Die Mutter der kleinen Lea soll internetsüchtig gewesen sein

vom 02.04.2010, 02:24 Uhr

Hallo Ihr,

ich war gerade wirklich schockiert als ich erfahren habe, dass die Mutter der kleinen Lea internetsüchtig gewesen sein soll. Lea starb im Alter von zwei Jahren weil ihre Mutter sie scheinbar verhungern und verdursten lies. Außerdem war sie angeblich von Krankheiten gezeichnet, da die Mutter nie mit dem Kind zum Arzt ging. Das Jugendamt erkannte die Warnungen und Anzeichen nicht, obwohl Nachbarn sie auch auf die Missstände aufmerksam gemacht haben sollen.

Nun kam, wie bereits gesagt, ans Licht, dass die 21-jährige Mutter allen Anschein nach Internetsüchtig gewesen sein soll. Unter fröhlichen Namen soll sie sich in Communities rumgetrieben und neue Bekanntschaften geschlossen haben. Ich kann nicht nachvollziehen, wie jemand ein Kleinkind vernachlässigen kann und schon gar nicht die Tatsache dass man sein Kind wegen des Internets hinten anstellt.

Aber diese Nachricht hat mich schon zum nachdenken gebracht, denn wie gut kennen wir eigentlich die Menschen mit denen wir chatten und "Internetfreundschaften" schließen? Das soll keinerlei Anspielung sein, sondern nur ein kleiner Denkanstoss.

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» Sissley » Beiträge: 1131 » Talkpoints: 5,54 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Da ich in der Community um die es geht aktiv bin, bekommt man so ein paar Sachen mit.

Lea hatte wohl eine Erkrankung und verweigerte sowohl Essen wie auch Trinken. Klar hätte die Mutter eventuell zum Arzt gemusst. Laut Blogkommentaren von Freunden der Mutter, ging es den Kinder gut. Die Wohnung war nicht verwahrlost und so weiter. Und die Freunde geben auch den Denkanstoss, das es ja auch noch einen älteren Bruder gibt, der ja gesund und wohl auf ist ( den Umständen entsprechend halt).

Schon vor ein paar Wochen "prangerte" ein User in einem Unterforum der Community an, das ja besonder viele Mütter wohl Daueronline seien. Die Community bietet ausser diversen Chaträumen, einem grossen Forum, auch diverse Spielmgöglichkeiten ( Singleplayer und Mutliplayergames) und auch Gruppen an. Und der Poster kreidete dem Betreiber an, das ja von Seiten der Betreiber nichts unternommen wird, wenn die "Mütter" oftmals halt scheinbar stundenlang Online sind.

Fragen die er immer wieder gestellt bekam waren, wenn er sowas weiss, warum er nichts unternimmt? Oder woher er denn weiss, das "Mütter" solange Online sind? Und so weiter. Ich finde diese Fragen durchaus gerechtfertigt.

Er nannte keine Namen und kehrte fleissig alle Mütter die in der Community unterwegs sind pauschal an. Und halt immer wieder der Vorwurf, warum von Seiten der Betreiber nichts gemacht wird. Und iregndwo haben in meinen Augen auch Mütter ein Recht auf ihr Privatleben und ihre Hobbys. Klar nicht auf Kosten der Kinder- aber den meisten Müttern ist das an sich auch klar.

Ich denke, Kontrolle ist einfach nicht möglich. Es verlangt ja kein Betreiber irgendeiner Community nun einen Nachweis, ob man Kinder hat, wieviele Kinder man hat, ob die Kinder zu den Onlinezeiten in der alleinigen Obhut des Nutzers sind und so weiter. Wer will das kontrollieren und vorallem wie?

Was mich ein wenig traurig stimmt, das der besagte User das nun zum zweiten Mal anprangert. Einmal schon Ende Februar und nun nach dem Tod von Lea. Er nannte keine Namen oder so. Durch die Presse weiss man aber halt mittlerweile um wen es geht. Und er schien die Gewohnheiten von Leas Mutter zu kennen. Da könnte man nun auch fragen, warum hat ER nichts unternommen?

Er hat sich damit rausgeredet, das er ja nichts machen kann, dafür wäre der Betreiber der Community zuständig. Laut ihm sei es nicht möglich, an hand des Nicks eine Anzeige zu machen. Was aber durchaus möglich ist.

