Tierärzte verstehen nicht viel von Kleintieren

vom 17.03.2010, 10:15 Uhr

Immer wieder muss ich feststellen, dass die wenigsten Tierärzte auch wirklich was von Kleintieren verstehen und es schon bei der Diagnosestellung hapert. Ich habe mich dann mal erkundigt, wie solche Tierärzte überhaupt ihr Examen bestehen können. Aber im Studium lernen Veterinärmediziner so gut wie gar nichts über Kleintiere. Im Studium werden nur Großtiere aus der Landwirtschaft und Nutztiere behandelt und durch genommen. Wenn sich ein Tierarzt selbstständig machen will mit einer kleinen Praxis, dann muss er selber Fortbildungen machen, damit er wenigstens ein bisschen auch von den Kleintieren versteht.

Deshalb sollte man sich vorher immer bei den Tierärzten erkundigen, ob er auch für das eigene Tier Kompetenzen aufweist und man keine Angst haben muss, dass er das Tier eher gefährdet als gesund macht. Leider geben viele Tierärzte gar nicht zu, wenn sie von den bestimmten Kleintieren nichts verstehen und das Tier wird leicht zum Versuchsobjekt. Besonders, wenn man Exoten hat, sollte man sich sehr genau erkundigen, ob der Tierarzt auch wirklich schon solche Tiere behandelt hat und auch was davon versteht. Gerade auf dem Land laufen bei den Tierärzten die Kleintiere und Exoten nur nebenher und Vögel können die wenigsten Tierärzte wirklich kompetent behandeln.

Ich finde es schade, dass die Veterinärmediziner im Studium wirklich nur Großtiere und Nutztiere behandeln und die Kleintiere da auf der Strecke bleiben. Solche Fortbildungen kosten auch nicht gerade wenig Geld und die Tierärzte müssen es aus eigener Tasche bezahlen. Nicht mal von der Haltung der Tiere haben sie wirklich Ahnung und wenn ich mir manche Homepages ansehe von den Tierärzten, wo auch die Haltung der Kleintiere angesprochen wird, da sehe ich schon rot. Wenn man aber von dem Tierarzt nicht enttäuscht werden will, sollte man sich auch sehr genau erkundigen.

Aber wo erkundigt man sich da am besten? Der Tierarzt selber gibt es oft nicht zu. Gibt es eine Seite im Internet, wo man sich da genauer erkundigen kann? Kann man diesen Seiten glauben? Wo erkundigt ihr euch, ob der Tierarzt sich mit euren Tierarten auskennt? Oder geht ihr einfach hin und lasst euch überraschen? Wenn ihr mehrere Tierarten habt, geht ihr da auch zu mehreren Tierärzten oder nehmt ihr auch Kompromisse in Kauf, wenn der Tierarzt sich mit einer Tierart nicht so besonders auskennt? Ich persönlich habe 3 Tierärzte. Ein Tierarzt, der sich mit Degus auskennt, der aber 50 km entfernt ist, ein Tierarzt, der sich gut mit Meerschweinchen auskennt und ein Tierarzt zu dem ich hingehe, wenn der letzte Schritt unausweichlich ist. Denn auch das Einschläfern der Tiere ist Vertrauenssache.

Warum werden im Studium die Kleintiere zur Nebensache? Sollte sich da was ändern? Ich persönlich finde es nicht normal, wenn ein Tierarzt den Tierhalter fragt, was er machen soll und was der Tierhalter glaubt was dem Tier fehlen könnte. Sicher sollte immer vor einer Behandlung auch nachgefragt werden. Wenn es aber so über kommt, dass der Tierarzt wirklich keine Ahnung hat, dann hört es bei mir auf. Und wenn ich hier im Forum lese, dass ein Tierarzt wirklich notwendige Untersuchungen nicht macht, dann ist er für mich nicht kompetent genug.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo Diamante!

Die meisten Tierärzte sagen immer, dass Kleintiere eben sehr anfällig und empfindlich sind, was Krankheiten angeht und das es oft schwer ist, eine genaue Diagnose zu stellen. Ich finde schon, dass die Tierärzte dann eine Fortbildung machen sollten, wenn sie in einer Kleintierpraxis arbeiten wollen.

