Stillen - ja oder nein

vom 24.02.2010, 09:11 Uhr

Da ich in den nächsten Wochen mein erstes Kind entbinden werde kriege ich immer häufiger die Frage: Willst du eigentlich stillen? zu hören. Ja will ich das eigentlich? Grundsätzlich heißt es ja immer, dass Muttermilch das beste für das Kind ist. Aber sind die Milchersatzprodukte heute nich schon so weit erforscht und entwickelt, dass es kaum noch einen Unterschied macht? Ich kann da ja leider noch nicht aus Érfahrung sprechen wie ein Kind auf Muttermilch oder Ersatznahrung reagiert.

Eigentlich hatte ich mich schon dazu entschlossen, zu stillen. Was mir an der ganzen Sache nicht so zusagt ist die Tatsache, dass man als Frau dann immer noch total abhängig ist von dem Wohlwollen seines Kindes. Der Mann kann ja immer noch nichts tun. Sicher, man kann abpumpen. Das habe ich mir auch gedacht. Im letzten Geburtsvorbereitungskurs hat uns die Hebamme nun aber erzählt, dass das Abpumpen bei vielen gar nicht so richtig klappt oder die Menge nicht für eine Mahlzeit ausreicht. Was heißen würde, dass man trotz abpumpen immernoch abhängig wäre.

Mir ist es aber eigentlich schon wichtig, nach der Geburt auch mal ein paar Stunden für micht zu haben. Wie habt ihr das geregelt? Habt ihr gestillt und wenn ja, wie lange? Wie hat euch euer Mann in der Zeit geholfen? Wenn ihr nicht gestillt habt, warum nicht? Ich habe auch schon von einigen Frauen gehört, dass sie gar nicht stillen konnten.

» schokohaeschen » Beiträge: 187 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich vermute, dass du diese Entscheidung spontan treffen wirst. Tatsächlich ist es für die Mutter-Kind-Beziehung nicht schlecht, wenn man stillt. Näher kann man seinem Kind eigentlich gar nicht sein.

Einige Frauen aber haben nicht einmal genug Milch und so wird ihnen die Entscheidung schon von ganz allein abgenommen. Wer weiß, ob das nicht bei dir auch so ist.

Natürlich kann ich es verstehen, wenn man als Mutter dann auch mal Zeit für sich haben möchte - und die braucht man auch. Ich bin aber der Meinung, dass der Mann auch anderweitig noch genug helfen kann und man die Zeit für sich nutzen kann. Mann kann auch Stillen und dazufüttern. Das machen auch einige Mütter.

Stillen kann schon an den Nerven zerren. Andererseits ist es ja nicht auf ewig und wie gesagt: viele Männer sind auch neidisch auf das, was da zwischen Kind und Mutter ist.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich persönlich bin sehr fürs Stillen, aber das muss jeder selbst wissen. Ich denke, es hängt auch viel von der Einstellung ab. Bei Bekannten, die sich von Anfang an unsicher waren im Bezug auf das Stillen, klappte es meist nicht gut. Ich wollte von Anfang an stillen und hatte keine Probleme damit, und wenn ich mal etwas weniger Milch hatte, blieb ich cool und nach 2-3 Tagen war die Milchproduktion wieder ausreichend. Viele neigen nämlich dazu, gleich Panik zu bekommen, wenn das Kind mal mehr möchte und zuzufüttern - dabei gleicht die Natur das aus und das Kind holt es umgehend nach, sprich kein Kind verhungert, wenn die Milch mal kurzzeitig den Bedarf nicht zu 100% deckt.

Was das Abpumpen angeht, ist es so, dass es Übungssache ist. Die ersten 3-4 Monate verbringt man ja in der Regel ohnehin ausschließlich mit dem Kind und bis dahin kann man es immer wieder mal versuchen zwischendrin. Die ersten paar Mal waren schwierig, dann hatte ich den Dreh raus und es ging einfach. Auch ist eine elektrische Milchpumpe hilfreich, ich empfehle Avent oder Medela, da man so noch schneller abpumpen kann.

Ich finde, es spricht schon viel fürs Stillen. Denn Antikörper sind nach wie vor in Milchpulver nicht vorhanden. Natürlich ist Milchpulver auch okay, aber ich würde schon sagen "breast is best". Mal ganz abgesehen vom gesundheitlichen Aspekt ist es auch viel günstiger. Man spart so einige hundert Euro im Laufe der Monate.

