Sollten Kinder Kinderbuchklassiker kennen ?
Hallo,
da ich selber sehr gerne und viel lese und auch schon immer viel gelesen habe, möchte ich mal das Thema "Kinderbücher" zur Sprache bringen.
Ich habe früher sämtliche Kinderbuchklassiker vorgelesen bekommen und später auch selber gelesen. Meine Mama war da sehr dahinter, was ich auch gut finde.
Ich bin also mit den Büchern von Astrid Lindgren und anderen Kinderbuchautoren aufgewachsen. Die Kinder von Bulerbü, Ronja Räubertochter, Pipi Langstrumpf, Das doppelte Lottchen, Emil und die Detektive, die kleine Hexe und viele anderen zählen zu den Büchern, die ich als Kind geliebt habe und an die ich auch heute noch freudig zurückdenke.
Leider muss ich immer wieder feststellen, dass viele Kinder heute gar nicht mehr wissen wer Pippi ist, oder was es mit dem Michel aus Lönneberger auf sich hat. Und wenn dann nur aus den Fernsehserien oder von den Hörspielkasetten.
"Was das gibts auch als Buch?" hört man immer wieder... traurigerweise.
Die meisten Kinder kennen nur noch Bibi Blocksberg, Benjamin Blümchen und Bob den Baumeister.
Die Schuld daran liegt ganz klar bei den Eltern, die oft zu faul sind, den Kindern im Kleinkindalter vorzulesen und die lieber mit Filmen und Hörspielkasetten beschäftigen. Da ist es ja klar, dass das Interesse an Büchern bei vielen Kindern nicht grade hoch ist. Und das bleibt meistens bis ins Erwachsenenalter so und oft auch das ganze Leben.
Eigentlich sollte jedes Kind die Astrid Lingren Bücher kennen, weil das einfach zum Allgemeinwissen gehört und diese Geschichten die Kindheit um soviel bereichern.
So, wie seht ihr das? Findet ihr es wichtig, dass man seinen Kindern Lesevergnügen schon früh beibringt und dass man Kindern die ganzen Buchklassiker vorliest bzw. später kauft, damit sie sie lesen können?
Lest ihr euren Kindern viel vor bzw. habt ihr ihnen viel vorgelesen?
Liebe Grüße,
rolleyes
Auch ich bin ein grosser Lesefan gelesen und finde es schade, dass das Lesen immer mehr in den Hintergrund rückt. Aber Kinderbücher mag ich noch immer recht gern, und ich liebe es, Kindern etwas vorzulesen oder Geschichten zu erzählen. Auch die Kids finden es meistens toll, da sie so etwas nicht (mehr) kennen.
Geliebt habe ich die "Hanni und Nanni"- Reihe von Enid Blyton. Danach wollte ich immer unbedingt in ein Internat . Aber dieser Wunsch wurde einfach nicht Wirklichkeit. Vielleicht war es auch besser so.
Ob diese Geschichten unbedingt ein "Muss" für Kinder sind, weiss ich nicht. Aber mich haben sie zumindest immer sehr unterhalten. Dafür, so muss ich gestehen, hatte ich selten etwas für Astrid Lindgren übrig.
Geprägt hat mich auch "Oma schreit der Frieder" von Peter Harting. Das Buch hat uns zunächst unser Klassenlehrer in der Grundschule vorgelesen und letztens habe ich dieses Buch tatsächlich wieder in einer Buchhandlung entdeckt. Ich weiss gar nicht mehr, was so toll an diesem Buch war - aber es ist absolut erwähnenswert.
Wovon ich mich auch nicht losreissen kann, sind die Bücher von "Petersson" mit seinem Kater Findus. Das sind schwedische Bilderbücher, die toll illustriert sind. Gerade Kindergartenkinder lieben diese Geschichten abgöttisch und leiden immer mit, wenn Findus wieder etwas ausgeheckt hat.
Meine beiden Tageskinder sind leicht unterschiedlich, was das Lesen betrifft. Aber die Grosse liest gern, viel und schnell. Sie erinnert mich ein wenig an mich als Kind und als Leseratte. Der Junge ist da anders, zumindest liest er abends im Bett etwas und das finde ich auch gut.
Bei meinen eigenen Kindern wäre das Vorlesen auf jeden Fall sehr wichtig und ich würde ihnen auch nicht den Zugang zu den Büchern verwehren können und wollen. Lesen fördert die Kreativität und die Phantasie, ausserdem das Zuhören und man lernt nebenbei die Rechtschreibung, weil man das Gelesene aufnimmt und verarbeitet.
Hallo,
also, zunächst muss ich leider ein bisschen klugscheißen...
