Erfahrungen mit Kinderbadekleidung mit UV-Schutz

vom 16.07.2010, 19:27 Uhr

Da ich bald etwas für meinen Neffen bei Jako bestellen werde, habe ich ein wenig auf der Internetseite nach Angeboten gestöbert und bin so auf dieses Angebot gestoßen: link Es ist also eine Badebekleidung mit UV-Schutz, wobei es in diesem konkreten Fall gar keine reine Badebekleidung ist, weil ja beschrieben wurde, dass man sich die Jacke nach dem Baden überziehen soll. Auf jeden Fall dachte ich mir im ersten Moment, dass diese Bekleidung recht praktisch ist, weil mein Sohn schwere Neurodermitis hat und deswegen ist das Theme Sonnenschutz und Sonnencreme auch sehr heikel. Dass diese Bekleidung einen guten Schutz vor der Sonne bietet, kann ich mir schon gut vorstellen, immerhin sind die Kinder damit ja fast zur Gänze bedeckt.

Allerdings kann ich mir vor allem bei den derzeitigen Temperaturen eine derartige Bekleidung so gar nicht vorstellen. Wie ist denn der Tragekomfort, wenn die Kinder im Sommer eine langärmelige Bekleidung haben? Schwitzt man da dann nicht extrem?

Außerdem dachte ich immer, dass solche Badebekleidung auch für das Wasser geeignet ist, das wäre auch sinnvoll, weil immerhin ist vor allem im Wasser der Sonnenschutz sehr wichtig. Ist das bei dieser Badebekleidung nicht der Fall? Genau genommen, wäre mir selbst dieses Angebot zu teuer und ist deswegen im konkreten Fall hinfällig, allerdings würde mich interessieren, ob jemand bereits Erfahrung mit solchen Kleidungsstücken hat und berichten kann, wie hoch der Tragekomfort ist.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Diese Badebekleidung besteht zu 100% aus Kunststoff, was nahe legt, dass sie nicht besonders atmungsaktiv ist. Ich kann mir somit nicht vorstellen, dass der Tragekomfort besonders hoch ist. Schwimmen dürfte damit allerdings kein Problem darstellen.

Sich beim Thema Tragekomfort auf die Aussage der Kinder zu verlassen, halte ich für wenig verlässlich. Im Allgemeinen stört es Kinder meist wesentlich weniger als Erwachsene, wenn sie schwitzen.

Außerdem ist jedes Kleidungsstück im Grunde ein UV-Schutz, da er die Sonnenstrahlen abfängt bzw. zurück reflektiert. Ich habe noch nie davon gehört, dass jemand, egal welchen Alters, Sonnenbrand unter der Kleidung bekommen hätte. Das riecht schon ganz schön stark nach Geldmacherei.

» ka mau » Beiträge: 203 » Talkpoints: 13,21 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich möchte meine Vorschreiberin ein wenig widersprechen.

Die Jacke ist zwar tatsächlich aus "Kunststoff", aber das bedeutet nicht zwangsläufig, dass der Tragekomfort schlecht ist. Sportlerkleidung ist auch sehr oft aus Kunststoff, da dieser eben so verwebt werden kann, dass die Kleidungsstücke, anders als Baumwolle, nicht nur atmungsaktiv sind, sondern auch die Feuchtigkeit vom Schwitzen nach Außen ableiten und nicht wie Baumwolle aufsaugen und am Körper halten.

Dass jedes Kleidungsstück einen gewissen UV-Schutz bietet stimmt auch, aber je dunkler und dichter gewebt der Stoff ist, desto größer ist dieser Schutz. Mir fällt jetzt spontan auch niemand ein, der durch ein Kleidungsstück Sonnenbrand bekommen hätte, aber ehrlich gesagt frage ich auch niemanden danach. Und ich selber bekomme vermutlich keinen, weil ich größtenteils schwarze Kleidung trage.

Für meinen Sohn achte ich trotzdem auf die richtige Kleidung. Natürlich nicht im Alltag in der Stadt, da halte ich normale Kleidung für völlig ausreichend und weiche auf Sonnencreme aus, zur Not auch unter der Kleidung. Aber im Strandurlaub am Meer gibt es definitiv spezielle Kleidung, die wenigstens die Schultern schützt und natürlich auch einen Sonnenhut, der Kopf und Nacken bedeckt. Junior wird auch dieses Jahr im Urlaub wieder einen UV-Schutz-Schwimmanzug tragen. Der wird wenigstens vom Salzwasser nicht weg gewaschen.