Aber generell bin ich auch der Meinung, dass sie gleich während des Studiums auch viel über Kleintiere lernen sollten. Kleintiere wie Hamster, Meerschweinchen und Kaninchen findet man ja in sehr vielen Haushalten und es ist eben kein seltenes Haustier. Daher meine ich schon, dass die Tierärzte auf diesem Gebiet gut ausgebildet werden sollten. Reptilien und selten Haustiere kann nun mal nicht jeder Tierarzt behandeln, was ja auch verständlich ist. Aber Kleintiere kommen eben sehr häufig vor. Ich habe selbst Meerschweinchen und habe auch schon feststellen müssen, dass nicht alle Tierärzte wirklich Ahnung und Wissen auf diesem Gebiet haben. Es ist auch schon vorgekommen, dass ich mit einem Meerschweinchen zu zwei oder drei verschiedenen Tierärzten gegangen bin, weil ich eben unzufrieden war.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


@ Nelchen: Ich denke auch, dass Tierarzthelfer/innen sich mit den Tieren insoweit auskennen sollten, dass sie wissen mussten zu welcher "Familie" ein Kleintier gehört. Und wenn die Tierarzthelfer/innen schon keine Ahnung haben, dann denke ich, dass es der Tierarzt auch nicht hat. Als ich anfangs die Degus hatte, habe ich bei einem Tierarzt angerufen. Es meldete sich ein Mann am Telefon. Ich dachte, es wäre der Arzt selber, konnte und kann es aber nicht mit Bestimmtheit sagen, weil männliche Tierarzthelfer ja schon eher selten sind. Ich fragte, ob ich mit meinem Degu mal vorbeikommen kann und ich bekam zur Antwort "Tut mir leid, aber mit Reptilien kennen wir uns nicht so gut aus" und er empfahl mir einen anderen Tierarzt. Ich habe es dann richtig gestellt und als Antwort bekam ich, dass man ja nicht alles wissen muss.

Das war für mich so einschneident, dass ich wirklich denke, dass mancher Tierarzt von einem langjährigen Tierhalter schon fast abgelöst werden kann. Dass, was manche Tierärzte über Kleintiere wissen kann ein gewissenhafter Tierhalter schon eher sagen als der Arzt selber. Und das finde ich einfach traurig. Es darf einfach nicht sein, dass man als Halter dem Tier alles geben will und auch den Tierarzt nicht vorenthalten will, man aber im Notfall keinen Tierarzt erwischt, der sich auskennt und der das Tier dann totspitzt, obwohl es nicht sein muss.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo!

Wenn die Tierärzte dann wenigstens so ehrlich wären und zugeben würden, dass sie sich mit bestimmten Kleintieren nicht auskennen, wäre es ja nur halb so schlimm. Tragisch finde ich es auch, wenn man als Halter dem Tierarzt noch etwas über die Haltung der Tiere erklären muss. Beispielsweise, was sie fressen dürfen und was nicht. Die meisten Halter verlassen sich eben komplett darauf, was der Tierarzt sagt. Und wenn der Tierarzt nicht genau Bescheid weiß, kann das unter Umständen ja schon fatale Folgen haben.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Leider verfüge ich nicht über die fachliche Kompetenz, um die Qualität des Veterinärstudiums wirklich beurteilen zu können, zumal ich auch nicht genau weiß, aus welchen Teildisziplinen sich das Studium im Einzelnen zusammensetzt. Ich denke aber, man kann wohl nicht davon ausgehen, dass ein Tierarzt über alle möglichen Krankheiten, Tierarten oder rassespezifischen Dispositionen Bescheid weiß. Von daher versuche ich immer soweit es möglich ist, mir selbst fundierte Informationen zu besorgen und diese im Bedarfsfall auch im Gespräch zu belegen.

Leider wird es von vielen Tierärzten nicht gern gesehen, wenn Laien mit Fachwissen um sich werfen, aber wenn letztendlich die Gesundheit meines Tieres auf dem Spiel steht, ist es mir auch ehrlich gesagt ziemlich egal, ob ich mit meinen Argumenten evtl. das Ego von irgendeinem Möchtegernveterinär angekratzt haben sollte.

Von dem Tierarzt meines Vertrauens erwarte ich auf keinen Fall, dass er alles weiß, aber ich erwarte sehr wohl, dass er mich und meine Bedenken ernst nimmt, dass er neuen oder alternativen Behandlungsmethoden aufgeschlossen gegenüber steht und dass er vor allem bereit ist, sich auch fachlich weiterzubilden.