Michel kommt aus Lönneberga
Und "Oma schreit der Frieder" ist von Gudrun Mebs, nicht von Peter Härtling. Da gibt es auch noch zwei dazugehörende Bücher, und zwar "Und wieder schreit der Frieder Oma" und "Oma und Frieder jetzt schreien sie wieder". Ich fand diese Bücher super - vor allem auch wahnisinnig komisch auf eine ganz eigene Art und sehr liebevoll geschrieben.
Gudrun Mebs schreibt ohnehin ganz wundervolle Kinderbücher, zum Beispiel "Ich weiß ja, wo der Schlüssel hängt" und "Das Sonntagskind".
Astrid Lindgren gehört natürlich eindeutig zu den besten Kinderbuchautoren der Welt. Außer den genannten gehören unbedingt noch "Die Brüder Löwenherz", "Kalle Blomquist" "Madita" und natürlich die Lindgren Märchen dazu.
Auch schon genannt sind Otfried Preußler (Der kleine Wassermann, Die kleine Hexe, Der Räuber Hotzenblotz, [Krabat]) und Erich Kästner, die auch ganz eindeutig zu den klassischen Kinderbuchautoren gehören.
Ich persönlich habe in meiner Kindheit und Jugend sehr viel Christine Nöstlinger gelesen, angefangen bei "Geschichten vom Franz", "Ein Mann für Mama", "Der Hund kommt" bis hin zu "Sowieso und überhaupt", "Nagle einen Pudding an die Wand", "Maikäfer flieg", "Zwei Wochen im Mai","Einen Vater hab ich auch" oder "Oh du Hölle" etc etc.
Bücher von Peter Härtling sind auch wundervoll (nicht nur) für Kinder, da gibt es viele schöne Geschichten, zum Beispiel "Ben liebt Anna", "Das war der Hirbel", "Jacob hinter der blauen Tür" usw.
Vielleicht kennt jemand von euch auch Dagmar Chidolue ? Von hier gibt es sehr lustige Geschichten für Kinder und auch Jugendliche, zum Beispiel "So ist das nämlich mit Vicky", "Mein Paulek" oder "Mach auf es hat geklingelt".
Für mich ist lesen - um es mal so zu formulieren - lebenswichtig. Ohne lesen geht gar nichts. Daran sind wohl sicherlich meine Eltern Schuld, denn damalige Schulkameraden konnten stolz von sich behaupten, niemals in ein Buch abseits der Pflichtlektüren in der Schule geblickt zu haben.
Als ich noch nicht lesen konnte, haben mir meine Eltern Bücher vorgelesen - LIndgren, Preußler, Andersens Märchen, Grimms Märchen, ... aus dem Tagesablauf absolut nicht wegzudenken. Fernsehen durfte ich nur Sonntags Sendung mit der Maus und abends das Sandmännchen. Hat mich aber eigentlich nicht gestört, jedenfalls vor allem rückblickend nicht, im Gegenteil, ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass sie in mir die Liebe zu schönen Büchern und zum Lesen generell geweckt haben. Denn es ist tatsächlich einzig eine Frage der Erziehung und der Gepflogenheiten, die die Eltern an den Tag legen., ob das Kind nun gerne liest oder nicht.
Mir tun Kinder, die nicht mal die Chance bekommen, einen richtigen Zugang zu Büchern zu finden, leid. Wenn es zu Weihnachten halt einen Gameboy gibt anstatt schöne Bücher muss man sich nicht wundern.
Und - ganz ehrlich - sehr sehr viele Eltern lesen ja auch nicht selbst, die sitzen vor dem Fernseher oder chatten, spielen oder was auch immer, aber lesen - nee, is nich. Und die Kinder sollen es dann besser machen? Bzw. wie sollen sie überhaupt drauf kommen, das Ganze besser zu machen? Schließlich sind die Eltern doch das Vorbild - was die machen, wird richtig und gescheit sein.
Also... wie man vielleicht raushören kann: ich halte lesen für Kinder für elementar, ja für zwingend notwendig. "Nicht-lesende-Kinder" haben auch in der Schule oft Probleme mit Rechtschreibung, Grammatik und Ausdruck. Ganz davon zu schweigen, dass sie schon mit dem (laut vor-) lesen ansich kaum zurecht kommen.
Das Ganze ist für mich ein ziemlich hitziges Thema, bei dem ich Eltern, die das alles anders sehen und sich auch nicht vom Gegenteil überzeugen lassen, oft mit Unverständnis und leider auch mit Wut begegne. Resignation ist auch dabei - und Mitleid mit den Kindern, die nicht mal im Entferntesten erahnen, was sie alles verpassen.
Das Argument "Kein Geld für Bücher" ist übrigens absolut lächerlich - ich habe mir in meiner Kindheit und Jugend zusätzlich Bücher aus der Kinderbibliothek ausgeliehen - und zwar umsonst!