Außerdem stillt man ja in der Regel nur 6 Monate voll, danach werden die Milchmahlzeiten dann nach und nach ersetzt und das Stillen schränkt dann, so ab dem 8. Monat, die Freiheit kaum mehr ein, denn wenn man nur noch 2-3 mal täglich stillt und den Rhythmus des Kindes kennt, kann man sich das Abpumpen häufig sparen, auch wenn man mal unterwegs ist. Zudem hat man dann meist auch Vorräte und kann sich das Abpumpen besser einteilen.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Noch eine Stimme fürs Stillen. Ich habe meine ältere Tochter gestillt und werde es auch bei meinen zweiten Kind versuchen. Ich finde stillen sehr praktisch. Es ist nicht nötig in der Nacht aufzustehen um Fläschchen zu machen. Ich kann mit dem Baby fortfahren, ohne groß nach zudenken, ob ich genügend gekochtes Wasser mit habe.

Außerdem finde ich nicht, daß Milchpulver genau so gesund ist wie Muttermilch. Du mußt ja auch probieren, ob besagtes Pulver dein Kind auch verträgt. Und preiswerter ist Muttermilch auf alle Fälle.

Natürlich gibt es auch Nachteile, die schon geschrieben wurden. An deiner Stelle würde ich stillen probieren. Wenn es klappt und du gerne stillst, ist es toll. Ansonsten kannst du ja jeder Zeit auf Fläschchen umstellen.

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» Kruemmel » Beiträge: 1280 » Talkpoints: 62,51 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich kann mich der allgemeinen Meinung nur anschließen. Ich würde es an deiner Stelle mit dem Stillen auf jeden Fall versuchen. Es gibt eigentlich fast nur Vorteile, sowohl für dich als auch für das Baby.

Die Vorteile für dich wären, dass du ein geringeres Risiko später hast, an Brustkrebs / Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, dass du schneller wieder deine Figur von vor der Geburt zurück bekommst und du eine enge Mutter-Kind-Beziehung hast. Die Vorteile für dein Baby sind, dass es immer das Richtige zu essen bekommt, da sich die Milch ganz natürlich auf die Bedürfnisse des Säuglings einstellt. Anfangs ist sie kalorienreicher, später ist sie flüssiger. Du produzierst immer Milch mit genau der Zusammensetzung, die dein Baby in dem jeweiligen Lebensalter benötigt. Weitere Vorteile sind, dass durch die Inhaltsstoffe der Muttermilch (Antikörper) das Immunsystem gestärkt wird und das Baby weniger an Allergien erkrankt als ein nicht gestilltes Baby. Du hast ständig und überall das Essen für das Baby dabei und musst also nichts zusätzlich füttern (jedenfalls am Anfang), was ebenfalls einen Vorteil darstellt. Das spart Zeit, alles herzurichten und mitzunehmen und dann irgendwo warm zu machen und es spart vor allem sehr viel Geld.

Es wird empfohlen mindestens sechs Monate ausschließlich zu stillen, bevor man anfängt zuzufüttern.

Wenn du vorhast, Milch ausschließlich abzupumpen geht das nicht wirklich lange gut. Wenn du einmal krank bist, Medikamente einnehmen musst und deshalb abpumpen musst ist das ok, aber wenn du vorhast nicht zu stillen und nur abpumpen möchtest, wirst du sehr schnell feststellen, dass das nicht die optimalste Lösung ist. Die Milchproduktion wird durch das Abpumpen immer weniger, so dass es irgendwann nicht mehr für dein Baby ausreicht und es nicht mehr satt wird. Die Milchproduktion geht durch das Abpumpen stetig zurück. Außerdem geht Abpumpen bei manchen Frauen sehr schwierig, je nachdem, was für Pumpen man hat und wie man es macht. Da schließe ich mich netti78 an, die, genauso wie ich, dir im Falle des Abpumpens empfiehlt, die elektrische Milchpumpe von Medela zu verwenden. Diese stimuliert zunächst (bei Bedarf) die Brust, damit mehr Milch kommt und pumpt dann erst die Milch in das Fläschchen ab.

