schnell das Interesse an einem Bad Boy verlieren, wenn dieser zu schnell zähmbar gewesen ist. Daraus lässt sich folgern, dass es natürlich auch an der Frau liegt. Frauen sind Menschen und jede hat ihre Vorlieben. Genauso wie es Männer gibt, die nur Sex wollen gibt es welche, die damit bis zu Beziehung warten.
So endet auch mein Beitrag, jeder ist individuell und hat seine Vorlieben. Der Startbeitrag liest sich förmlich so, als ob diese Frauen dumm oder naiv wären. Sie gehen meiner Meinung nur ihren Interessen und vor allem sexuellen Vorlieben nach.
JustSmile1 hat geschrieben:Ein Stubenhocker wird mit der Zeit langweilig. Er bietet keine Abwechslung und diese Floskel hat bestimmt jede/r schon einmal gehört: "Schatz, unsere Beziehung ist nur noch Routine und Alltag." Dem wirkt ein Bad Boy entgegen.
Meiner Meinung nach machst du einen grundliegenden Fehler bei deinem Vergleich hier: Wer definiert denn einen "Bad Boy" darüber, kein Stubenhocker zu sein? Beziehungsweise wieso sind "Nicht-Bad-Boys" automatisch Stubenhocker? Man muss kein sexistischer, testosteronbetäubter Macho sein, nur, um seinen Alltag auch mit Tätigkeiten verbringen zu können, die abseits des Bierkonsums und des Fernsehglotzens liegen.
Im Gegenteil, ich würde sogar sagen, "Bad Boys" sind, wenn wir hier natürlich von Klischeevorstellungen sprechen, ziemlich simpel gestrickt, interessieren sich für Autos, Bier und Frauen, also nicht gerade für vielfältige Dinge. Ich fände das eher langweilig. Der so genannte "Softie" ist allein dem Klischee nach bereits kultivierter, interessiert sich beispielsweise für Kunst und Geschichte, man kann mit ihm in Ausstellungen gehen, reisen, Sport treiben, und so weiter. Auch wüsste ich nicht, dass "Softies" im Gegensatz zu "Bad Boys" nie ausgehen würden. Vielleicht nicht gerade zu Abschlepp-Parties, aber in eine Kneipe oder Disco können sie doch trotzdem.
Sollte es für Frauen nicht sogar noch angenehmer zu sein, zu wissen, dass ihr Partner eben höchstwahrscheinlich eher nicht fremd geht? Oder wollen sie die Angst, weil die Medien ihnen von Anfang an vorführen, dass "Drama Queening" für Frauen erwünscht sei, also andauernd Angst, Panik und irgendwelche Intrigen zu verbreiten und zu empfinden? Das wäre die Sozialisierungsache, die ich bereits angesprochen habe.
Manchmal denke ich, es ist einfach nur ein Mangel an Selbstvertrauen bei so genannten "Bad Boys", der sie dazu veranlasst, sich wie der letzte primitive Hampel zu benehmen. Und auch Neid gegenüber Männern, die das Gehabe nicht nötig haben, und trotzdem schöne Frauen für Beziehungen finden. Es ist ja auch viel einfacher, die erfolgreiche Konkurrenz als dumm und langweilig darzustellen, als sich vielleicht eine Scheibe vom erfolgreichen Verhalten abzuschneiden. Die meisten Menschen lieben Feindbilder.
Naja, das Problem kenne ich selber auch. Hab mal den Thread "Muss ein Mann ein Pascha sein" aufgemacht, wo ich genau dieses Phänomen beschrieben habe. Nur eben auf anderer Ebene.
Ich selbst kenne auch Frauen, die sich eher auf die abgestürzten Typen einlassen als auf ganz normale von nebenan. Da sind dann auch die Typen, die ihre Frauen schlagen und danach immer wieder beteuern, dass es ihnen leidtut. Was eine Frau genau zu solchen Menschen hinzieht, ist mir Rätzelhaft. Oder dann die notorischen Fremdgänger. Die Frau weiß, dass der Mann fremd geht, und nimmt es hin und redet von Liebe. Was für eine liebe, ist das, wenn die Frau weiß, dass der Mann gerade woanders seinen Spaß sucht und findet.
Oder dann gibt es die Frau, die sich von ihrem Mann oder Freund beschimpfen und emotional verletzen lässt und dann von Gefühlen und Liebe spricht. Was bitteschön ist an einen Mann interessant der seine Partnerin als Hure und Schlampe beschimpft? Und das nur, weil sie auch mal das tut, was sie will.
Ich persönlich kenne da so einen Fall. Frau und Mann waren nicht verheiratet, sondern lediglich ein Paar. Seine Eifersucht brachte ihn dazu, sie als Hure und Schlampe zu beschimpfen. Da ich diese Frau sehr gut kenne, wollte ich ihm damals schon seinen Kopf zurechtrücken. Doch ich wurde gebeten das zu unterlassen, sie liebe ihn doch.