Ich kann manchmal einfach die Doppelmoral nicht verstehen. In dem Fall halt selbst Daueronline zu sein. Und das muss er ja auch sein, damit er die Onlinezeiten anderer User weiss.

Ich möchte den Tod von Lea nicht verherrlichen oder gut heissen oder so. Ich weiss auch nicht, ob er wirklich hätte verhindert werden können. Laut dem letzten Artikel den ich zu dem Thema gelesen habe, ist der kritische Zustand des Kindes eine Sache von wenigen Tagen gewesen. In wie weit die Erkrankung des Kindes da mit reinspielt? Keine Ahnung.

Aber die Anprangerungen und das zuschieben von Zuständigkeiten, finde ich irgendwie zum Kotzen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Sissley hat geschrieben:Ich kann nicht nachvollziehen, wie jemand ein Kleinkind vernachlässigen kann und schon gar nicht die Tatsache dass man sein Kind wegen des Internets hinten anstellt.

Du bist ja auch nicht süchtig. Ich weiß, das ist jetzt salopp gesagt, und vielleicht klingt es auch irgendwie falsch, dass ich das so schreibe, obwohl ich auch nicht onlinesüchtig bin. Aber Süchte haben doch immer etwas Irrationales. Es macht keinen Sinn, wenn man logisch nachdenkt, egal, um welche Sucht es geht. Oder ist es sinnvoll, Koks zu nehmen, dass einem die Nase blutet und man überall Schmerzen hat? Dennoch wird es getan. Genau das ist die Sucht.

Daher meine ich, kann man auch bei Onlinesucht nicht nach logischen Gründen suchen. Sicher, es ist unlogisch, sein Kind für Onlinetätigkeiten zu vernachlässigen. Aber wenn man süchtig ist, dann denkt man darüber wahrscheinlich nicht mehr nach, oder aber, man kann sich einfach nicht dagegen wehren und spürt einen Zwang, seiner Sucht, so schlimm man sie selbst auch findet, nachzugehen.

Sissley hat geschrieben:Aber diese Nachricht hat mich schon zum nachdenken gebracht, denn wie gut kennen wir eigentlich die Menschen mit denen wir chatten und "Internetfreundschaften" schließen?

Bei Leuten, die man nur aus dem Internet kennt, wissen wir doch meist nicht sehr viel. Man kann sich selbst und anderen hingegen viel vormachen. Ja, sogar bei Menschen, die man schon in der Realität gesehen hat, kann es doch sein, dass sie ein gewisses "Doppelleben" führen. Dessen sollte man sich immer bewusst sein.

Gerade deswegen, dass wir bei Leuten, die wir nur aus dem Internet kennen, nie sicher sagen können, wer da wirklich mit uns kommuniziert, kann man eben leider auch nicht wissen, ob derjenige onlinesüchtig, gefährlich, kriminell oder was auch immer ist. Potentiell könnte jeder unserer Online-Bekannten auch ein Mörder sein. Das Problem ist eben, dass wir das nicht wissen können, und daher können wir höchstwahrscheinlich auch keine Straftat verhindern.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe diese Geschichte nicht verfolgt und lese hier zum ersten Mal über diesen Fall. Allerdings finde ich es wieder einmal faszinierend, wie fremde Menschen sich zu Richtern aufspielen, auch wenn sie letztendlich weder die betreffenden Personen kennen, noch über Informationen aus erster Hand verfügen, so dass im Grunde genommen alles, was diese Menschen aufnehmen und weitertratschen, auf Hörensagen beruht und auf dem Weg von einer Quatschbirne zur nächsten immer mehr an Wahrheit verliert und dafür mehr an Phantasie dazugewinnt.

Ich finde es interessant, woher diese Leute wissen wollen, dass jemand internetsüchtig ist. Wenn User von irgendwelchen Internet-Communities schon anfangen, sich gegenseitig anzuprangern und das Online-Verhalten fremder Leute zu beobachten und daraus Rückschlüsse zu ziehen, so wie Little Sister das hier bereits beschrieben hat, finde ich das mehr als fragwürdig. Wenn Menschen, die das wirklich beurteilen können, solche Informationen über diesen Fall herausgeben, ist das auch meistens vertrauenswürdig, allerdings finde ich es doch merkwürdig, wenn so eine Hetze in einer Internetcommunity losgeht - von Leuten, die zu diesem Menschen absolut nichts zu sagen haben.