Hier mal ein Beispiel dafür, dass auch Tierärzte nicht unfehlbar sind: Ich habe mal meine Tierärztin darauf angesprochen, ob sie über den Maskenfaktor bei Siamkatzen Bescheid wüsste und dem damit verbundenen erhöhten Narkoserisiko. Sie war ziemlich verblüfft und musste zugeben, dass sie noch nie etwas darüber gehört hatte. Gleichzeitig darf aber nicht unerwähnt bleiben, dass besagte Tierärztin bisher kaum eine Hand voll Maskenkatzen in ihrer über 20-jährigen Praxiszeit zu Gesicht bekam. Ich habe allerdings in diversen Foren gelesen, dass viele Tierärzte leider oft die Geschichte als Ammenmärchen abtun, vielleicht auch, um ihre Unkenntnis zu verleugnen. Und dennoch ist die erhöhte Narkoseanfälligkeit von Maskenkatzen nicht von der Hand zu weisen und wird auch in diversen Quellen ausführlich erläutert.

Ein weiteres Beispiel dafür, dass einige Prioritäten im Veterinärstudium offensichtlich falsch gesetzt werden, ist der Aspekt, dass die Ernährung von (Klein-)tieren im Studium nur oberflächlich angerissen wird und es u.a. immer noch eine beträchtliche Anzahl von Tierärzten gibt, die nach wie vor die Trockenfütterung propagieren, obwohl die negativen Auswirkungen auf die Gesundheit hinreichend bekannt und sogar durch wissenschaftliche Studien belegt sind. Einem Besitzer einer nierenkranken Katze Trockenfutter mitzugeben – auch wenn es sich dabei um ein nierenschonendes Diätfutter handelt – halte ich für unverantwortlich und verstärkt bei mir den Eindruck, dass viele Tierärzte nur im Dienste der Futtermittelindustrie stehen.

Zum Glück gibt es aber auch Mediziner, die nicht so ignorant, inkompetent und geldgierig sind und auch neuen Behandlungsmethoden offen gegenüberstehen, auch wenn man sie leider oft lange suchen muss. Aber es gibt tatsächlich Internetseiten und Foren, in denen Tierbesitzer ihre Erfahrungen mit den Tierärzten schildern und deren fachliche Qualität bewerten . Wenn ein Tierarzt wirklich kompetent und vertrauenswürdig ist, spricht sich das in der Regel schnell herum.

» Kolibri » Beiträge: 90 » Talkpoints: 22,94 »


Ich finde es wieder einmal faszinierend, dass von nicht-Medizinern solche Aussagen getroffen werden. Ich erlebe das auch öfter mal bei menschlichen Patienten (mit Veterinärmedizin habe ich nichts am Hut). Man trifft verhältnismäßig viele Leute, die selbst der Meinung sind, besser Bescheid zu wissen als sämtliche Ärzte, obwohl sie selbst bisher nicht ein einziges Fachbuch in der Hand hatten. Bei den Veterinärmedizinern scheint es ähnlich zu sein - auch diese haben sicher massenweise Kunden, die ihnen misstrauen und eigentlich selbst am besten Bescheid wissen. In so einem Fall frage ich mich allerdings, warum die Leute dann überhaupt noch einen Arzt aufsuchen (sowohl für den Menschen als auch fürs Tier), wenn sie doch selbst so unglaublich gut Bescheid wissen.

An meiner Uni kann man nur Humanmedizin studieren, so dass ich über den Lehrplan in diesem Studium nicht wirklich etwas weiß. Ich kenne auch keinen einzigen Veterinär, abgesehen von der Tierärztin, zu der ich mit meinem Hund gehe. Dennoch denke ich, dass sicher nicht pauschal sagen kann, dass die angehenden Veterinäre in ihrem Studium nichts über Kleintiere erfahren. Der grundsätzliche Aufbau der Säugetiere ist sicher weitgehend ähnlich und Säugetiere werden zu 100 Prozent behandelt, da diese Tiere die größte Zahl der zukünftigen Patienten stellen (Hunde, Katzen, Pferde, etc.pp.). Ich kann mir nicht vorstellen, dass man als angehender Veterinär komplett an den ganzen Kleintieren vorbeikommt. Vielleicht mogeln sich manche Studenten an unliebsamen Themen vorbei und ich kann mir gut vorstellen, dass viele sich für kleine Tiere, Vögel und Fische überhaupt nicht interessieren. Dennoch gibt es ja Prüfungen, in denen man dann zeigen muss, dass man über ein ausreichendes Wissen verfügt.