Bin sehr froh, dass man hier Gleichgesinnte trifft in diesem allgemeinen gesellschaftlichen Sumpf von Ahnungslosigkeit, Desinteresse und Faulheit!
Vielen Dank für dieses Thema rolleyes!
LG Helene
Ja, ich wusste nicht mehr genau wie man es schreibt und habs auch versäumt, mal eben bei Google zu gucken. Danke für die Richtigstellung!
Die Frieder und Oma Bücher habe ich auch geliebt. Am besten in Erinnerung geblieben ist mir die Geschichte, in der Frieder und Oma das Zimmer des Jungen neu tapezieren wollen und die Omi gerade irgendwas einkaufen geht. Frieder schnappt sich während der Abwesenheit der Omi die rote Marmelade und fängt schonmal alleine mit dem renovieren an... auf was für Ideen der Frieder immer gekommen ist
Besonders toll dabei ist auch, dass die Oma am Schluss einer Geschichte nie böse ist, sondern sich immer was tolles einfallen lässt und mit dem Frieder irgendwas lustiges aus dem Schlamassel macht!
Das Sonntagskind von Gudrun Mebs habe ich auch gelesen.
Ebenso wie die kleine Hexe und den Räuber Hotzenplotz. Ist das kleine Gespenst eigentlich auch von Otfried Preußler?
Von Christine Nöstlinger hatte ich auch viele Bücher. Unter Anderem "Der Zwerg im Kopf", was auch einer meiner Lieblingsbücher war.
Die von dir genannten Bücher von Astrid Lindgren habe ich auch gelesen, allerdings wollte ich in meinem ersten Post nicht alle nennen. Aber die Geschichte der Brüder Löwenherz ist schon eine ihrer schönsten und rührendsten.
Sie behandelt in vielen ihrer Bücher wichtige Themen, was ich ganz toll finde. Sie schrieb auf eine wunderbare Art von Toleranz, Liebe, Gleichberechtigung und Tod und brachte den Kindern diese Themen kindgrecht näher.
Dass was du über die Verantwortung der Eltern schreibst, kann ich nur unterschreiben. Meine Mutter hat mir immer Bücher geschenkt, viel vorgelesen und ist mit mir auch oft in die Bibliothek gegangen. Dafür danke ich ihr sehr, da Bücher und Lesen für mich ebenfalls lebenswichtig sind. Mit den Menschen, die den Wert eines gutes Buches nicht kennen, kann ich nur Mitleid haben, weil ihnen soviel entgeht.
Ich mag zwar auch Filme, aber in Büchern, kann man sich viel selber vorstellen und die eigene Fantasie ist doch die beste Unterhaltung, die es gibt.
Ich danke dir für deinen Beitrag Helene
Übrigens habe ich viele, nicht alle, da ich den Platz nicht habe, meiner Kinderbücher im Keller aufgehoben, damit ich sie später an meine Kinder weitergeben kann.
helene32 hat geschrieben:Und "Oma schreit der Frieder" ist von Gudrun Mebs, nicht von Peter Härtling. Da gibt es auch noch zwei dazugehörende Bücher, und zwar "Und wieder schreit der Frieder Oma" und "Oma und Frieder jetzt schreien sie wieder". Ich fand diese Bücher super - vor allem auch wahnisinnig komisch auf eine ganz eigene Art und sehr liebevoll geschrieben.
Hmm, ich bin davon ausgegangen, dass Härtling die Bücher geschrieben hat. Habe eben nochmal nachgeschaut und dabei die beiden Bücher verwechselt. Sorry.
Das Argument, dass man kein Geld für die Bücher hat - gerade Kinder können sich in der Stadt- oder auch Schulbücherei für quasi nichts Bücher ausleihen. Manchmal findet man auch Schnäppchen im Internet, oder man leiht sie sich von anderen Kindern. Wer es wirklich will, wird immer einen Zugang zu Büchern bekommen. Auch die Schulbücher können sehr interessant sein. Ich habe damals mein Lesebuch und mein Deutschbuch regelrecht verschlungen und geniesse es heute noch, in die damalige Welt einzutauchen.
Ich kann mich leider weniger an meine Kinderbücher, mehr an meine Jugendbücher, wie bereits im ersten Beitrag geschrieben, erinnern. Auch in der Schule haben wir einige Bücher gelesen bzw. vorgelesen bekommen. Das habe ich geliebt, auch das selber lesen (obwohl ich durchaus auch gerne "Bibi Blocksberg" gehört habe!) und exakt das würde ich auch selbst weitergeben und vorleben.