Die Jacke halte ich in sofern für überflüssig, da sie ja nur nach dem Schwimmen schützt, nicht aber währenddessen. Aber die Intensität der UV-Strahlen wird durch Wasser um ein vielfaches verstärkt und ich halte es für wichtiger, dass die Kinder im Wasser geschützt sind, nicht nur am Strand.

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» ArcaNoé » Beiträge: 299 » Talkpoints: 2,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Dein Hinweis auf Sportkleidung ist zweifellos richtig. Dann muss der Stoff aber auch eben äußerst aufwendig hergestellt werden, was sehr teuer ist. Ob das in diesem Fall getan wurde, kann ich natürlich nicht beurteilen. So ganz glauben kann ich es aber nicht.

Wenn du auf den Link zu Polyamid in der Produktbeschreibung klickst, kommst du auf eine Seite, die die Wärmeisolierungseigenschaften des Stoffes preist. Das schließt natürlich eine entsprechende Verarbeitung nicht aus, aber verdeutlicht, dass der Stoff selbst eben nicht für Tragekomfort spricht.

Welche Farbe deine Kleidung hat, ist beim Thema UV-Schutz egal. Wichtig ist nur, wie lichtdurchlässig sie ist, also wie dicht sie gewebt wurde. Schwarze Kleidung heizt sich nur schneller auf, da sie weniger Sonnenstrahlen zurück reflektiert als zum Beispiel weiße.

» ka mau » Beiträge: 203 » Talkpoints: 13,21 » Auszeichnung für 100 Beiträge



@ ka mau: Ich habe das auch schon öfters gehört, dass dunkle Kleidung besser schützt, als helle Kleidung, also das stimmt soweit ich weiß schon. Ich habe im Urlaub meinem Sohn am Strand auch immer einen langärmeligen Body angezogen, allerdings einen hellen, da ich mir dachte, dass er mit einem dunklen Body wohl wirklich noch mehr schwitzen wird.

Mit dem hellen Body hat er eigenartiger Weise gar nicht geschwitzt, zumindest hätte ich nicht viel davon bemerkt. Der Body war aus reiner Baumwolle. Es stimmt schon, dass vor allem Kleinkindern es noch eher egal ist, ob sie schwitzen oder nicht, allerdings ist es mir schon sehr wichtig, dass mein Sohn möglichst wenig schwitzt, weil die Kombination von Schweiß und Sonnencreme verschlechtert seine Neurodermitis massiv.

Durch die UV-Schutzkleidung hätte ich mir erhofft, dass ich doch weniger Sonnencreme für meinen Sohn verwenden muss, zumindest an den bedeckten Stellen und da eine Sonnencreme für ihn auch nicht unbedingt eine Pflegecreme ist sondern eher eine Belastung, wäre eine gute Kleidung zumindest bei einem Strandurlaub oder bei uns am See schon sehr gut.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass die UV-Kleidung schon mehr die UV-Strahlung abhält. Und normale Baumwollkleidung lässt schon mehr Strahlen durch denke ich. Ich kenne zwar auch niemanden, der einen Sonnenbrand unter einem T-Shirt hatte, aber dass UV-Strahlen durchkommen, ist ja nicht nur an einem Sonnenbrand ersichtlich. UV-Strahlen können auch ohne Sonnenbrand zu einer Hautschädigung oder zumindest zu einer Belastung führen und Kinderhaut ist da doch um einiges empfindlicher.

Dass der UV-Schutz sinnvoll wäre, kann ich mir also schon gut vorstellen. Ich hinterfrage dann doch in erster Linie den Tragekomfort, aber das mit der Sportkleidung stimmt natürlich und die ist auch nicht aus Baumwolle, sondern eben aus spezieller Kunstfaser, die atmungsaktiv ist. Wobei es da auch wieder interessant wäre, inwiefern die Haut meines Sohnes Kunstfaser, egal ob atmungsaktiv oder nicht, verträgt, weil bisher habe ich sehr darauf geachtet, dass er reine Baumwollkleidung hat, eben auch wegen der Neurodermitis.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Dass man etwas öfter hört, ist noch keine Garantie dafür, dass es wahr ist. Grundsätzlich ist es schon so, dass dunkle Stoffe meist wenig Licht durchlassen als helle. Aber bei Kleidung ist die Farbe wirklich ziemlich egal, sofern der Stoff eben eng genug gewebt wurde. Wenn er aber so eng gewebt wurde, dass er gar kein Licht mehr durchlässt, dann lässt er auch kaum noch Luft an die Haut, besonders, wenn er aus Kunstfaser gestrickt ist.