Dass du Zeit für dich brauchst ist selbstverständlich, mit Baby aber nicht immer zu realisieren und dabei ist es dann egal, ob du stillst oder ob du dem Baby Babynahrung aus der Flasche gibst. Ein Baby braucht einfach Zeit und Aufmerksamkeit, die man sich nehmen muss.

Ich fand es anfangs auch recht lästig zu stillen, da mein Sohn mich morgens komplett beschäftigt hat. Jedesmal, wenn er fertig war mit Trinken, wollte er nach etwa einer Viertelstunde schon wieder etwas. Das hat mich ganz schön geschlaucht, aber das hat sich im Laufe der Monate gebessert und ich bin froh, dass ich mich für das Stillen entschieden habe. Es ist einfach die natürlichste Art, sein Baby zu ernähren.

Im Krankenhaus werden die Hebammen und Krankenschwestern vermutlich dir sowieso versuchen das Baby anzulegen. Wenn es klappt, würde ich auf jeden Fall stillen. Wenigstens für ein paar Monate. Wenn sie das Baby anlegen und es funktioniert nicht, sei es, weil du zu wenig Milch produzierst oder weil du aus einem anderen Grund nicht stillen kannst, dann musst du gezwungenermaßen sowieso auf gekaufte Säuglingsnahrung umsteigen und dein Baby mit der Flasche großziehen.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich würde das ganze Thema einfach auf mich zukommen lassen. Das wichtigste dabei ist das du dich nicht stressen läßt und die Entscheidung triffst die für dich am besten ist.

Stillen hat schon einige Vorteile. Zum einen ist die Muttermilch sehr gesund und zum zweiten um einiges billiger als die Ersatzmilch. Ich wollte auch unbedingt stillen und konnte es dann leider nicht weil ich sehr wenig Milch hatte. Wir haben im Monat so um die hundert Euro für die Milch ausgegeben. Ist nicht unbedingt wenig.

Sicher ist man mit der Ersatzmilch ein wenig unabhängiger und man kann auch mal ein paar Stunden vom Baby weg, aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen das man das gar nicht macht. Und sonst kannst du ja immer noch abpumpen. Wenn du genug Milch hast ist es überhaupt kein Problem recht schnell die passende Menge Milch abzupumpen und im Kühlschrank zu lagern.

Das wichtigste ist das du dir von anderen nicht drein reden läßt was du tun und lassen sollst, das passiert nämlich sehr oft. Bei mir wurde oft gesagt das ich einfach nicht stillen wollte, obwohl die Personen die Hintergründe überhaupt nicht kannten. Ich wünsche dir alles Gute.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


An deiner Stelle würde ich das Thema ebenfalls einfach mal auf mich zukommen lassen. Du weißt ja immerhin ohnehin nicht, ob das Anlegen richtig klappt und ob dein Kind auch wirklich die Milch trinkt, usw.

Ich persönlich habe mich dazu entschieden, unseren Sohn zu stillen. Natürlich konnte ich nur schwer mal stundenlang ohne ihn sein, hatte aber gerade in den ersten Wochen auch wenig Bedarf danach. Meine Oma hat unseren Sohn mal zwischendurch für ein oder zwei Stunden zum Spazierengehen geholt, aber das hielt er ja auch ohne Stillen aus.

Zum Thema abpumpen kann ich dir sagen, dass ich mit dem Abpumpen selbst keine Probleme hatte. Die Milch kam ausreichend und es war auch sehr einfach. Mühsam fand ich es nur nachts, als ich auf Stillen verzichtet habe, weil meine Brustwarzen sehr wund und offen waren. Als ich aber die Creme "Lansinoh" gefunden habe, konnte ich sehr schnell wieder normal stillen und habe es absolut genossen nicht mitten in der Nacht noch ein Fläschchen kochen zu müssen!!

Dass Ersatzmilch Muttermilch sehr ähnlich ist, lässt sich mit Sicherheit nicht abstreiten und es ist natürlich klar, dass gerade auf diesem Bereich sehr viel geforscht und probiert wird, damit die Milch möglichst ähnlich ist. Dennoch denke ich, dass gerade die wichtigen Abwehrstoffe, die du als Mutter deinem Kind ja über die Muttermilch mitgibst, nicht künstlich erzeugt werden können.

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Also ich stille und tu es mit Begeisterung :) Du bist garnicht mehr so abhängig, wenn dein Kind gut saugt und das so nach 4 Wochen richtig gut kann, dann kannst du auch mal abpumpen, so dass der Papa auch mal füttern kann.