Ich habe früher auch immer meine Lesebücher zuhause durchgelesene, weil ich die ganzen Kurzgeschichten total toll fande.
Übrigens ist in Deutschland sogar der Versand von Büchern kostenlos.
Über die Klassiker kann man ja lange streiten.
Bei uns sind Märchen derzeit total angesagt, Grimm, Andersen. Aber auch andere Bücher. Auch Benjamin Blümchen als Buch. Bei einem Vierjährigen Kind ist das wohl auch in Ordnung. Wichtig ist meines Erachtens, dass das Kinde weiss, dass es auch andere Bücher gibt. Wir haben auch Pippi und Michel daheim und ich bin sicher, dass er auch daran früher oder später Interesse hat.
Außerdem gibt es von Generation zu Generation auch mal wieder neue schöne Bücher, die zu Klassikern werden können. Darum möchte ich nicht unbedingt nur bestimmte Bücher vorstellen. Wichtig finde ich, Kinder den Zugang zu Büchern überhaupt möglich zu machen. Ihnen Freude daran zu vermitteln. Bei uns steht immer das Buch im Vordergrund, trotzdem bin ich ganz froh, dass es Episoden mittlerweile auch als Hörbuch oder auf VHS/DVD gibt. Bei längeren Autoreisen sind MC's und CD's wirklich eine tolle Sache.
Ich gehe übrigens mit meinem Vierjährigen derzeit einmal im Monat in die Bibliothek, und er darf sich dort in der Kinderabteilung maximal zwei Bücher aussuchen. Zur Zeit sind es Sachbücher zum Thema Mittelalter. All die schönen Klassiker sind uninteressant
Hallo rolleyes,
direkte Antwort auf Deine Frage: ja!
Unbedingt finde ich, dass Kinder die Kinderbuchklassiker kennen sollten. Was habe ich die als Kind geliebt und bin mir sicher, dass diese Bücher auch einen Großteil meiner Phantasie als Kind beflügelt haben.
Bei mir waren übrigens Hörspiele vom kleinen Vampir der Schlüssel zu den Astrid-Lindgren-Büchern, aber das nur als kleine Randinformation.
Noch habe ich keine Kinder, würde aber auf jeden Fall versuchen, meine Kinder mit Michel aus Lönneberga, Die Kinder aus Bullerbü etc. zusammen zu bringen.
LG,
moin!
Aber was sollte das den Kindern denn bringen!? Dann sind sie zwischen 3 und 7 Jahre alt oder sowas, und ihre Eltern lesen ihnen die Kinderbuchklassiker vor. So. Und dann?! Sind sie dann irgendwie topfit in Richtung Allgemeinbildung? Haben sie dann plötzlich geographisches Verständnis? Haben sie dann plötzlich Spaß am Lesen?!
Meine Eltern haben mir nie irgendwelche Kinderbuchklassiker vorgelesen, und ich hab auch selbst nie etwas davon gelesen, weder Astrid Lindgren, noch Bücher wie 'Sofies Welt' oder 'Der kleine Prinz' oder sonstige Dauerbrenner hab ich je gelesen. Und ich fühle mich deshalb nicht blöder oder ungebildeter als die Leute, die das gelesen haben.
Stattdessen lese ich andere Bücher, von denen ich denke, dass sie mich wieterbringen. Und so hab ichs auch als Kind gemacht: Ich hab eben einfach andere Bücher gelesen. Und heute würde ich mich nicht als jemanden bezeichnen, dem in dieser Hinsicht etwas fehlt. Mein Zimmer steht voller Bücher, ohne einen einzigen Kinderbuchklassiker, und ehrlich gesagt bin ich froh drum.
Kinderbuchklassiker sollen auch nicht solches Wissen vermitteln sondern die Phantasie der Kleinen anregen und ihnen schöne Träume bescheren.
Außerdem liegt der Schwerpunkt meist auf sozialen Geschichten und Werten, also dass diese vermittelt werden - und die bekommt man nicht aus Sachbüchern. Klar werden die auch in Erwachsenenliteratur vermittelt, aber die ist für Kinder meist zu anspruchsvoll, da Kinder zwischen vielen mehrdeutigen Dingen schwer unterscheiden können.
Da gibt es eine interessante Studie zu, dass Kinder z. B. bis zu einem gewissen Alter (Ausnahme: die weiterentwickelten) Sarkasmus und Ironie nicht verstehen können.
Ich hab auch nicht alle, aber einige Kinderbücher gelesen und sie haben mir nicht geschadet oder mich klüger oder dümmer gemacht. Und ja, Dir fehlt auch etwas im Wissen, nämlich dann wenn über solche Bücher gesprochen wird, da Du ja nichtnweißt, worum es geht. Das kann aber bei jedem Genre so sein.
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