Fastenzeit: Hält sich jemand dran?
Hier im Forum sind ja viele, die Ostern feiern, Weihnachten feiern usw. obwohl sie mit der Kirche und dem Glauben wenig zu tun haben. Ab Kaneval ist ja laut Christen eine 7 wöchige Fastenzeit (bis Ostern) angesagt, wo man keine Süßigkeiten essen soll und auch sonst auf Leckereien und Alkohol verzichten sollte.
Gestern im Fernsehen haben sie auf einer Fußgängerzone einige Menschen befragt und ich war erstaunt, dass doch einige meinten, dass sie diese Zeit dazu nutzen, auch abzunehmen und besonders darauf achten, dass sie eben dick machende Nahrungsmittel nicht essen. Auch verzichten einige, so wie sie sagten diese Wochen auf das Rauchen. Bei dem Rauchen denke ich, dass man dann auch ganz aufhören kann. Aber daran denken die Menschen nicht. Das fand ich schon komisch.
Bringt euch diese Fastenzeit wirklich dazu euch bewußter zu ernähren oder denkt ihr, dass man das immer machen sollte? Fastet ihr, weil euch der Glauben dazu bringt oder macht ihr es, weil es ja eben die Fastenzeit ist? Was esst ihr während der Fastenzeit nicht und worauf würdet ihr nie verzichten? Wenn ihr selber fastet, wie haltet ihr es mit euren Kindern?
Ich habe mich nie an die Fastenzeit gehalten. Auch meine Kinder mussten in dieser Zeit auf nichts verzichten. Ich fand das immer sehr bescheuert, wenn die Kinder an Karneval die Süßigkeiten von den Karnevalsumzügen dann nicht essen durften und Ostern schon wieder neue Süßigkeiten auf dem Tisch standen. Ich kenne aber einige Familien, wo die Kinder in den Wochen der Fastenzeit wirklich keine Süßigkeiten essen durften.
Hallo Diamante!
Ich habe den Bericht wohl auch gesehen, den du gestern geschaut hat. Ich muss sagen, dass ich katholisch bin und bei uns wurde es immer so gehalten, dass wir in der Fastenzeit keine Süßigkeiten essen durften. Damals waren wir allerdings noch Kinder und haben auch das gemacht, was unsere Eltern wollten.
Heute, wo ich mit meinem Freund zusammenlebe, faste ich in der Zeit nicht mehr. Ich muss auch dazu sagen, dass ich wenig Fleisch esse, eigentlich nie Alkohol trinke und auch nicht rauche. Süßigkeiten sind da eher mein Laster. Da ich aber zur Zeit nach Weight Watchers esse, habe ich auch den Süßigkeitenkonsum eingeschränkt. Mein Freund ist auch Christ, aber auch er fastet in dieser Zeit nicht.
Mich hat es auch gewundert, dass einige Menschen in dem Bericht sagten, dass sie während der Fastenzeit auf Zigaretten verzichten wollen. Ich kann mich da deiner Meinung nur anschließen. Wenn sie es einmal geschafft haben, über Wochen nicht zu rauchen, dann verstehe ich nicht, dass sie trotzdem damit wieder anfangen. Die Meisten aus der Befragung sagten ja auch, dass sie das nicht aus religiösen Gründen machen würde. Auch gaben einige an, dass sie in der Fastenzeit weniger am Computer sitzen wollen. Denn im Zeitalter des Internets, sitzen sicher viele ein paar Stunden täglich am PC.
Früher bei meinen Eltern wurde nicht richtig gefastet. Das einzige, was wir gemacht haben und meine Eltern auch heute noch machen, ist, dass wir freitags kein Fleisch, sondern nur Fisch gegessen haben. Wir sind katholisch und da Jesus an Karfreitag gekreuzigt wurde, war es einfach nicht vereinbar, wenn man am Freitag in der Fastenzeit Fleisch isst. Ansonsten wurde schonmal gesagt, dass es nun doch weniger Süssigkeiten geben sollte, weil ja Fastenzeit ist, aber das finde ich ja das Paradoxe an Karneval: genau vor der Fastenzeit werden Süssigkeiten von Wagen runtergschmissen und an die Kinder verteilt, und dann darf man sie eigentlich mit Ende des Karnevals, also ab Aschermittwoch, wo die Fastenzeit ja anfängt, nicht mehr essen bzw. sollte darauf verzichten.