Was soll das für eine Beziehung sein wo der Mann die Frau als sein Eigentum betrachtet und sie behandelt wie Dreck, wenn er nicht seinen Willen bekommt? Ich persönlich bin ein frommes Lamm in der Hinsicht, da Frauen für mich weit mehr als eine Bettmatratze sind. Frauen wollen zwar erobert werden, aber bitteschön doch nicht so. Manche Frauen wollen anscheinend wie Dreck behandelt werden und erlangen erst dann die Erfüllung wenn sie ihrem "Pascha" zu Diensten sein Können.
Ich achte das weibliche Geschlecht und würde eine Frau nie zu etwas zwingen, was sie nicht will. Doch leider musste ich auch schon feststellen, dass solche Männer, immer die schönsten Frauen haben. Daher stelle ich mir echt ernsthaft die Frage ob ich zu weich und gutmütig für diese Welt bin und am Ende mit der Art die Frau als Frau zu Achten immer wieder den kürzeren ziehe. Ich persönlich bin seit Jahren verliebt ein Mädel und musste auch da feststellen das diese sich eher zu den harten Typen hingezogen fühlt, wo sie nicht als das behandelt wird, was sie wert ist. Sondern halt ganz einfach als Dreck. Und das Schlimme ist, sie ließ es mit sich machen. Ich will eine, diese Frau lieben und ehren, sie so behandeln, wie sie es wert ist, doch anscheinend werden solche Menschen, wie ich einer bin, nicht mehr gesucht und erst recht nicht geachtet, da wir der Frauenwelt zu weich erscheinen. Und so lebe ich weiterhin alleine, die Frau die ich haben will der bin ich zu weich, und ob sich das je ändert, daran zweifle ich mittlerweile.
Wir werden wohl nie verstehen, was Frauen zu solchen Multimachos hinzieht.
Ich denke das liegt daran, dass es Frauen gibt die einfach keine soften Typen mögen. Die mögen diese bösen Jungs lieber. Jungs die Dinge tun die sie normal wenn man nicht verliebt ist, nicht akzeptieren würden. Aber Liebe macht bekanntlich blind.
Vielleicht passiert es genau der Sorte Frau die als eher ruhig und nett und brav gilt. Sozusagen sucht man sich ein Gegenstück oder praktisch ein Ventil um selbst mal aus sich raus zu können. Männer die hart sind sind Männer bei denen man sich anlehnen kann und geborgen fühlt. Sensible ruhige Jungen werden oft übersehen. Leider aber so ist das leider.
Ich glaube, dass Frauen, die sich zu solchen Menschen hingezogen fühlen, glauben, dass sie diese ändern können. Damit würden sie beweisen, dass sie Macht über jemanden ausüben können. Ich glaube nicht, dass es edle Motive, sondern wirklich Machtgefühle sind.
Es gibt ja auch Frauen, die Massenmörder, die im Gefängnis sitzen, heiraten. Auch hier möchten sie das Gefühl haben, dass sie die einzigen sind, die Einfluss auf einen solchen Menschen ausüben können. Das macht sie dann einzigartig. Es sind oft Frauen, die sonst nicht beachtet werden.
Wawa666 hat geschrieben:Ich vermute, dass das nicht mit dem Glauben zutun hat, diese Menschen ändern zu können, sondern damit, dass einige Frauen solche Männer einfach "aufregend" finden. Man kennt doch diese Klischees, die immer wieder, auch heute noch, in den Medien herumgeistern. Ein "wilder, gefährlicher" Mann gilt als männlich, stark und wünschenswert. Das ist quasi der Gegenpart zum, klischeehaft und konform betrachtet, "langweiligen Softie".
Es gibt dann eben einfach Frauen, die wollen einen maskulinen Typen, auch wenn es ein "Knasti" ist. Oder weil es ein "Knasti" ist, weil sie denen, das sei eben sehr männlich, sich so kriminell zu verhalten und daher wünschenswert, auch wenn der Mann dann eben im Gefängnis war und Frauen wie den letzten Dreck behandelt. Mir ist das unverständlich, aber Geschmäcker sind eben bei jedem verschieden.
So sieht aus. Frauen wollen was besondere sein und bilden sich ein"die Eine2 für ihn zu sein, für die er alles tut. Das ist leider Falsch, egal ob heute morgen oder übermorgen. Aus einer anderen Sicht, kann es natürlich auch von der Evolution übriggeblieben sein. Man stelle sich ein aggressives Alphamännchen vor. Das setzt sich bestimmt eher durch als einer, der sich immer versteckt.
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