Weiße Baumwollkleidung, sofern sie diesem Kriterium entspricht, bietet deshalb im Sommer das optimale Verhältnis von Sonnenschutz und Tragekomfort . Schau dir die traditionelle Kleidung in arabischen Ländern an, da ist es so gut wie immer brütend heiß und die Sonne steht wesentlich höher als hier. Schwarz tragen dort nur die wenigsten, auch wenn die heute in den Medien allgegenwärtige Burka da einen anderen Eindruck vermittelt.

Die Inzidenz von Hautkrebs bei Kindern hat über die letzten fünfzig Jahre, wie bei der Gesamtbevölkerung, zugenommen, nicht abgenommen. In der gleichen Zeit hat die Benutzung von Kunstfasern ebenfalls zugenommen. Die Benutzung von Sonnencreme auch. Das bedeutet nicht, dass eine dieser Maßnahmen das Risiko steigern würde, zeigt aber, dass es grundsätzlich auch ohne geht.

Mal ganz abgesehen davon: Wenn man darauf achtet, dass das Kind nicht gerade stundenlang in der direkten Mittagssonne sitzt, kann Sonnencreme durchaus ausreichend Schutz bieten. Sunblocker gibt es auch in jedem Drogeriemarkt, der ist noch effektiver. Das hängt natürlich stark vom Hauttyp deines Kindes ab. Aber auch wenn Kinder grundsätzlich anfälliger gegenüber den negativen Auswirkungen von UV-Strahlen sind, gilt für sie das gleiche, wie für Erwachsene: Je dunkler die Haut, desto mehr Sonne übersteht sie schadlos.

Besonders bei bestehender Neurodermitis würde ich die Haut nicht noch zusätzlich bedecken, wenn es nicht notwendig ist. Bei den aktuellen Temperaturen quält dein Kind sich gleich zweifach, indem es mehr unter der Hitze leidet und die Neurodermitis schlimmer wird.

Da du dich sehr um das Wohlergehen deines Kindes zu sorgen scheinst, gehe ich davon aus, dass es dir fern liegt, das riskieren zu wollen. Ich würde vorschlagen, du konsultierst mal euren Kinderarzt oder auch einen Dermatologen. Der kann schon recht genau abschätzen, wie viel Sonnenschutz dein Kind benötigt. Und ich persönlich würde da nach dem Motto "So viel wie nötig, so wenig wie möglich" vorgehen, wenn die Haut schon von Vornerein geschädigt ist.

Das Thema Hautkrebs wurde über die letzten Jahre in den Medien so häufig breitgetreten, dass mittlerweile eine regelrechte Panik herrscht. Dabei ist diese Krankheit nicht nur viel seltener, als man aus diesen vielen Berichten schließen könnte. Die Heilungschancen bei den häufigsten Hautkrebsarten liegen auch bei über 90%! Das bedeutet nicht, dass mit dem Thema zu spaßen wäre, aber mit Kanonen auf Spatzen zu schießen hilft auch in diesem Zusammenhang niemandem.

» ka mau » Beiträge: 203 » Talkpoints: 13,21 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Nun, ganz so ist es mit der Sonnencreme leider nicht, weil eben jede Sonnencreme, auch die auf mineralischer Ebene, eine Belastung für eine Haut ist, zumindest wenn man Neurodermitis hat. Ich habe auch noch keine einzige Creme gefunden, bei der mein Sohn nicht zum Weinen anfängt, weil sie brennt. Und ich habe inzwischen so ziemlich jede Sonnencreme aus unterschiedlichen Apotheken durch. Mir geht es also nicht nur um Hautkrebs, sondern in erster Linie um eine zusätzliche Schädigung der Neurodermitishaut.