Ich mache es auch heute noch so, wenn es sich einrichten lässt und ich auch dran denke, dass ich freitags in der Fastenzeit kein Fleisch esse. Das gelingt mir aber nicht immer. Alkohol trinke ich sowieso so gut wie keinen, also könnte ich auf das bisschen in der Fastenzeit auch noch verzichten. Bei den Süssigkeiten habe ich mir dieses Jahr vorgenommen, dass ich versuche, sie etwas zu reduzieren, da ich sowieso ein paar Kilos weniger haben könnte und da ist die Fastenzeit doch hoffentlich ein guter Anlass, dass ich damit endlich mal beginne. Zudem habe ich mir vorgenommen, wieder etwas mehr sport zu machen, also nicht etwas Ungesundes weglassen in der Fastenzeit, sondern endlich wieer etwas Gesundes machen.
Fasten im richtigen Sinne, also Heilfasten z.B. wo man sich nur von Tees, Säften und Mineralstoffdrinks ernährt, habe ich noch nie gemacht. Ich habe zwar am Dienstag einen Bericht darüber im Fernsehen gessehen und dachte mir auch, dass dies sicherlich gesund ist, aber ich kenne mich zu wenig damit aus, als dass ich es auch korrekt durchführen könnte. Zudem glaube ich nicht, dass ich es durchhalten könnte, aber das weiss ich natürlich nicht, bevor ich es nicht doch mal versucht habe.
Bei uns wurde auch noch nie gefastet. Wir Kinder und meine Mutter sind sowieso evangelisch, aber auch mein katholischer Vater hat so etwas nicht von uns verlangt. Inzwischen, als Erwachsene, komme ich erst recht nicht mehr auf die Idee, mich selbst zu geißeln. Zum einen bin ich nicht gläubig, zum anderen fage ich mich, was Jesus davon hätte, wenn ich ihm und seinem Leiden zu Ehren auf gutes Essen verzichte? Nichts! Und mit dem Fisch ist es bei mir sowieso kritisch, weil ich, abgesehen von Fischstäbchen, keinen Fisch esse, weil ich den widerlich finde.
Ich esse in der Fastenzeit genauso viele Süßigkeiten oder Fleisch wie sonst und trinke genauso viel Alkohol. Ich halte mich auch sonst nicht zurück, ich kaufe mir Bücher oder Dvds, wenn ich Lust dazu habe, nutze das Internet und mache alles so wie sonst. Mein Leben ist stressig genug, da muss ich mich nicht noch zusätzlich belasten, indem ich auf meine kleinen Annehmlichkeiten des Alltags verzichte. Ich leide zum Glück nicht unter religösem Masochismus und bilde mir ein, nur dann ein guter Christ zu sein, wenn ich mir selbst nichts Gutes tue. Vielleicht überspitze ich das jetzt ein bischen, aber bei manchen Leuten kann man manchmal echt fast den Eindruck gewinnen, dass die Leiden und Verzicht als optimale Form der Religionsausübung betrachten.
Im Prinzip kann man das Beispiel mit dem Rauchen auch auf alles andere beziehen: Wenn man auf all diese Dinge verzichtet, die einem das Leben versüßen, weil man der Überzeugung ist, dass man sich und seinem Körper damit einen Gefallen tut, warum pflegt man nicht dauernd diesen Lebensstil? Nicht rauchen, nicht trinken, wenig Süßigkeiten, wenig fettes Essen und so weiter. Das sind alles Dinge, auf die man auch im täglichen Leben verzichten könnte, wenn man nur wollte und tatsächlich so sehr davon überzeugt ist, dass das so gesund und belebend wirkt. Wenn man sieben Wochen lang erfolgreich auf all das verzichtet hat, sollte es einem ja eigentlich nicht mehr so sehr fehlen, dass man nicht widerstehen kann, damit erneut anzufangen.
Deswegen betrachte ich das ganze Gerede über Fastenzeiten aus nicht religiösen Gründen als Heuchelei und Befriedigung des schlechten Gewissens. Man schränkt sich jetzt ein, um den Rest des Jahres "die Sau raus zu lassen". Und wenn man ohnehin schon moderat lebt, warum sollte man in dieser Zeit auf noch mehr verzichten, als sowieso schon? Da sehe ich einfach keinen Sinn drin.
Ich halte von der Fastenzeit ehrlich gesagt überhaupt nichts. Ich musste erst wieder aus der Zeitung erfahren, dass die Fastenzeit begonnen hat Ich persönlich kenne auch niemanden, der sich in der Fastenzeit irgendwie bewusster ernährt.