Vielleicht solltest du dem Arzt einfach stärker überlassen, darüber zu entscheiden, was notwendig ist und was nicht. Ärzte sind sicher keine Halbgötter und können einfach nicht alles wissen. Sie sind normale Menschen und machen leider auch manchmal Fehler. Jeder verantwortungsbewusste Arzt (ob für Mensch oder Tier) wird das Bestmögliche für seinen Patienten tun wollen. Gute Vorsätze allein sind natürlich wertlos und es zählt nur das, was man wirklich erreicht. Ich denke, dass Tierärzte eine Menge für ihre Patienten tun und daher finde ich es falsch, sie hier als einen Haufen ahnungsloser Deppen hinzustellen, die Kleinzeug nur als Experimentiermaterial ansehen. Das ist doch wirklich fernab der Realität.

Es wird immer schwarze Schafe geben und solche, die ihren Job nicht allzu ernst nehmen. Wenn man diese ausfiltert, zum Beispiel indem man sich im Internet oder irgendwelchen Tierfreunde-Clubs über geeignete Tierärzte unterhält und dabei den besten Arzt für sein Tier findet, sollte man dessen Meinung auch anerkennen. Falls er sich als mäßig kompetent herausstellt, bleibt immer noch ein Wechsel zu einem anderen Arzt übrig. Bedenke aber immer, dass ein Arzt nicht alles wissen kann - weder dein Zahnarzt, dein Hausarzt noch der Veterinär deines Vertrauens. Wenn ein Arzt ganz offensichtliche Fehlentscheidungen trifft, bleibt dir ja auch die Möglichkeit, sich über ihn zu beschweren - es gibt so etwas wie eine Tierärztekammer.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


@Cologneboy : Ich meinte damit nicht, dass ich die Diagnose oder das Studium des Tierarztes in Frage stelle. Aber wenn mein Meerschweinchen zum Beispiel Bauchschmerzen hat und der Tierarzt keinen Ultraschall macht, dann würde ich schon danach fragen. Bei manchen Ärzten merkt man einfach auch, dass sie nicht recht wissen, was sie mit dem Tier machen sollen. Wenn ich eine Diagnose in Frage stellen würde, dann würde ich zur Sicherheit eben einen zweiten Tierarzt aufsuchen.

Ich habe auch schon erlebt, dass eine Tierärztin nicht weiter wusste und ihre Kollegin zur Hilfe geholt hat. So etwas finde ich dann auch gut und richtig. Schlimmer wäre es doch, wenn dann der Tierarzt selbst herumdoktorn würde und vielleicht das falsche macht.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



@Cologneboy: Ich kenne einige Leute, die Veterinärmedizin studiert haben und ich habe mit allen gesprochen, was im Studium gelehrt wird. Die Kleintiere, wie Meerschweinchen und anderes Kleingetier wird gänzlich ausgelassen. Nicht mal die Nutztiere Kaninchen werden angesprochen. Das Studium baut auf Rinder, Pferde, Schweine und Schafe auf und allenfalls werden auch am Rande noch Hunde angesprochen. Aber das ist alles. Was Kleintiere wie Nager oder Kaninchen betrifft und auch Vögel, Reptilien und Fische, müssen die Veterinärmediziner selber Fortbildungen besuchen, die aber nicht zum Studium mitgehören. Diese Fortbildungen kann auch nur ein Veterinär mit Examen belegen. Also erst, wenn sie das Studium abgeschlossen haben.

Es gibt Tierärzte, die das machen. Aber die meisten Tierärzte und besonders die Tierärzte auf dem Land machen es nicht und man kann die Ernährung der Großsäugetiere nicht mit die der Nager und Kleintiere vergleichen. Die Verdauung ist etwas völlig anderes und die Verträglichkeit der Nahrungsmittel auch. Ich habe schon einen Tierarzt erlebt, die meinen Degus Medikamente verschrieben haben und meinten, dass ich sie mit Käsepaste geben soll, weil Ratten Allesfresser sind. Dass Degus zwar eine äusserliche Ähnlichkeit mit Ratten haben, aber völlig andere Tiere sind, hat der Tierarzt nicht gewußt.