Bei Kinderärzten, Dermatologen, Spezialisten war ich genügend und bin ich auch am laufenden Band. Sie haben Sonnencreme plus langärmelige Kleidung empfohlen, über diese konkrete UV-Kleidung habe ich noch nicht mit Ärzten diskutiert, allerdings hat mir ein Hautarzt schon auch gesagt, dass eben dunkle Kleidung besser vor der UV-Strahlung schützt. Ich habe meinem Sohn jedoch helle Kleidung angezogen, eben weil ich mir dachte, dass er unter dunkler Kleidung mehr schwitzen wird.

Natürlich achte ich in erster Linie auch darauf, dass vor allem mein Sohn viel im Schatten ist, aber das ist bei einem 1,5 jährigen Kind nicht immer so einfach, weil er ja auch gerne die Welt entdecken möchte und das auch außerhalb vom Schatten. Im Juni war ich auf Gran Canaria im Urlaub und da gab es auch nicht wirklich schattenspendende Bäume oder Palmen am Strand.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Mit einer solch langen Leidensgeschichte habe ich gar nicht gerechnet. Wenn der Arzt langärmlige Kleidung empfiehlt, dann ist das sicher auch der richtige Weg.

Und dass ein einjähriges Kind schwer zu bändigen ist, ist auch klar. Da kann man gar nicht immer Kontrolle darüber bewahren, wo sich das Kind gerade aufhält, egal, wie sehr man sich bemüht.

Grundsätzlich bezweifle ich auch nicht, dass man nicht effektive Kleidung mit eingebautem Sonnenschutz herstellen könnte. Aber skeptisch bin ich da schon. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das überhaupt einen nennenswerten Unterschied gegenüber geeigneter, "normaler" Kleidung macht.

Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es eine Sonnencreme gibt, die auch dein Kind verträgt. Vielleicht wirst du da bei Cremes fündig, die nicht primär als Sonnenschutz, sondern zur Linderung von Neurodermitisbeschwerden - aber eben mit entsprechendem Lichtschutzfaktor - entwickelt wurde. Da wird der LSF zwar wahrscheinlich niedriger sein, aber kann auch ausreichen. Eine Möglichkeit wäre hierbei, direkt bei Herstellern anzufragen, die Produkte herstellen, von denen du weißt, dass dein Kind sie verträgt.

Wenn wir von einem Erwachsenen reden würden, würde ich empfehlen, langsam den Selbstschutz der Haut durch Solarienbesuche zu stärken. Das geht bei einem so kleinen Kind natürlich nicht. Aber prinzipiell könnte man auch in diesem Fall die gleiche Taktik versuchen:

Da die Sonne in der Mittagszeit am stärksten ist, wäre eine Möglichkeit, das Kind möglichst häufig am morgen, späten Nachmittag oder abends nach draußen zu bringen. Am besten jeden Tag, aber natürlich nicht zu lang in der direkten Sonne. Besonders wenn man damit jedes Jahr im Frühling bereits beginnen würde, würde man so ganz natürlich die benötigte Menge an künstlichem Sonnenschutz reduzieren.

Ich bin mir nicht sicher, ob wie alt ein Kind sein muss, um auf diesem Wege soweit zu kommen, dass es gar keine Sonnencreme mehr braucht. Aber mit zunehmendem Alter wird man dieses Ziel langfristig bestimmt erreichen können.

Das setzt natürlich voraus, dass die UV-Strahlung die Symptome nicht verschlimmert. Aber da Neurodermitis bei Erwachsenen auch mit hochdosierter UV-Strahlung behandelt wird, liegt zumindest die Vermutung nahe, dass nicht mit einer Verschlechterung zu rechnen ist. Das würde ich aber dann auch sicherheitshalber mit dem Arzt noch einmal abklären.

» ka mau » Beiträge: 203 » Talkpoints: 13,21 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Die Idee mit der UV-Schutzkleidung ist ja ganz schön und gut, aber diese Ganzkörper haben auch entscheidende Nachteile gegenüber der "traditionellen" Kinderstrandkleidung Badehose und T-Shirt. Meist hat man davon ja nur ein Set und das Kind hält die Sachen quasi die gesamte Zeit am Strand an. Die Kleidung wird nass und dadurch kalt und ruck zuck hat das Kind eine Blasenentzündung. Das ist meiner kleine Nichte (2) passiert. Badehose und T-Shirt kann man schneller mal wechseln, zumal man davon mehrere Garnituren anschaffen kann, da die ja nicht so teuer sind wie die Schutzkleidung.

» hasiteddy » Beiträge: 66 » Talkpoints: 9,73 »


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