Ich persönlich halte es so, dass ich mich das ganze Jahr über so ernähre, dass ich darauf achte, dass ich nicht zu viel Fett zu mir nehme und auf Fertigprodukte gänzlich verzichte. Ich kaufe einfach fettfreie bzw. fettarme Nahrungsmittel ein und kann mir zwischendurch auch dafür wieder einen Kuchen leisten. Der Körper dankt es einem mit guten Blutwerten!
Ich halte nichts davon Kinder auf Diät zu setzen, schon gar nicht, wenn der Grund dafür eine Religion ist, für die sich die Kinder ja nicht einmal selber entscheiden konnten. Und natürlich halte ich auch nichts davon den Regeln einer Religion zu folgen, denn der eigentliche Gedanke dahinter ist ja die Erhaltung von Macht und Einfluss der Kirche.
Aber ganz davon abgesehen ist es doch eigentlich eine gute Sache, wenn man sich mal bewusst eine kleine Auszeit von der Überflussgesellschaft nimmt und auf etwas verzichtet, oder? So lernt man vielleicht auch bestimmte Dinge wieder mehr zu schätzen, die vorher einfach alltäglich waren.
Natürlich braucht man dazu keine Fastenzeit und natürlich sollte man sich immer gesund ernähren, nicht rauchen und wenig Alkohol trinken, aber ich denke es ist hier wie mit den guten Vorsätzen fürs neue Jahr - es gibt Leute die sich leichter tun, wenn es einen äußeren Anlass gibt.
Ich habe meinen Süßigkeiten Konsum nach Weihnachten reduziert und bin bis jetzt dabei geblieben, das Rauchen habe ich schon vor Jahren aufgegeben, Alkohol trinke ich relativ wenig und mein Fleischkonsum sieht so aus, dass ich nur zwei bis drei mal pro Woche Fleisch esse, dafür aber ein gutes Fleisch aus der Region. Wenn ich mich entscheiden würde auf etwas zu verzichten dann wäre das wahrscheinlich eher ein neues Paar Schuhe oder eine DVD, ein Kinobesuch oder solche Sachen.
Ich selbst halte mich nicht an die Fastenzeit, was vor allem zwei Gründe hat. Erstens bin ich nicht religiös genug, um mich an eine derartige Tradition zu halten. Zweitens sehe ich keinen Sinn darin, ein bestimmtes Datum für das Fasten zu wählen, da das meiner Meinung nach ein Mittel ist, welches man anwendet, wenn es nötig sein sollte (Hang zum Alkoholismus, schlechte Zähne, Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper, etc.).
Da ich aber ohnehin keinen Alkohol trinke, fällt diese Einschränkung bei mir schon einmal weg, wodurch das Fasten/ Abstinenz zwischen Aschermittwoch und Ostern fast nicht mehr nötig wäre... gäbe es keine Süßigkeiten. Und davon lasse ich nur nach Lust und Laune die Finger.
Ob die Fastenzeit bei Kindern der geeignete Weg ist, ist für mich fraglich. Denn wenn man ihnen keinen Mittelweg beibringt, sondern nur die beiden Extreme (du darfst Süßigkeiten essen oder nicht), dann werden sie sich - wenn sie später auf sich alleine gestellt sind - Schwierigkeiten haben, für sich selbst Grenzen zu finden. Deshalb bin ich eher ein Freund von "nach dem Mittagessen ein guter Nachtisch und ab und zu mal ein Stück Schokolade zwischendurch".
Noch eine kleine Anmerkung zu der Umfrage: In einem Interview zu sagen, man halte sich daran und es nachher zu tun, sind zwei Paar Stiefel. Natürlich werden sich viele an den gemäßigten Konsum vor Ostern halten, doch denke ich, dass die wenigsten ohne ein Bierchen oder dergleichen auskommen, wenn man nach dem Essen zusammen auf der Terasse sitzt oder auf den Feierabend anstoßen will.
Für mich sind Weihnachten und Ostern schon lange keine religiösen Ereignisse mehr, sondern vielmehr kulturell und gesellschaftlich verankerte Ereignisse. Daher halte ich mich auch nicht an die Fastenzeit. Ich bin nicht gläubig und ich würde mir auch von einem Glauben nicht vorschreiben lassen, wann ich was zu essen und zu tun habe und wann nicht. In meiner Familie ist niemand wirklich religiös und ich habe als Kind auch niemals gefastet, da keiner es gemacht hat.