Ich hab das so gemacht und es klappt prima. So kann ich auch mal ein paar Stunden länger ausser Haus und Papa kann mit Flasche füttern. Nur die ersten 4 Wochen würde ich schon durchhalten, damit es nicht zur Saugverwirrung kommt, danach ist das nicht mehr so häufig der Fall, da die Babys dann schon gut saugen können und den Wechsel zwischen Flasche und Brust gut hinbekommen.

Ich kann das nur empfehlen und kann dir nur raten auch wenn das stillen am Anfang echt schwer sein kann, weil die kleinen manchmal schnell müde werden etc. halte durch, nach 4 Wochen spätestens können die meisten das und sind innerhalb von 15-20 MInuten fertig und wie gesagt, dann kann man auch ganz gut abpumpen ;)

Nachts ist Stillen absolut super, ebenso morgens, da kann man sich die kleinen ins Bett holen und im Liegen stillen. Also probiers und wenn s nicht klappt oder nicht deins ist, dann hörst du halt wieder auf :D

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo

Ich hasse diese Frage ob man stillen will oder nicht. Mein Gott, das geht keinen was an und ich fand das immer schlimm, mich hat diese Frage immer sehr verunsichert. Man weiß ja nicht auf wen man trifft. Sagt man ja man will stillen, weil man das ja hören will, dann bekommt man zur Antwort „Na Hauptsache dein Kind wird satt und du bekommst keine Hängebrüste.“ Sagt man, dass man es nicht will, dann ist man schon vor der Entbindung eine Rabenmutter.

Ich habe immer gesagt, wenn es klappt dann ja aber wenn nicht, dann wäre eben die Folgemilch auch so gut, dass es keinen all zu großen Unterschied mehr macht. Na ja ich konnte dann beide Kinder sehr gut stillen und das Einzige was mich gestört ist, dass man eben immer nur mit Kind weg kann, es sei denn man hat regelmäßige Pausen dazwischen.

Sicherlich ist es für das Kind das Beste und ich will hier nun auch nicht alle Vorteile aufzählen aber es ist schon gut fürs Kind aber eben nur, wenn man als Mutter da auch bei ist. Wenn man es eigentlich nicht will, dann kann es alleine durch die Ablehnung im Kopf zu Problemen kommen. Man darf sich nicht unter Druck setzten.

Ich würde dir raten, versuche es und wenn ihr eine Stillgemeinschaft gebildet habt, dann kann es echt toll funktionieren, ich habe am Ende überall gestillt, weil sie so gut ran ging, ein Tuch drüber und es hat sich keiner gestört gefühlt aber man darf es nicht zum Zwang machen. Wenn es nicht geht, dann gibt’s eben das Fläschchen.

Ich habe meine Kinder jeweils 4 Monate gestillt und dann ziemlich schnell umgestellt auf Folgemilch und meine Kinder haben es sehr gut vertragen. Wenn man sich an die Angaben auf der Packung hält dann geht’s meist auch gut. Mach dich jetzt noch nicht verrückt, die Zeit wird dir schon zeigen wie es am besten ist.

Lass dir nichts einreden, von wegen du musst stillen, du musst nichts nur dass was du willst und für richtig hältst, du bist die Mutter und die triffst die Entscheidungen. Ich wünsche dir und deinem Nachwuchs alles Liebe und gutes Gelingen.

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich glaube, man kann nicht wirklich sagen, ja oder nein, man soll oder soll nicht Stillen.

Ich persönlich stille meinen Sohn und wir genießen beide die Stillzeit in vollen Zügen. Ich hätte es mir nicht anders vorstellen können. Es gibt wohl kaum eine so eine intensive Mutter / Kind Beziehung. Wobei ich damit nicht meine, dass nicht stillende Mütter keine Beziehung haben. Überhaupt nicht. Sie können ebenfalls eine wunderschöne Bindung haben. Eine Mutter, die nicht stillen möchte, würde die Stillzeit auch nicht so genießen können und das ungute Gefühl würde meiner Meinung nach auch auf das Kind übertragen werden.