Wenn man im Internet unterwegs ist, muss man damit rechnen, dass man unter Umständen viele schräge Menschen trifft, von denen sicher nicht alle ganz richtig ticken. Unter Umständen trifft man in so einem Forum auch mal einen Mörder oder sonst irgendwelche Leute, mit denen man sich vielleicht nicht unbedingt abgeben würde, wenn man alles von ihnen wüsste. Allerdings trifft das ja nicht nur auf das virtuelle Leben zu. Auch im realen Leben kann man Menschen kennenlernen, die ihre Kinder verhungern lassen oder andere schlimme Dinge tun. Dafür muss man nicht ins Internet gehen. Nur weil man jemanden live sieht, handelt es sich nicht unbedingt um einen "guten" Menschen. Ich finde es auch immer ziemlich lächerlich, wenn jemand einen anderen Menschen schon als Freund bezeichnet, wenn er gerade mal ein paar Wochen mit ihm chattet und gar nichts über ihn weiß. Auch im realen Leben kann man auf Menschen treffen, die einem etwas verheimlichen, zum Beispiel auch solche schlimmen Vorkommnisse. Ein etwas genaueres Hinsehen, sowohl im realen als auch im virtuellen Leben, ist sicher immer sinnvoll.

In diesem konkreten Fall kann man sich ja mal fragen, was wirklich ist, wenn diese Frau als "Internet-süchtig" eingestuft werden kann. Wenn jemand jede freie Minute in irgendwelchen Chats oder anderen Internetbereichen verbringt und sich und auch eventuelle Kinder und sämtliche anderen "realen" Dinge vernachlässigt, ist das sicher problematisch. Solche Probleme entstehen aber nicht einmal primär durch das Internet, sondern durch den einzelnen Menschen selbst. Gerade wenn man denjenigen dann als Süchtigen einstufen würde, handelt es sich meistens doch um ziemlich arme Menschen, die sicher noch ganz andere Probleme haben, die sie nicht lösen können und oftmals auch nicht lösen wollen. Das Internet ist nicht der Verursacher, sondern etwas ganz anderes.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Das man sich im Internet herumtreibt ist ja auch nichts Schlimmes, auch wenn dies mal stundenlang ist, sollte das wohl noch in Ordnung sein, jedenfalls solange man dies nur mit sich selber abmachen muss. Sind Kinder im Spiel müssten, die natürlich immer Vorrang haben, denn die können noch nicht selbst wählen, entscheiden und für sich sorgen und da darf man das Kind dann nicht hängen lassen und sich selbst in den Vordergrund stellen.

Im Fall der kleinen Lea, denke ich jedoch kommen einfach noch viel mehr Aspekte zusammen, die man gar nicht kennt und vielleicht als Außenstehender auch nie erfährt. So oder so ist wirklich schrecklich was passiert un ob Lea nun aufgrund einer Krankheit Essen und Trinken verweigert hat, oder die Mutter es ihr nicht gegeben hat, spielt letztlich auch nicht so die Rolle, denn sie hat es definitiv nicht geschafft ihr krankes Kind zum Arzt zu bringen und der Kleinen helfen zu lassen. Wahrscheinlich gibt es auch noch viele weitere Komponenten, die zu dieser Tragödie beigetragen haben. Dann kommt noch dazu, das wenn jemand wirklich internetsüchtig ist, dann ist er geistig auch ein Stück weit gestört und anders handelnd und braucht auch Hilfe, denn dort alleine wieder rauszukommen wird wohl sehr schwer sein. Es wird, wenn all dem so ist, also noch ein ziemliches Dilemma mit der tatsächlichen Schuldfrage geben, denke ich.