Eine ehemalige Bekannte von mir war Muslima. Ich habe vor einigen Jahren mal mit ihr zusammen während des Ramadan gefastet, allerdings haben wir das beide nicht allzu ernst genommen, sondern diesen Fastenmonat genutzt, um ein bisschen abzunehmen. Sie war zum Glück nicht streng gläubig und wir fanden es einfach nur nett, diese Fastenzeit zur persönlichen Gewichtsreduktion zu nutzen. Ob diese persönliche Fastenzeit einen muslimischen oder einen christlichen Hintergrund hat, ist für mich persönlich irrelevant. Wir haben allerdings nicht einfach nur auf Alkohol oder Süßigkeiten verzichtet, sondern tagsüber weder getrunken noch gegessen. Da es Sommer war, war es schon eine interessante Erfahrung, mal so radikal zu fasten. Als Selbsterfahrungstrip fand ich das ganz nett und würde das auch noch einmal ausprobieren.
Kinder würde ich allerdings niemals in die Fastenzeit einbeziehen. Ich denke, dass Kinder sich aus freien Stücken für oder gegen eine Religion und ihre Gebräuche entscheiden sollten. Ich finde es schrecklich, wenn Eltern ihre Kinder religiös beeinflussen.
Letztendlich finde ich es bei allen Menschen seltsam, dass sie während der Fastenzeit plötzlich auf manche Dinge verzichten können, danach aber direkt wieder anfangen, sich schlecht zu ernähren, zu rauchen und anderen Lastern nachgeben. In dem Fall dient die Fastenzeit doch lediglich der Beruhigung des eigenen, schlechten Gewissens.
Ich kenne das Fasten nur von Berichten und Erzählungen. Obwohl meine Eltern beide katholisch waren, wurde auf eine religiöse Erziehung im weitesten Sinne verzichtet. Lediglich meine Oma hat mich immer dazu angehalten zu Beten. Aber auch bei ihr wurde meines Wissens nicht gefastet. Zumindest bekamen wir Kinder nichts davon mit. Da ich der Sache mit Gott und Co. sehr skeptisch gegenüberstehe, halte ich von der Fasterei aus religiösen Gründen auch nichts. Deshalb erklärt es sich von alleine, daß weder mein Kind, mein Mann oder ich fasten .
Aber mal Verzicht zu üben, auf Grund von Disziplin, Vernunft oder gesundheitlichen Gründen, finde ich gar nicht mal so falsch. Viele von uns leben in Saus und Braus und nehmen das überhaupt nicht war. Sie konsumieren jeden Tag jede Menge Sachen, von denen andere auf der Welt nur träumen können. Wenn man dann ein paar Tage darauf verzichten würde, wäre das bestimmt kein Schaden und könnte eventuell dazu beitragen die Dinge wieder besser schätzen zu lernen. Wenn dann dafür ein religiöser Grund, wie zum Beispiel Fasten in der Osterzeit herhalten muß, dann ist mir das auch Recht.
Allerdings muß man bei all den guten Absichten nicht aus den Augen lassen, daß manche Menschen aus gesundheitlichen Gründen auf das Fasten eher verzichten sollten. Besonders Herzpatienten sollten vom Nichtsessen Abstand halten. Da kann es sogar richtig gefährlich werden. Dann kann auch ein religiöser Hintergrund nicht helfen.
Ich habe den Bericht auch gesehen und mich gewundert, dass fast jeder, der angesprochen wurde, auch fasten möchte. So ganz kann ich das nicht glauben, das waren eher Lippenbekenntnisse wegen dem Fernsehteam. Wenn ein so großer Durchschnitt wirklich fasten würde, dann kenne ich wohl die falschen Leute.
Sicher wird es welche geben, die noch aus religiösen Gründen fasten, das wird aber eher die Ausnahme sein, die meisten wollten dem Bericht nach ja fasten, um abzunehmen, weil sie Übergewicht hatten. Das war also eher ein Ansporn, es mal wieder mit dem Abnehmen zu versuchen. Ich würde aber darauf wetten, dass es kaum jemand schafft, auch wirklich von heute an bis Ostern zu fasten.
Auch sollte man bedenken, dass es bei vielen durch ihre harte Arbeit kaum möglich ist, nichts zu essen. Fasten sollte man eigentlich nur, wenn man auch die nötige Ruhe dazu hat. Bei uns in der Familie war das kein Thema, da wurde nicht gefastet, in meinem Bekanntenkreis kenne ich auch nur einen, der dies jedes Jahr macht. Über einen Zeitraum von 1 oder 2 Wochen wird dies sicher auch gesund und machbar sein, bis Ostern, bezweifele ich dies aber.
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