Mich hat es eigentlich auch nie gestört, dass dadurch eigentlich immer ich diejenige war, die für das "Füttern" zuständig war. Klar, es kann sehr anstrengend sein, alle 2 Stunden und teilweise noch öfters da zu sein. Ich bin nicht einmal kurz alleine einkaufen oder so gegangen, weil ich irgendwie immer Sorge hatte, dass meine Maus Hunger bekommt und ich bin nicht da. Ich hatte jedoch auch nicht wirklich das Bedürfnis, alleine etwas zu unternehmen.

Es gibt auch immer wieder Diskussionen, ob und inwiefern ein Vater beim Thema Stillen mitentscheiden soll oder kann. Es mag jetzt zwar vielleicht hart klingen, aber ich bin der Meinung dass das im Großen und Ganzen die Mutter entscheiden sollte. Dass ein Mann eifersüchtig ist, weil das Kind gestillt wird, finde ich wirklich schrecklich. Ich habe tatsächlich einmal das Argument gehört, dass ein Mann eifersüchtig war, weil er der Meinung war, dass die Brust der Frau nur ihm "gehört"! Also bitte, was ist denn das für eine Aussage? Furchtbar! Ich kann mir jedoch schon gut vorstellen, dass es Vätern vielleicht schade finden, dass sie diesbezüglich keinen Beitrag leisten können. Denn ein Kind zu "Füttern" ist schon etwas sehr schönes und wichtiges für die Beziehung.

In diesem Fall (oder auch wenn die Mama einmal ein wenig Auszeit benötigt) gibt es ja dann noch immer die Möglichkeit, die Milch abzupumpen. Ich habe noch nicht so oft gehört, dass es da große Probleme gibt, wie deine Hebamme gemeint hat. Ich denke es kommt da auch sehr auf die Qualität der Pumpe an. Mit einer Handpumpe kann es da schon schnell zu Problemen kommen, da die eine nicht so große Saugwirkung haben. Ich hatte zum Glück eine elektronische (von Meleda) und damit war es überhaupt kein Problem. Ich konnte sie mir sogar auf Krankenkassakosten in der Apotheke ausborgen und musste mir nur den Zusatz kaufen (waren aber soweit ich mich erinnere trotzdem noch rund 50 Euro)

Nach ein paar Monaten habe ich angefangen einzelne Stunden zu arbeiten. Wobei ich da eh nie länger als ein bis zwei Stunden weg war, da ich zu Hause arbeiten kann und nur gelegentlich für eine Besprechung ins Nachbardorf musste. Dennoch habe ich mir dann in den Kopf gesetzt, ich muss jetzt auf "Vorrat" abpumpen und die Milch einfrieren, damit mein Kleiner immer was hat. Irgendwie habe ich mir zu dieser Zeit auch Sorgen gemacht, was ist, wenn ich plötzlich einen Unfall oder so habe und dann kann ich von jetzt auf gleich nicht stillen. Ja, solche unnötigen Gedanken hat man teilweise, auch wenn sie irrelevant sind. Auf jeden Fall habe ich dann jeden Tag ein wenig extra abgepumpt. Zu meinem Erstaunen hatte ich dann nach einiger Zeit Milchmangel! Ich wusste nicht, dass durch zu häufiges Abpumpen die Milchproduktion zurückgehen kann!

Viele andere Vorteile des Stillens wurden ja schon erwähnt. Eine gekaufte Milchnahrung kann meiner Meinung nach nie die Qualität der Muttermilch ersetzen, schon alleine wegen den Abwehrstoffen die in der Muttermilch enthalten sind.

Obwohl ich eine so große Befürworterin des Stillens bin, finde ich es jedoch schade, dass heutzutage manche Meinungen zu krass sind. In einem Spital in meiner Nähe sind sie beinhart der Meinung, dass jede Mutter Stillen kann und wenn es nicht klappt, ist die Mutter schuld! Also einer Mutter die nicht Stillen kann dann auch noch einzureden, dass sie daran selber Schuld ist, finde ich traurig. Ich finde es auch schade, dass heutzutage eine Mutter kaum noch laut aussprechen darf, dass sie gar nicht Stillen möchte, aus was für Gründen auch immer. Da wird sie schnell als Rabenmutter dargestellt. Auch das finde ich sehr schade, weil eine Mutter, die ihr Kind nicht stillt noch lange keine Rabenmutter ist - umgekehrt ist eine stillende Mutter ja auch nicht automatisch eine Übermutter.

Es sollte wirklich jeder für sich selber entscheiden - und viele entscheiden es erst spontan im Spital.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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