Was das darüber nachdenken angeht, mit wem man alles so im Internet schreibt: Seien wir doch mal ehrlich, man kann nie wissen, wie die Person auf der anderen Seite der Leitung wirklich ist. Man kann nie wissen, ob man mit einem Killer, Vergewaltiger, Dieb, oder absolut braven oder normalen Menschen schreibt und sein Gegenüber nur durch das Internet kennen kann man auch nicht, denn es ist wirklich schwer seine echte Identittät vollkommen in ein bisschen Text zu legen, sofern man das vorhat. Es wird nicht umsonst immer gewarnt wie vorsichtig man im Internet sein muss. Aber vor allem kann man kaum wissen, mit welchen persönlichen Problemen und Umständen andere, die auch im Internet sind, sich so umherplagen. Deswegen gehe ich auch von Anfang an davon aus, das man mit einer Internetbekannschaft zwar sehr gut schreiben, sie verstehen und sich verstanden fühlen kann, aber es kann keine echte Freundschaft sein, solange man die Person niemals getroffen hat, da zu einem echten Kennen doch auch mehr gehört.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich bin auch in diversen Communitys unterwegs, und mein Computer ist bis spät abends an, also bis ich schlafen gehe. Demnach schaut es vielleicht so aus, das ich Daueronline bin, weil ich immer alle Seiten die mich interessieren offen habe. Wenn ich Zeit habe, schaue ich kurz rein, schreibe einen Beitrag, und verlasse wieder den Computer.

Denoch leidet mein Haushalt, und schon gar nicht meine Kinder darunter. Zu dem Fall habe ich nur das gehört, was im Fernsehen berichtet wird. Aber eines steht fest, sollte eines meiner Kinder krank sein, und essen verweigern, wäre ich schon längst im Spital gewesen, Computer hin oder her.

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Die kleine Lea ist nicht scheinbar verdurstet und verhungert, sondern das ist ein Fakt. Da sich ein Kind in dem Alter kaum selber ernähren kann, war es definitiv Schuld der Mutter, was gleichbedeutend damit ist, dass sie sie verhungern lassen hat.

Selbst wenn das Internet Lebensmittelpunkt eines Menschen ist, muss man deswegen noch lange nicht sein Kind verhungern lassen. Es ist schon traurig genug, wenn das Kind nicht der Lebensmittelpunkt ist - aber wenn man das feststellt, kann man sich auch Hilfe holen. Die Mutter war mit der Situation vollkommen überfordert und man sollte sich Gedanken machen, wenn man lieber vor dem Rechner hockt, als sich um das Kind zu kümmern.

Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass einige Mütter, die sich im Internt tummeln, auch gefährdet sind. Wenn das Internet das Hobby der Mutter ist, bitte. Nur weil man Mutter ist, muss man ja nicht sein gesamtes Leben neben dem Bett des Kindes verbringen - aber sein Leben sollte man schon nach dem Kind richten.

Das die Mutter sich mit allen Mitteln versucht aus der Lage herauszuwinden ist doch klar. Es ist einfacher eine Sucht vorzuschieben, als sich eingestehen zu müssen, dass das eigene Kind direkt neben einem verhungert ist, weil man lieber in der virtuellen Welt unterwegs war. Wie auch immer, davon wird die kleine Lea ja auch nicht mehr lebendig, wenn man die Frage klärt.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich finde das echt schade, dass niemand wirklich eingegriffen hat, wobei ja angeblich so viele Menschen davon wussten. Wobei Leas Mutter dem Jugendamt angeblich schon seit 2005 bekannt gewesen sein soll, aber das Jugendamt trotz der Hinweise, die es bekommen hat, nicht eingegriffen hat. Aber das Jugendamt hat ja nun seine Fehler eingeräumt, da es eben darauf verzichtete einen Hausbesuch zu machen. Finde ich auch gut dass das Jugendamt dazu Stellung bezieht.

Die letztendliche Schuld trägt in meinen Augen Leas Mutter alleine. Denn ich finde es auch ganz schön übertrieben, darauf hinzuweisen dass es ja wohl einen älteren gesunden Bruder gibt, der sich ja auch um Lea hätte kümmern können. Der Kleine ist vier Jahre alt, also hatte er einfach Glück, dass er vielleicht wusste wo es was zu essen und zu trinken gab für ihn. Das er dabei nicht an seine Schwester gedacht hat, finde ich normal. Und die Versorgungspflicht liegt nunmal bei der verdammten Mutter und nicht bei den Geschwistern.

Aber da sieht man es mal wieder, es ist einfach nicht gut so jung Kinder in die Welt zu setzen. Die Mutter ist 21 und hatte bereits ihren "älteren" Sohn. Es wundert mich nicht, dass die Kleine ihr Leben lassen musste. Ihre Mutter kann wahrscheinlich nichts anderes als regelmäßig den Geschlechtsverkehr zu vollziehen und im Internet zu surfen. Ich hoffe das sie eine saftige Strafe davonträgt. Ihr sollte es verboten werden, jemals wieder Kinder in die Welt zu setzen, bzw. sich um diese zu kümmern.