Ich denke, dass ein langjähriger Tierhalter schon oft mehr Ahnung von seinen Tieren hat als der Tierarzt selber. Aber viele Medikamente sind verschreibungspflichtig und man hofft ja auch immer, dass der Tierarzt nun doch mal mehr Ahnung hat.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich habe das noch gar nicht gewusst bisher und bin immer davon ausgegangen, dass Tierärzte über die Anatomie aller Tiere, und eben besonders die der typischen Haustiere, Bescheid wüssten. Ich muss zugeben, dass mich dieses Wissen jetzt wirklich sehr wundert. Jetzt kann ich vielleicht aber im Nachhinein auch nachvollziehen, warum Veterinäre zum Beispiele auch viele widersprüchliche Dinge von sich geben, die eben eine anderer Tierarzt völlig anders sieht. Macht ja auch Sinn, wenn sie in der Uni da keine allgemeingültigen Fakten gelernt haben und nicht jeder Arzt sich automatisch fortgebildet hat.

Aber einen Tierarzt darauf anzusprechen ist sicher auch eher schwierig. Ebenso wenn man plötzlich anfängt nach Zertifikaten zu fragen. Ich denke aber, es passt schon irgendwie in das Bild wo eben Tierhalter über die Jahre verschiedene Tierärzte aufgesucht haben, ehe sie jemanden gefunden haben, mit dessen Behandlungsmethode sie zufrieden sind. Ich erinnere mich auch noch an einen Tierarzt bei dem ich mit meiner Katze mal war, der mir weiß machen wollte, dass Trockenfutter gut für die Zähne meiner Katze wäre. Ich war nie wieder bei diesem Arzt, weil ich solch dämliche Aussagen von einem studierten Veterinär nicht erwartet hätte. Etliche Tierärzte haben mir seitdem nämlich das Gegenteil bestätigen können.

Aber wie gesagt, das passt zur Aussage des Threads und jetzt wundern mich diese unterschiedlichen Sichtweisen was Behandlungen angeht, auch nicht mehr. Eigentlicht es aber für mich trotzdem irgendwie unglaublich, denn da werden doch Tierärzte an den Universitäten ausgebildet und nicht nur "Land"tierärzte. Dann kann man echt nur hoffen, dass der Tierarzt seiner Wahl wirklich immer hinterher ist seine Fortbildungen zu absolvieren, damit er meinem Tier eine angemessene Behandlung zukommen lässt.

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich würde das auch nicht so pauschalisieren, was Cologneboy2009 aufgeführt hat. Ich denke nämlich auch, dass es viele Menschen gibt, die sehr gut über bestimmte Krankheitsbilder Bescheid wissen, vor allem wenn sie unmittelbar selbst davon betroffen sind. Und ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass manch einer (v.a. chronisch Kranke) in einigen Bereichen mitunter über mehr Fachwissen verfügt, als der behandelnde Arzt selber.

Außerdem finde ich es durchaus wünschenswert, wenn es Leute gibt, die nicht nur blind dem Urteil jedes x-beliebigen Mediziners vertrauen, sondern die auch bereit sind, sich anderweitig Informationen anzueignen. Das zeugt für mich davon, dass die Menschen auch ihren eigenen Verstand einschalten und evt. erforderliche Behandlungsmethoden auch mal hinterfragen.

Leider gibt es nach wie vor viel zu wenig Menschen, die sich trauen, auch mal den Mund aufzumachen. Doch wenn sie es tun, werden ihre Argumente meistens nur müde belächelt. Oder aber sie werden als Besserwisser und Wichtigtuer abgestempelt, die ja die medizinische Situation aufgrund ihrer mangelnden Kompetenz sowieso nicht beurteilen können.

Hätte ich damals über die Informationen verfügt, die ich heute besitze, hätte ich meinem Hund viel Leid ersparen können. Ich möchte nochmals betonen, man kann nicht davon ausgehen, dass Ärzte oder sonstige Fachkräfte immer auf dem aktuellen Wissensstand sind. Und davon nehmen sich nun mal auch die Besten unter den Ärzten nicht aus.

@Cologneboy: Du räumst ja selber ein, dass es auch schwarze Schafe unter den Tierärzten gibt. Im gleichen Atemzug kritisierst du aber, dass Laien sich nicht anmaßen sollten, die fachliche Kompetenz von Medizinern in Frage zu stellen. Ich frage mich also, anhand welcher Kriterien du dann die schwarzen Schafe ausfindig machen möchtest?

» Kolibri » Beiträge: 90 » Talkpoints: 22,94 »


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