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» jenny7488 » Beiträge: 324 » Talkpoints: 2,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge


jenny7488 hat geschrieben:Aber da sieht man es mal wieder, es ist einfach nicht gut so jung Kinder in die Welt zu setzen. Die Mutter ist 21 und hatte bereits ihren "älteren" Sohn. Es wundert mich nicht, dass die Kleine ihr Leben lassen musste. Ihre Mutter kann wahrscheinlich nichts anderes als regelmäßig den Geschlechtsverkehr zu vollziehen und im Internet zu surfen. Ich hoffe das sie eine saftige Strafe davonträgt. Ihr sollte es verboten werden, jemals wieder Kinder in die Welt zu setzen, bzw. sich um diese zu kümmern.

Wo wir mal wieder, schon wieder, bei Verallgemeinerungen und Vorurteilen sind. Da kann ich nur Cologneboy2009 zustimmen, es ist wirklich schlimm, wie über Menschen geurteilt wird, obwohl man sie gar nicht kennt. Schlimm genug, dass Menschen glauben, sie kannten jemanden, obwohl sie bloß ein paar Zeitungsartikel über die Person gelesen haben, die garantiert nicht vollständig, aber dafür meist doch sehr tendenziell geschrieben, sind.

Ich bin auch kein Befürworter vom frühen Kinderkriegen, aber es ist auch nicht richtig, allen jungen Müttern Vorwürfe zu machen und ihnen zu unterstellen, das Kind müsse zwangsläufig darunter leiden, ja, sogar daran sterben. Diese Behauptung entnehme ich mal der Aussage, es sei kein Wunder, dass Lea gestorben sei. Nein, das wird jungen Müttern nicht gerecht. Es gibt definitiv auch welche, bei denen das Kind "normal", jedenfalls ohne psychische und körperliche Schäden, aufwächst. Egal, wie jung die Mutter ist. Ebenso können auch ältere Mütter ihre Kinder misshandeln.

Und jemandem das Kinderkriegen verbieten, das können wir in unserem Rechtsstaat auch nicht. Zum Glück, muss ich sagen, sonst wäre das sicherlich schnell eine willkürliche Entscheidung des Staates, wer gebären soll oder darf, und wer nicht. Dann sind wir schnell bei Zwangssterilisationen und ich will keine Zustände wie vor 70 Jahren.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


@ Jenny7488:

Es ist mit Sicherheit alles andere als gut, wenn man schon Kinder in die Welt setzt, obwohl man seinen Platz im Leben noch gar nicht so richtig gefunden hat. Und ich denke, dass die meisten Menschen mit 21 Jahren noch zu jung dafür sind, bereits Nachwuchs zu bekommen. Es mag sicher Ausnahmen geben, aber ich denke, dass es bei vielen jungen Müttern (bei den Vätern oft weniger) zu Problemen kommt, wenn dann plötzlich ein kleines Kind da ist und mit ihm eine riesige Verantwortung. Und die übrigen Dinge des Lebens gehen ja weiter, so dass man nicht einfach eine andere Form der Belastung hat, sondern eine doppelte Belastung. Allerdings kann man wohl kaum davon ausgehen, dass eine junge Mutter ihr Kind eher misshandeln (hungern lassen ist auch eine Form der Misshandlung) würde als eine ältere Mutter.

Irgendwie frage ich mich immer noch, wie es überhaupt so weit kommen kann, dass ein Kind verhungert, obwohl Lebensmittel vorhanden waren (die Mutter und das andere Kind werden ja irgendetwas gegessen haben). Ein Mensch verhungert ja nicht einfach von heute auf morgen, so dass diese Vernachlässigung von Seiten der Mutter schon über einen gewissen Zeitraum bestanden haben muss. Wie Winny2311 schon geschrieben hat, verhungert normalerweise kein Kind, selbst wenn die Mutter den ganzen Tag vor der Kiste hängt, was natürlich schon schlimm genug ist. Wenn man einem Kind immer wieder Nahrung vorenthält, muss es schon sehr heftig sein, also entweder muss die Mutter wirklich bösartig sein oder eben sehr, sehr krank. Aber diese Frage klärt man nicht mal eben im Internetchat und auch nicht in diesen Communities.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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